Mittwoch, 17. Februar 2016

{Krimi - Bayern - Cold Case} Mischung aus Kampusch und Cold Case

Hallo Leute!

Gerade hier in Österreich ist der Fall Natascha Kampusch noch immer mal wieder in der Presse. Vor allem wohl, weil man sich noch immer nicht ganz einig ist, ob die Kampusch nun wirklich reines Opfer war.

Gedenke mein greift so ein bisschen die Idee der Langzeitentführung auf...

Gedenke mein
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Daten
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Autorin: Inge Löhnig
Verlag: List
ISBN: 3548612288
Preis: 9,99€
Taschenbuch, 400 Seiten





Inhalt
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Gina Angelucci ist Teil eines neu eingerichteten Kommissariats, das sich bei der Münchner Kriminalpolizei mit sogenannten kalten Fällen beschäftigt. Ungelöste Kriminalfälle werden wieder aufgerollt, Spuren neu ausgewertet um so den Tätern noch auf die Spur zu kommen.

Gerade erst haben sie einen Staatssekretär wegen eines 26 Jahre zurückliegenden Falles überführt, als Petra Weber auf Gina zukommt. Ihre Tochter Marie wurde vor 10 Jahren - so vermutete man - von ihrem eigenen Vater ermordet und in einem See versenkt, der Vater beging danach Selbstmord und steckte sich selbst in Brand.

Da die Leiche des Mädchens nie gefunden wurde, hat Gina ein gewisses Mitgefühl mit der Mutter, denn sie selbst erwartet gerade mit 38 ihr erstes Kind von ihrem Kollegen Tino, den sie auch alsbald heiraten will. Daher begibt sich Gina auf die komplizierte Suche - und schnell wird klar, dass die Kollegen der Rosenheimer Kripo geschlampt haben. So haben sie etwa die Obduktion von Webers Leiche einfach nicht durchgeführt, noch nicht einmal ordentlich identifiziert wurde er. Als Gina ihn exhumieren lässt, wird schnell klar, dass Weber nicht Selbstmord begangen haben kann, denn er kam vermutlich schon tot am Ufer des Sees an.

Hoffnung keimt auf - denn wenn Webers Mörder einen solchen Aufwand betrieben hat, um es so aussehen zu lassen, dass Marie im See verschwunden ist (Abschiedsbrief und angetäutes Schlauchboot), könnte sie vielleicht doch noch leben? Doch wo soll Gina da ansetzen.


Fazit
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Für mich ist "Gedenke mein" ein sehr schöner, solider Krimi, der von allem ein bisschen zu bieten hat - einen Mord, ein bisschen Kampusch Feeling (hält etwa der benachbarte Kinderschänder das Mädchen gefangen) und ein bisschen Verwirrung. Ich muss sagen, etwa ab der Hälfte stand für mich der Täter mehrfach fest, einmal hatte ich mich sogar schon geärgert, weil ich dachte, dass der Rest jetzt nur noch aus einem umeinander rumschleichen zwischen Täter und Polizei bestehen würde. Und das nur, um meine Theorie 20 Seiten später wieder über den Haufen zu schmeißen.

Vielleicht ist gerade die Verknüpfung, die man als Leser unwillkürlich mit den Fällen Priklopil (Kampusch Entführer) und Fritzl (der seine Tochter im Keller gefangen hielt) das, was diesen Krimi so spannend und so gelungen macht - kombiniert natürlich mit den vielen Theorien, die man sich irgendwie selbst zusammenspielt.

Außerdem zeichnet sich dieser Krimi durch eine schöne, klare Ausdrucksweise und einem schönen, logischen Aufbau aus.

Insgesamt bekommt dieses Buch von mir das Prädikat "sehr Lesenswert".

In diesem Sinne

Eure Anke



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