Donnerstag, 18. Februar 2016

{Sachbuch - Zeitgeschehen} Einmal Dschihad und zurück

Hallo Leute!

Heutzutage fragt man sich immer häufiger, was in jungen Menschen vorgehen mag, die plötzlich ihr "Lotterleben" aufgeben um plötzlich Allah zu folgen in seiner konservativsten Form. Dominic Schmitz war einer von ihnen - mit 17 Jahren wurde er zum Salafist.

Ich war ein Salafist
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Daten
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Autor: Dominic (Musa) Schmitz
Verlag: Econ
ISBN: 3430202132
Preis: 18€
Broschiert, 256 Seiten





Inhalt
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Dominic Schmitz gehörte zum engsten Kreis in der deutschen Salafistenszene. Er war quasi die rechte Hand des Mönchengladbacher Salafistenführers Sven Lau, war mit Pierre Vogel auf der Hadsch in Mekka und hatte engsten Kontakt zu allen bekannten Salafistengruppen in Deutschland.

Doch wie kommt es dazu, dass ein 17jähriger Kiffer sich dazu entscheidet, der "perfekte Moslem" zu werden? Am Anfang ist es wohl ein starkes Zugehörigkeitsgefühl. Gegenseitig spornt man sich an, dass man immer mehr Koransuren rezitieren kann, und immer mehr Menschen rekrutieren kann. Das scheint zu einer Art Gehirnwäsche zu führen - Dominic, der jetzt nur noch mit seinem arabischen Namen Musa al Almani gerufen wird, wird sogar die Hadsch finanziert. Er heiratet Lena, eine andere Konvertitin, nachdem Mona, seine Ex-Freundin, mit ihm konvertiert hatte (aus Liebe) und irgendwann kein Kopftuch mehr tragen wollte.

Dann beginnt er auch, Propagandavideos zu produzieren, DVDs und Flyer in seiner Umgebung zu verteilen. Doch je mehr sich die Gruppe zu radikalisieren beginnt, umso größer werden Musas Zweifel. Sein engster Vertrauter meldet sich plötzlich aus Syrien. Und dann steht sein Entschluss fest.

Heute ist Musa noch immer gläubiger Moslem, hat den Kontakt zu seiner alten Moschee in Mönchengladbach allerdings abgebrochen und will mit dem Salafismus nichts zu tun haben. In seinem Youtubekanal berät er andere Aussteiger und muss sich immer wieder mit den Bedrohungen seiner ehemaligen Gefährten konfrontiert sehen.


Fazit
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Wie wird man ein Salafist? Die Geschichte von Dominic Schmitz liest sich wie die klassische Sektenstory, wie man sie von Scientology o.ä. kennt. Die Eltern des Jungen trennen sich, als er 5 Jahre alt ist. Ab dem Zeitpunkt sucht er nach Halt. In der Schule glänzt er häufig durch Abwesenheit, der Aussenseiter kifft und spielt den lieben langen Tag Computerspiele. Bis ein Freund in in die Moschee mitnimmt.

Von da an beginnt ein religiöser Eifer, gemeinsam mit den anderen will er nur noch der perfekte Moslem werden - geht auf die Hadsch, produziert ein Propagandavideo nach dem nächsten, bis er schließlich realisiert, wo das ganze hinführt. Und auch als Aussteiger wird ihm das Leben ähnlich schwergemacht, wie man es von Sekten kennt.

Die Geschichte von Dominic Schmitz trägt sicherlich dazu bei, die jungen Salafisten in Deutschland zu verstehen, wobei sie für mich nur sehr wenig überraschend scheint - genau so habe ich es mir vorgestellt - junger Mensch sucht Orientierung und bekommt eine Hirnwäsche, schafft es aber trotzdem irgendwie wieder zurück ins Leben - was mich übrigens sehr positiv stimmt... Den Weg sollten viel mehr Salafisten gehen...

In diesem Sinne

Eure Anke

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