Sonntag, 28. Februar 2016

{Sachbuch - Geschichte - 20. Jahrhundert} Eine universalhistorische Deutung

Hallo Leute!

Ich bin ja durchaus geschichtlich sehr interessiert. Gerade das vergangene Jahrhundert ist eines, das mit seinen beiden Weltkriegen und geprägt durch den Kalten Krieg wohl die meisten Umbrüche mit sich brachte. Dan Diner versucht diese in seinem Buch zusammenzufassen und zu deuten...


Das Jahrhundert verstehen
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Daten
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Autor: Dan Diner
Verlag: Pantheon
ISBN: 3570552748
Preis: 16,99€
Broschiert, 400 Seiten


Inhalt
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In seinem Buch versucht Dan Diner die gesamthistorischen Entwicklungen auf der Welt aus den Jahren 1917 (der erste Weltkrieg geht gerade zu Ende, in Russland herrscht Revolution) bis ins Jahr 1989 (Fall des Eisernen Vorhangs) als Basis zu nehmen, um damit die aktuellen Entwicklungen einordnen und deuten zu können.

Sein Hauptfokus liegt dabei auf den Weltkriegsjahren und den Entwicklungen kurz danach, der Aufteilung der Welt und der Entstehung des Konflikts zwischen den verschiedenen Werteebenen, zwischen dem Kapitalismus (geführt durch die USA) und dem Kommunismus (geführt durch die Sowjetunion). Damit betrachtet Diner den vordergründigen Konflikt zwischen den beiden Ideologien als Hauptebene seiner Deutungen.

Als zweite Ebene betrachtet er den Konflikt zwischen Hegemonie und Nationalität und dessen Einfluss auf unsere nicht allzu ferne Zukunft.

Besonders deutlich werden in dem Buch die Verknüpfung einiger historischer Ereignisse, die eine ganz neue Deutungen zulassen und einen ganz anderen Blickwinkel zeigen.


Fazit
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"Das Jahrhundert verstehen" erfordert meiner Meinung nach ein fundiertes historisches Grundwissen, wer das nicht hat, wird sich wohl Seite für Seite quälen und das Jahrhundert am Ende auch nicht verstanden haben. Es ist ein wahrer, historischer Rundumschlag und daher nix für Leute, die im Geschichtsunterricht geschlafen haben.

Besonders spannend finde ich, dass Diner deutliche Parallelen zu aktuellen Konflikten deutlich aufzeigt (was ja eigentlich nach dem Jahrhundert der Kriege eine Warnung sein sollte). Er macht dabei die Vernetzung verschiedener Ereignisse untereinander aber auch Verknüpfungen zu Ereignissen in der heutigen Zeit besonders deutlich.

Interessant ist dabei, dass er die Zukunft keineswegs schwarz sieht, wenn man denn die historischen Ereignisse des vergangenen Jahrhunderts versteht und als Orientierungshilfe nimmt um es besser zu machen.

Nicht besonders gefällt mir der Sprachstil. Wer keine historische Fachliteratur gewohnt ist, wird vor lauter Fachwörtern wohl schon im Vorwort die Segel streichen. Und die Sätze sind teils sehr verschachtelt, was schon ein sehr konzentriertes Lesen erfordert.

Von mir gibt es für dieses sehr interessante, fast schon epochale Werk 4 Sterne.

In diesem Sinne

Eure Anke




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