Donnerstag, 30. April 2015

[Rezension] Eine Familie auf dem Weg

Hallo Leute!

Ich LIEBE Reisebücher - unterwegs sein ist wirklich das tollste auf der Welt. Und wenn ich das selbst nicht hinbekomme, lese ich gerne einfach nur mit einem Buch...

In 50 Wochen um die Welt
^^^^^^^^^^^^^^

Daten
^^^^^^^^^^
Autoren: Lars und Svenja Lilienthal
Verlag: Kösel
ISBN: 3466371058
Preis: 17,99€


Inhalt
^^^^^^^^^^
Den Inhalt kann man ganz einfach zusammenfassen: Familie auf der Flucht vor dem Alltag.

Alltagsroutine - schlimmer geht es kaum, daher macht sich die Familie Lilienthal auf, geben ihr "normales" Leben in Leverkusen auf und reisen für 1 Jahr rund um die Welt. Von Nepal bis Panama, von Goa bis in die USA - gemeinsam mit ihren 2 Kindern machen sie ihren Traum wahr und machen jeden neuen Tag zu einem Erlebnis.

Dabei gibt es Höhen und Tiefen, wie es nun einmal so ist, wenn man als Paar mit 2 Kindern auf eine so lange Reise geht.


Fazit
^^^^^^^^^^
Alltagsroutine - darüber mache ich mir immer wieder Gedanken, besonders wenn ich wieder mal bei meinen Eltern zu Besuch bin. Und ich kann solch eine "Flucht" durchaus verstehen - ob das aber jede Familie so machen kann, wage ich zu bezweifeln, da die beiden Eltern jeweils ein gutgehendes Geschäft hatten, sie es sich somit finanziell problemlos leisten können. Mal sehen, ob wir das auch irgendwann mal machen können - dafür allerdings fehlt bei uns derzeit nicht nur das Geld, sondern vor allem die Kinder.

Ich bewundere die Familie Lilienthal für ihren Mut, diese Reise zu verwirklichen, daheim in Deutschland Haus und Job aufzugeben, ihre Kinder einzupacken und einfach loszureisen - neue Kulturen zu entdecken, neue Länder zu sehen um herauszukommen aus der Routine. Dabei ist die Familie aber auch so ehrlich und schildert nicht nur die Höhen ihrer Weltreise.


Eine tolle Reise - ein toller Reisebericht, ein absoluter Traum. Ich wäre sofort dabei!


Von mir gibt es für dieses tolle, motivierende Buch 5 Sterne.

In diesem Sinne

Eure Anke

Mittwoch, 29. April 2015

[Rezension] Eine Biografie in der katholischen Kirche

Hallo Leute!

Ja, auch ich bin katholisch und ja, auch ich war eine von denen, die beim Gottesdienst mit dem Kittel um den Pfarrer rumrannten - ich war Messdienerin. Und so erweckte dieses Buch mein Interesse...


Heiliger Bimbam: Ein Messdiener fällt vom Glauben ab
^^^^^^^^^^^^^^^^^^

Daten
^^^^^^^^
Autor: Ralf Prestenbach
Verlag: Blanvalet
ISBN: 344238334X
Preis: 9,99€


Inhalt
^^^^^^^
Schon bei der Geburt war Ralfs Karriere vorgezeichnet. Als erstes lernte er seine Höhle von außen kennen - die Mama. Dann kam Papa und beide dankten dem Herrn - aber wer das jetzt genau sein sollte, wusste Ralf nicht. Doch dass seine Schwester Jutta Streß machen würde, war ihm von der ersten Sekunde an klar.

In Koblenz - der katholischen Provinz - in eine katholische Familie geboren zu werden, ist nicht leicht. Schon wenige Monate nach der Geburt hat man seinen ersten großen Auftritt und dann auch noch im Kleidchen - aber damit muss man wohl leben. Und so war im Kommunionunterricht schnell klar, dass er auch Messdiener werden will, schließlich nannte seine Mutter ihn ja schon immer Pater Ralf. 

Aufgeregt stolpert er über seinen Talar bei seinem ersten Gottesdienst, sein Pflichtbewusstsein verspricht ihm aber eine schnelle Karriere - und mit seinen Kumpels hat er auch richtig Spaß, im Zeltlager in der Eifel und beim Sternsingen kämpft er gegen die Dumpfbacken aus dem Oberdorf und hinterfragt gar nicht so richtig, was sonntags in der Kirche gepredigt wird.

Doch je älter er wird, umso mehr beginnt er zu rebellieren und die Kirche und die Worte der Bibel zu hinterfragen.


Fazit
^^^^^^^^
Schon witzig, ich dachte immer, ich hätte damals als einzige diese Schwierigkeiten gehabt. Nur war ich eben nicht in der katholischen Provinz, wo quasi jeder Messdiener wird, ich war in der evangelischen Provinz eine echte Ausnahmeerscheinung, was mir natürlich noch besser gefiel. Und meine Eltern waren keine Kirchgänger, bei mir war es die Oma.

Und je weiter ich in die Pubertät kam, umso mehr Fragen begann ich zu stellen. Für mich ist dieses Buch wie ein amüsanter Blick auf meine eigene Jugend, die vielen Gottesdienste und Messdienerfreizeiten, die vielen Streiche, die wir gespielt haben. Einzig waren bei mir damals (ca. 10 Jahre nach Ralf) schon Mädchen erlaubt. Was ich besonders spannend finde - bei all dem Spaß wird auch ein kritischer Blick auf die Kirche geworfen und damit auch alte Strukturen hinterfragt - die katholische Kirche muss moderner werden - allerdings wie, dafür gibt es wohl kaum noch eine Antwort...

In diesem Sinne

Eure Anke

Dienstag, 28. April 2015

[Rezension] Diese Dokumente können die Geschichte Spaniens verändern

Hallo Leute!

Tolle Thriller sind was Feines, vor allem wenn sie unerwartet kommen... Nicht viele Thriller haben mich nach anfänglichen Zweifeln an der Story am Ende doch noch so gepackt.

Im Schatten der Alhambra
^^^^^^^^^^^^^^^^

Daten
^^^^^^^^
Autor: Eduard Freundlinger
Verlag: Piper
ISBN: 3492304966
Preis: 9,99€


Inhalt
^^^^^^^^
Rubén ist gemeinsam mit seiner Freundin Maite auf einem Surftrip vor der Küste Andalusiens - auch ihre Freunde Kilian und Joana sind mit dabei, gemeinsam mit ihrem Sohn Xaver segeln sie auf der Papa San - ganze 4 Wochen. Und als der unerfahrene Kilian das Steuer übernimmt, fällt Maites teure Sonnenbrille bei einem Manöver ins historische Gewässer. Immerhin soll hier die spanische Armada untergegangen sein. Kurz entschlossen springt Rubén mit seiner Tauchausrüstung ins Wasser. Als er 45 Minuten später wieder nach oben kommt, hat er nicht nur die Sonnenbrille, sondern auch ein mit Wachs versiegeltes Rohr, in der die Freunde Dokumente finden, die auf 5 Tage vor dem Untergang der Armada datiert sind.

Rubén, der bei der Mordkommission in Granada beschäftigt ist, will wissen, was das ist - er besucht eine alte Bekannte, Professorin Monserrat del Prado, die sich auf das Mittelalter spezialisiert hat. Ihr wird sehr schnell klar, dass diese Dokumente zu einem älteren Vertrag gehören, dessen Existenz bisher zweifelhaft war und die die Geschichte Spaniens verändern können. Doch das verschweigt sie Rubén und erzählt es nur ihrem Neffen, dem Stadtrat.

2 Tage später ist Monserrat del Prado tot, noch bevor Rubén erfährt, was es mit den Dokumenten auf sich hat. Daher fährt er zu einem anderem Geschichtsexperten, um ihm die Dokumente zu zeigen - der Autor lebt als Einsiedler bei einer Hippiekommune. Doch wenige Tage später kommt der ebenfalls ums Leben, als er scheinbar eine der Frauen vergewaltigen will. Zwei weitere Frauen waren die Tage zuvor verschwunden - auch die beiden werden tot aufgefunden - anscheinend vom Autor getötet.

Als das passiert, wird Rubén klar, welche gefährliche Bedeutung die Dokumente haben müssen - ist auch er in Gefahr.


Fazit
^^^^^^^^^^
Als ich den Anfang gelesen habe, war ich mir zunächst sehr unsicher - beim Tauchen findet Rubén, der kiffende Komissar Dokumente, die die Geschichte Spaniens verändern und die mehr als 400 Jahre in einem Rohr unter Wasser lagen und scheinbar noch gut lesbar sind? Irgendwie fand ich den Einstieg damit etwas merkwürdig.

Aber dann hat es mich mal wieder gepackt - zwar dauert es relativ lange, bis Rubén klar wird, was genau passiert und in welcher Gefahr er schwebt, da sind um ihn herum schon viele Menschen gestorben, die von dem Fund wussten, aber das ganze ist megagut geschrieben, mit sehr viel Tempo und Spannung.

Ein absoluter Geniestreich, der wirklich Lust auf mehr macht.

In diesem Sinne

Eure Anke

Montag, 27. April 2015

[Rezension] Nati und "Mimi" auf der großen Reise

Hallo Leute!

Heute darf ich euch den Bericht einer weiteren Reise vorstellen...

Ragazza motorizzata
^^^^^^^^^^^^^^^^^^

Daten
^^^^^^^^^^
Autorin: Nati Rasch
Verlag: traveldiary
ISBN: 978-3-944-36568-8
Preis: 14,80€


Inhalt
^^^^^^^^^^
Nati lebt im Nordosten Deutschlands - und sie liebt ihren kaputten Roller. In einer bitterkalten Herbstnacht sehnt sie sich nach Sommer, denn zum Rollerfahren ist es ihr eigentlich zu kalt. Damit einmal rund um Italien fahren, das wär's.

Doch mit einem 50 ccm Roller, der noch dazu nicht mehr der Jüngste ist - sie nennt sie liebevoll "Mimi" - ob das die beste Idee ist. Doch die junge Musikerin macht sich auf - 8800 km immer am Meer entlang umrundet sie einmal Italien.

Sie kommt nach Assisi und lernt dort deutsche Nonnen kennen, sie kommt durch Mondlandschaften im Süden - auf Sizilien ist sie sprachlos, natürlich macht sie mit ihrer "Mimi" auch die Straßen von Rom unsicher. Sie besucht Amalfi, genauso wie die Adria - und lebt dabei den Traum vieler Rollerfahrer - einmal rundrum um den großen Stiefel lernt sie das Heimatland ihrer "Mimi" kennen.

Fazit
^^^^^^^^^^^
Dieses tolle Buch strotzt fast vor Italien und ein bisschen sehnt man sich, mitzufahren. Die junge Musikerin aus der ostdeutschen Provinz wirkt ab dem ersten Wort, das sie schreibt sympathisch und man würde gerne ihrem Lebenshunger folgen - auch wenn ich nicht gerade der größte Fan von Rollerfahren bin.

Nati kommt durch die tollsten Landschaften und lernt auf ihrer 14 Wochen dauernden Reise die verschiedensten und interessantesten Menschen kennen - Pilger und Nonnen, Casanovas und Hippies - alles, was das Land zu bieten hat.

Die Reise ist nicht immer bequem, und mit ihrer "Mimi" kommt sie auch nicht wirklich schnell voran. 

In wirklich lesenswertes Buch für alle Reisehungrigen und Italienliebhaber, für alle, die einfach Lust am Leben haben. Ein Roadmovie der besonderen Art - super!

In diesem Sinne

Eure Anke

Freitag, 24. April 2015

[Rezension] In vino Veritas

Hallo Leute!

Im Wein liegt die Wahrheit - so sagt man doch. Eine Geschichte, die das zeigt, stelle ich euch heute vor...

Das Glück braucht tiefe Wurzeln
^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^

Daten
^^^^^^^^^^^^
Autor: Achim Reis
Verlag: Ullstein
ISBN: 3550080816
Preis: 18€


Inhalt
^^^^^^^^^^^^
Achim hat die Schnauze voll vom hektischen Großstadtleben und zieht an die Mosel, um seiner wahren Bestimmung nachzugehen. Er übernimmt das Weingut seiner Eltern. Mit Frau und Kindern zieht es ihn zurück, um so das wahre Glück zu leben.

Die Arbeit ist zwar hart und ganz anders als im Büro, dennoch findet er hier sein absolutes Lebensglück - in einem traditionellen Familienunternehmen, im Streben nach dem perfekten Wein.

Akribisch und mit viel Liebe arbeitet er daran, den perfekten Wein zu Keltern. Dabei erkennt er schnell, dass er sich hier viel wohler fühlt, in seiner wahren Bestimmung und die liegt eben nicht in irgendeinem Büro in irgendeiner Grpßstadt, sondern mit einer Rebe in der Hand an einem Steilhang über der Mosel.


Fazit
^^^^^^^^^^^^
Sicherlich gehört Mut dazu, den gut bezahlten Job einfach so zu kündigen und den Familienbetrieb weiterzuführen - Weinwirtschaft ist sicherlich nicht das einfachste Geschäft. Dennoch wagt Achim Reis es und man merkt dabei in jeder Zeile, dass er hier - auf dem Weingut, auf dem er aufgewachsen ist, sein wahres, tief verwurzeltes Glück gefunden hat. Er lässt einem an diesem Glück richtig teilhaben und man hat beinahe das Gefühl, neben ihm im Weinberg zu stehen und die Reben zu begutachten.

Und mit diesem Buch spricht der Autor sicherlich nicht ausschließlich echte Weinliebhaber an, sondern es macht gleichzeitig Mut, seine Träume zu leben und eben den gut bezahlten Job aufzugeben um das zu machen, was einem das Glück bedeutet. Das, was man im Buch zusätzlich über Wein erfährt, ist dabei eher ein netter Nebeneffekt, der noch dazu spannend und lebensnah dargestellt wird.

Von mir gibt es klare 5 Sterne. Mich hat er Autor erreicht.

In diesem Sinne

Eure Anke

[Rezension] Ich hab Höhenangst (2)

Hallo Leute!

Für viele Menschen ist es ein absoluter Traum, einmal auf dem höchsten Berg der Erde zu stehen. Bis zu 70000$ soll manch einer dafür ausgeben. Echte Bergsteiger jedoch träumen kaum noch davon, schließlich wollen sie am Gipfel ungern im Stau stehen.

Der höchste Berg
^^^^^^^^^^^^^^^^

Daten
^^^^^^^^
Autor: Walther Lücker
Verlag: NG Taschenbuch
ISBN: 3492405797
Preis: 16,99€


Inhalt
^^^^^^^^^^
Lange Zeit ließ man nichts unversucht, endlich auf dem Dach der Welt zu stehen. Vor allem die Engländer, aber auch die Schweizer stellten Jahr für Jahr neue Expeditionen zusammen, um endlich das Ziel zu erreichen.

Bis es ein Neuseeländer und sein Sherpa 1953 endlich vollbrachten - Edmund Hillary und Tenzing Norgay erreichten im Rahmen einer britischen Expedition den Gipfel.

62 Jahre danach zieht der deutsche Bergjournalist Walther Lücker Bilanz - und diese ist nicht gerade schön. Auf einigen Bildern zeigt er, dass etwa 2012 an einem Tag 300 Menschen in Richtung Gipfel unterwegs waren. Eine ganze Armada Sherpa verdient ihr Geld damit, die Tonnen von Müll ins Basislager zu bringen, die die Expeditionen hinterlassen - alleine mehr als 600 Sauerstoffflaschen brachten sie in einem Jahr nach unten.

So beleuchtet der Autor die gesamte Geschichte der Europäer und Chinesen, der Amerikaner und Südtiroler (den kennt wohl jeder) am höchsten Berg der Erde - er berichtet von Erfolgen und Mißerfolgen (wie der Katastrophe 1996) und zeigt damit, welch Mühe es kostet, sich über 8000 m Höhe zu bewegen. Er berichtet vom ersten Amerikaner, dem ersten Blinden, der ersten Frau, die den Everest bestiegen - aber auch von Mallory, der 1924 am Everest starb, man weiß bis heute nicht, ob er nicht vielleicht doch den Gipfel erreichte.


Fazit
^^^^^^
Eine echt spannende Lektüre, die jeden Everest-Fan begeistern wird - ich würde ja eigentlich schon gerne mal hin, aber maximal bis zum Basislager. Aber nach diesem Bericht ist das doch sehr abschreckend, weil moderne Ausrüstung und Flaschensauerstoff die Besteigung heutzutage fast jedem ermöglichen, was eben auch in Sachen Massentourismus ordentlich genutzt wird - wer genug Geld mitbringt, wird nach oben gebracht, was dazu führt, dass besondere Leistungen eben auch nur einen kleinen Punkt im Gipfelbuch ausmachen. Dadurch verliert das ganze leider ein Wenig an Zauber  - wissenschaftliche Expeditionen gibt es kaum noch, echte Bergsteiger, die die Einsamkeit schätzen, eher die anderen Berge besteigen.

Everest früher und heute, das könnte eben auch die Überschrift lauten. Aber ein wenig verliert sich der Autor in der detaillierten Beschreibung der unzähligen Exkursionen, so dass man irgendwann nicht mehr unterscheiden kann. Das ist manchmal etwas anstrengend. Ansonsten habe ich das Buch verschlungen.

In diesem Sinne

Eure Anke

[Rezension] Und diese Biene, die ich meine...

Hallo Leute!

Einstein soll einmal gesagt haben, wenn die Biene ausstirbt, hat der Mensch noch 4 Jahre zu leben. Und das hängt nicht damit zusammen, dass unser Leben vom Honig abhängig wäre. Es geht viel mehr um die Bestäubung aller Pflanzen, also auch der meisten Kulturpflanzen. Nun werden viele sagen, dann sterben die Vegetarier aus - damit hat er recht, dummerweise stammt das meiste Fleisch ja auch von Vegetariern, die dann hungern müssen.

Ich gebe es zu, ich stehe total auf Bienen - nicht nur wegen der Biene Maja (findet ihr auch die neuen Folgen mit der 3D Maja doof? Ich war entsetzt, als meine Nichte damit ankam)...

Mit dem Thema Bienen - und zwar in allen Aspekten - beschäftigt sich das Buch, das ich euch heute  vorstellen möchte...


Die Weisheit der Bienen
^^^^^^^^^^^^^^^^

Daten
^^^^^^
Autor: Jack Mingo
Verlag: Riemann
ISBN: 3570501809
Preis: 17,99€


Inhalt
^^^^^^
Dass Bienen nicht die besten Haustiere abgeben, stellt der Amerikaner Jack Mingo relativ schnell klar - wenn man sie streicheln will, stechen sie zu. Dennoch liebt er sie und seit er einen Beobachtungsbienenstock in der Bibliothek errichtet hat in der Schule, in der er unterrichtet, ist er auch privat begeisterter Bienenzüchter. Auch wenn er anfangs etwas naiv an die Sache herangegangen ist - seinen ersten Stock musste er bei der Post persönlich abholen.

Dennoch hat er sich mit den Jahren eigene Erfahrungen erarbeitet mit den kleinen, hilfreichen Tieren.

Er entführt uns in die Geschichte der Bienen - so durften früher etwa nur Bienenwachskerzen auf Altären stehen, da man davon ausgingen, dass es rein sei, weil sich die Bienen ohne Sex und das ganze schmutzige Zeugs vermehren (dass das nicht stimmt, wusste man damals noch nicht).

Aber im Zentrum steht natürlich die Biologie der kleinen Tierchen - vom Aufbau eines Bienenstocks beginnend über den Entwicklungszyklus einer erwachsenen Biene (von der Amme zur Flugbiene) bis hin zu dem, was passiert, wenn eine Biene die Königin verliert klärt er umfassend auf. Aber es geht auch um die tragischen Schädlinge, wie die Varrhoa Milbe, die ganze Bienenpopulationen auslöscht.


Fazit
^^^^^^
Das Imkern werde ich mir zwar nicht aneignen, aber dennoch hat mir dieses Buch wirklich gut gefallen - besonders eben, weil es sich nicht um ein Fachbuch für Bienenzüchter handelt, sondern viel mehr um ein Buch, das viele Informationen liefert, aber auch private Erfahrungen, eben wie Mingo sein erstes Bienenvolk abgeholt hat und wie teils naiv er damals war. Wie er einen neuen Bienenstock zusammenbaut und so weiter.

Es ist ein sehr interessantes Buch, sicherlich auch für alle, die mit dem Gedanken spielen, einen Bienenstock im Garten zu halten, aber es ist kein Ratgeber Bienenzucht. Es sei denn, man will sich zum Beispiel einen Bienenbart wachsen lassen. Es beschreibt viel mehr, wie die Bienen ihre Waben so gleichmäßig hinbekommen, ohne Maßstab und Winkelmaß und das, ohne dabei zu komplex zu werden. Das Buch ist (mal wieder) was für meine Schwiegermama (die schon seit Jahren überlegt, auf ihrem Waldgrundstück in der Rhön Bienen zu halten) - mal sehen, es kommt auf die Liste.

In diesem Sinne

Eure Anke

Donnerstag, 23. April 2015

[Rezension] Erbarmen - die Ösis kommen

Hallo Leute!

Heute darf ich euch mal wieder ein sehr spezielles Buch aus meiner Wahlheimat vorstellen...

Österreicher erklären die Welt
^^^^^^^^^^^^^^

Daten
^^^^^^
Autoren: Martin Puntigam, Hosea Ratschiller
Verlag: Goldmann
ISBN: 3442157919
Preis: 9,99€


Inhalt
^^^^^^
Die Welt ist kompliziert - der Österreicher an sich kann sie aber etwas leichter machen. So ist Martin Puntigam seit 2007 in Österreich gemeinsam mit Werner Gruber und Heinz Oberhummer als Science Busters unterwegs.

Als FM4 Ombudsmann beantwortet er täglich im Radio die Fragen seiner Hörer. Und auf Basis dieser Fragen entstand auch dieses Buch.

Auf witzig/bissige Art und Weise klärt der Ombudsmann die Fragen, die seine Hörer beschäftigen - von der Herkunft des Adventskranzes über den Dalai Lama bis zu den Gründen für die Zeitumstellung im Frühjahr und im Herbst erklärt er auf österreichtypische Art alles.


Fazit
^^^^^^
Die Österreicher haben schon einen sehr speziellen Humor. Rauh und sehr schwarz. Und ich muss zugeben, daran musste ich mich erstmal gewöhnen - Audienzen bei "Wir sind Kaiser" kennt man zum Teil auch in Deutschland.

Diesen Humor erkennt man schon im Vorwort, das partiell von einem österreichischen Flirttrainer geschrieben wurde. Der wollte nämlich eigentlich Schilehrer werden, zwischendurch hat er auch mal als Krampus gearbeitet und jetzt will er uns helfen, unsere Kontaktschwierigkeiten zu verringern.

Im folgenden gibt es eine kleine Biografie, die sich durch das Buch immer mal wieder fortsetzt. Schließlich beantwortet er die skurillsten Zuschauerfragen - "Meine Eltern wollen, dass ich mit dem Studium endlich fertig werde. Wie stopfe ich ihnen das Maul?" - ganz Dr. Sommer like in einer Art Frage und Antwort Spiel.

Der Humor ist gewöhnungsbedürftig und trifft sicherlich nicht jedermanns Geschmack - tief schwarz und typisch Österreichisch eben. Ich hab allerdings auch erst gut 1 Jahr in Österreich gebraucht, bis ich das so richtig gut fand. Ich habe es allerdings noch etwas überspitzter erwartet - amüsiert habe ich mich jedoch königlich!

Von mir gibt es 4 Sterne für das äußerst amüsante Buch.

In diesem Sinne

Eure Anke

[Rezension] Polen wird dich holen :)

Hallo Leute!

Reisen ist mein großes Hobby. Doch bis Polen bin ich bisher nur 2 Tage gekommen. Steffen Möller nimmt einen mit auf die Reise in seine Wahlheimat - Warschau, die "meistunterschätzte" Hauptstadt Europas.

Viva Warszawa
^^^^^^^^^^^^^^^^

Daten
^^^^^^
Autor: Steffen Möller
Verlag:Malik
ISBN: 3890294596
Preis: 16,99€


Inhalt
^^^^^^
Steffen Möller zeigt dem Leser sein Polen, wo man tagsüber am Weichselstrand im Liegestuhl liegen kann. Er zeigt die modernen Seiten der polnischen Hauptstadt - die glänzenden Hochhäuser oder auch die originellste Milchbar der Stadt - Seiten, die man nur zum Teil als Tourist findet.

Er reist zurück in die Zeit, stellt das Warschauer Ghetto vor, so wie es heute ist, spaziert über den alten jüdischen Friedhof. 

Gleichzeitig stellt er uns aber auch die Menschen in Warschau vor, liebenswerte Menschen mit offenen Herzen. So lernen wir seinen ersten WG-Kumpel Bolek kennen und ganz nebenbei erzählt der Autor noch über typische Missverständnisse zwischen Deutschen und Polen.


Fazit
^^^^^^^
Steffen Möller lebt nun schon seit 20 Jahren in Warschau und gehört zu den bekanntesten Deutschen in Polen. Dabei hat er schon mehrere Bücher über Polen und seine Menschen geschrieben. Mit dem Berlin-Warschau-Express etwa nahm er den Leser mit auf "Expedition zu den Polen" und auch sein Buch "Viva Polonia" war ein voller Erfolg.

Ich selbst war schon einmal 2 Tage in Warschau und empfand es jetzt als nicht sonderlich sehenswert. Steffen Möller jedoch ist es gelungen, Seiten der Stadt zu zeigen, die ich innerhalb der kurzen Zeit nicht entdecken konnte. Und ich muss sagen, ich habe glatt Lust, noch einmal hinzureisen, was ich nicht gedacht hätte. Ein großes Kapitel widmet Möller auch den historischen Seiten, nämlich der tragischen Geschichte des Warschauer Ghettos, das man ja leider nicht verleugnen darf. Das war übrigens auch das erste, was mir damals in den Sinn kam, als es nach Warschau ging.

Aber Möller belässt es dabei nicht, den Leser durch die Stadt zu führen, man lernt dabei auch die Polen näher kennen, denen gegenüber in Deutschland ja doch das eine oder andere Vorurteil besteht (ich sag nur "Kaum gestohlen schon in Polen").  So lernt man die Warschauwiter (oder wie auch immer man die Menschen aus Warschau genau nennt) als offene, gastfreundliche Menschen kennen mit einem gewissen Hang zum Minderwertigkeitskomplex.

Das Buch zu Lesen macht richtig Spaß und es macht richtig Lust auf eine weitere Polenreise, auch wenn ich die damals ausgeschlossen hatte. Und es motiviert, das Warschauer Ghetto zwar nicht auszuschließen, aber auch die anderen Seiten, vor allem die modernen Seiten Warschaus zu sehen.

In diesem Sinne

Eure Anke

[Rezension] Flüchtlingsdrama

Hallo Leute!

In den letzten Wochen ist ein Thema wieder besonders aktuell - die Fluchtkatastrophe auf dem Mittelmeer. Zehntausende Menschen sind auf der Flucht, wollen ihren Kontinent verlassen, um im christlichen Europa Fuss zu fassen. Was den wenigsten davon bewusst ist, viele davon sind Christen...

Krieg gegen Christen
^^^^^^^^^^^^^^

Daten
^^^^^^^^
Autor: John L. Allen
Verlag: Gütersloher Verlagshaus
ISBN: 357907072X
Preis: 24,99€


Inhalt
^^^^^^^^
Krieg gegen Christen - das ist heutzutage eigentlich allgegenwärtig. Schätzungen zufolge waren 2014 100 Millionen Christen von Folter und Tod bedroht - in ihrer eigenen Heimat, vor allem in Asien, Lateinamerika, Afrika, dem Mittleren Osten und Osteuropa. Immer mehr begeben sich auf die gefährliche Flucht.

Anhand von unzähligen Fällen beschreibt John L. Allen die gegenwärtige Situation der Christen in diesen Ländern - Dinge, die man nur selten bewusst im Fernsehen wahrnimmt. Er dokumentiert damit alles - von den historischen Hintergründen der Flucht

Zwar weiß man, dass die Jesiden gegen den IS kämpfen und daher besonders häufig Opfer der Gewalt werden, aber in dem Ausmaß, in dem es der Autor in diesem Buch beschreibt, hört man es selten.


Fazit
^^^^^^^^
Religiös bedingte Verfolgung, da sollte man gerade als Deutscher ein gewisses Bewusstsein für entwickeln - und gerade damit überrascht es, dass John L. Allen in diesem Buch sogar von einer Art Lager berichtet, in dem die Christen wenig zu Essen bekommen und zur Arbeit gezwungen werden - in Eritrea. Über Guantanamo wird in den Medien berichtet, sowas wird allerdings nicht wirklich ausdiskutiert.

So schafft es John Allen mit seinem sehr sachlich gehaltenem Buch, tatsächlich aufzuklären über ein Thema, was immer wieder verschwiegen wird - so etwa die Frage, warum so viele Leute plötzlich über das Mittelmeer nach Europa kommen wollen. Was genau passiert da in den Heimatländern und auf welchem historischem Hintergrund die Christenverfolgung stattfindet.

Für mich ein überraschendes Buch, eine Chronik der Christenverfolgung in (hauptsächlich) muslimischen Ländern, das vor allem Dinge beleuchtet, von denen ich noch nie gehört hatte.
In diesem Sinne

Eure Anke

Mittwoch, 22. April 2015

[Rezension] Literarische Italienreise

Hallo Leute!

Urlaub in Italien, das geht sich dieses Jahr gleich zweimal für mich aus. Und ein drittes mal fahre ich zumindest in Gedanken hin...

Gebrauchsanweisung für Apulien und die Basilikata
^^^^^^^^^^^^^^^^

Daten
^^^^^^^^
Autorin: Maria Carmen Morese
Verlag: Piper
ISBN: 3492276520
Preis: 14,99€


Inhalt
^^^^^^^^
Maria Carmen Morese berichtet aus dem schönen Süden Italiens - von kulinarischen Höhepunkten wie Orichiette und Olivenöl genauso wie von Sagen und Legenden, von Städten und Dörfern - kurz um von einem traumhaften Landstrich in Süditalien.

Sie berichtet von ihren Touristischen Erkundungen von Lecce genauso wie von ihren Ausflügen ins Nachtleben von Bari oder in verfallene, fast schon vergessene Bauerndörfer, die sonst kein Tourist zu sehen bekommen.

Und so kommt man in ganz andere Winkel, fernab jedlicher "normalen" Reiseführer, man blickt hinter die Kulissen und sieht dabei nicht nur schönes.


Fazit
^^^^^^^
Zugegeben, als ich dieses Buch in die Finger bekam, musste ich erstmal nachsehen, wo Apulien überhaupt genau liegt - ich meine Toskana kennt man, Südtirol auch, aber da werden meine Italienkenntnisse schon recht Dünn (für die, die gerade Wikipedia aufgeschlagen haben: Es ist die Hacke vom Stiefel).

Dabei gelingt es Maria Carmen Morese nicht nur die Atmosphäre zu transportieren, sie schafft es auch auf unterhaltsame Art und Weise, Geschichte und Menschen - vor allem aber das Essen - dem Leser näher zu bringen und mir hat sie richtig Lust gemacht. Sie schreibt mit sehr viel Begeisterung und noch mehr Humor. Dabei schafft sie es irgendwie, alle Sinne anzusprechen - man spürt förmlich das gute Olivenöl auf der Zunge - und das ist schließlich die ganz hohe Kunst des Reisejournalismus.

Dieses Buch sollte jeder vor seiner Apulienreise gelesen haben - oder danach - oder beides...

Wenn nicht unser Urlaub für die nächsten beiden Jahre schon verplant wäre, stünde Apulien ganz weit oben auf meiner Reisewunschliste - mal schauen, vielleicht klappt es ja mal. Jedenfalls gibt es heute Abend bei uns erstmal ordentliches Italienisches Essen.

In diesem Sinne

Eure Anke

[Rezension] Wie das Leben so spielt...

Hallo Leute!

Mama hat immer die besten Tipps in Sachen Haushalt... Heutzutage werden so ganze Bücher gefüllt mit den kleinen Kniffen, die einem das Leben leichter machen können...

Life Hacks
^^^^^^^^^^^^

Daten
^^^^^^
Autorin: Petra Cnyrim
Verlag: riva
ISBN: 978-3-86883-580-9
Preis: 9,99€ [D] 10,30€ [A]


Inhalt
^^^^^^^
Life Hacks - Dinge die die Welt in Sachen Haushalt, Heimwerken oder Arbeit revolutionieren sollen, sind in diesem Buch zusammengefasst.

Beispielsweise kann man auf einer spontanen Party ganz einfach Musik mit dem Smartphone machen, indem man es in eine Glasschale legt. Kunststoffflächen bei einem Turnschuh bekommt man mit Zahncreme und einer alten Zahnbürste super wieder weiß und üble Gerüche im Trockner beseitigt man mit einem Kaffeefilter und Essig. Eine alte Kleenex-Box kann man als Spender für Abfalltüten nutzen, eine Küchenreibe kann man optimal nutzen, um daran Ohrringe aufzuhängen und auf Reisen kann man Geld sicher in der Handyhülle aufbewahren.

All diese kleinen Tipps werden auf jeweils einer einzelnen Seite vorgestellt - mit einem passenden Foto und einer kurzen Erläuterung, was man wie erreichen kann.


Fazit
^^^^^^
Sachen, die das Leben leichter machen - oder auch nicht.Vieles kannte ich schon - besonders mein Vater als gewiefter Handwerker hat vieles drauf, was in dem Buch als "neu" vorgestellt werden. Anderes finde ich als weniger sinnvoll - ich würde beispielsweise anstatt Essigessenz bei der Trocknergeschichte eher Zitronensaft nehmen (die Wäsche stinkt sonst nicht mehr nach Trockner, sondern nach Essig, was wohl auch nicht viel besser ist).

Ich habe das eine oder andere probiert - das meiste funktioniert zwar, ob man es auch wirklich braucht, halte ich für fraglich. Zum Beispiel brauche ich definitiv keinen Handyhalter aus einer alten Klopapierrolle. Vieles ist für uns aber auch echt hilfreich, etwa das Zeitungspapier im Müllbeutel, der den Gestank aufnimmt - geht super, grade im Sommer und man muss nicht ständig den Müll runterschleppen, obwohl der Beutel noch halb leer ist.

Ich bin zwiegespalten - vieles ist einfach und wirklich super, das eine oder andere ist aber auch eher sinnlos.

In diesem Sinne

Eure Anke

Dienstag, 21. April 2015

[Rezension] Spannendes Thema - Grandiose Umsetzung

Hallo Leute!

Nach dem Biostudium bin ich natürlich immernoch sehr stark naturwissenschaftlich interessiert. Besonders spannend finde ich Entwicklungen in der Medizin. Dieses Buch nun beschäftigt sich mit einem ganz besonderen Thema...

Wir sind Tier
^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^

Daten
^^^^^^
Autoren: Barbara Natterson-Horowitz, Kathryn Bowers
Verlag: Knaus
ISBN: 3813505545
Preis: 22,90€


Inhalt
^^^^^^^^
Viele stören sich ja daran, dass Menschen dann doch zu einem gewissen grad mit Tieren verwandt ist. Dieses Buch nähert sich diesem Thema auf eine ganz spezielle Art und Weise.

Jahrhunderte lang entband der örtliche Arzt in ländlichen Gebieten die Fohlen und Kälber, um sich dann nachmittags wieder dem Ausschlag von Onkel Alois zu widmen. Doch dann verließen Tier- und Humanmedizin den gemeinsamen Weg im Laufe des 20. Jahrhunderts. Ein neuer Forschungsansatz hingegen führt beide wieder näher zusammen.

Barbara Natterson-Horowitz stellt eine Frage, die sich kaum einer zu fragen wagt: Was können Tiermedizin und Humanmedizin voneinander lernen.

Das Buch beleuchtet die Krankheitsgeschichte von Tier und Mensch - vor allem auf Gemeinsamkeiten und Möglichkeiten für die Forschung, daraus Profit zu schlagen.

Die Autoren erzählen Geschichten von Klinisch depressiven Gorillas und suchtkranken Rentieren (nein, beide NICHT in Gefangenschaft), von nächtlichen Fressattacken bei Rennmäusen oder den plötzlichen Herztod bei Zootieren, die gefangen werden, von Hautkrebs bei allen möglichen Tierarten und vielem mehr.

Dabei wird auch den Ursachen für verschiedene Krankheiten auf den Grund gegangen, die sich in den wenigsten Fällen deutlich voneinander unterscheiden.



Fazit
^^^^^^^^^^
Ja, ich weiß, der Mensch stammt nicht vom Affen ab und so weiter. Aber ganz so tabu, wie man denkt, ist das Thema nicht, wird doch jedes Experiment erstmal im Tierversuch geprüft.

Natterson-Horowitz schafft es dabei, das Buch amüsant, spannend und gleichzeitig wissenschaftlich korrekt zu halten, so dass es quasi jedermann lesen sollte. Das ist ein Aspekt, der bei solchen Populärwissenschaftlichen Werken nicht außer Acht gelassen werden sollte.

Das Buch berührt ein wirklich spannendes Thema und bietet vielleicht Heilungsmöglichkeiten, auf jeden Fall aber die Möglichkeit, viel über die eigene Psyche und Gesundheit zu lernen - und dabei zu erkennen, dass man sich gar nicht so sehr von Gorilla, Rentier und Co. unterscheiden.

Am Schnittpunkt zwischen Tier- und Humanmedizin finden sich so immer mehr Schnittpunkte, die sich zu einem völlig neuen Forschungsgebiet entwickeln.

In diesem Sinne

Eure Anke

[Rezension] Frankfurt - Kindheitserinnerungen die Zweite...

Hallo Leute!

Frankfurt - für mich eine Stadt, in die mich gefühlte 100 Schulausflüge und Shoppingtouren verschlagen haben, die Stadt, von der aus es immer in den Urlaub ging, kurz eine Stadt, die ich halbwegs gut zu kennen glaubte...

Von Bänken und Banken in Frankfurt am Main
^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^

Daten
^^^^^^^^^^^^
Autoren: Bernd Köstering, Ralf Thee
Verlag: Gmeiner
ISBN: 978-3-8392-1362-9
Preis: 14,99€ [D] 15,50€ [A]


Inhalt
^^^^^^^^^^^^^
Das Buch zeigt Frankfurt von seinen unbekannten Seiten. Die Autoren stellen ihre 66 Lieblingsplätze und 11 "Bankgeheimnisse" vor. Dabei findet man neben für mich - als 100 km von Frankfurt entfernt Aufgewachsene - Bekanntes, wie den Westhafen, das Filmmuseum oder die Schirngallerie, dem Zoo oder dem Palmengarten. Aber auch zahlreiche unbekanntere Plätze werden vorgestellt, etwa den Goetheturm, das Naxos Viertel oder die Schwanheimer Düne.

Unter Bankgeheimnissen verstehen die Autoren übrigens Legenden, wie etwa der unaufgeklärte Mordfall Rosemarie Nitribitt oder den legendären Frankfurter Zoodirektor Bernhard Grzimek, das Geheimnis der Judengasse oder die Legende von der verschwundenen Mauer.


Fazit
^^^^^^^^^^^^
Das Buch ist kein Reiseführer - das ist klar. Das will es aber auch gar nicht sein. Vielmehr ist es eine Einladung, Frankfurts bekannte und unbekannte Seiten neu zu entdecken.

Mit recht unterhaltsamen Texten und begleitenden Bildern wird man zu Schauplätzen von Filmproduktionen genauso entführt wie zu besonderen Imbissen am Mainufer, man wird auf den Maintower geführt (und man genießt den beeindruckenden Ausblick). Man kommt an wirklich ungewöhnliche Orte, an denen ich bei meinen Frankfurtbesuchen nie war oder einfach dran vorbeigelaufen wäre - wie dem Denkmal für die Grüne Soße. Es wird damit ein wesentlich breiteres Spektrum an Sehenswertem abgedeckt, so dass man, auch wenn man mit Frankfurt eng verbunden ist, auch vieles neues entdeckt oder neue Aspekte an Sehenswertem, die einem bisher noch nicht bekannt waren.

Zeil und Museumsufer, Hauptbahnhof und Flughafen, Oper und Fressgass - wenn ich das nächste mal nach Frankfurt komme, will ich mehr sehen - dank dieses tollen Buches.

In diesem Sinne

Eure Anke

Montag, 20. April 2015

[Rezension] Sauerland - Kindheitserinnerungen werden wach...

Hallo Leute!

Aufgewachsen in Mittelhessen, nur 10 km von der Grenze zu Nordrheinwestfahlen entfernt, sind mir nur wenige Regionen vertrauter als das Sauerland. Unzählige Familien- und Schulausflüge führten mich an den Biggesee oder in die Attahöhle, in die Attendorner Senfmühle oder zum Skifahren nach Winterberg und vieles mehr.

So war ich begeistert, als ich dieses Buch zu finden...

Sauerland macht lustig
^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^

Daten
^^^^^^^^
Autorin: Maike Förster
Verlag: Gmeiner
ISBN: 383921470X
Preis: 14,99€


Inhalt
^^^^^^^^^
In diesem Buch stellt die Sauerländerin Maike Förster uns ihre 66 Lieblingsorte im Sauerland vor. Dazu kommen 11 Orte zum Staunen.

Dabei gibt es Bekanntes, wie etwa die Atta-Höhle oder der Wintersportort Winterberg, in dem sich der halbe Ruhrpott Skifahren gelernt hat. Dabei sind aber auch ungewöhnlichere Sehenswürdigkeiten - traditionelle Gasthöfe, bei denen die Oma schon gegessen hat oder eine Freilichtbühne, auf der die Passionsgeschichte auf Sauerländisch vorgeführt wird, stillgelegte Gruben genauso wie ein Museum, das sich mit der Geschichte des Grünsandstein beschäftigt - Dinge, die man eben nur kennt, wenn man aus dem Sauerland kommt, aber jetzt dringend sehen will.

Neben den 66 Lieblingsplätzen sind 11 "Orte zum Staunen" verzeichnet - Orte also, die man im Sauerland nicht wirklich erwarten würde. Dazu gehören ein Gerichtsmuseum und ein Karnevalsmuseum, ein Kuriositätenkabinett und ein Probiermuseum.


Fazit
^^^^^^^^^^^^
Es gibt eine wirklich außergewöhnliche Reihe im Gmeiner-Verlag, in der Orte und Regionen vorgestellt werden, die man meist nicht wirklich kennt, wenn man nicht aus ihr stammt - außergewöhnliche Reiseführer, in denen man ganz privat zu den Lieblingsplätzen der Autoren geführt wird. Eines dieser Bücher ist "Sauerland macht lustig".

Nun, ich bin quasi knapp außerhalb der Grenzen des Sauerlandes aufgewachsen. So war ich öfter mal im Sauerland, sei es für eine Höhlentour mit der Schule oder zum Skifahren mit den Eltern. Trotzdem kannte ich die meisten dieser Orte noch nicht.

Das Buch ist nicht wirklich ein Reiseführer. Es bietet keine Karte und als Infos zu den Orten eigentlich nur eine Adresse und eine Internet-Adresse. Es dient viel mehr als Anregung, diese tolle Region zu entdecken und eben mal an Orte zu gelangen, die es sicher in die wenigsten Reiseführer geschafft hätten. Ausgestattet mit jeweils einem Bild und einem Text, der mehr die persönlichen Erfahrungen der Autorin schildert, das ist eben kein Marco Polo, will es aber auch gar nicht sein. Es ist locker und leicht geschrieben. Man bekommt richtig Lust, mal wieder loszufahren, vielleicht geht sich Ostern mal wieder ein Trip in die Attahöhle aus...

In diesem Sinne

Eure Anke

[Rezension] Der Wiener raunzt mal nicht...

Hallo Leute!

Nach 3 Jahren bin ich zumindest gefühlt eine echte Wienerin. Gut, die Wiener denken natürlich immernoch, dass ich ein Piefke bin (was nach meinem Bekannten, der vor 20 Jahren aus dem Burgenland nach Wien gezogen ist wohl auch so bleibt), aber das macht mir nix. Und wenn es ein Buch gibt, in dem die Wiener über ihre Stadt erzählen, ist das natürlich meins...


Stadtgespräche aus Wien
^^^^^^^^^^^^^^

Daten
^^^^^^^^^^
Herausgeberin: Clara Hein
Verlag: Gmeiner
ISBN: 3839215609
Preis: 14,99€


Inhalt
^^^^^^^^^^
Die bekannte und beliebte "Stadtgespräche" Reihe aus dem Gmeinerverlag befragt regionale Persönlichkeiten, die ihre Lieblingsplätze in der jeweiligen Stadt vorstellen.

Der Wien-Band aus der Reihe befragt mehr oder weniger bekannte Wiener, so etwa eine Zoopflegerin im Schönbrunner Zoo, die einen kleinen Flughund aufzieht oder auch den Sohn des berühmten Gastwirtes Leopold Hawelka. So kommt man rum in der Stadt, vom Kaffeehaus Rüdigerhof bis zum Hundertwasserhaus, von der Pummerin am Stephansdom bis zur Kapuzinergruft oder dem Strandbad Gänsehäufl an der Alten Donau.

Man findet dabei zwar auch bekanntere, aber auch weniger bekannte Plätze in der Stadt, die es sich zu Erkunden lohnt.


Fazit
^^^^^^^^^^
Wien ist die tollste Stadt der Welt und sicherlich könnte auch ich eine Geschichte zu diesem tollen Buch beitragen. Sehr persönlich geschrieben lernt man die Stadt mit diesem Guide von einer ganz anderen Seite kennen, denn nicht jeden Ort habe ich in den vergangenen 3 Jahren schon kennengelernt.

Es gibt Geschichten aus der Historie Wiens, genauso wie eine kleine Führung hinter die Kulissen eines der schönsten Zoos Europas. Man trifft längst verstorbene Persönlichkeiten wie Qualtinger oder Kokoschka und all diese Geschichten zeigen, wie liebenswert diese Stadt und ihre Menschen mit dem manchmal etwas rauhen Charme ist.

Mir gefallen vor allem die außergewöhnlichen, großformatigen Bilder, die zu jedem Ort enthalten sind!

Das Buch ist ein optimales Geschenk für alle, die Wien schon zu Kennen glaubten. Man wird immer neue Seiten an dieser tollen Stadt entdecken.

In diesem Sinne

Eure Anke


[Rezension] Seine eigene Region ganz neu entdeckt

Hallo Leute!

Wissen ist nie unnütz, das weiß man spätestens, wenn man Montags abends "Wer wird Millionär?" schaut. Bücher mit unnützem Wissen gibt es zu genüge. Aber eines mit regional-spezifischem Wissen war für mich neu...

In der Schweiz gibt es Geschirrspüler mit einer Extrafunktion für Fondue
^^^^^^^^^^^^^^^^

Daten
^^^^^^^^
Verlag: Riva
ISBN: 978-3-86883-612-7
Preis: 8,99€ [D] 9,30€ [A]


Inhalt
^^^^^^^^
Österreich ist das schwerste Land der Welt - zumindest pro Quadratkilometer - und wenn man die Erdkruste wiegen würde. Und wenn ich nochmal 12 wäre, würde ich mich jetzt strafbar machen, weil die Einzelhaltung von Ratten oder Meerschweinchen gesetzlich verboten ist.

So hangelt sich das Buch entlang von verschiedenen nützlichen und unnützen Wissensbeispielen aus der Region. In Deutschland zunächst nach Bundesländern geordnet, für die Schweiz und Österreich dann in einem Kapitel zusammengefasst lernt man so vieles, was man so noch nicht gewusst hat. Eschborn zum Beispiel - in meiner Heimat Hessen gelegen - erhebt keine Hundesteuer. Bonn ist Sitz des UN-Sekretariats zum Erhalt von Fledermauspopulationen und - was ich ja verständlich finde - in Österreich war es bis in die 70er verboten, am Wahltag Alkohol auszuschenken.


Fazit
^^^^^^^^
Überraschendes und witziges aus allen Bereichen des Regionalwissens wird hier zu Tage gefördert - dass der Erfinder des Telefons ein Hesse war, wusste ich, dass er aber auch einen Vorläufer der Rollschuhe baute, war mir unbekannt.

Außerdem finde ich den Mix recht klug gewählt. Man findet alles Mögliche - vom Innovationsindex (auf dem Hessen 5 Plätze vor den USA steht) bis zum Erfinder der Milchschokolade - ein Sachse übrigens.

Das einzige, was mir nicht gefällt, ist das fehlende Inhaltsverzeichnis. Man sollte die Länder entweder alphabetisch anordnen oder auf die erste Seite ein kleines Inhaltsverzeichnis drucken. Das würde das ganze übersichtlicher machen.

In diesem Sinne

Eure Anke

Sonntag, 19. April 2015

[Rezension] Der ultimative Ratgeber

Hallo Leute!

Hochzeitsratgeber gibt es viele - von Froonk dem Weddingplaner bis zu "die besten Dekoideen" oder "Checklisten für die perfekte Hochzeit" findet man alles für die Hochzeit. Aber nirgends findet man etwas, wie man es nicht machen sollte... außer hier!

Wer Ja sagt, darf auch Tante Inge ausladen
^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^

Daten
^^^^^^^^^^
Autor: Thomas Sünder
Verlag: Blanvalet
ISBN: 3442381312
Preis: 8,99€


Inhalt
^^^^^^^^^^
Thomas Sünder ist seit langen Jahren gefragter Hochzeits-DJ im Raum Hamburg - meist schon 1 Jahr im Vorraus ist er ausgebucht. Kurz gesagt, er kennt sich aus. Und so gibt er den Brautpaaren auch gerne Tipps für die perfekte Feier. Dabei geht es aber weniger um den richtigen Bäcker für die Hochzeitstorte und die besten Dekoideen.

Er schöpft aus einem reichhaltigen Erfahrungsschatz von in die Hose gegangenen Hochzeitsfeiern und berichtet daher in diesem Buch hauptsächlich von den Totsünden, die jede Feier kaputtmachen.

Beginnend mit der Tante Inge aus Buxtehude, die auf die Idee kam, das Brautpaar vor Beginn der Feier einen Stamm durchsägen zu lassen, der leider viel zu dick war und die Säge viel zu stumpf. So verzögerte sich der Beginn der Feier um eine gute Stunde, während alle Gäste in brütender Hitze an der Hamburger Alster standen und nur darauf warteten, endlich in den klimatisierten Festsaal zu dürfen.

Sehr beliebt auch - die Mitternachtstorte, die die tanzende Meute wieder zurück auf ihre Stühle treibt - ein echter Stimmungskiller und völlig unmodern. Sehr amüsant auch der Single-Tisch oder die "Resterampe für Übriggebliebene". So hangelt sich der Profi entlang aller möglichen Fehler, die man während einer Hochzeitsfeier machen kann, die absolut tödlich auf jede aufkommende Stimmung auswirken.


Fazit
^^^^^^^^^^
Ein absolut genialer Hochzeitsratgeber, der fundiert begründet, warum man auf den einen oder anderen Brauch pfeifen sollte, warum man selbst entscheiden sollte, wer zur Feier kommt und was man sonst so alles falsch machen kann.

Das Buch ist sehr schlüssig und amüsant geschrieben - vieles hat der Autor so selbst auf Hochzeiten erlebt und man denkt sich immer gleich "Jo, da hat er Recht"!

Mir persönlich gefällt vor allem, dass er auf viele Kleinigkeiten eingeht, die wir so für unsere Feier (Ende August) noch nicht bedacht hatten - wie eben, dass das Anschneiden der Hochzeitstorte besser parallel zum Dessertbuffet stattfinden soll, weil da die Stimmung auf der Tanzfläche noch nicht kocht. Aber dass eine mehrstöckige Hochzeitstorte als unmodern gilt, hatte uns unser Konditor schon gesagt.

Das Buch ist optimal für alle Bräute, denen es egal ist, welcher Schnitt zu ihrer Figur passt (das sagt einem die Beraterin im Hochzeitsmodenladen schon) und die sich nicht allzu viel von Traditionen wie Braut entführen und Holzscheit durchsägen machen, sondern viel mehr eine Hochzeit feiern wollen, wie sie ihnen gefällt...

In diesem Sinne

Eure Anke

Samstag, 18. April 2015

[Rezension] Aus einem halben Jahr werden zwei

Hallo Leute!

Ich liebe Reiseberichte, Reisetagebücher aus den entlegendsten Teilen der Welt. Und nach meiner kleinen Meerschweinchenjagd im vorigen Jahr bin ich besonders von Südamerika fasziniert...

Per Anhalter durch Südamerika
^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^

Daten
^^^^^^^^^^^^
Autoren: Morten Hübbe und Rochssare Neromand-Soma
Verlag: traveldiary.de
ISBN: 3944365658
Preis: 16,80€


Inhalt
^^^^^^^^^^^^
Morten und Rochssare sind gerade mit dem Journalistikstudium fertig, die Zeugnisse sind noch nicht geschrieben, als sie schon auf dem Weg nach Argentinien sind. Zunächst wollen sie 6 Monate bleiben, erstmal ordentlich spanisch lernen und dann noch ein bisschen im Süden des Kontinents herumreisen, ehe sie wieder zurückfliegen

Doch es kommt anders. Nur per Pedes oder per Anhalter unterwegs reisen sie dort, wo nicht oft Touristen vorbeikommen. Mit Couchsurfing suchen sie sich Unterkünfte bei Einheimischen, schlafen in Wellblechhütten und Studenten-WGs und haben damit auch sehr engen Kontakt mit der Bevölkerung.

Sie kommen zu allen Sehenswürdigkeiten - von Machu Picchu bis in den Amazonas. Dort treiben sie zum Beispiel einen Monat mit den Marktbooten den Fluss entlang. In Galapagos tauchen sie mit den Schildkröten, in Bolivien klettern sie in eine Silbermine und landen schließlich an den Karibikstränden.


Fazit
^^^^^^^^^^^^
Wow, was für ein Abenteuer. Sowas hätte ich nach dem Studium auch mal machen sollen. Fernab vieler Touristenpfade lernen die beiden das einfache Leben der Minenarbeiter kennen, leben auf Bauernhöfen ohne Strom und fließend Wasser. Aber sie leben auch auf Couches in bewachten Wohnvierteln des Kontinents, sie rauschen mit LKWs durch die Anden und kauen Kokablätter - kurz sie lernen Südamerika in all ihren Facetten kennen - von Buenos Aires bis Bogota.

Eigentlich hätte das Buch klare 5 Sterne verdient, allerdings empfinde ich es an manchen Stellen etwas zu kurz oder Lückenhaft. Auf dem Perutrip beispielsweise haben wir dort mehr erlebt als die beiden in ihrer Zeit dort. Allerdings hätte man - wenn sie alle Erlebnisse aufgeschrieben hätten - das Buch aufgrund seiner Größe nicht mehr in den Händen halten können. Ich hätte mir nur vielleicht noch etwas ergreifenderes versprochen. Wenn ich alleine an meinen Besuch in Machu Picchu denke - ergreifend... In dem Buch wirkt das manchmal etwas platt.

Man muss allerdings immernoch bemerken, dass solch eine Schilderung zwar Mut macht, so etwas selbst zu erleben. Das selbst erleben ersetzt es jedoch nicht!

In diesem Sinne

Eure Anke


[Rezension] Im Zug über die Alpen

Hallo Leute!

Reiseberichte beeindrucken mich ja immer sehr. Vielleicht liegt das daran, dass ich selbst sehr gerne reise. So hatte ich gleich Gefallen an der Geschichte einer jungen Frau, die 6 Wochen quer durch Europa fährt - mit dem Interrail-Ticket...

Europa in vollen Zügen
^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^

Daten
^^^^^^^^^^
Autorin: Mady Host
Verlag: traveldiary
ISBN: 3944365674
Preis: 14,80€


Inhalt
^^^^^^^^^^
Mady war schon immer mutig. Vor 3 Jahren war die 29jährige Reisejournalistin aus Magdeburg schon auf Pilgerreise auf dem Jakobsweg. Auch war sie schon mit einer Freundin in Island per Anhalter unterwegs.

Und so kauft sie sich ein Interrail-Ticket und macht sich auf den Weg. Zunächst ganz alleine fährt sie nach Prag. Im dortigen Hostel nächtigt sie in einem 8-Bett-Zimmer mit 7 jungen Engländern auf Sauftour.

Da sie sich Zeit lassen will, will sie in jedem Land 1 Woche verbringen. Sie will die Menschen dort kennenlernen, interviewt Einheimische nach dem Konzept "Wie siehst du dein Land? und Wie siehst du Deutschland?). Nach wenigen Tagen fährt sie erst nach Brünn, um dort eine Pilgerfreundin zu treffen. Von dort geht es weiter nach Wien und Linz. Ab Graz schließlich reist sie nicht mehr alleine. Dort hat sie sich mit Cornelia, ihrer Freundin. Über Slowenien geht es nach Italien - Venedig und Brunico und dann in die Schweiz, nach Rohrschach, Einsiedeln und Zürich. Von der Schweiz geht es in die Provence und dann über den Norden Frankreichs und Paris zurück nach Deutschland.


Fazit
^^^^^^^^^^
Für mich klingt das nach einer sehr spannenden Reise, das mit dem Bahnfahren würde mir ja eigentlich gar nichts ausmachen. Aber Mady landet immer wieder in Hostels und muss mit fremden Menschen im Zimmer übernachten. Auch wenn ich nur 2 Jahre älter bin als Mady, aber dafür halte ich mich dann doch inzwischen zu alt. Auch das mit dem Zelten - Nee, das mag ich gar nicht!

Sonst würde ich gleich losfahren, neue Länder entdecken und auch mal fernab der Touristenströme gucken. So ist Mady nicht nur in den großen Städten auf ihrer Route - es stehen auch die kleineren Städte wie Brno auf dem Plan. Mit dieser Art zu reisen kommt sie immer wieder mit Menschen ins Gespräch.

Das Buch ist absolut super. Durch ihren sehr lockeren Schreibstil lässt es sich toll in die Situation hineinfühlen. Sie macht dabei auch keine Stadtführung zu den wichtigsten Zielen, sondern sie beschreibt viel mehr das Lebensgefühl in einem Land, die Menschen, die ihr begegnen - man kann den Spaß richtig nachempfinden, den sie beim Reisen hatte.

Von mir gibt es für dieses tolle Buch klare 5 Sterne!

In diesem Sinne

Eure Anke

[Rezension] Reisen ohne Flugzeug

Hallo Leute!

Außergewöhnliche Reisen reizen mich. Spätestens, seit ich auf Machu Picchu meinen alten Studienfreund (nach 10 Jahren) traf und dachte, meine Güte, so besonders ist das dann gar nicht mehr, mit dem Flugzeug nach Peru zu reisen und dort ein bisschen rumzufahren. Mit Zug und Bus ist das selbst für echte Couchpotatos kein Problem mehr, die versteckte Ruinenstadt zu besuchen...

Ein außergewöhnliches Abenteuer dagegen haben Amelie und Till bestanden...

Abenteuer Hippie Trail
^^^^^^^^^^^^^^^^^^

Daten
^^^^^^^^
Autor: Amelie de Boer
Verlag: traveldiary.de
ISBN: 3941796364
Preis: 14,80€


Inhalt
^^^^^^^^
Amelie und Till geben im Deutschland alles auf und krämpeln ihr Leben um. Sie kaufen sich einen 30 Jahre alten Mercedes Rundhauber (der Frosch) und machen sich auf eine zweijährige Reise auf dem Landweg bis nach Indien und am Ende nach Nepal.

Über Kroatien und Albanien kommen sie dem Subkontinent immer näher, den sie nach 12 Ländern und 33 000 km und der einen oder anderen Autopanne erreichen sie schließlich ihr Ziel - Amelie ist inzwischen Schwanger. Der grüne Frosch ist auf den Spuren der 68er Generation zu einem echten Freund geworden und von Land zu Land dringen sie immer tiefer in die Kultur vor. Doch in Indien wird es ihnen zu viel - die hektischen Großstädte tauschen sie lieber gegen das ruhigere Nepal ein.


Fazit
^^^^^^^^
Eigentlich sehr reizvoll - im Geist der 68er auf dem Hippie Trail die spirituelle Erleuchtung suchen. Eine spannende Reise, die auf jeden Fall Lust auf mehr macht.

Die Umsetzung in Buchform hat mir persönlich nicht allzu sehr zugesagt - in Tagebuchform hält Amelie ihre Erlebnisse fest - das beläuft sich aber dann mehr darauf, dass das Aldi-Navi keinen Parkplatz in Athen findet und dass sie kein Werkzeug zum Reifenwechseln dabei haben und deshalb die Inder ran müssen. Was also die ersten Seiten echt spannend klang, ebbte immer mehr ab. Ich meine, klar, was will man mehr erwarten - auf einer zweijährigen Reise passiert nicht jeden Tag etwas spannendes, aber ich habe in meinen 2 Wochen Road Trip durch Rumänien mehr Leute kennengelernt - mit Rumänen Schnapps getrunken - bei den beiden hat man manchmal ein bisschen den Eindruck, sie haben sich im LKW verschanzt.

Ein weiterer, deutlicher Kritikpunkt ist der Schreibstil. Es wirkt ein bisschen wie das Tagebuch einer Achtjährigen, die mit ihren Eltern auf Reisen geht. Gespickt mit üblen Grammatikfehlern und das wichtigste wird irgendwie nicht wirklich transportiert - die Suche nach Spiritualität.

Schade eigentlich. Dann muss ich wohl selbst reisen...

In diesem Sinne

Eure Anke




Freitag, 17. April 2015

[Rezension] Mulder, Kühe und der Nah-Ostkonflikt

Hallo Leute!

AkteX kommt wieder - und als Kind der 90er bin ich da natürlich besonders gespannt. Schließlich war Mulder mein erster großer Schwarm. Na, ja einer davon. Und als ich hörte, dass er jetzt ein Buch geschrieben hat - also David Duchovny - musste ich das einfach haben...

Heilige Kühe
^^^^^^^^^^^^^^

Daten
^^^^^^
Autor: David Duchovny
Verlag: Heyne
ISBN: 3453269896
Preis: 16,99€


Inhalt
^^^^^^
Elsie ist eigentlich eine glückliche Kuh. Gemeinsam mit ihrer besten Freundin Mallory und einigen weiteren Artgenossinnen steht sie Tag für Tag auf der Weide - morgens und abends wird sie gemolken. Doch sie ist 3 und langsam reizen die Bullen auf der Nachbarweide dann doch. Und eines Abends vergisst der Sohn des Bauern, das Gatter zu schließen. Also legen die beiden Freundinnen Kuhmaskara auf (Kopf in den Matsch und hoffen, dass auf den Wimpern was hängenbleibt) und gehen zu den Bullen.

Mallory ist begeistert, doch Elsie kommt am Bauernhaus vorbei und sieht die Menschen, die gebannt vor ihrem Schachtelgott sitzen und dem leuchtenden Kasten Lauschen. Und was der Schachtelgott den Menschen zeigt, ist entsätzlich - Hühner in gestapelten Käfigen, Schweine eng zusammengepfercht und dann das Schlimmste - Kühe, die reihenweise mit einem Elektroschock getötet werden. Elsie kann es kaum fassen. Völlig verstört kehrt sie zur Herde zurück - und schon steht ihr Entschluss - sie will ausbüchsen und nach Indien fliehen. Dort sind Kühe heilig, das weiß sie aus dem Brockhaus, den sie im Bauernhaus geklaut hat - die Bauern haben für sowas ja ihre Smartphones.

Sie beschließt, wenn der Frühling kommt, will sie 50 Meilen in die nächste Stadt laufen und von dort mit dem Flieger nach Mumbai. Doch ihr Vorhaben bleibt nicht unentdeckt. Zuerst kommt das zum Judentum konvertierte Schwein Schlomo zu ihr. Er will nach Israel, in das gelobte Land für Schweine - zwar werden sie dort als unrein beschimpft, aber immerhin werden sie nicht gegessen. So hat Elsie ihren ersten Begleiter. Einige Tage später kommt Tom - der flugunfähige Truthahn, der aber wenigstens ein Smartphone bedienen kann. Er will in die Türkei - denn dort isst niemand ein Tier, das den gleichen Namen hat, wie das Land.

Und so geht die abenteuerliche Gesellschaft auf ihre abenteuerliche Reise in ihr gelobtes Land...


Fazit
^^^^^^^^^^^^
Das Buch hat was. Was sich zunächst anhört wie eine Kindergeschichte - reisen eine Kuh, ein Schwein und ein Truthahn durch die Welt - entpuppt sich als eine enorm gesellschaftskritische Fabel, eine Kritik nicht nur an der Massentierhaltung und am massenhaften Verspeisen von Fleisch, sondern ganz nebenbei lösen ein Kamel und ein Schwein noch den Nah-Ostkonflikt. Im Vorbeigehen quasi!

Und ganz spannend - am Ende ist es auch nicht mehr ganz so genial, als Gottheit angesehen zu werden. Elsie will eigentlich nur eins sein, eine Kuh mit 2 echt guten Kumpels, mit denen man alles durchstehen kann.

Das Buch hat quasi alles, von Animal Farm bis zu einem Indienreiseführer. Eine Fabel, die echt das Zeug zu einem modernen Klassiker hat.

Nun muss ich allerdings am Ende noch ein bisschen Kritik üben. Ich hätte die Übersetzung ein bisschen näher am Original gelassen, weil dass der Spürhund am Flughafen irgendwo in den USA Kölsch mit Brooklyner Dialekt redet - ein bisschen an Horst Schlämmer erinnert - das nehme ich Timur Vernes (der das Buch übersetzt hat) irgendwie nicht ab. Das tut dem ganzen keinen wirklichen Abbruch, aber wenn es eben in den USA spielt, müsste sich der Drogenspürhund schon arg verlaufen haben...

In diesem Sinne

Eure Anke



[Rezension] Ich habe es nicht geschafft - also das mit dem Schlafen

Hallo Leute!

Spannende Bücher werden verfilmt - so auch Ich.Darf.Nicht.Schlafen. von S.J. Watson. Ich habe mich allerdings gegen das Kino und für das Hörbuch entschieden - immerhin hatte ich ja 2x 9 Stunden Busfahrt zu überbrücken...

Ich. Darf. Nicht. Schlafen.
^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^

Daten
^^^^^^^^^^
Autorin: S.J. Watson
Verlag: Argon Hörverlag
ISBN: 3839892317
Preis: 6,99€
Sprecherin: Andrea Sawatzki
Dauer: 7h 48 min (5 CDs)


Inhalt
^^^^^^^^^^
Christine wacht auf, sie hat etwas Kopfweh. Kein Wunder, mit 20 feiert man viel. Doch sie ist verstört, als sie merkt, dass sie nackt ist und ein älterer Typ neben ihr liegt. Halb nackt läuft sie durch die Wohnung, auf der Suche nach dem Badezimmer - immer in der Angst, dass sie in das Zimmer eines halbwüchsigen Sohnes platzt.

Doch als sie im Bad ankommt, ist sie noch mehr verstört - zuerst bemerkt sie den Ehering, den sie trägt. Doch als sie in den Spiegel schaut, ist sie förmlich entsetzt - sie ist nicht 20, sondern 47. Am Spiegel hängen Bilder, darunter eins auch von dem Mann, der im Bett lag. Auf einem Hochzeitsbild neben ihr. Sein Name ist Ben.

Von ihm erfährt sie dann auch, dass sie mit 27 - kurz nach der Hochzeit - einen schweren Unfall hatte und seit dem vergisst sie im Schlaf alles, was nach dem Unfall passiert ist und meistens auch die 10 Jahre davor.

Als sie alleine ist, bekommt sie einen Anruf von einem Therapeuten, bei dem sie in Therapie zu sein scheint. Er macht sie darauf aufmerksam, dass sie ein Tagebuch führt, von dem ihr Mann nichts wissen darf. Darin steht "Vertraue Ben nicht".


Fazit
^^^^^^^^^^
Das Hörbuch ist grandios gut gesprochen von einer der besten und vielbeschäftigsten Hörbuchsprecherinnen in Deutschland - der Schauspielerin Andrea Sawatzki. Kaum eine kann solche Thriller spannender sprechen als sie - ein absolutes Gänsehautfeeling.

Die Geschichte an sich hat ebenfalls eine ständig ansteigende Spannungskurve, aber trotzdem hat sie auch ihre Längen - vor allem was die Tagebuchszenen (das Tagebuch führt sie natürlich weiter) unterbrechen den Spannungsbogen immer ein bisschen, weshalb ich es auch nicht geschafft habe, mich immer an den Titel zu halten - ich bin dann doch eingeschlafen - aber ich war auch schon seit 5 Uhr unterwegs, dann darf man das mal...

Ich habe mich von dem Buch sehr unterhalten gefühlt - trotz der Längen. Ein spannender und hörenswerter Thriller...

In diesem Sinne

Eure Anke


Donnerstag, 16. April 2015

[Rezension] Jens wird Papa

Hallo Leute!

Bei Hörbüchern stehe ich ja doch deutlich mehr auf Humor - im Gegensatz zu richtigen Büchern, da sind immernoch Thriller und Sachbuch meine Favoriten. Beim Stöbern stieß ich auf dieses Hörbuch von einem der Autoren der Bullyparade.

Frettnapf ist nach Frettsack sein zweiter Roman...

Frettnapf
^^^^^^^^^^^^^^

Daten
^^^^^^^^
Autor: Murmel Clausen
Verlag: Randomhouse Audio
ISBN: 3837120147
Preis: 13,99€
3 CDs - gekürzte Lesung 3h 26 min


Inhalt
^^^^^^^^
Das Buch ist übrigens der zweite Band zu "Frettsack", der als Vaterfreuden - verfilmt wurde, mit Matthias Schweighofer in der Hauptrolle.

Jens ist nicht grade ein Winner - im Alter von 37 wohnt er noch in einer WG, hält sich mit Promotionsjobs über Wasser. Doch jetzt, kurz vor den 40, muss alles anders werden. Denn seine Freundin Jessi ist mittelhochschwanger. Zwar nicht von ihm, sondern von ihrem besten Freund, aber das Thema ist erledigt. Jens und Jessi wollen heiraten. Jens kann ja nicht, weil das Killerfrettchen von Sven ihn einst... Na, ja... An einer pikanten Stelle gebissen hat.

Jessi plagen die Zweifel, ob Jens, der keinen festen Job hat und das Kind kaum versorgen kann, der richtige Vater für das Baby ist. Daher setzt Jens nun alles daran, Jessi endlich für sich zu gewinnen.


Fazit
^^^^^^^^^
Hat mich die Story unterhalten? Ganz ehrlich... Eher mäßig. Warum? Weil es diese Geschichte gefühlt schon 200x gibt. Looser wird Papa und muss beweisen, dass er das kann.

Klar, ganz witzig ist die Geschichte - mit Hondo, einem aus Liebe zum Judentum konvertierten Osteuropäer und Sven - der biologische Vater des Babys, der ganz ausversehen mit Jessi geschlafen hat sind schon witzig. Sven ist dann auch der stolze Besitzer des Titelgebenden Frettchens, das allerdings nicht die erwartete Hauptrolle, sondern eine Nebenrolle spielt. Aber vielleicht wurde die Rolle rausgeschrieben - das Hörbuch ist ja schließlich eine gekürzte Lesung.

Die Lesung dagegen finde ich grandios gut. Es liest Manou Lubowski.

Begeistert war ich nicht wirklich. Ich konnte das eine oder andere mal leicht schmunzeln, bin aber auch gleichzeitig mindestens 3x eingeschlafen, weil mir langweilig war. Für mich also eher Durchschnitt.

In diesem Sinne

Eure Anke

[Rezension] Ein Witzfeuerwerk

Hallo Leute!

Heute möchte ich euch ein ganz spezielles Comedyprogramm vorstellen - eine Co-Produktion quasi. Eckard von Hirschhausen trifft auf den Altmeister der Comedy - Jürgen von der Lippe...

Ist das ein Witz? Kommt ein Komiker zum Arzt
^^^^^^^^^^^^^^

Daten
^^^^^^
Sprecher: Jürgen von der Lippe, Dr. Eckard von Hirschhausen
Verlag: der Hörverlag
ISBN: 3844514449
Dauer: 1 h 10 min
Preis: 10,99€

Inhalt
^^^^^^^
Zwei Komiker philosophieren über das Witzeerzählen. Und beide verbindet eine Sendung von "Geld oder Liebe", die von Hirschhausen bekannt machte.

Gegenseitig spielen sie sich die Witze zu - von Jesus-Witzen bis zu Arzt-Witzen, eine ganz klassische Art der Comedy. Mir haben es besonders die Tierwitze angetan.

Die beiden spielen sich dabei besonders meisterlich die Bälle zu - Wortspiele grandios gut erzählt.


Fazit
^^^^^^^^
Mit "Kommt ein Komiker zum Arzt" liefert Eckard von Hirschhausen gemeinsam mit Jürgen von der Lippe ein wahres Gagfeuerwerk. Es ist dabei schon die zweite Folge aus der Reihe "Ist das ein Witz?", die erste machte er gemeinsam mit Literaturkritiker Hellmuth Karasek.

Grandios ist dabei, dass es sich nicht um ein klassisches Comedyprogramm handelt, sondern es werden ganz klassische Witze erzählt.

Man muss allerdings ganz klar sagen, dass Jürgen von der Lippe dabei mehr im Vordergrund steht. Ein Kalauer nach dem nächsten. Es erinnert mich ein bisschen an meine Kindheit - von der Lippe habe ich über alles geliebt und es ist genau so, wie ich es kenne.

Ich habe Tränen gelacht - wieder zum Leidwesen meiner Sitznachbarn im Bus...

In diesem Sinne

Eure Anke

[Rezension] Du bist mir fremd geworden

Hallo Leute!

Humor ist, wenn man trotzdem lacht - das naturwissenschaftliche Denken habe ich sicherlich mit keinem mehr gemeinsam als mit dem diplomierten Physiker Vince Ebert - und der widmet sich in seinem aktuellen Programm der Biologie - genau genommen der Evolution...

Evolution
^^^^^^^^^^^^^^

Daten
^^^^^^
Autor/Sprecher: Vince Ebert
Verlag: Der Hörverlag
ISBN: 3844514635
Preis: 12,99€
Medium: CD
Dauer: 1 h 10 min


Inhalt
^^^^^^^
In seinem neuesten Programm widmet sich Vince Ebert ganz dem Thema - Wie wir geworden sind, was wir sind und warum das Darmbakterium nicht so gemocht wird, wie der Panda, obwohl es mehr leistet.

Besonders über seine Frau wird dabei gelästert, was das Zeug hält (sie mag ihn trotzdem). So beschwert er sich etwa, dass er auch im Winter nachts bei offenem Fenster schlafen muss, die Obdachlosen aber in eine warme Unterkunft dürfen. Und sie ist schon lange nicht mehr die, die er mal geheiratet hat - ihre Zellen erneuern sich schließlich regelmäßig.

Aber er mag sie trotzdem, weil sie den gleichen Humor hat. Als ihre Freunde die Tochter Kim nennen, sagt sie nur "Oh, wie der Diktator in Nordkorea - kein Wunder, so wie sie schreit". Eberts fanden es lustig, sind aber seit dem nicht mehr da gewesen.


Fazit
^^^^^^^^
Auf extrem humorvolle Art widmet sich Vince Ebert allen Themen - von der Penisgröße des Mannes im Vergleich zum Löwen bis zum Thema warum Pandas und Löwen Idioten sind, und warum Darmbakterien und Hyänen völlig unterschätzt sind.


Die Aufnahme stammt aus dem Theater "Wühlmäuse" in Berlin und ist durchaus angenehm. Viele solche Live-Mitschnitte haben einen unangenehmen Hall, der hier nicht vorhanden ist.

Ich habe mich 1 Stunde 10 Minuten absolut königlich amüsiert - weniger begeistert waren meine Mitfahrer im Fernbus, die von meinem gelegentlichen Auflachen doch etwas irritiert waren - macht nix, ich konnte es einfach nicht verhindern.

In diesem Sinne

Eure Anke

Montag, 13. April 2015

[Rezension] Ein Hoch auf die Homöopathie

Hallo Leute!

Früher habe ich ja mal vollkommen auf Comedians gestanden, war regelmäßig bei Dieter Nuhr und Michael Mittermeier. Irgendwie ist das eingeschlafen. Das soll jetzt anders werden. Als kleine Motivation habe ich mir das neueste Programm von Eckart von Hirschhausen besorgt...



Wunderheiler
^^^^^^^^^^^^^^

Daten
^^^^^^^^
Sprecher/Autor: Dr. Eckart von Hirschhausen
Verlag: Der Hörverlag
ISBN: 384451113X
Preis: 10,99€


Inhalt
^^^^^^^^
Eckart von Hirschhausen ist inzwischen wohl jedem gewieften Zuseher des öffentlich rechtlichen Fernsehens bekannt, sei es als Co-Moderator von Tietjen und Hirschhausen oder von Abendsendungen wie "Frag doch mal die Maus" - der gelernte Mediziner und Straßenzauberer ist wohl jedem schon einmal über den Weg gelaufen.

In seinem neuesten Programm beschäftigt er sich mit dem Thema Wunderglaube in der Medizin. Dazu gehören Themen wie Kinderlieder allá "Heile Heile Gänschen" oder auch eines seiner liebsten Themen - "Homöopathie".

Eines seiner Lieblingsthemen in diesem Programm ist der Widerstreit zwischen Schul- und Alternativmedizin - wobei er, der Arzt, relativ deutlich Partei ergreift.

Ganz spannend - vor allem wohl weil für mich neu - ist das Gesangs-/Klaviertalent. Mit einer gewissen Inbrunst stimmt er Lieder an, die dann das ganze Publikum mitreißt.


Fazit
^^^^^^^^^
Ich kenne die alten Programme von Hirschhausen nicht, ein Talent dazu, sein Publikum mitzureißen, hat er auf alle Fälle. Nur an die Wirksamkeit von Homöopathie sollte man nicht glauben. In einem kleinen Zuschauerexperiment testet er nämlich mit einer Dame, die von sich sagt, sie hätte Erfahrungen mit Homöopathie, den Schutz vor Verletzungen durch Arnikaglobuli testet. Ein bekennender Homöopathieanhänger wird sich wohl beleidigt fühlen. Bei mir hat es für einige Lacher gesorgt.

Auch andere Themen waren für mich als studierte Wissenschaftlerin, die auch viel mit Medizinern arbeitet, waren für mich richtig amüsant. Vor allem die Witze über seine Ärztekollegen und was Menschen heute so beim Arzt suchen, sind schon ziemlich amüsant - man braucht allerdings auch eine gewisse Portion schwarzen Humor.

Allerdings mag das massive Parteiergreifen auf den einen oder anderen etwas großkotzig wirken - OTon meine Mutter. Ich finde es witzig und habe relativ häufig laut gelacht. Und wenn Hirschhausen mal nach Wien kommt, sind die Tickets quasi gebucht...

Was mir allerdings überhaupt nicht gefällt, ist die Tonqualität auf der Aufnahme. Ich meine, natürlich ist es ein Livemitschnitt, aber der starke Hall, der auf seiner Stimme liegt, ist für mich irgendwie anstrengend. Natürlich ist man in einer großen Halle, wenn man diesen Hall aber über Kopfhörer hört, bekommt man irgendwann Kopfweh - ich zumindest.

In diesem Sinne

Eure Anke



[Rezension] Ich hab Höhenangst

Hallo Leute!

Heute darf ich euch einen weiteren spannenden Reisebericht vorstellen... Ich bin ja bekennender Fan der Berge - und je höher umso besser...

Straße der Achttausender
^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^

Daten
^^^^^^^^
Autor: Hajo Bergmann
Verlag: Malik
ISBN: 3890294561
Preis: 22,99€


Inhalt
^^^^^^^^
Der Dokumentarfilmer Hajo Bergmann hat sich ein wahrlich hohes Ziel gesetzt. Über den Karakorum Highway dokumentiert er seine Reise von Pakistan bis in die berühmten Indischen Teegärten der Provinz Darjeeling. Auf dieser Strecke besucht er unter anderem das Basislager des höchsten Berges der Welt, des Mount Everest.

In diesem Buch verarbeitet er seine persönlichen Eindrücke - von den Gefahren, die seine Dreharbeiten immer wieder gefährden - von der Angst, dass China den Zugang zu Tibet einschränkt. Gleichzeitig berichtet er auch von den beeindruckenden Naturschönheiten, die ihm im Himalaya begegnen.. Und vor allem berichtet er von den Menschen, die ihm auf seinem gut 5000 km langen Weg begegnen - von den Pilgern, die die Heiligtümer Tibets besuchen bis zu den Teebaronen in Darjeeling trifft er auf ganz unterschiedliche Kulturen und Menschen des Himalayamassivs. Er trifft auf Bergsteiger am K2 oder dem Everest, genauso auf deren Träger, die einheimischen Sherpas.


Fazit
^^^^^^^^^^
Eins vorweg - ich habe den zugehörigen Film, der in 3 Etappen für die öffentlich-rechtlichen Fernsehsender produziert wurde, nicht gesehen - aber wenn er mal kommt, steht er aber auf meiner "Watchlist"

Das Buch beschreibt recht eindrücklich die Erlebnisse des Dokumentarfilmers auf seiner Reise quer durch den Himalaya und recht glaubhaft von den Begegnungen - vor allem die mit den gläubigen Sadhu-Pilgern haben mich beeindruckt. Ich bin schon immer ein riesiger Everest und Himalaya Fan - auch wenn ich nie hochsteigen würde (der Respekt ist doch zu groß). Und nach dieser Geschichte einer Himalayareise hat diesen Respekt für mich noch ordentlich ansteigen lassen.

Beeindruckt haben mich auch die Eindrücke aus den Teegärten in Darjeeling - den Tee haben wohl viele schon getrunken.

Wer weiß, irgendwann komme ich hoffentlich selbst mal in die Region - aber ich bleibe im Basislager - ich hab Höhenangst...

In diesem Sinne

Eure Anke

Samstag, 11. April 2015

[Rezension] Auf der Jagd

Hallo Leute!

Thriller sind ja immer was besonderes für mich. Und richtig gute Thriller aus Deutschland sind eher rar. Ich hab mal wieder einen gefunden...

Waidmannstod
^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^

Daten
^^^^^^^^^^
Autor: Maxim Leo
Verlag: Kiwi Paperback
ISBN: 3462046764
Preis: 14,99€


Inhalt
^^^^^^^^^^
Kommissar Voss kehrt an den Ort seiner Kindheit zurück. Eigentlich war er zur Polizeiausbildung aus Brandenburg nach Stuttgart gegangen. Doch als sein Vater stirbt und es seiner Mutter nicht mehr gut geht, will er in der Nähe der Mutter sein. Er stellt eine Pflegekraft aus Polen ein und ist auf der Suche nach einer neuen Wohnung. Gleichzeitig hat er die Möglichkeit, die Mordkommission als Leiter zu übernehmen.

Eigentlich hat man ihm gesagt, dass man maximal eine Ermittlung im Jahr erwartet, es ist recht ruhig dort. Doch schon kurz nach seiner Ankunft wird Hanno Probst bei einer Treibjagd tot aufgefunden. Der Jäger hat einen Tannenzweig im Mund, die Schusswunde ist mit Zweigen belegt, ganz so, wie die Jäger es nach der Jagd bei einer Wildstrecke mit ihrem Wild machen.

Voss nimmt die Ermittlungen auf, in seinem vertrauten Wald, in dem er früher immer seiner Vorliebe für Ornithologie nachging, in dem er jede Senke kennt - ein ungewöhnliches Gefühl für ihn. Die erste Spur führt ihn dahin, dass Probst in seinem Forst Windkraftanlagen aufstellen lassen wollte, was in der Gegend nicht gerade auf Gegenliebe fiel.

Kurze Zeit später wird auch die Leiche des Grafen und Landrates gefunden - ähnlich dekoriert wie Probst. Noch immer ermittelt Voss in die Richtung Windkraft - scheinbar sind die beiden kriminelle Machenschaften nachgegangen, in denen Probst Wälder günstig aufgekauft hat und der Graf als Landrat für die Umwandlung der Nutzungsmöglichkeiten für Windkraftanlagen beeinflusst hat.


Fazit
^^^^^^^^^^^^
Die Stimmung machts - Maxim Leo ist es gelungen, mit dieser Geschichte eine sehr spannende und dunkle Atmosphäre zu kreiren, wegen der Kommissar Voss zunächst aus Brandenburg weg ist, in die er dann aber doch in seine traute Heimat wieder zurückkehren kann.

Mit zahlreichen Wendungen baut sich eine Spannungskurve auf, die zunächst sich langsam steigert und immer steiler wird, was absolut perfekt ist, man fühlt sich fast ein bisschen süchtig.

Und endlich hat man mal einen Kommissar, der nicht ständig alkoholisiert ist, sich grade von seiner Frau geschieden hat und mit der Frau des Mordopfers schläft. Zwar scheint es mit Maja, der Pflegerin seiner Mutter, zu prickeln, aber keine Sexszenen. Zwar mag er anfangs nicht wirklich nach Brandenburg zurückkehren, fühlt sich dann aber doch ganz wohl. Mehr Skandal gibt es nicht. Das gefällt mir wirklich gut!

Ich bin jedenfalls sehr gespannt auf den zweiten, dritten und vierten Fall von Kommissar Voss.

In diesem Sinne

Eure Anke

[Rezension] Ein Krimi zwischen Luxemburg und der Toskana

Hallo Leute!

Ich mag ja Krimis mit regionalem Einschlag sehr gerne. Als ich neulich auf einen aus Luxemburg stieß, musste ich ihn haben...

Tödliche Oliven
^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^

Daten
^^^^^^^^
Autor: Tom Hillenbrand
Verlag: Kiwi
ISBN: 978-3-462-04695-3
Preis: 9,99€ [D] 10,30€ [A]


Inhalt
^^^^^^^^^
Xavier Kieffer ist Koch in der schönen Stadt Luxemburg. Normalerweise bekocht er EU-Beamte. Sein Kumpel Alessandro Colao ist Weinhändler. Die Beiden kennen sich schon seit der Grundschule. Regelmäßig fahren die beiden gemeinsam in die Toskana zu Colaos eigener Olivenölmühle und besuchen dabei auch die einen oder anderen Restaurants und Weingüter, kaufen Wein und Öl und kehren mit einem vollen Lieferwagen zurück nach Luxemburg.

Doch diesmal ist alles anders. Xavier verschläft. Völlig überstürzt fährt er zu den Colaos, nur um dort zu erfahren, dass Alessandro bereits vor 2 Tagen völlig überstürzt in die Toskana aufgebrochen ist.

Der verzweifelten Maria Colao verspricht er,  nach dem Rechten zu sehen. So fährt er in die Toskana. In der Wohnung der Colaos findet er Kleidungsstücke, trifft Alessandro aber nicht an. Also fährt er mitten in der Nacht zur Ölmühle.

Als er sich dort umschaut, trifft er auf merkwürdige Gestalten, die mitten in der Nacht kommen, um das Olivenöl abzupumpen, das in 3 Tanks steht. Die Gestalten sind bewaffnet. In letzter Sekunde kann Xavier sich in einem der vollen Tanks verstecken.

Zurück in Luxemburg bleibt Alessandro verschwunden. Doch in seinem Büro findet Xavier Analysen eines Olivenöls in seinem Geheimversteck. Es scheint sehr minderwertig mit der Beimischung von Farbstoffen zu sein.

Nun steht er vor einem Rätsel. Auf wen hat sich sein Freund bloß eingelassen und vor allem - wo ist Alessandro Colao.


Fazit
^^^^^^^^^^^^
Ein kulinarischer Krimi - das fand ich zunächst etwas merkwürdig. Aber probieren wollte ich es natürlich trotzdem. Und ich muss sagen, ich finde das Buch wirklich richtig spannend - sogar mit einem gewissen Witz. Beispielsweise dass das Olivenöl, was man normalerweise günstig im Supermarkt kauft, als Lampenöl bezeichnet wird, fand ich wirklich spannend. Ich habe glatt Lust, mal zu einer richtigen Verkostung zu gehen.

Aber bei all den gastronomischen Fachbegriffen bleibt die Spannung nicht auf der Strecke - alle, die mit der Ölmühle zu tun hatten, scheinen in Gefahr - sogar das Analyselabor, das das Öl analysiert hat, brennt nieder und Xavier wird von einem merkwürdigen BMW aus Mailand verfolgt - ist da etwa die Mafia am Drücker?

Ich habe das Buch in 2 Tagen ausgelesen - ohne mit der Wimper zu zucken. Dennoch gibt es einen Punkt Abzug - mich stören bei solchen Regionalkrimis immer die ellenlangen Beschreibungen alla "und dann fährt er von der Rue sowieso in die Allee sowieso". Ich weiß, dass das ein Buch glaubhafter und regionaler wirken lassen soll - mich aber nervt es eher. Sicherlich Geschmackssache, ich denke aber, ohne würde man auch auskommen...

In diesem Sinne

Eure Anke


Donnerstag, 9. April 2015

[Rezension] Das hab ich aber jetzt nicht bestellt

Hallo Leute!

In manchen Situationen wünscht man sich dringend Hilfe. Und manch einer bestellt sie sich beim Universum. Manchmal klappt das, meist aber kommen diese Bestellungen nicht an.

Bestellung nicht angekommen
^^^^^^^^^^^^^^^^

Daten
^^^^^^^^^^
Autor: Manfred Mohr
Verlag: Goldmann
ISBN: 3442220878
Preis: 8,99€


Inhalt
^^^^^^^^^^
Manfred Mohr stellt sich die Frage, woran es liegt, dass Bestellungen beim Universum manchmal ankommen und manchmal nicht. Liegt es am Zufall oder liegt es am Besteller, dessen innerer Haltung und wie man die Wünsche formuliert.

Dies macht er beispielsweise daran fest, dass man Wünsche nicht "ex negativo" formulieren sollte. Das heißt, man sollte seinen Wunsch als "Ich will fröhlich sein" und nicht "Ich will nicht traurig sein" formulieren. Denn von "Ich will nicht traurig sein" bleibt im Gehirn häufig nur "traurig sein" übrig.


Fazit
^^^^^^^^^^
Das Konzept "Bestellung beim Universum" ist ein sehr spannendes, das ich so bisher noch nicht ausprobiert habe. Aber mal ehrlich, wohl kaum einer war noch nicht in solch einer Situation - Prüfungen, Vorstellungsgespräche oder einfach eine böse Trennung... Dazu vermittelt das Konzept, POSITIV an solche Sachen heranzugehen und bei der Bestellung nicht den negativen Ausgang der Situation zu verhindern, sondern den positiven Ausgang herbeizuführen.

Das Büchlein ist sehr angenehm geschrieben, wobei es viele Rückblicke zu den Büchern von Bärbel Mohr enthält, die das Konzept mehr oder minder erfunden hat. Ich habe die Bücher bisher nicht gelesen, aber wenn man die Bücher kennt, sind diese Rückblicke wohl ein bisschen zu viel.

Dieses Büchlein vermittelt ein psychologisch-schlüssiges Konzept - ich habe es probiert und es funktioniert. Allerdings finde ich es schwierig, weil man in diesem Konzept auch immer jemanden haben muss, bei dem die Wünsche ankommen, jemanden der sie erfüllt. Dabei ist es bei vielen Dingen der Wünscher selbst, der mit seiner positiveren Herangehensweise den Wunsch erfüllt. Das eine oder andere, was Mohr in diesem Buch beschreibt, ist mir dann doch ein bisschen zu abergläubisch.

In diesem Sinne

Eure Anke