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Dienstag, 19. April 2016

{Medizin - Verdauung - Wissenschaft} Eklich - aber interessant

Hallo Leute!

Die humorvolle Darstellung diverser medizinischer Themen ist ja durchaus en vogue - "Darm mit Charme" von Giulia Enders kennt wohl jeder. Und dem gleichen Thema widmet sich auch die amerikanische Autorin Mary Roach.


Schluck - Auf Entdeckungsreise durch unseren Verdauungstrakt
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Daten
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Autorin: Mary Roach
Verlag: DVA
ISBN: 3421046409
Preis: 14,99€
Broschiert, 384 Seiten


Inhalt
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Gleich zu Anfang gehen wir mit der amerikanischen Autorin Mary Roach auf eine Reise durch den Verdauungstrakt - mit einer Miniaturkamera verfolgt man den Weg der Nahrung durch Magen und Darm.

In den folgenden 17 Kapiteln stellt die Autorin all die unangenehmen Fragen rund um den Verdauungstrakt - was riecht man genau beim Essen? Warum wirkt Spuke desinfizierend obwohl doch so viele Bakterien drin sind? Warum verdaut der Mensch sich nicht selbst? Warum bläht sich eine Leiche auf? Und die wichtigste Frage: Woran ist Elvis Presley wirklich gestorben?

Humorvoll und fundiert recherchiert berichtet Mary Roach über all die Fragen zur Verdauung, die wir uns bisher nicht zu fragen getraut haben. Beispielsweise warum ein Furz komisch riecht und warum man manchmal k**** muss.


Fazit
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Hmmmm - was soll man sagen. Wenn man "Darm mit Charme" gelesen (oder wie ich gehört) hat, kann einem beim Thema Darm wohl ohnehin nicht mehr viel schocken.

Leider allerdings muss man sagen, dass die Deutsche Ärztin das Thema wesentlich interessanter und witziger herüberbringt wie die Amerikanische Wissenschaftsautorin. Das liegt wohl vor allem daran, dass die Ärztin auch ohne große vorherige Recherche weiß, wovon sie spricht. Daher hat sie sich auch auf eine tatsächliche Einführung in das Thema beschränkt. Roach jedoch nimmt etwas weit hergeholte Themen her - etwa die Frage, ob ausführliches Kauen die Staatsverschuldung beseitigen kann. Der teils derbe Fäkalhumor passt zwar, ist aber weit weniger Lustig als der aus "Darm mit Charme" - vermutlich hat das Ganze durch die Übersetzung etwas verloren - oder vielleicht übertreibt sie auch manchmal ein bisschen mit dem "Ekelfaktor" der Verdauung.

Insgesamt ist das Buch informativ und auch ganz witzig geschrieben - den Vergleich mit "Darm mit Charme" geht aber klar zu Gunsten des Buches von Giulia Enders aus. Daher kann ich nicht mehr als 3 Sterne geben.

In diesem Sinne

Eure Anke

Donnerstag, 3. März 2016

{Sachbuch - Hirnforschung - Populärwissenschaft} Was mein Hirn so denkt...

Hallo Leute!

Kaum ein Organ ist so geheimnisvoll und wenig erforscht wie das Gehirn. Ein ganzer Wissenschaftszweig, die Neurowissenschaft, beschäftigt sich mit dessen Erforschung. Und witzigerweise ist es immer so, dass etwas mit besonders vielen Geheimnissen belegt ist, genauso viele Mythen und Irrtümer hervorbringt.

Henning Beck will mit seinem im Goldmann Verlag erschienenen Taschenbuch genau darüber aufklären...

Hirnrissig
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Daten
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Autor: Henning Beck
Verlag: Goldmann
ISBN: 3442158680
Preis: 9,99€
Taschenbuch, 320 Seiten


Inhalt
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Umso weniger man es versteht, umso geheimnisvoller erscheint es - das Organ, mit dem wir Denken und Wahrnehmen, das unser Handeln steuert.

Mit Henning Beck bringt nach Giulia Enders und Johannes Borstel mal wieder ein Science Slam Profi sein Fachgebiet dem Leser auf unterhaltsame und informative Art näher.

20 1/2 Mythen über das Gehirn - der Neurowissenschaftler klärt darüber auf, dass Brainfood einen nicht schlauer macht und man die Weißheit nicht mit Löffeln essen kann. Er schreibt darüber, warum Multitasking nicht möglich ist und dass Hirnforscher keine Gedanken lesen können.

Allerdings handelt es sich bei den Mythen selten um reine Ja/Nein-Momente, sondern die Antworten sind meist komplex aber dennoch verständlich.


Fazit
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Unterhaltsame Wissenschaft ist was tolles und ich bin ein echter Fan des Science Slam und begeisterter und regelmäßiger Zuseher bei den Events in Wien. Und auch Henning Beck ist ein extrem unterhaltsames und überraschendes Buch präsentiert.

Auf einfache, verständliche und dennoch wissenschaftlich fundierte Art klärt er über Mythen auf, an die selbst ich als Biologin bis zur Lektüre geglaubt hatte. So hat man auch als "Halbprofi" seine absoluten "Aha"-Momente. Dabei nimmt er jeden Mythos Schritt für Schritt auseinander um ihn auf seinen Wahrheitsgehalt zu prüfen. Das macht dieses populärwissenschaftliche Buch relativ klar und die Antworten wirklich gut nachvollziehbar und zeigt dabei auf, wie das Gehirn wirklich denkt.

Beck hat eine ganz besonders interessante Sprache mit zahlreichen interessanten Vergleichen aus dem Alltag, die einen direkt näher an das äußerst komplexe Thema heranführen, selbst wenn man sich über das Hirn bisher noch so gar keine Gedanken gemacht hat.

Von mir gibt es ganz klare 5 Sterne.

In diesem Sinne

Eure Anke