Montag, 30. November 2015

{Humor} Grafiken, die die Welt bedeuten

Hallo Leute!

Mit Grafiken haben wohl viele in der Geschäftswelt zu tun, egal ob sie Quartalszahlen oder Verkehrsstatistiken repräsentieren, Zellzahlen oder Kriminalitätsraten.

Katja Berlin sammelte die besten mehr oder weniger lustigen Grafiken aus dem Graphitti-Blog.





Was wir tun, wenn der Chef reinkommt
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Daten
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Autoren: Katja Berlin, Peter Grünlich
Verlag: Heyne
ISBN: 978-3-453-60319-6
Preis: 9,99€ (D) 10,30€ (A)
Taschenbuch, 192 Seiten


Inhalt
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Schon in mehreren Bänden hat Katja Berlin die lustigsten Grafiken veröffentlicht, die von ihrem Graphitti-Blog (http://www.graphitti-blog.de/) stammen. Die witzigen Grafiken scheinen zunächst statistische Erhebungen zu sein, sie sind aber frei ausgedacht, bilden aber doch häufig die Wirklichkeit wieder.

Die Grafiken in diesem Buch stammen aus den unterschiedlichsten Gebieten des alltäglichen Lebens - vom Drucker, der natürlich niemals druckt (die unterschiedlichsten Gründe davon werden in einer Tortengrafik gezeigt) - von den Medien bis hin zu Restaurantbestellungen.

Auch die Grafiken sind ganz unterschiedlich - Tortendiagramme scheinen zu überwiegen, aber natürlich gibt es auch Liniendiagramme, Balkendiagramme, Pfeildiagramme, alle Klassiker sind dabei.


Fazit
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Ich finde solche Bücher immer richtig witzig, sie haben zwar nicht besonders viel Sinn, besonders lang anhaltend ist der Witz auch nicht, aber man ertappt sich dann doch immer wieder dabei, dass ich tatsächlich die Wirklichkeit in diesen Grafiken erkenne - egal ob es immer regnet, wenn ich keinen Schirm dabei habe - und bei mir gibt die Batterie vom Rauchmelder auch grundsätzlich nachts den Geist auf.

Es ist eben ein Buch, in dem man immer mal wieder schmökern und was witziges entdecken kann, ein Zeitvertreib, vielleicht steckt auch ein bisschen Satire auf die moderne Medien- und Kommunikationswelt darin - ich finde es hauptsächlich amüsant...

Von mir gibt es sehr gute 3 Sterne.

In diesem Sinne

Eure Anke

Sonntag, 29. November 2015

{Drama} Wir waren wie Tiere

Hallo Leute!

Heute möchte ich euch mal wieder ein spannendes Buch vorstellen... Ausnahmsweise kein Thriller!

Wir Tiere
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Daten
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Autor: Justin Torres
Verlag: btb
ISBN: 3442749557
Preis: 9,99€
Taschenbuch, 176 Seiten


Inhalt
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Das Buch erzählt die Geschichte einer Familie in Brooklyn, im wesentlichen aus der Sicht des kleinsten der 3 Brüder, die mit ihrer Mutter und ihrem Vater leben. Der Vater schlägt nicht nur die Jungen, sondern auch die Mutter, manchmal so massiv, dass diese über Tage im Bett bleiben muss.

Die Mutter wirkt allgemein stark verwirrt, versucht sie doch den Erzähler am Tag seines siebten Geburtstages zu überzeugen, dass er doch sechs bleiben sollte, damit der Bub doch ihr kleines Kind bliebe. Ein anderes Mal will sie den Jungen aus dem Auto zu stürzen, ihm Fliegen beizubringen.

Die Familie lebt nahe an der Armutsgrenze, was wohl vor allem daran liegt, dass die Eltern nach bei der ersten Schwangerschaft der Mutter von der Highschool abgegangen sind.

Die Geschichte wechselt von heiter auf traurig, die Spirale steuert aber immer weiter dem dramatischen Ende entgegen. Einer Spirale aus Gewalt, man vermutet bei den Eltern auch relativ deutlich den Missbrauch von Drogen.


Fazit
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Die Geschichte ist irgendwie sehr schwierig zu beschreiben - auf der einen Seite hat man die 3 unbändigen Jungs, die zwar gelegentlich Prügel vom Vater beziehen, aber sonst kaum Regeln kennen und die Gewalt die sie kennenlernen auch schonmal an Tieren ausleben - eigentlich scheinen sie glücklich. Scheinbar sind die 3 eine Einheit, die allerdings gen Ende auseinanderfällt. Und dabei sehenen sich die Jungs nur danach, solche Eltern zu haben wie andere Kinder. Und sie 3 bleiben dabei gegenüber anderen Kindern auch relativ isoliert.

Doch das Verhalten der Mutter macht vor allem dem Jüngsten immer wieder unbändige Angst. Und als Leser steigt einem bei diesem Verhalten auch manchmal der Ärger immer tiefer in die Kehle - wie kann man nur so mit einem Sechs- bzw. Siebenjährigen umgehen.Dann sieht man jedoch die krasse Überforderung der Eltern mit der Situation, die sich immer wieder in Gewalttätigkeit gegenüber dem anderen entlädt.

Das Buch liest sich gerade aufgrund der sehr kurzen Kapitel sehr flüssig und vor allem weckt jedes Kapitel ein bisschen mehr die Gier auf das Nächste usw. Und das ist etwas, was ein Buch zu einem richtig guten Buch macht.

In diesem Sinne

Eure Anke

Mittwoch, 25. November 2015

{Sachbuch - Israel} Das Leben in Israel verstehen

Hallo Leute!

Kaum eine Gesellschaft ist schwieriger zu verstehen als die in Israel. Nach dem Zweiten Weltkrieg gegründet, leben hier Israelis und Araber auf engstem Raum zusammen und streiten sich um Land, um den Zugang zu heiligen Stätten und um noch vieles mehr.

Johannes C. Bockenheimer versucht mit verschiedenen Interviews mit Israelis und Palästinensern, mit Künstlern und Politikern, die Gesellschaft im "Heiligen Land" zu verstehen...

Chuzpe, Anarchie und koschere Muslime
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Daten
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Autor: Johannes C. Bockenheimer
Verlag: Pantheon
ISBN: 3570552764
Preis: 14,99€
Broschiert, 208 Seiten


Mein Eindruck
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Welch ein fast schon epischer Konflikt in Israel herrscht, spürt man erst, wenn man mal dort war - wenn man durch die Altstadt Jerusalems gelaufen ist, im muslimischen und im jüdischen Viertel war oder auch hinauf zum Tempelberg steigen durfte, vorbei an 10 schwer bewaffneten Soldaten. Man hat schnell den Eindruck, dass man sich hier nur als Christ (oder Atheist) relativ frei bewegen kann. Man spürt das erst, wenn ein Taxifahrer einen durch die Siedlungsgebiete in Ostjerusalem fährt (auf dem Weg zum Ölberg und wir hatten eben einen palästinensischen Taxifahrer). Und das alles spürt man schon, wenn man nur durch die Stadt läuft.

Johannes C. Bruckheimer, der unter anderem in Israel Naostwissenschaften studierte, geht einen Schritt weiter. Er unterhält sich mit allen möglichen Leuten in der israelischen Gesellschaft.

Er unterhält sich mit gut an die Gesellschaft angepassten Muslimen, die allerdings von ihrem Vermieter gebeten werden, dass sie in ihrer Wohnung bleiben, wenn eine andere Partei vermietet werden soll. Er ist aber auch beeindruckt vom jüdischen Humor - seine Freundin verkleidet sich etwa auch ganz gerne mal als Anne Frank. Gleichzeitig erfährt der Leser auch tiefgängiges zum Geschichtsverständnis der Israelis - für die vor allem ein Roman des österreichers Theodor Herzl eine wichtige Rolle spielt.

Gleich im ersten Satz jedoch begeht Bockenheimer leider einen kleinen Fehler... "Im Anfang war das Wort" stammt nicht vom Apostel Johannes, sondern vom Evangelisten Johannes - der erst 60 Jahre später lebte... Ich weiß, das ist klugscheißerisch, aber ansonsten finde ich das Buch ja ganz prima.

Er berichtet mit ganz viel Charme und Witz über die eigentlich dramatische Situation in einem Land. Und dabei nähert er sich von allen Seiten - und das macht das Buch besonders angenehm, weil eben nicht einseitig aus der Perspektive der Araber oder aus Perspektive der Juden geschrieben, auch nicht aus den Extremperspektiven - da dort nicht jeder Jude ein potentieller Siedler ist, nicht jeder Muslim am liebsten Morden würde. Und das hebt das Buch für mich von den vielen Büchern über den Nahostkonflikt ab. Es will den Konflikt nicht lösen, sondern die Menschen, die alltäglich mit ihm leben müssen, verstehen.

In diesem Sinne

Eure Anke

{Biografie} Wenn Kindheitsidole ihre Biografie schreiben

Hallo Leute!

Nachdem in diesem Jahr schon Jürgen von der Lippe und Thomas Gottschalk ihre Biografie veröffentlicht haben, im vergangenen Jahr war es Hape Kerkeling, ist nun ein weiteres Kindheitsidol auf den Zug aufgesprungen...

Mein Gott, Walther
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Daten
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Autoren: Mike Krüger, Till Hoheneder
Verlag: Piper
ISBN: 3492056954
Preis: 19,99€
gebundene Ausgabe, 288 Seiten


Inhalt
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Anlässlich seines 40jährigen Bühnenjubiläums wirft Mike Krüger einen Blick zurück - und er blickt zurück auf eine aufregende und abwechslungsreiche Karriere als Schauspieler ("Supernasen"), als Sänger ("Mein Gott, Walther", "Der Nippel") und als Entertainer ("7 Tage, 7 Köpfe"). So erfreute er wohl vor allem in den 70ern bis in die 90er Jahre einer großen Bekanntheit.

Und all die Idole meiner Kindheit tauchen wieder auf - Rudi Carell, Karl Dall, natürlich auch sein Schauspielpartner Thomas Gottschalk.

Aber seine Karriere (und seine Erzählung) beginnen viel früher - seine Kindheit verlief relativ einsam und war auch geprägt von Gewalt.

Und so berichtet er allerhand von auf und hinter der Bühne - ergänzt mit zahlreichen privaten Schwarz-Weiß-Aufnahmen. Die zeigen aber nicht nur Krügers Karriere, sondern auch Private Bilder, etwa von seinem Baby.

Er berichtet aber auch gleichzeitig von den Schattenseiten des Showbusiness - in dem Alkohol keine Nebenrolle spielt.


Fazit
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Mike Krüger gehört auf der Liste meiner Kindheitsidole sicher weit nach oben - nicht nur aufgrund der zahlreichen "Supernasen" Filme, ich hatte auch die Schallplatte (da merkt man gleich, wie alt ich bin). 7 Tage, 7 Köpfe habe ich geliebt!

Nun ist Mike Krüger heutzutage ja nicht mehr ganz so en Vogue - und das merkt man dem Buch auch ein bisschen an - ein paar der "Neben der Bühne" Storys sind zwar skurril und äußerst amüsant zu lesen. Allerdings artet das Buch in manchen Teilen ein bisschen in eine Selbstbeweihräucherung allá "Früher war ich mal was, dann muss ich heute immernoch was sein" ausartet. Einen ähnlichen Eindruck hatte ich übrigens auch beim Buch von von der Lippe... Immerhin hat er dem Kapitel "Suff im Showbiz" (Achtung: die saufen ALLE) ungefähr genauso viel Raum eingeräumt wie seiner Kindheit...

Ein bisschen habe ich das Gefühl, dass Mike Krüger uns nicht so extrem viel Neues zu berichten und nur eine Biografie geschrieben hat, weil es momentan einfach alle machen. Otto Waalkes fehlt noch - aber der ist jetzt auf Tour, wenn ich die Plakate neulich richtig gedeutet habe - also das kommt noch, spätestens, wenn die Tour floppt.

In diesem Sinne

Eure Anke

Freitag, 20. November 2015

{Thriller} Orsini und das ganz große Theater

Hallo Leute!

Ich mag ja Wien ganz gerne, schließlich ist es ja meine Wahlheimat. Gleichzeitig stehe ich auch auf gute Thriller - und wenn sich beides vereinen lässt, dann ist das Buch ganz weit oben auf meiner Liste...

Wien kann sehr kalt sein
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Daten
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Autoren: Georg Koytek, Lizl Stein
Verlag: btb
ISBN: 3442749964
Preis: 9,99€
480 Seiten, Taschenbuch


Inhalt
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Conrad Orsini hat die Wiener Kriminalpolizei und damit auch seine Kollegin Paula Kisch weit hinter sich gelassen. Doch seine Kollegin und deren Tochter Lilly wollen ihm nicht aus dem Kopf gehen. Und dann kommt nach Jahren der Anruf: Paula braucht Orsinis Hilfe.

Josef Meersburg, ein bekannter Burgschauspieler, stirbt. Qualvoll aufgespießt auf den Waffen, mitten auf der Bühne einer Hamlet-Aufführung am Burgtheater. Schnell wird der Fall zu den Akten gelegt. Doch dann bekommt Paula Wochen später sein Auge als eine Art Präsent serviert.

Nun soll Orsini als Komparse undercover ermitteln. Doch schnell merkt er, dass die Jungs eine eingeschworene und komplizierte Gemeinschaft sind und dass in dem komplizierten Geflecht nicht immer alles ganz einfach zu entwirren ist. Da ist der egoistische Hamlet und der noch egozentrischere Roth, der Meersburg bei der Neuaufnahme des Stücks ersetzen soll. Es herrscht eine komische Stimmung zwischen den einzelnen Grüppchen, eine Anspannung, die Orsini noch nicht so richtig fassen kann.

Gleichzeitig ermittelt Paula weiter - sie bekommt heraus, dass es nicht der erste Unfall auf der Bühne des Burgtheaters bleiben soll. Doch noch immer gibt es keine offiziellen Ermittlungen.

Und als dann auch noch "Shure", ein Tontechniker, in der Nacht von einem Beleuchtungssteg auf die Bühne stürzt, versucht das Burgtheater noch immer, das Ganze als Unfall darzustellen. Auch im Präsidium ist man sich noch nicht einig, schließlich darf Paula ermitteln. Und Orsini bleibt als verdeckter Ermittler. Und schnell kommt die Frage auf, wann wohl der nächste stirbt.


Fazit
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Wien-Krimis gibt es ohne Ende - historische, heutige. Irgendwie hatte ich aber noch nie einen, den ich richtig gut fand. Koytek und Stein jedoch gelingt es perfekt, die Wiener Atmosphäre mit einer sehr spannenden typisch Wienerischen Kulisse zu paaren und noch dazu, einen ausgefeilten Thriller mit tollen Charaktären zu formen.

Die taffe, alleinerziehende Mutter Paula, die sich selbst Vorwürfe macht, weil ihre Tochter bei ihrem Job immer zu kurz kommt - der etwas kaputte Ex-Cop Orsini, der sich von Tag zu Tag wohler fühlt unter den Menschen beim Theater... Das passt einfach super.

Endlich mal wieder ein richtig spannender Wien-Thriller. Anfangs habe ich ein bisschen gebraucht, um mich in die Geschichte einzufinden. Mir stand Anfangs Orsini ein bisschen zu sehr im Fokus und war für mich zudem nicht gerade ein Sympath, aber je sympathischer er mir wurde, umso spannender wurde die Geschichte für mich. Und da war er dann wieder, mein Point of no Return in einem Thriller, an dem ich dann mich abends zwingen muss, das Buch wegzulegen.

Von mir gibt es 4 Sterne, aber hauptsächlich, weil ich mir noch ein bisschen Freiraum nach oben geben will. Koytek und Stein schreiben ja hoffentlich noch ein paar Bücher.

In diesem Sinne

Eure Anke

{Jugendbuch} Johannas Reise zum Erwachsensein

Hallo Leute!

Junge Hunde - da fällt mir erstmal rein assoziativ der Welpe ein, der an Weihnachten bei meinen Eltern einzieht (nein, er wird kein Weihnachtsgeschenk, das ist nur zufällig so). In dieser Geschichte jedoch ist es ein Symbol - für das Erwachsenwerden...

Junge Hunde
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Daten
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Autorin: Cornelia Travnicek
Verlag: DVA
ISBN: 342104628X
Preis: 14,99€
Broschiert, 240 Seiten


Inhalt
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Johanna ist eigentlich relativ glücklich. Sie schreibt grade an ihrer Abschlussarbeit, kümmert sich gerne um die Tochter ihrer Nachbarin Julia oder um Herrn Glanz. Doch sie ist alleine. Ihre Mutter zog schon vor Jahren nach Peru, ihr Vater wird langsam dement und muss in ein betreutes Wohnen ziehen. Sie will sich am liebsten um alles und jeden kümmern, fürchtet dabei aber auch, dass sich irgendwer zu schlecht behandelt fühlt.

Doch dann ändert sich ihr Leben - erst geht ihr bester Freund Ernst nach China. Dort will er alles über seine Vergangenheit herausfinden. Als kleiner Junge wurde er adoptiert und will nun seine leiblichen Eltern kennenlernen. Doch in China merkt er schnell, dass es dort weit weniger leicht ist, als er gedacht hatte.

Und dann ändert sich auch ihr Leben. Denn als sie das Haus ihres Vaters ausräumt, stößt sie auf ein Geheimnis, das auch ihr Leben auf den Kopf stellen soll.



Fazit
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Die Geschichte an sich ist ja ganz interessant. Ein junges Mädchen und ein junger Mann auf der Suche nach Wahrheiten. Leben, die auf den Kopf gestellt werden. Wenn man sich zumindest ein bisschen Mühe gibt, kann man sich so richtig in die beiden jungen Hunde hineinversetzen - noch nicht ganz erwachsen, aber das geht manchmal schneller, als man denkt, besonders wenn etwas das bisherige Leben auf den Kopf zu stellen droht.

Nur die Sprache ist mir ehrlicherweise ein bisschen zu blumig, was mich leider beim Lesen sehr angestrengt hat. Es hat sich leider dadurch an manchen Stellen ein bisschen zu einer Schnulze verbogen, die es doch eigentlich gar nicht ist. "Der Tag ist frühmorgens mit flüssigem Licht übergossen worden und lichtern trieft es nun an den Bäumen herab", so lautet gleich der erste Satz des Buches und da war es dann, das Gefühl wie früher, als der Lehrer mit dem Fingernagel über die Tafel kratzte.

Für mich ist das Buch nichts, vielleicht bin ich mit 31 auch nicht mehr so ganz in der Zielgruppe. Deshalb gibt es von mir gute 3 Sterne.

In diesem Sinne

Eure Anke


Mittwoch, 18. November 2015

{Rezension} Nicht noch ein Biopic

Hallo Leute!

Momentan ist der Apple-Hype ja mal wieder ganz groß. Endlich hat auch der charismatische Apple Gründer Steve Jobs sein Biopic und endlich hat auch die Anke ihren Laptop mit einem Apfel. Was lag da näher als sich die neue Biografie zuzulegen, hätte ja sein können, dass da was Neues drin steht im Vergleich zu der Biografie, die Walter Isaacson bereits vor einigen Jahren auf den Markt geworfen hat...

Becoming Steve Jobs
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Daten
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Autor: Brent Schlender
Verlag: Siedler
ISBN: 3827500788
Preis: 26,99€
gebundene Ausgabe, 512 Seiten


Inhalt
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Der Journalist Brent Schlender lernt Steve Jobs kennen, als er gerade bei Apple rausgeflogen war. Schon Jahre bevor er als charismatischer Chef Apple zu einem weltweit führenden Unternehmen machte, Jahre bevor er an Krebs erkrankte. Er hatte gerade die Firma NeXT Computer gegründet, deren Markt noch ziemlich nebulös war. Zunächst weiß er nichts mit seiner Begegnung anzufangen-

In den nächsten 20 Jahren trifft er Jobs aber immer wieder, spricht auch mit wichtigen Weggefährten wie seinem späteren Nachfolger Tim Cook oder seinem erbitterten Konkurrenten Bill Gates. Dabei gelingt es ihm, ein wenig hinter die Fassade des Genies zu schauen, der doch vom Wahnsinn manchmal gar nicht so weit entfernt ist. Er freundet sich ein wenig mit ihm an - soweit man das bei dem exzentrischen Menschen denn kann und schreibt über die Jahre immer wieder über ihn.

All diese Begegnungen verarbeitet Schlender nun in diesem Buch.


Fazit
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Es ist mir selten bei einem Buch so schwer gefallen, es zu bewerten. Auf der einen Seite stellt Brent Schlender einen wirklich spannenden Menschen vor, einen Visionären, der unsere westliche Gesellschaft mit seiner Marke (dazu gehört neben Apple auch die Zeichentrickfirma Pixar) geprägt hat. Und vor allem ist Jobs ja weit mehr als nur ein Geschäftsmann - für viele Applejünger (gut, dass ich erst 2015 einer geworden bin) ist er eine Ikone. Bill Gates wird sicherlich von kaum einem Microsoft-User so verehrt wie Jobs von den Applejüngern.

Auf der anderen Seite weiß man schon so viel über Jobs - wie gesagt, die Biografie von Walter Isaacson habe ich schon gelesen. Man erwartet sich dann doch, wenn der Gute denn Freundschaft mit Jobs geschlossen haben sollte, dass er vielleicht etwas privatere Momente teilt, etwas, was über die Biografie von Isaacson hinausgeht. Irgendwie sucht man vergebens, was Steve Jobs denn nun über andere Unternehmer hinaushebt.

Doch darauf wartet man leider vergebens. Das Buch schreit so sehr nach Langeweile, dass ich es vom Nachttisch weglegen und woanders weiterlesen musste, mehr wie 1/2 Seite täglich hätte ich nämlich sonst nicht geschafft.

Mehr wie 2 Sterne kann ich daher leider nicht geben!

In diesem Sinne

Eure Anke

Dienstag, 17. November 2015

{Rezension} Möge die Weihnacht mit dir sein


Hallo Leute!

Lange dauert es nicht mehr, die halbe Welt ist schon ganz aufgeregt - der neue Star Wars Film wird kurz vor Weihnachten in die Kinos kommen. Und dazu kommt natürlich das eine oder andere Mechandise auf den Markt - so erzählt der Riva Verlag etwa in einem Comicbuch, wie Weihnachten wirklich abgelaufen sein muss - ein tolles Präsent für jeden Star Wars Fan...

Ich bin dein Vater
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Daten
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Verlag: Riva
Gebundenes Buch, 48 Seiten
ISBN: 3868837205
Preis; 6,99€

Inhalt
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Bei dem Buch handelt es sich um eine Art Vorlesebuch. Auf der linken Seite hat man jeweils ein paar Sätze aus der "Wahren Weihnachtsgeschichte", auf der anderen Seite eine Comiczeichnung, die mich aus irgendwelchen Gründen mehr an Southpark als an Star Wars erinnert.

Die Geschichte beginnt damit, dass der König einer fernen Galaxie eine Volkszählung in Auftrag gibt, um herauszufinden, wtie viele Klonkrieger er braucht, um den Fortbestand der Republik zu sichern.

Maridala macht sich deshalb auf den Weg zu ihrem Heimatplaneten, doch die schwangere wird durch einen Auffahrunfall aufgehalten und muss auf dem Planeten Pethlooine Herberge suchen, da sie hochschwanger ist. Sie bezieht Quartier in einem genormten Frachtcontainer... Unter der Leitung der Todessternschnuppe kommen die Druiden und 3 Fremde, deren Raumschiffnavigation durch das gleißend helle Licht gestört war.


Fazit
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Das Buch ist ein wirklich witziges Präsent für jeden echten Star Wars Fan. Nur religiös sollte er wohl eher nicht sein, da sich doch stark an der "echten" Weihnachtsgeschichte orientiert wird. Auch die Diktion allá "Es begab sich zu der Zeit" erinnert stark an die Weihnachtsgeschichte der Bibel. Aber vielleicht hat sie sich ja auch im Star Wars Universum ganz anders abgespielt.

Alle Star Wars Charaktäre bekommen einen Auftritt - nur unter etwas verändertem Namen - etwa Meister Yoda wird Yofef ("Geschenke für das Kind wir haben") und natürlich auch der "Vater", der den berühmten Titelsatz geprägt hat.

Das Buch ist sicherlich keine Einschlafgeschichte für Kinder - gerade in der zweiten Hälfte werden die Witze schon sehr derb - aber echt gut, das muss man eben ehrlicherweise sagen...

In diesem Sinne

Eure Anke

In diesem Sinne

Eure Anke

Montag, 16. November 2015

{Rezension} Ich kann bunte Farben sehen



Hallo Leute!

Welche Diagnose würdet ihr stellen, wenn euch jemand erzählt "Bist du traurig? Du siehst heute so grün aus!". Richtig - "Was nimmst du? Und nimm weniger davon!" wäre wohl meine Antwort. In den USA wird man mit der Diagnose Psychologin beim FBI.


Farbenblind
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Daten
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Autorin: Colby Marshall
Verlag: Heyne
Taschenbuch, 432 Seiten
ISBN: 3453418360
Preis: 9,99€


Inhalt
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Dr. Jenna Ramey ist etwas Besonderes. Sie hat eine Wahrnehmungsstörung, die sich Synästhesie nennt. Sie sieht die Emotionen ihrer Mitmenschen, teils ohne dass sie mit ihnen gesprochen hat. Sie nehmen vor ihrem inneren Auge bestimmte Farben.

Und Jenna Ramey war einst beim FBI, genau genommen sogar bei der BAU, der Einheit für Verhaltensanalyse, die sich besonders den Serientätern widmet. Doch als sie ein Kind von ihrem Vorgesetzten bekommt und als noch dazu ihre eigene Mutter als "Schwarze Witwe" selbst als Serienmördern bekannt wird, geht sie zurück zu ihrem Vater und ihrem Bruder nach Florida.

Doch dann tritt der Zwillingsmörder auf. In einem Freizeitpark werden mehrere Dutzend Menschen von einem Heckenschützen getötet. Doch der wird gefasst. Und die Ermittlungen ergeben, dass es einen weiteren Schützen gegeben haben muss. Die BAU zieht Ramey hinzu, die den Täter vernehmen soll. Gleichzeitig tritt ein Vater auf den Plan, der 5 Jahre nach dem Mord an seiner Tochter auf einem Rachefeldzug zu sein scheint und der in Verbindung zum Zwillingsmörder stand.


Fazit
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Oh man. Da sitzt Jenna mit Hank, ihrem Ex und Vater seiner Tochter am Tisch. Der Vater meint "Willst du die Kleine vom Schnuller nicht langsam mal entwöhnen?". Was passiert? Jenna sieht PINK und kann auf einmal keine anderen Farben mehr sehen und muss diese Gedanken erstmal abschütteln... Ganz ehrlich, das war nach 1/3 des Buchs und ich konnte nicht anders und musste das Buch weglegen und habe es nicht mehr aufgeschlagen. Ich mag ja eigentlich Serien wie Criminal Minds (auch mit der BAU) ganz gerne - aber Mördern auf die Schliche kommen mittels Farbensehen - weniger Drogen würden es da wohl auch tun.

Aber nicht nur die Story empfand ich als sehr fragwürdig. Auch stilistisch wollte für mich einfach kaum die Gänsehaut aufkommen, die man sich von einem richtig guten Thriller erwarten. Nach dem 1/3 war man gefühlt keinen Schritt weiter als am Anfang, außer dass man wusste, wer der Vater der kleinen Ay ist und dass er möchte, dass sie keinen Schnuller mehr nimmt (Öh, ja).

Ich kann das Buch irgendwie keinem empfehlen - ich habe ab dem ca. 5. Kapitel mit mir gekämpft, es weiterzulesen. Normalerweise gebe ich selten auf - in diesem Jahr war es erst das zweite mal. Aber das ging für mich gar nicht.

In diesem Sinne

Eure Anke

Von dick nach dünn

Hallo Leute!

Wer kann sich noch an den sympathischen Österreicher mit deutschen Pass erinnern, der nach dem Gewinn der Goldmedaille bei Olympia im Jahr 2008 stolz das Foto seiner bei einem Unfall verstorbenen Frau in die Kamera hält. Ein großer, knuddeliger Bär. Und dann, Jahre später, im Jahr 2015 taucht Matthias Steiner wieder auf der öffentlichen Bühne auf - bei der RTL-Show "Let's Dance". Doch kaum einer erkennt ihn wieder. Ganze 45 kg hat er abgenommen. Wie er das geschafft hat, erklärt er in seinem Buch...

Das Steiner Prinzip
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Daten
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Autor: Matthias Steiner
Verlag: Südwest
Broschiert, 192 Seiten
ISBN: 3517094218
Preis: 19,99€


Inhalt
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Das Buch ist ganz anders wie viele anderen Diätbücher. Denn Steiner beginnt damit, zu berichten wie es dazu kam, dass er überhaupt abnehmen musste. Er beschreibt, wie er seinen Traum lebte, der stärkste Mann der Welt zu werden, wie er aber danach spürte, dass es ihm besser ginge, wenn er sein Übergewicht loswerden würde.

Als nächstes schildert er seinen Weg zu 105 kg, der im wesentlichen 8 Prinzpien folgt:

- Verbrenne mehr, als du zu dir nimmst
- Trainiere Ausdauer und Kraft
- Finger weg von Diäten
- Hungere nie, esse regelmäßig
- Werde wieder Kind und bringe Bewegung in deinen Alltag
- Lerne Nahrungsmittel kennen
- Insulin stoppt die Fettverbrennung
- Ein konstanter Blutzuckerspiegel hilft beim Abnehmen

Dabei berichtet er von seinen Wanderungen und seinen Radtouren und vor allem davon, wie man wie er als Diabetiker (Typ I.) abnehmen kann. Dazu liefert er Motivationsansätze und auch Ansätze zum Durchhalten, um sein Leben nach dem Steinerprinzip auszurichten.

Aufgemacht ist das Buch wirklich schön, wobei auf vielen Bildern Steiner selbst, etwa beim Training oder beim Kochen zeigt, ist aber auch sonst insgesamt sehr bunt und fröhlich gehalten.


Fazit
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Nun, das was Herr Steiner schreibt, hat alles Hand und Fuß und er selbst ist ja die beste Werbung für seine Prinzipien. Wenn man aber ein Abnehmbuch schreibt, das den eigenen Namen trägt, erwartet man als Leser etwas bahnbrechendes, etwas völlig neues, einen absoluten Durchbruch.

Allerdings muss man ehrlicherweise sagen, dass er nichts - wirklich gar nichts - schreibt, was nicht schon in anderen Prinzipien verarbeitet worden wäre. Nur dass eben diesmal ein ehemaliger Olympiasieger im Fokus steht (und der auf jedem Bild zu sehen ist). Für mich stellt er sich hier ein bisschen zu viel in den Vordergrund und bei mir hat er seit seinem Auftritt bei Let's Dance ohnehin irgendwie an Sympathie eingebüßt und jetzt mit diesem Buch noch ein bisschen mehr. Aber vielleicht ist gerade dieser personelle Fokus der Trick hinter dem Steiner Prinzip. Man sieht an seinem Beispiel wohl direkt, dass das Prinzip gut funktioniert.

Insgesamt hat man hier ein solides Abnehmbuch mit vielen Tipps und Ratschlägen. Das wirklich NEUE am Steinerprinzip habe ich allerdings nicht finden können.

In diesem Sinne

Eure Anke


Freitag, 13. November 2015

{Rezension} Der Spalt in unserer Gesellschaft wächst

Hallo Leute!

Eine Debatte gibt es für mich schon, so lange ich denken kann. Die Ungleichheit in der Gesellschaft wächst, der finanzielle Aufstieg wird immer schwieriger. Mit seinem neuen Buch regt Joseph Stiglitz die Debatte wieder an...

Reich und Arm
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Daten
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Autor: Joseph Stiglitz
Verlag: Siedler
ISBN: 3827500680
Preis: 24,99€
gebundenes Buch, 512 Seiten


Inhalt
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Die Spaltung zwischen Arm und Reich wächst von Jahr zu Jahr, eigentlich sogar von Monat zu Monat.  Armut ist ein Schicksal, so sagen viele Forscher - ein Schicksal, das man häufig schon von den Eltern erbt. Als Amerikaner bezieht sich Joseph Stiglitz in seinen Texten natürlich auf die USA.

Joseph Stiglitz hingegen vertritt eine andere These - die wachsende Armut und die Zentralisierung von Reichtümern auf Wenige sei, so Stiglitz, ein Problem unseres politischen Entscheidungssystems. Dabei klärt der Nobelpreisträger für Wirtschaft über die Risiken dieser wachsenden Ungleichheit, zeigt aber auch Möglichkeiten auf, wie es möglich sein könnte, diese ewige Abwärtsspirale zu durchbrechen.


Fazit
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Jeder diskutiert darüber, keiner jedoch weiß genau, um was es wirklich geht. Dieses Buch liefert zu der Diskussion eine wertvolle Grundlage. Es erläutert, was schiefgeht und warum. Gleichzeitig liefert Stiglitz in seinen Texten aber auch mögliche Lösungsansätze, die auf den ersten Blick eigentlich so schlüssig klingen, dass man sich mal wieder fragt, warum die Politik das nicht schon längst in die Tat umgesetzt haben.

Mit diesen Texten führt einem Stiglitz die Dimensionen der Ungleichheit überhaupt erstmal vor Augen. Dabei stört es nur wenig, dass sich das Ganze auf die Verhältnisse in den USA bezieht und selbstverständlich nicht 1:1 umzumünzen ist auf Deutschland. In Deutschland geht das Ganze eigentlich noch etwas geordneter vor, ist allerdings leider auch noch Steigerungsfähig.

Für mich ist vor allem spannend, dass hier zwar ein Wirtschaftstheoretiker spricht, man möchte ihm allerdings sofort eine politische Stimme geben - denn er entwickelt Ideen für mehr Gerechtigkeit in der Gesellschaft, die umgesetzt gehören, was allerdings mit den heutigen Politikern wohl eher schwierig wird.

Von mir gibt es 4 Sterne, die deutsche Perspektive wäre für mich natürlich noch interessanter gewesen.

In diesem Sinne

Eure Anke

Donnerstag, 12. November 2015

{Rezension} Mama, was machst du mit mir

Quelle: Riva Verlag
Hallo Leute!

Manchmal bekommt man Bücher in die Hand und man weiß gleich, dass sie nicht so ganz seinen Geschmack treffen... Der Bildband, den ich euch heute vorstellen möchte, gehörte für mich direkt dazu...

Nasse Hunde
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Daten
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Fotografin: Sophie Gamand
Verlag: riva
ISBN: 3868835040
Preis: 16,99€


Inhalt
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Die französische Fotografin Sophie Gamand hat sich mit einer New Yorker Hundefriseurin zusammengetan.

Sie hat den kurzen Moment festgehalten, in dem die Hunde vom Vollbad kommen, kurz bevor sie sich das Wasser aus dem Fell schütteln. Aber alleine hier schon liegt das sehr künstliche in der Situation - Hunde rennen in dem Moment rum wie bekloppt und suchen sich keinen Ort zum Stillsitzen und böse in die Kamera gucken.

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Fazit
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Wer kennt das nicht, der winzige Moment, wenn der Hund wie ein begossener Pudel vor einem sitzt und einen vorwurfsvoll ansieht... Ich muss sagen, zu diesen Menschen zähle ich mich. Unser Paul (Labrador; inzwischen leider gestorben) ging zwar gerne ins Wasser, war danach auch nass, aber gebadet und danach hingesetzt und fotografiert haben wir ihn nie. Er war immer happy, wenn er nass war - und wenn er nach Hause kam, gings in schlimmen Fällen mal unter den Wasserschlauch, was ihm auch immer gefallen hat. In die Badewanne oder gar zum Hundefriseur musste er einfach nicht - wie viele andere Hunde auch.

Und so muss ich sagen, gefallen mir die Bilder von Sophie Gamand gar nicht. Die Hunde schauen eigentlich alle wie "Ey du Arsch, warum machst du so einen Scheiß mit mir". Sie schauen mehr gezwungen als verspielt wie etwa die "Hunde unter Wasser" von Seth Castel, die nur im Spiel mit tauchen.

Dazu kommt, dass mir die Aufmachung nicht gefällt. Die Beschreibungen zu den Bildern (Rasse und Alter) findet man erst am Schluss. Eine kleine Anmerkung auf der jeweiligen Seite wäre mir lieber gewesen.

Für mich ist das Buch nix für Hundeliebhaber, außer, sie wollten schon immer mal Mitleid haben. Und für diejenige die "Oh wie süß" bei Hundebildern brüllen. Mir persönlich aber gefällt es überhaupt nicht.

Von mir gibt es 2 Sterne.

In diesem Sinne

Eure Anke

Montag, 9. November 2015

{Rezension} Agentenhandbuch

Hallo Leute!

Ich bin ja immer wieder fasziniert von Menschen, denen es problemlos gelingt, unbekannte Menschen zu faszinieren. Ich selbst habe da ja immer Probleme, weil ich selbst zu misstrauisch bin. Für Leo Martin ist das Alltagsgeschäft - als ehemaliger Agent des Innengeheimdienstes.

Ich krieg dich!
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Daten
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Autor: Leo Martin
Verlag: Ariston
ISBN: 3424200514
Preis: 14,99€


Inhalt
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Leo Martin ist Agent beim Innengeheimdienst. Seine Aufgabe war es, V-Männer aus dem organisierten Verbrechen zu gewinnen um an wichtige Informationen zu kommen. Seine Geheimwaffe dabei - Vertrauen. Er vertraut ihnen, dadurch kann er auch das Vertrauen seines Gegenübers gewinnen.

Und an seinen Geheimnissen lässt er in diesem Hörbuch seine Zuhörer teilhaben. Dabei teilt er das Prinzip in 4 Sicherheitszonen ein, die es zu überwinden gilt, um absolutes Vertrauen zu erhalten.

Die erste Zone ist der Erstkontakt, der häufig entscheidend sein kann. Die zweite Zone ist die Charakterisierungsphase, in der man sein Gegenüber etwas kennenlernt. In der dritten Phase wird das Vertrauen kultiviert und je nach dem wie diese Phase verläuft, kommt er an di streng geheimen Informationen.

Die Phasen unterteilt Leo Martin zudem in kleinere Missionen und damit in lösbare Aufgaben, die man in seinen Alltag einbauen kann.

Mit dem Hörbuch erhält man eine gekürzte Essenz aus dem Buch. Das ist ganz angenehm. Auch die Lesung ist gelungen, ohne Hall etc. Gesprochen wird von Peter Jordan (dem Salzburger Jedermann) und Kornelia Boje.


Fazit
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It is all about psychology. Bei mir ist das sogar ein bisschen Küchenpsychologie, da ich das Hörbuch in der letzten Woche beim Kochen gehört habe. Dabei finde ich es selbst immer wieder faszinierend, mit welchen einfachen psychologischen Tricks solche Leute arbeiten. Dabei führt er allerdings auch Strategien auf, die man im Alltag einsetzen kann - beim Flirten oder im Marketing oder wenn man mit der Bank über einen neuen Kredit verhandelt.

Dabei ist es für mich besonders interessant, die Sache mal aus der Sicht enes Nicht-Psychologen zu sehen, sondern aus der Sicht eines Nachrichtendienstspezialisten. Allerdings muss man ehrlicherweise sagen, dass Leo Martin für mich ein bisschen schwierig belegt ist. Schließlich tritt der gute Leo immer bei solchen Pseudodokus bei RTL auf und ich bin mir da immernoch ein bisschen misstrauisch, auch nachdem ich das Buch hört habe.

In diesem Sinne

Eure Anke

Donnerstag, 5. November 2015

{Rezension} Sieben Päpste in der Kritik

Hallo Leute!

Hans Küng ist wohl einer der umstrittendsten Theologen des letzten Jahrhunderts. Mit seinem neuesten Werk fasst er das Leben und Wirken aller Päpste zusammen, die er kennenlernen durfte... Es entstand...

Sieben Päpste
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Daten
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Autor: Hans Küng
Verlag: Piper
ISBN: 3492056873
Preis: 24€

Inhalt
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Sieben Päpste haben die Zeit nach dem zweiten Weltkrieg geprägt. Sieben Päpste, die unterschiedlicher kaum sein konnten.

Da ist der junge, reformfreudige Pole oder der konservative Bayer. Einer war gar nur 33 Tage im Amt, da kamen die Kardinäle schon wieder zusammen um seinen Nachfolger zu wählen. Hans Küng hat sie als Theologe alle erlebt - dazu noch Pius XI., den er allerdings aufgrund seiner eigenen Jugend nicht beurteilen will, weil er als Kind und Jugendlicher nicht gerecht zu beurteilen in der Lage ist.

Hans Küng setzt sich mit all diesen Kirchenmännern kritisch auseinander - Pius XII., der vor allem aufgrund seiner engen Verbindung zum Nationalsozialismus sehr stark in der Kritik stand. Danach Johannes XXIII., der die größte Reform der katholischen Kirche im zweiten Vatikanischen Konzil anleierte, Paul VI., der sie vollendete und sich gleichzeitig mit der Erfindung des Alptraums der katholischen Kirche auseinandersetzen musste, der Anti-Babypille. Im Anschluss daran Johannes Paul I., der sein Amt hoffnungsvoll antrat, 33 Tage später allerdings endete sein Pontifikat bereits jäh. Kein anderer Papst schließlich hat das Ende des Jahrhunderts so stark geprägt, wie der Pole Johannes Paul II. Danach kam mit Benedikt XVI. der größte Widersacher Küngs auf den Stuhl Petri und schließlich der Argentinier Franziskus.


Fazit
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Sieben Päpste in der Kritik eines Mannes, dem die katholische Kirche die Lehrerlaubnis entzogen hat... Das klingt nach einer problematischen Racheaktion... Und ich muss zugeben, gerade mit seinen erklärten Gegnern Johannes Paul II. (der ihn 1996 zur Emeritierung zwang) und Benedikt XVI. geht er nicht gerade unkritisch um.

Dabei bezeichnet er etwa Johannes Paul II. als Schmalspurtheologen, der mit dem Zusammenbruch des Ostblocks nur in Verbindung gebracht wird, weil er aus Polen kommt und den inzwischen emeritierten Benedikt als Schattenpapst, der immernoch die Zügel im Vatikan in der Hand hält - das klingt für mich doch arg nach einer etwas lächerlichen Racheaktion. Allerdings betont Küng auch schon im Untertitel "wie ich sie sah" seine subjektive Sicht auf die Kirchenoberhäupter. Diese Sicht weist dabei durchaus Spuren eines Protestanten auf - aber nun, das sei mal dahingestellt.

Insgesamt liest sich das Buch doch recht interessant, gerade wenn man sich ein wenig mit der Geschichte Hans Küngs auskennt - man sollte es allerdings nicht als historisch neutrale Aufarbeitung des Lebens und Wirkens von Sieben Päpsten lesen. Das macht das Ganze allerdings für den nicht-vorgebildeten Leser etwas anstrengend. Man bewundert den Mann vielleicht, rechnet ihn als Vorkämpfer der korrekten Verkündigung Jesu. Oder man hält den 87jährigen für einen eitlen, gekränkten Theologen.

Man mag ja von der katholischen Kirche halten, was man will - ich bin zwar katholisch, halte aber auch nicht sonderlich viel von dem Verein - aber mit Küng muss man auf jeden Fall kritisch bleiben.

In diesem Sinne

Eure Anke

{Rezension} Sabine und ihre Großmutter

Hallo Leute!

Für meine Familie war der Zweite Weltkrieg durchaus schicksalshaft, alle 4 Großeltern stammten aus den Gebieten, die durch die Tschechen in Besitz genommen worden. Alle mussten ihre Heimat verlassen - 4 individuelle Schicksale, deren Zusammentreffen am Ende mich hervorgebracht hat. Und so hat mich dieses Buch wohl gleich in gewisser Weise in seinen Bann gezogen...

Die Mutter meiner Mutter
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Daten
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Autorin: Sabine Rennefanz
Verlag: Luchterhand
ISBN: 3630874541
Preis: 19,99€

Inhalt
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Am Ende des Krieges ist das Leben der 14jährigen Anna nicht mehr so, wie sie es kannte. Die Mutter ist tot, der Vater ist in Gefangenschaft bei den Russen. Sie ist alleine mit ihren kleinen Brüdern und sie muss fliehen.

Auf der Flucht landet sie im Dorf Kosakenberg in der russischen Besatzungszone. Sie findet bei der Familie Wendler Unterschlupf, auf deren Hof sie für Kost und Logis arbeiten kann. Doch die Kindheit des Mädchens ist vorbei. Doch ihre Heimat Schlesien trägt sie immernoch im Herzen. Und wirklich willkommen fühlt sich der Flüchtling in ihrem neuen zu Hause nicht - und daher ist sie völlig traumatisiert - vom Krieg und von der Flucht - nur sehr langsam auch mit ihrem Geist in Kosakenberg angekommen.

4 Jahre später kommt Friedrich Stein aus der russischen Gefangenschaft nach Kosakenberg zurück. Der 20 Jahre ältere Mann macht Anna mit seiner entsetzlichen Traurigkeit Angst - und das zu Recht. Er vergewaltigt sie, Anna wird schwanger und muss ihren Peiniger heiraten. Noch 2 Töchter gehen aus dieser Ehe hervor, ehe sie nach einer geheimnisvollen Reise in die Stadt nicht mehr schwanger wird.


Fazit
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Wie fühlt man sich, wenn man vom Krieg traumatisiert wird? Wenn man fliehen muss? Sich in der neuen Heimat nicht willkommen fühlt? Nun, derzeit kommt ja wieder eine ganze Welle an Menschen auf uns zu, die man das fragen kann. Aber viele von euch werden Groß- oder Urgroßeltern haben, die genau das erleben mussten. Meine eigene Großmutter ist zwei Jahre älter wie Anna, als sie ihre Heimat verlassen musste. Und die einzige Geschichte, die ich bisher von ihr kenne, sie musste sich mal in ein Maisfeld fallen lassen, weil Russen auf sie geschossen haben - und die Geschichte kenne ich erst seit vergangenem Sommer (und ich bin inzwischen 31).

Das Trauma hat man auch bei den anderen Großeltern bis zu ihrem Tode gespürt - meine andere Oma etwa hat es nie geschafft, wieder in ihre alte Heimat zu reisen - mein Großvater ist mit seinen Söhnen damals alleine gefahren.

Und so erzählt uns die Autorin die (wahre) Lebensgeschichte ihrer Großmutter, die ganz alleine aus ihrer Heimat fliehen musste. Sie erzählt die Geschichte eines jungen Mädchens, das mit dem Tode ihrer Mutter zur Erwachsenen wurde, die sich um ihre Brüder kümmern musste, die fliehen musste, ihre Heimat, ihre Freunde hinter sich lassen, nur um in einem kleinen Dorf in der russischen Besatzungszone wieder Fuss zu fassen, was ihr nur sehr langsam gelingt - sie wird mehr benutzt, als dass sie ein freies, selbstbestimmtes Leben führen kann.

Für mich ein wirklich rührendes Buch, eben weil ich schon versucht habe, mich mit der Geschichte meiner eigenen Familie auseinanderzusetzen. Doch Annas Schicksal ist bei weitem bewegender - denn meine Großmütter waren auf der Flucht beide nicht alleine, beide begleitet von ihren Eltern.

Von mir gibt es 5 Sterne.

In diesem Sinne

Eure Anke


{Rezension} Noch mehr ganze Wahrheit

Hallo Leute!

Die Hells Angels üben auf den einen oder anderen ja durchaus eine größere Faszination aus - wilde Biker, irgendwie stehen sie für Freiheit. Doch was wirklich dahinter steckt, wissen die wenigsten - Mord, Drogen und Prostitution. Es gibt kaum ein illegales Geschäft, in dem die Hells Angels nicht die Finger haben. Das berichtete uns vor einigen Jahren Ulrich Detrois, besser bekannt als Bad Boy Uli. Doch was er in Höllenritt berichtete, war noch nicht die ganze Wahrheit...


Wir sehen uns in der Hölle
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Daten
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Autor: Ulrich Detrois (aka Bad Bad Boy Uli)
Verlag: Ullstein
ISBN: 978-3-548-37516-8
Preis: 8,99€


Inhalt
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Einst war Uli Vizepräsident des Hells Angels Charter in Kassel und damit ein sehr hohes Tier in der Rangordnung. Doch vor einigen Jahren stieg Uli aus oder besser, er wurde aus seinem Charter entfernt. Seine Schwester wurde mit dem Leben bedroht. Und gegen ihn wurde auch ein Mordauftrag erteilt. Man weiß nicht genau, ob er es aus Rache tat, aber darauf folgend geht er mit den Interna der Hells Angels an die Öffentlichkeit - mit diesem Buch jetzt zum zweiten Mal.

Gleich zu Beginn schildert Uli die Reaktionen auf sein erstes Buch "Höllenritt", in dem er unter anderem die "World Rules" veröffentlicht, was in den Augen der Hells Angels natürlich ein absolutes Sakrileg ist. Zu den Reaktionen gehören Positive wie Negative, unter anderem auch Anfragen, wie man Mitglied werden könne - Leser also, die wohl den Sinn des Buches nicht verstanden haben.

Der Rest entpuppt sich dann als eine ausführliche Schilderung diverser Geldeinnahmequellen - vor allem natürlich krimineller Art. Was ich allerdings noch nicht wusste - allerdings auch noch nie bewusst wahrgenommen habe, dass Support 81 ein Fanartikel der Hells Angels ist - und dass Tattoostudios teils gezwungen werden, die Support 81 Produkte in einer Ecke zu verkaufen - gut, das liegt wohl daran, dass ich nie in einem Studio war, aber egal.

Im Weiteren folgen die Themen Prostitution, in der Uli ein ganz großes Tier war und Gewalt, Beschreibungen von Clubtreffen und von Bikes, die so aufgemotzt sind, dass sie kaum noch fahrbar sind.


Fazit
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Nun, es mag sein, dass die Kriminalität der Hells Angels an dem einen oder anderen vorbeigegangen ist. Aber gerade in den letzten Jahren hört man doch immer häufiger von Verboten bestimmter Charter - und dass das mit Kriminalität zu tun hat, überrascht wohl die wenigsten.

Und natürlich ist es auch spannend, solche Interna aus dem Mund oder besser aus der Feder eines echten Experten zu lesen. Aber wenn ich ehrlich bin - keine der Geschichten ist für mich überraschend oder neu - ein zweites Buch hätte meiner Meinung nach nur bedingt sein müssen, vermutlich ist das Geld ausgegangen...

Der Schreibstil ist eine echte Katastrophe. In der ersten Hälfte bezieht er sich gefühlte 80x mit den Worten "Wie ich ja schon in Höllenritt geschrieben habe"... Und zum Teil gibt es über mehrere Seiten Aufzählungen von Schlagzeilen von Hells Angels Verbrechen. Und als halbwegs klardenkender Mensch kann man sich in etwa vorstellen, was bei den Hells Angels abläuft - ich hätte mir hier irgendwie einen etwas flüssigeren Text vorgestellt.

Sehr unterhaltsam hingegen fand ich ja die Beschreibung der Leser-Reaktionen auf den ersten Band. Einer etwa schrieb Uli (frei Zitiert) - "Meine Freundin will ins Rotlichtmilieu, ich will ihr Agent werden. Kannst du mir helfen?". Na, da hat jemand das übrigens durchaus ehrenwerte Anliegen von Uli nicht verstanden - die Menschheit über die Hells Angels aufklären. Nur dafür wäre meiner Meinung nach kein zweites Buch nötig gewesen - und ein vernünftiger Lektor, der dem Ganzen ein wenig Stil verliehen hätte, hätte dem Buch auch ganz gut getan.

Die Bewertung bezieht sich übrigens auf das Buch alleine, das sich wirklich grauslig ließt, nicht nur aufgrund der kriminellen Ereignisse, die Uli beschreibt, sondern auch aufgrund des grausligen Stils, Das Anliegen - die Aufklärung über die Hells Angels - ist durchaus ehrenwert. Allerdings mal ganz ehrlich - wenn jemand zu diesem Club will, wird er mit Sicherheit NICHT dieses Buch lesen.



In diesem Sinne

Eure Anke

Dienstag, 3. November 2015

|Rezension| Zu Gast bei Tadeusz

Hallo Leute!

Jörg Tadeusz kenne ich vor allem von seiner Zeit, als er immer mal wieder beim HR auftrat. Und natürlich aus der Zeit als Außenreporter bei Zimmer frei! Daher hatte das Buch gleich mein Interesse...

Wie riecht die Queen?
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Daten
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Autor: Jörg Tadeusz
Verlag: KiWi
ISBN: 3462048503
Preis: 12€


Inhalt
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Seit 2005 moderiert Jörg Tadeusz die Sendung, die seinen Namen trägt, im rbb. In dieser charmanten Gesprächssendung sitzt er mit seinem Gast an einem Tisch, unterhält sich mit ihm, das Studio eher einfach gehalten, der Fokus ganz auf dem Gespräch. Und in seinen Gesprächen, denen sich inzwischen mehr als 400 Gäste unterzogen haben, entlockt er seinem Gegenüber manchmal die fiesesten Geheimnisse. Als Höhepunkt kommen die "fiesen 7", die Tadeusz akribisch vorbereitet hat, für jeden individuell - und diese Interviews findet man in Abschriften in diesem Buch.

Die besten Interviews mit seinen Gästen aus allen Kategorien stellt Tadeusz hier zusammen - von Politikern wie Richard von Weizäcker (aus dem Interview stammt übrigens die Titelgebende Frage) über Schauspieler (etwa Axel Prahl) oder Moderatoren (etwa Barbara Schöneberger) bis hin zum bekannten Herzchirurgen - hier wird ein sehr breites Spektrum abgedeckt.

Jede der Persönlichkeiten wird zunächst mit einer kleinen Vorstellung beschrieben, sehr amüsante Fakten aus dem Leben kommen dabei zutage. Dann kommen die fiesen Sieben, so wie sie in der Sendung gestellt und beantwortet worden.


Fazit
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Im Verhör mit Jörg Tadeusz, so könnte man es auch nennen. Mit teils absolut genialen Fragen entlockt er seinen Gästen das kleine bisschen mehr, was sie eigentlich nicht erzählen wollten. Die fiesen Sieben sind wirklich fies, manchmal sogar dreist und irritierend. Und gerade dadurch liest sich das Buch recht amüsant - Tadeusz überrumpelt sein Gegenüber manchmal richtiggehend, er traut sich eben mehr, als andere das tun. Da ist selbst eine Barbara Schöneberger mal sprachlos.

Insgesamt ist das Buch aber nur mittelmäßig. Das liegt aber daran, dass diese Interviews wesentlich mehr wirken, wenn man dem Überrumpelten ins Gesicht schauen kann. Gucken ist da doch wesentlich witziger und spannender als Lesen - selten genug, aber hier ist es ganz klar der Fall.

In diesem Sinne

Eure Anke


Montag, 2. November 2015

[Rezension] Eigentlich wollte er nur wandern

Hallo Leute!

Kirche und Glauben ist ja gerade heutzutage nicht wirklich jedermanns Sache. Trotzdem ist das Pilgern spätestens seit dem Buch von Hape Kerkeling voll im Trend. So machte sich Jean-Christophe Rufin auch auf den Jakobsweg, auch wenn er doch eigentlich nur besonders weit wandern wollte und da bietet der Jakobsweg ja eine optimale Infrastruktur.


Pilgern für Skeptiker
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Daten
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Autor: Jean-Christophe Rufin
Verlag: Knaus
ISBN: 3813506673
Preis: 19,99€


Inhalt
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Viele Leute brechen auf, um auf dem Jakobsweg den Sinn des Lebens zu erkunden. Doch das war für den französischen Arzt Jean-Christophe Rufin eigentlich nicht der Plan. Er sieht den Camino del Norte mehr als sportliche Herausforderung. Er wählt daher auch die weniger frequentierte Nordroute - will eigentlich gar keinen Kontakt zu den anderen Pilgern. Seine Route führt entlang des Küstengebirges durch Kalabrien und Asturien. Erst in Galizien treffen die klassische und die Nordroute aufeinander. Er zeltet auch lieber im Freien, so kann er nämlich die unruhigen Schlafsäle der Pilgerherbergen meiden.

Doch schnell merkt er, dass er sich der Magie des mehr als 1000 Jahre alten Weges nicht entziehen kann - auch wenn er nicht an einen Gott glaubt, der über alles wacht. Doch auf dem Weg macht er eine außergewöhnliche Wandlung durch. Irgendwann geht er sogar - obwohl völlig unreligiös - zur Abendmesse, weil er es für richtig hält.


Fazit
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Oh Gott, schon wieder ein Buch von jemandem, der den Jakobsweg gegangen ist. Das war ehrlicherweise mein erster Gedanke, als ich das Buch im Laden gesehen habe. Aber das "Für Skeptiker" hat mich irgendwie in Bann gezogen.

Der Jakobsweg für Wissenschaftler - so hätte man das Buch wohl auch überschreiben können. Mit einer fast schon wissenschaftlichen Neugier bestreitet der Arzt (immerhin saß er im Präsidium von Ärzte ohne Grenzen) den Jakobsweg, nicht aus einer besonderen Religiösität oder Spiritualität, sondern einfach nur, weil er herausfinden will, was mit ihm auf diesem Weg so passiert. Ein Antrieb, der mich wohl auch am ehesten dorthin führen würde.

Dabei stellt er fest, dass der Jakobsweg ihn zwar nicht religiöser gemacht hat, aber er hat ihn dennoch verändert - der Weg der Erkenntnis und der Selbsterkenntnis.

Ein sehr angenehmes Sachbuch - eine perfekte Synthese aus einer sehr eingehenden und präzisen Sprache und einem sehr angenehmen Humor. Was mich aber besonders beeindruckt und das Buch aus den anderen Jakobswegbüchern hervorhebt, ist die sehr angenehme Distanz zu Esoterik und Religion, die mich bisher immer ein wenig abgeschreckt hatte.

In diesem Sinne

Eure Anke