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Samstag, 26. November 2016

{Wien - 20. Jahrhundert} Ein Wiener Original


Hallo Leute!


Kaum ein Ort wird mehr mit Wien verbunden als das berühmte Hotel Sacher mit seiner Schoko-Marillen-Torte und seinem echten Wiener Flair. Der Erfolg des Sacher ist auch intensiv verbunden mit einer Frau - Anna Sacher, die Gattin des Gründers, die das Hotel im Fin de Siecle berühmt gemacht hat.

Monika Czernin liefert ihre Biografie.


Anna Sacher und ihr Hotel


Daten

Autorin: Monika Czernin
Verlag: Penguin
ISBN: 332810058X
Preis: 10€
Taschenbuch, 352 Seiten


Inhalt

Die extrovertierte Anna Sacher hat das berühmte Hotel hinter der Wiener Oper zu dem gemacht, was es bis heute ist - ein Symbol für die aufstrebende Metropole Wien. Früh zur Witwe geworden, steckte sie all ihre Energie da hinein, dem Sacher einen Glanz zu verleihen, dass es zu einem verlängerten Speisesaal der Kaiserfamilie wurde - nur ohne die Etikette.

Über die Jahre hinweg gelingt es Anna, die Berühmtheiten ins Sacher zu holen. Und jedem dieser berühmten Gäste widmet die Autorin ein Kapitel - von Kronprinz Rudolf und seiner Mutter, Kaiserin Elisabeth über Gustav Mahler, Klimt oder dem König von Serbien.


Fazit

Gekonnt charakterisiert Monika Czernin nicht nur die schillerndste Persönlichkeit der glanzvollen Wiener Ringstraßen Ära, sondern auch ihre Zeit - die Zeit des wirtschaftlich aufstrebenden Wien, in der jeder, der was auf sich hält, auf der Ringstraße präsent ist.

Direkt taucht man ein in diese Glanzvolle Ära, in der es in Wien vor Reichtum und Künstlern nur so wimmelt - und man erlebt all die Anekdoten - vom Nackten Erzherzog bis hin zum Dinner mit Kaiserin alles hautnah mit. 

Ein bisschen erlebt man dieses Feeling noch heute. Das Buch ist optimal für alle Wienfans, die gerne auf der Ringstraße flanieren und im Kaffeehaus sitzen - nirgends lässt sich das Buch besser mit einer leckeren Sachertorte genießen als dort.

In diesem Sinne

Eure Anke

Donnerstag, 6. Oktober 2016

{Wien - Unnützes Wissen} Zum Staunen und Erleben

Hallo Leute!

Im vergangenen Sommer ist Teil 3 meiner Lieblingsreihe erschienen - Wien in unglaublichen und unnützen Fakten von stadtbekannt.at.

Unnützes WienWissen 3

Daten

Autoren: stadtbekannt.at
Verlag: Holzbaum
ISBN: 3902980508
Preis: 9,99€
Broschiert, 128 Seiten


Inhalt


Wien ist nichts für Feiglinge. Deshalb gibt es bei Holzbaum eine grandiose Reihe mit kieinen Büchlein von stadtbekannt.at. Gesammelt sind hier allerhand Fakten, die garantiert keiner weiß. Aber das ist nicht so schlimm, denn es sind Dinge, die man nicht wissen muss, aber mit denen man seine Freunde beeindrucken kann.

Diesmal sind es neue und altbekannte Kategorien mit neuen Facts, die garantiert niemand genau wusste:

- Unterhaltsames
- Kulinarisches
- Verruchtes
- Historisches
- Makaberes
- Mobiles
- Weibliches

Die Fakten werden alle in einer sehr kurzen und einprägsamen Sprache präsentiert, so dass sie leicht im Gedächtnis bleiben und dass man sie beim Treffen mit den Freunden oder beim nächsten Wienbesuch wiedergeben und die Leute beeindrucken kann.

Begleitet wird das Ganze mit tollen, charakteristischen aber ganz anderen Wien-Bildern, wie zum Beispiel das Bild eines Porzellansoldaten in k.u k Uniform.



Fazit


Das Buch ist ganz großartig - unterhaltsam genauso wie lehrreich. Ich dachte zugegeben zuerst, dass bei Band 3 nicht mehr viel Spannendes zu Tage gefördert wird. Doch da lag ich weit daneben - es gibt wieder viele tolle, neue und spannende Fakten über meine Wahlheimat. Es sind wieder Fakten dabei, die einen anekeln oder erstaunen, die einen zum lachen und zum kopfschütteln bringen.

Ich dachte eigentlich, ich wüsste alles über meine Stadt, aber hier erfährt man wieder alles aus allen Kategorien - wie funktioniert die Fernwärme und Fernkälte? Und wo kommt sie her? Das erfährt man genauso wie die Position des Herrgottzahnweh oder den Präsidenten des Österreichischen Filmmuseums.

Ich habe mir das Buch gleich mehrfach zugelegt - eins für mich und noch ein paar zu verschenken. Von mir gibt es klare 5 Sterne. Ich blättere immer wieder gerne darin und bin absolut begeistert. Ich habe inzwischen die ganze Reihe gesammelt und sie sind alle grandios und laden zum Blättern und Staunen ein.

In diesem Sinne

Eure Anke

Dienstag, 4. Oktober 2016

{Thriller - Österreich} Die kriminelle Seite der Flucht

Hallo Leute!

Dass auch Europäer gute Thriller schreiben können, haben schon viele Autoren unter Beweis gestellt. Immer mehr Autoren drängen auf den Markt und wollen von mir getestet werden. Ein Buch fiel mir dabei besonders ins Auge, da es in meiner Wahlheimat Wien spielte.

Als der Teufel erwachte

Daten

Autorin: Jennifer B. Wind
Verlag: Emons
ISBN: 3954519801
Preis: 12,99€
Taschenbuch, 432 Seiten

Inhalt

Als in Wien zwei Leichen im Kofferraum eines Autos auftauchen, wird schnell klar, dass Schlepper am Werk waren. Die beiden jungen Männer, die schon seit mehreren Tagen tot sind, stammen aus den Kriegsgebieten in Syrien. Doch die Ermittler um Tom Neumann tappen lange im Dunkeln, auch weil ein wichtiges Teammitglied nicht in Wien ist. Nach dem Tod ihres Mannes ist Jutta Stern auf Selbstfindungstrip in Indien und will ihren Vater finden.

Parallel wird die Geschichte von Samir und seiner Familie erzählt, der sich mit seinem Vater auf der Flucht befindet - das Boot kentert, sein Vater stirbt dabei. Seine Mutter macht sich später mit ihrer Mutter und Samirs Geschwistern auf den gefährlichen Weg nach Österreich.

Die Geschichte von Tom und Jutta wird dagegen immer komplizierter. Privat. Denn Tom ist in Jutta verliebt, die wird in Indien von einem Mopp vergewaltigt und kommt zurück. Doch Toms Gefühle kann sie nicht erwidern.

Im Fall des Schlepperrings tauchen immer mehr Tote in Flüchtlingstransporten auf, die alle irgendwie zusammenzuhängen scheinen. Die Ermittlungen führen Tom, Jutta und ihren Chef Georg nach Traiskirchen ins Erstaufnahmelager und schließlich kommen sie auch auf die Spur der italienischen Mafia.

Fazit

Nun, ich bin ein bisschen zwiegespalten. Auf der einen Seite wird das Thema der Flucht und der Schlepperbanden ziemlich realistisch dargestellt. Es ist ja momentan "In", das Thema in Thriller zu verarbeiten, hier aber ist es ausnahmsweise eine intensive Darstellung. Jennifer B. Wind scheint sich intensiv mit dem Thema auseinandergesetzt zu haben, auch die Zustände im letzten Sommer in Traiskirchen sind wirklich gut wiedergegeben (ich war einmal dort, um Spenden hinzubringen). Es werden auch mit den negativen Seiten der Gewalt der Flüchtlinge untereinander dargestellt.

Auf der anderen Seite wird mir die "Liebesgeschichte" zwischen Tom und Jutta etwas zu sehr in den Vordergrund gestellt, was nicht nötig wäre. Jutta wird vergewaltigt und schwer verletzt, 4 Tage später fängt sie an zu ermitteln - hmmm.

Außerdem sind mir die Zufälle etwas zu viel - egal ob tote Flüchtlinge in München oder ein leerer Campingwagen auf einem Autobahnparkplatz - alles hat mit dem Fall zu tun. Das gipfelt darin, dass der Polizist aus Traiskirchen anruft, eine Frau sucht ihren Sohn (was ja in diesem Sommer Tausendfach der Fall war) und der Polizist weiß sofort, dass er Jutta anrufen muss und natürlich ist einer der Toten aus dem Kofferraum auch dieser Sohn... Das ist irgendwie etwas zu viel. Es gibt hunderte Schlepper, dass ausgerechnet während den Ermittlungen 4 Fahrzeuge auftauchen, die alle 4 mit den Schleppern zu tun haben - hmmmm.

Insgesamt ein Buch, das unter die Haut geht. Vor allem die Schilderungen der Flucht sind super, realistisch und die Geschichte könnte exakt so passiert sein. Auch die Thrillergeschichte an sich ist spannend, wenn man über kleinere Schwächen im Plot hinwegsieht.

Von mir gibt es knappe 4 Sterne.

In diesem Sinne

Eure Anke

Sonntag, 4. September 2016

{Sachbuch - Geschichte - Wien} Heimatgeschichte

Hallo Leute!

Schon als ich nach Wien zog, habe ich mich intensiv mit der Geschichte (m)einer Stadt ausführlich beschäftigt. Als ich dieses Buch fand, landete es gleich in meinem Warenkorb...

Wien: Geschichte einer Stadt
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Daten
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Autor: Johannes Sachslehner
Verlag: Pichler
ISBN: 3854317417
Preis: 22€
Broschiert, 320 Seiten


Inhalt
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Bei mehr als 2000 Jahre weiß man gar nicht so recht, wo man anfangen soll. Johannes Sachslehner fängt natürlich ganz am Anfang an - von den ersten Besiedelungsspuren bis in die Gegenwart.

Er nimmt uns mit auf eine Reise ins Römerlager Vindobona, das die Basis der heutigen Stadt Wien ist über die Babenberger und hindurch durch die lange Zeit der Habsburger, die Wien zum Zentrum der Welt machten bis hin zum Anschluss an das Dritte Reich und schließlich den Wiederaufbau und die zweite Republik.

Anschaulich erzählt er von den positiven, wie von den negativen Passagen in der Wiener Stadtgeschichte, von der Bedrohung durch die Türken, die die Stadt zweimal belagerten und zerstörten und auch von den Kämpfen gegen Napoleon, schließlich fand Napoleons erste Niederlage in der Schlacht bei Aspern nur wenige Kilometer vor den Toren Wiens statt.


Fazit
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Vom Römerlager zur Weltmetropole, anders kann man die Geschichte meiner Wahlheimat nicht überschreiben. Und das spannende ist, dass man aus all diesen Phasen bis zum heutigen Tag Spuren findet - sein es die Römerruinen im Keller des Römischen Museums am neuen Markt oder seien es die Ruinen einer Synagoge unterhalb des Judenplatzes, die die Spuren des ersten großen Judenprogroms zeigen. Von Spuren aus dem barocken Wien muss man wohl gar nicht reden, ganze Stadtviertel sind im barocken Stil.

Schön und anschaulich führt Sachslehner den Leser durch 2000 Jahre Geschichte, die besonders dem Wiener sehr zu Herzen gehen, eben weil er so viele Stellen kennen wird - denn Spuren der Geschichte findet man in Wien überall. Man muss es nur wissen. So habe ich etwa durch dieses Buch erfahren, dass quasi um die Ecke einst Richard Löwenherz vom Habsburgerkaiser festgesetzt und in Haft genommen wurde - erst danach habe ich das kleine Schild an der Hauswand nur wenige Häuser weiter entdeckt, das der Ereignisse gedenkt.

Natürlich ist es manchmal schwierig, die Ereignisse, die sich ja manchmal überschlagen, auf so wenigen Seiten zusammenzufassen. Da heißt es, konzentriert zu lesen, die Texte sind teils sehr gepackt mit Informationen. Aber trotzdem gelingt es Sachslehner das ganze unterhaltsam und angenehm herüberzubringen.

Von mir gibt es klare 5 Sterne.

In diesem Sinne

Eure Anke

Samstag, 16. Januar 2016

{Krimi - Wien - Kneifl} Karoly ermittelt wieder

Hallo Leute!

Meine Wahlheimat Wien bietet den idealen Kontext für diverse Kriminalfälle - ein bisschen Morbidität hat sich Wien erhalten. Edith Kneifl jedoch lässt in ihren Romanen häufig im Wien von vor 100 Jahren ermitteln - Gustav von Karoly ist mal wieder am Ball...

Totentanz im Stephansdom
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Daten
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Autorin: Edith Kneifl
Verlag: Haymon tb
ISBN: 3709978335
Preis: 12,95€
Taschenbuch, 264 Seiten



Inhalt
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Wien feiert gerade ins neue Jahrhundert rein - es ist Silvester im Jahre 1899 - alles wartet auf den Schlag der Pummerin und ist daher am Stephansplatz versammelt. Da stürzt der Wiener Dombaumeister vom Nordturm. Offensichtlich ist es Selbstmord.

Unter den Besuchern und Augenzeugen ist auch der junge Privatdetektiv Gustav von Karoly - natürlich ist der Reiz groß, gleich die Ermittlungen aufzunehmen. Und was liegt beim Tod des Dombaumeisters näher, als im Dunstkreis der Wiener Freimaurerloge zu ermitteln. Dazu führen ihn auch einige Spuren zu dubiosen Machenschaften auf Seiten der Domgemeinde St. Stephan.

Seine Spur führt ihn in ein Heim für gefallene Mädchen - das sind im Verständnis der Wiener aber keine Huren, sondern Mädchen, die nicht mehr jungfräulich in die Ehe gehen. Kaum führt ihn der tote Dombaumeister in dieses Heim, wird eine der Insassinnen, ein schwangeres Mädchen, tot im Donaukanal gefunden.

Die junge Erzieherin Clara Bernhard arbeitet von nun an an Karolys Seite.

Schließlich kommt es zum Showdown in den berühmten Katakomben unter dem Stephansdom - zwischen den gruseligen Gebeinen Tausender Toter.


Fazit
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Ich kann mit kaum eine bessere Kulisse für einen anständigen Krimi vorstellen als das dekadente und von sich selbst eingenommene Wien, das junge Frauen verstößt, weil sie vor der Ehe eine sexuelle Beziehung eingegangen sind. Auf der anderen Seite findet man eine bittere Armut. Wien ist für mich ja ohnehin der perfekte Krimispielort - schließlich kann ich hier den Figuren nicht nur im Geiste, sondern auch im wahren Leben folgen.

Spannend ist dabei, der überbordenen Dekadenz in der Wiener Freimaurerloge zu folgen - wer sich ein bisschen mit denen beschäftigt hat, kann sich da perfekt hineinversetzen.

Dazu kommt Karoly, der ja schon einigen anderen von Kneifls Romanen bekannt ist. Er ist diesmal ein bisschen in der Liebeszwickmühle zwischen Dorothea, der Patentochter seiner Tante, dazu kommen noch eine Bankierstochter und eine Dichtertochter - ganz schön verwirrt, der junge Kerl.

Spannend, historisch, humorvoll - genau so, wie ich mein Wien mag - spannende Stunden auf den Spuren von Gustav von Karoly inklusive.

Von mir gibt es klare 5 Sterne.

In diesem Sinne

Eure Anke

Freitag, 18. Dezember 2015

{Sachbuch - Österreich} Warum hab ich die noch nicht getroffen?

Hallo Leute!

Als Wienerin gibt es natürlich kaum eine Familie, die mehr Faszination ausübt, als die Habsburger. Mehr als 600 Jahre waren sie die mächtigste Familie Europas, stellte immerhin 16 Kaiser. Doch diese Macht brachte einiges an Drama mit sich, weshalb viele von ihnen (man kann es kaum glauben) noch hier geblieben sind, weil sie einfach nicht zur Ruhe kommen.


Die spukenden Habsburger
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Daten
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Autorin: Gabriele Hasmann
Verlag: Überreuther
ISBN: 3800076284
Preis: 19,99€
gebundene Ausgabe, 208 Seiten


Inhalt
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Überall spuken sie noch, die Geister der Habsburger aus allen möglichen Generationen. Wobei sich die Spukerscheinungen sich wie selbstverständlich auf Wien konzentrieren - egal ob die berühmte Weiße Frau, die noch heute immer dann erscheint, wenn Unheil droht bis hin zum Kaiser Franz Josef, der immer wieder auf der Bank im Tierpark erscheint, auf der er sich jeden Morgen mit seiner Geliebten getroffen hat.

Im Zusammenhang mit den Spukgeschichten erzählt Gabriele Hasmann die gesamte Geschichte der Habsburger noch einmal nach - sie erzählt vom Selbstmord von Kronprinz Rudolf in Mayerling (wo er noch rumspuken soll) oder vom Mord an Franz Ferdinand in Sarajewo, sie erzählt die Geschichte von Franz Josef, Sisi und den beiden Geliebten des Kaisers, aber auch die frühen Geschichten etwa von Rudolf dem Stifter (den man gelegentlich in den Katakomben beim Stephansdom treffen soll) oder der Sammlung des Kunsthistorischen Museums.

Quasi überall kann man heute noch auf die Kaiser und Kaiserinnen, die Erzherzöge und Erzherzöginnen treffen - wenn man denn dran glaubt.


Fazit
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Spukgeschichten gibt es ja zu Hauf - und gerade um die Habsburger herum scheinen sie sich zu häufen - vor allem im Zusammenhang mit der guten Sisi, der wohl bekanntesten Habsburgerin. Und so hat sich Gabriele Hasmann zur Aufgabe gemacht, diesen Spukgeschichten die entsprechenden Hintergründe zu geben - warum etwa soll Sisi für die häufigen Selbstmorde am Kahlenberg verantwortlich sein etc.

Nun, schon die Autorin schreibt in ihrer Einleitung, dass sie den Spukereignissen nur ihren historischen Rahmen geben möchte, ohne dabei die Erscheinungen an sich zu kommentieren - und so ist es glücklicherweise auch. Denn häufig ist es ein Medium, die zu den Geistern - egal wo - Kontakt aufnimmt und sich auch wesentlich länger mit den Geistern unterhalten kann.

Aber die dokumentierten Erscheinungen werden auch von normalen Menschen beschrieben, einer Touristin etwa, die in der Michaelerkirche eine weiße Gestalt sah oder auch ein älteres Ehepaar aus Deutschland, der die Kaiserin Sisi in Bad Ischl erschienen ist.

Dennoch habe ich bei solchen Erscheinungen persönlich immer so meine Probleme - und weil ich nicht dran glaube, bin ich wohl auch dem Kaiser noch nicht im Tierpark begegnet oder der Schwester Maria Theresias in der Michaelerkirche. Aber wenn es eine Familie gäbe, bei der ich an solche Geistererscheinungen glauben könnte, wären das mit Sicherheit die Habsburger.

In diesem Sinne

Eure Anke

Freitag, 20. November 2015

{Thriller} Orsini und das ganz große Theater

Hallo Leute!

Ich mag ja Wien ganz gerne, schließlich ist es ja meine Wahlheimat. Gleichzeitig stehe ich auch auf gute Thriller - und wenn sich beides vereinen lässt, dann ist das Buch ganz weit oben auf meiner Liste...

Wien kann sehr kalt sein
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Daten
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Autoren: Georg Koytek, Lizl Stein
Verlag: btb
ISBN: 3442749964
Preis: 9,99€
480 Seiten, Taschenbuch


Inhalt
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Conrad Orsini hat die Wiener Kriminalpolizei und damit auch seine Kollegin Paula Kisch weit hinter sich gelassen. Doch seine Kollegin und deren Tochter Lilly wollen ihm nicht aus dem Kopf gehen. Und dann kommt nach Jahren der Anruf: Paula braucht Orsinis Hilfe.

Josef Meersburg, ein bekannter Burgschauspieler, stirbt. Qualvoll aufgespießt auf den Waffen, mitten auf der Bühne einer Hamlet-Aufführung am Burgtheater. Schnell wird der Fall zu den Akten gelegt. Doch dann bekommt Paula Wochen später sein Auge als eine Art Präsent serviert.

Nun soll Orsini als Komparse undercover ermitteln. Doch schnell merkt er, dass die Jungs eine eingeschworene und komplizierte Gemeinschaft sind und dass in dem komplizierten Geflecht nicht immer alles ganz einfach zu entwirren ist. Da ist der egoistische Hamlet und der noch egozentrischere Roth, der Meersburg bei der Neuaufnahme des Stücks ersetzen soll. Es herrscht eine komische Stimmung zwischen den einzelnen Grüppchen, eine Anspannung, die Orsini noch nicht so richtig fassen kann.

Gleichzeitig ermittelt Paula weiter - sie bekommt heraus, dass es nicht der erste Unfall auf der Bühne des Burgtheaters bleiben soll. Doch noch immer gibt es keine offiziellen Ermittlungen.

Und als dann auch noch "Shure", ein Tontechniker, in der Nacht von einem Beleuchtungssteg auf die Bühne stürzt, versucht das Burgtheater noch immer, das Ganze als Unfall darzustellen. Auch im Präsidium ist man sich noch nicht einig, schließlich darf Paula ermitteln. Und Orsini bleibt als verdeckter Ermittler. Und schnell kommt die Frage auf, wann wohl der nächste stirbt.


Fazit
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Wien-Krimis gibt es ohne Ende - historische, heutige. Irgendwie hatte ich aber noch nie einen, den ich richtig gut fand. Koytek und Stein jedoch gelingt es perfekt, die Wiener Atmosphäre mit einer sehr spannenden typisch Wienerischen Kulisse zu paaren und noch dazu, einen ausgefeilten Thriller mit tollen Charaktären zu formen.

Die taffe, alleinerziehende Mutter Paula, die sich selbst Vorwürfe macht, weil ihre Tochter bei ihrem Job immer zu kurz kommt - der etwas kaputte Ex-Cop Orsini, der sich von Tag zu Tag wohler fühlt unter den Menschen beim Theater... Das passt einfach super.

Endlich mal wieder ein richtig spannender Wien-Thriller. Anfangs habe ich ein bisschen gebraucht, um mich in die Geschichte einzufinden. Mir stand Anfangs Orsini ein bisschen zu sehr im Fokus und war für mich zudem nicht gerade ein Sympath, aber je sympathischer er mir wurde, umso spannender wurde die Geschichte für mich. Und da war er dann wieder, mein Point of no Return in einem Thriller, an dem ich dann mich abends zwingen muss, das Buch wegzulegen.

Von mir gibt es 4 Sterne, aber hauptsächlich, weil ich mir noch ein bisschen Freiraum nach oben geben will. Koytek und Stein schreiben ja hoffentlich noch ein paar Bücher.

In diesem Sinne

Eure Anke

Donnerstag, 11. Juni 2015

[Rezension] Building Bridges

Hallo Leute!

Ich lebe ja bekanntermaßen in der Stadt der Musik - nicht nur in der Stadt des Eurovision Song Contest 2015, sondern auch in der Stadt, in der Mozart, Haydn oder Beethoven die meiste Zeit ihres Lebens komponierten und das Wiener Lied in den Heurigen ertönt. Soweit das nützliche Wissen - aber es gibt vieles Skuriles aus der Wiener Musikszene...

Unnützes WienWissen Musik
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Daten
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Verlag: Holzbaum
ISBN: 978-3-902980-36-6
Preis: 9,99€


Inhalt
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Das Buch ist in einer ganzen Reihe von "Unnützes Wissen" Bänden rund um Wien und die Habsburger von stadtbekannt.at im Holzbaumverlag erschienen.

Es widmet sich ganz den Kuriositäten der Musikwelt in Wien - von Mozart, der in Baden mal als Einbrecher verhaftet wurde, weil er seinen Schlüssel vergessen hatte und nebenbei allerhand schweinische Briefe an seine Cousine schrieb, über Beethoven der erst im dritten Anlauf seine letzte Ruhe fand bishin zu zahlreichen legendären Wienerlied Texten, die noch heute in den Heurigen erklingen und teils über die ganze Welt bekannt sind "Trink mer noch a Flascherl Wein".

Ein sehr ausführliches Kapitel wird auch dem Eurovision Song Contest (der ja im vergangenen Monat in Wien stattfand) gewidmet. Darunter findet man auch eine etwas bissige Statistik über die mangelnde Punktevergabe der deutschen Nachbarn...

Natürlich gibt es auch eine ausführliche Beschreibung der letzten Ruhe der Wiener Musiker - denen ein ganzer Abschnitt auf dem Zentralfriedhof gewidmet ist. Und natürlich findet man auch alles mögliche aus dem Austropop von Falco bis Reinhard Fendrich.


Fazit
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Ich muss sagen, ich als aus Deutschland zugezogene hatte mich vorher relativ wenig mit österreichischer Musik auseinandergesetzt - klar, die Klassiker von Mozart hat man im Musikunterricht in der Schule schonmal gehört, Reinhard Fendrich kannte ich auch.

Dieses Buch bietet aber weit mehr - allerhand kuriose Geschichten über Schädeldiebstahl und Einbruch, über verärgerte Nachbarn und verkannte Genies. Besonders spannend finde ich das Kapitel mit den Wienerlied-Texten, im Sommer ist man ja durchaus öfter mal im Heurigen und da sitzt meistens ein älterer Herr mit Akkordeon - endlich verstehe ich auch mal, um was es in den Liedern geht.

Das Buch ist amüsant und informativ, ein tolles Präsent für alle echten Wienfans...

In diesem Sinne

Eure Anke

Montag, 1. Juni 2015

[Rezension] Meine lieben Habsburger

Hallo Leute!

Seit ich in Wien lebe, habe ich einen gewissen Spaß an Geschichte entwickelt. Natürlich haben es mir hierbei besonders die Habsburger besonders angetan, hat doch keine andere Familie das Stadtbild so geprägt wie die Kaiser von Österreich....


Die Welt der Habsburger
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Daten
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Titel: Die Welt der Habsburger - Glanz und Tragik eines europäischen Herrscherhauses
Herausgeber: Dietmar Pieper, Johannes Saltzwedel
Verlag: Goldmann
ISBN: 3442102324
Preis: 9,90€ (D); 10,30€ (A)


Inhalt
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Erzählt wird die Geschichte der Habsburger beginnend auf der Habichtsburg in Aargau (Schweiz) bis zum Herrscher und Kaiser von Österreich. Dabei wird alles erzählt, von der glücklosen Liebe, den vielen sterbenden Kindern aufgrund massiver Inzucht. Es werden die Geschichten aller wichtiger Kaiser erzählt, die Geschichte von Leopold I. der die Türken besiegte. Die Geschichte von Maria Theresia, die hier heute noch extrem verehrt wird und die mit ihren 10 überlebenden Kindern teils sogar scherzhaft als "Mama Österreich" bezeichnet wird. Natürlich wird auch die Geschichte von der unglücklichen Sisi und Kaiser Franz Josef erzählt, die Affäre Maierling (der Selbstmord Sisis Sohnes Erzherzog Rudolf) wird dabei genauso beschrieben wie die exzessive Sportsucht der Kaiserin.

In einzelnen Beiträgen werden auch Geschichten erzählt, wie einzelne Herrscher das heutige Österreich, zum Beispiel das Schulsystem, beeinflusst haben. Auch wichtige Ereignisse werden beschrieben, wie der Wiener Kongress, der die Habsburger mal wieder in den Fokus Europas gesetzt hat.

Ein besonderer Fokus ist auf Maria Theresia gelegt, die im Klinsch mit Friedrich II. zahlreiche Kriege führte und die Geschicke Österreichs lenkte, ohne offiziell den Titel Kaiserin zu tragen (das wurde ihr Mann Franz I. Stephan) und ihr Sohn Karl. Doch hielt sie die Zügel immer in der Hand.


Aufmachung
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Die Artikel sind alle historisch sehr fundiert und vermitteln das Wissen, was man braucht, um die Habsburger und ihre Zeit zu verstehen, auch für historische Laien. Man muss sich nicht wirklich auskennen, das Buch ist an sich leichte Kost und liest sich sehr flüssig. Ich habe nicht einmal eine Woche gebraucht. Die Texte sind außerdem sehr eingängig. Das einzige, was mir nicht so zusagt, sind gelegentliche Sprünge in der Zeitachse, nach vorne genauso wie nach hinten. Man muss sich quasi jedesmal zeitlich neu orientieren, wenn man ein neues Kapitel aufschlägt. War man schon beim Wiener Kongress, ist man plötzlich wieder bei Maria Theresia.

Ein weiterer Fokus liegt auf Karl V., Habsburger Herrscher in Spanien.

Beim Ordnen hilft die einzige Illustration, ein zweigeteilter Stammbaum mit farbigen Abbildern aller Kaiser und wichtigen Figuren.


Fazit
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Für echte Fans der Habsburger ist dieses Buch ein absolutes Muss. Es ist keine schwermütige Literatur, es lässt sich super flüssig lesen. Man bekommt einen schnellen Einblick zu allen wichtigen Figuren und Schritte in der Geschichte der Habsburger, beginnend in einer kleinen Burg in der Schweiz bis hin zum Ende im 1. Weltkrieg.

Diese Familie hat Wien zu dem gemacht, was es heute ist. Alles mögliche wurde nach Vorstellungen von Franz Josef umgebaut, Es gibt quasi keinen Bezirk, wo man keine Spuren der Habsburger findet. Auch in ganz Europa sind die Habsburger bekannt. Sie haben Geschichte gemacht, die Geschicke ganz Europas gelenkt. Sie haben ihre Welt bestimmt. Noch heute kommen Touristen aus Japan oder auch aus China nach Wien, um die Bauwerke der Habsburger zu bestaunen, ohne recht zu wissen, wer sie überhaupt waren. Mit diesem Buch bekommt man eine optimale Vorstellung dieses Herrscherhauses.

Von mir bekommt dieses Buch 4 Sterne. Der einzige Mangel ist, dass das ganze teils Sprünge in der Chronik macht, vorwärts wie auch rückwärts, was manchmal ein kleines bisschen irritierend ist.

In diesem Sinne

Eure Anke

Mittwoch, 13. Mai 2015

[Rezension] Unterwegs in Wien

Hallo Leute!

Wenn man vom Land nach Wien zieht, sieht man sehr schnell einen großen Vorteil: Wenn man Sonntags morgens vorm Kühlschrank steht und nix mehr findet, braucht man sich nur in die U-Bahn zu begeben - und wo man aussteigen muss, verrät dieses Buch...

Frühstück & Brunch in Wien
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Daten
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Autor: stadtbekannt.at
Verlag: Holzbaum
ISBN: 3902980311
Preis: 9,99€

Frühaufsteher bis Spätheimkehrer
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Von Spanisch bis Indisch, von Hotel bis Kaffeehaus, vom Frühstück mit Ausblick bis zum Langschläferfrühstück. In diesem Buch findet man wirklich alles, was in Wien mit Frühstück zu tun hat.

Gruppiert nach Orten (Frühstück am Markt, im Hotel, im Museum, im Kaffeehaus usw.) wird hier in einem kurzen Absatz beschrieben, was das jeweilige Lokal im Frühstücksbereich ausmacht. Das schöne ist, man findet nicht nur bekannte Cafés und Lokale, sondern es ist auch das eine oder andere Lokal darunter, von dem man auch nach 3 Jahren in Wien noch nix gehört hat. Es bietet alles denkbare zum durchprobieren - vom teuren und schicken Brunch im Café im Kunsthistorischen Museum bis zum Hipster Frühstück im Jonas Reindl oder zum Rohkostfrühstück im Simply Raw.


Fazit
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Ich finde das Buch absolut cool. Es bietet die ideale Mischung aus modern und klassich, aus österreichisch und weltweit und ladet förmlich dazu ein, mal wieder auswärts zu frühstücken, was wir (das muss ich zugeben) nicht besonders oft machen. Und das besonders schöne - es bietet ein Frühstück für jeden denkbaren Fall, egal ob die Oma zu Besuch ist oder die kleine Schwester, man kann einfach alle Facetten der Weltstadt Wien in ihrem Frühstücksangebot und in diesem Buch erkennen.

Kurz und übersichtlich informiert dieses schöne Büchlein über alle Möglichkeiten, sein Frühstück in Wien einzunehmen - und es gibt wirklich viel zu entdecken.

Von mir gibt es klare 5 Sterne.

In diesem Sinne

Eure Anke

Mittwoch, 8. Oktober 2014

[Rezension] Wien mein Wien

Hallo Leute!

Heute gibt es mal wieder Geschichten aus meiner Wahlheimat...

Wiener Seele
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Daten
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Herausgeber: Gerhard Loibelsberger
Verlag: Gmeiner
ISBN: 3839216060
Preis: 18,99€


Inhalt
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Oft diskutiert gibt es kaum etwas ausgeprägteres und chaotischeres als die echte Wiener Seele. 13 unterschiedliche Autoren widmen sich in diesem Buch in den verschiedensten Geschichten eben dessen, diese "Wiener Seele" einzufangen. Es ergibt sich bei der Autorenwahl eine spannende Mischung aus Ur-Wienern, zugereisten Wienern und Wienern, die in die Welt hinausgegangen sind.

Es sind morbide Geschichten dabei, wie die Geschichte über eine Seelenfahrt mit der Straßenbahn 71 zum Friedhof St. Marx, aber auch Geschichten, die die rauhe und die zahrte Seele der Wiener genau so einfangen, wie sie eben sind.

Die Autoren selbst stammen aus 3 unterschiedlichen Generationen, was zeigt, wie lange sich schon eben mit dem Thema "Seele" beschäftigt haben.

Dabei sind Kurzkrimis genauso wie skurrile Erzählungen aus dem Wiener Alltag, aber auch, was ich sehr merkwürdig fand, eine Email-Korrespondenz zu einem Beitrag am Ende des Buches, der mir persönlich mehr als merkwürdig vorkam.


Fazit
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Das Buch bildet eine sehr spannende Anthologie auf die Wiener. Die meisten Geschichten halte ich - als Zugereiste - allerdings für sehr amüsant und sehr treffend, auch wenn wirklich ein paar Geschichten dabei sind, die man einfach nur überschlagen sollte. Trotzdem fangen alle Geschichten es doch auf die eine oder andere Weise ein, das berühmte goldene "Wiener Herz".

Entstanden ist ein sehr vielfältiges Buch angefüllt mit Kurzgeschichten, die durchaus einige Aspekte des Wieners, wie ich ihn kennengelernt habe, einfangen können. Alles in allem ein sehr lesenswertes Buch über die Merkwürdigkeiten des Daseins oder Nicht-mehr-Daseins in Wien.

In diesem Sinne

Eure Anke

[Rezension] Irgendwie nicht ganz so meins....

Hallo Leute!

Heute darf ich euch mal wieder einen echten Wiener Kaffeehauskrimi vorstellen...

Schnitzlerslust
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Daten
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Autor: Hermann Bauer
Verlag: Gmeiner
ISBN: 978-3-8392-1586-9
Preis: 11,99€ (D) 12,40€ (A)


Inhalt
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Fünf Ehemalige des Gymnasiums Wien-Floridsdorf sind gelangweilt von ihrer Ehe und  treffen sich daher in einer abgelegenen Pension gemeinsam mit Klara Gassner, um naja - es lesen ja auch gelegentlich Jugendliche mit.

Doch am Morgen wird Frau Gassner erschlagen im Garten aufgefunden.

Zur gleichen Zeit bekommt ein junges Mädchen von der ehemaligen Schule der Fünf obszöne Briefe, weil sie in der Theater AG das Fräulein Else spielt.

Leopold ist Oberkellner im im Floridsdorfer Cafe Heller und beginnt mit seinen Ermittlungen und gerät dabei immer tiefer in die Verbindungen zwischen den Ehemaligen.





Fazit
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Ich bin ein bisschen zwiegespalten.

Auf der einen Seite hat man einen witzigen Krimi, der die Atmosphäre der Nordwestlichen Wiener Vorstadt ganz gut rüberbringt. Es ist witzig und humorvoll geschrieben.Von Schnitzler-Zitaten untermalt wird man durch eine interessante Story geführt, rund um den geistreichen Ober, allerdings kommt für mich nicht so richtig die Spannung auf, die man von einem Krimi erwartet.

Klar ist welcher Autor das Vorbild für diesen Roman war. Athur Schnitzler haucht sehr ähnlich obszön offenen Figuren in seinen Romanen das Leben ein. Es wird geswingt und die menschlichen Abgründe werden immer tiefer.

Mir unerfindlich bleibt allerdings bei einem Mordfall, warum ein Kaffeehausober die Ermittlungen leitet und die Polizei nicht einmal im Ansatz eine Rolle spielt. Normalerweise ruft man doch erstmal die Polizei, oder nicht?

Insgesamt ist es eine angenehme Story, ein sehr atmosphärischer Krimi, aber leider kein spannender Krimi und für mich daher leider nicht mehr als Durchschnitt. Es gibt in der Schiene deutlich bessere, witzigere Bücher.

In diesem Sinne

Eure Anke

Dienstag, 30. September 2014

[Rezension] Zu Fuss in Wien

Hallo Leute!

Das tolle an Wien ist ja, dass viele Sehenswürdigkeiten auf einem Platz sind. Daher hat sich Polyglott einen spannenden Reiseführer einfallen lassen...

Wien Polyglott zu Fuss entdecken
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Daten
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Herausgeber: Travel Media
Verlag: Polyglott
ISBN: 978-3-8464-6197-6
Preis: 9,99€ (D) 10,30€ (A)


Inhalt
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In diesem kleinen, kompakten Spiralbuch werden 30 tolle Touren entlang der Wiener Sehenswürdigkeiten vorgestellt. Jede steht unter einem anderen Thema und es werden eigentlich alle touristischen Sehenswürdigkeiten abgedeckt.

Die Touren haben alle unterschiedliche Längen. Begonnen wird beispielsweise mit dem Stephansdom, einer kurzen Tour durch das Stadtzentrum, vorbei am Diözesanmuseum , der Akademie der Wissenschaften und der Jesuitenkirche führt die Tour zum Stubentor.

Eine weitere Tour führt etwa vom Hochstrahlbrunnen am Schwarzenbergplatz über das untere Belvedere und den Belvedere Garten hinauf zum oberen Belvedere.

Die Touren sind farblich nach ihrer Lage im Stadtgebiet (Zentrum und Himmelsrichtungen) geordnet.

Jede Tour wird zunächst in ihrer Charakteristik vorgestellt und die einzelnen Zwischenstationen werden gesammelt. Dann erfolgt eine ausführliche Beschreibung mit einigen Fotos und am Ende gibt es einen Stadtplan, damit man sich auch nicht verläuft. Auch auf direkte Anschlusstouren wird hingewiesen. Auch besondere Restaurants entlang der Strecke sind den Autoren ein Hinweis wert.

Am Ende gibt es schließlich noch ein paar Hinweise, Adressen von Restaurants und Hotels, von Bars und Shoppingadressen. Die Auswahl ist dabei zwar nicht groß, dafür werden die einzelnen Adressen auch ausführlich beschrieben.


Fazit
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Ich denke, diesen Reiseführer muss man etwas differenziert betrachten. Wenn ich jetzt das erste mal in Wien wäre, ist er sicherlich eine nette Ergänzung zum normalen Reiseführer, die Informationen zu einzelnen Punkten wären mir persönlich aber zu wenig. Gleichzeitig aber bietet er wirklich nette Anregungen, etwa auch Touren speziell konzipiert für Kinder.

Für den erfahreneren Wien Besucher ist der Reiseführer allerdings top, da einen einige Touren auch mal wegführen von den überfüllten Touristenrouten, etwa in die Josefstadt, in die Rossau oder auf die Donauinsel, wohin sich sicherlich nicht alle Touristen verirren. Das dazu passende Kartenmaterial lässt einem auch praktisch keine Chance, dass man sich verirren könnte.

Ganz schön finde ich auch die eher ausführlichen Beschreibungen der Restaurants entlang der Strecke. So weiß man gleich, wo man auch einkehren kann (bei den Vierteln, die ich kenne, wären die Empfehlungen bei mir ähnlich ausgefallen also durchaus gelungen!).

Auch die beschriebenen Sehenswürdigkeiten sind durchaus nicht nur das, was sich der Neuling in Wien anschauen würde (dafür sind natürlich auch Touren dabei), sondern eben auch Dinge wie das Kriminalmuseum oder das Hutmuseum.

Ich kann diesen Reiseführer durchaus empfehlen für alle, die nicht zu faul sind, diese Stadt zu Fuß zu erkunden.

In diesem Sinne

Eure Anke

Mittwoch, 24. September 2014

[Rezension] It's all about Coffee

Hallo Leute!

Wenn man in Wien eins lernt, dann ist das Kaffee trinken. Ich habe, bevor ich herzog, keinen Kaffee getrunken, inzwischen bin ich ein leidenschaftlicher Kaffeehausbesucher... Eins lernt man schnell, wenn man in Deutschland einen Kaffee bestellt, ist das ganz einfach, in Wien gleicht das schon beinahe einer Wissenschaft.

Nun, ein schönes und sehr amüsantes Buch ist in der Stadtbekannt-Reihe im Holzbaum-Verlag erschienen...

Kaffee in Wien
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Daten
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Verlag: Holzbaum
ISBN: 978-3-902980-14-4
Preis: 9,99€


Inhalt
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In diesem Buch geht es um das Schwarze und Braune, was die Wiener Seele weit mehr bewegt als die Politik. In kaum einer anderen Stadt habe ich so viele gemütliche Kaffeehäuser erlebt, wie in Wien. Und in kaum einem Cafe gibt es weniger als 10 Sorten Kaffee. Die Melange gehört schon zur Wissenschaft des Wienerseins dazu.

In diesem Buch geht es darum, wie Kaffee funktioniert. Es geht um die Kaffeehauskultur, um die Gäste im Kaffeehaus kurzum einfach um alles rund um den Kaffee und das Kaffeehaus, was es zu wissen gilt. Die wichtigsten Kaffeehäuser werden dabei genauso dargestellt, wie allerhand skurriles rund um den Kaffee, die Röstereien in Wien und die hippen Neuen in der Wiener Kaffeeszene. Selbst die Kaffeeketten - Coffee Bay oder McCafe - kommen mit einem eigenen Kapitel nicht zu kurz.




Fazit
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Als Neuwiener merkt man schnell, dass der Kaffeehauskellner die Nase rümpft, wenn man im Kaffeehaus einen Kaffee bestellt. Das klingt erstmal ungewöhnlich. Wenn man als Tourist kommt, ist das noch OK. Aber die Ober scheinen eine Nase dafür zu haben, wer länger als ein paar Tage in Wien bleibt. Und so ist es ein echter Faux Pas. Und wenn man das auch noch mit einem Piefke-Akzent macht, so wie ich, dann hat man Glück, wenn man nicht gleich des Lokals verwiesen wird. So werden in diesem Buch alleine im Bereich "Lexikon" 32 Kaffeespezialitäten vorgestellt. Inzwischen habe ich auch alles vom Advokat bis zum Zarenkaffee durchprobiert - man muss sich nur trauen.

In diesem kleinen, wirklich amüsant geschriebenen Büchlein wird alles vorgestellt, was man über Kaffee wissen sollte, bevor man sich als Zugezogener, vielleicht auch noch außerhalb des 1. Bezirks ins Kaffeehaus trauen kann. Auch die einzelnen Cafes von hipp bis ganz klassisch werden hier vorgestellt.

Einfach rundum ein gelungenes Buch. Für mich ist es sogar das beste aus der Stadtbekannt-Reihe, es ist amüsant und sehr komprimiert geschrieben, beschränkt sich aber eben doch nicht auf die Touri-Cafes, wie das Sacher oder das Hawelka, die eigentlich in jedem Reiseführer stehen.

Von mir gibt es ganz klare 5 Sterne.

In diesem Sinne

Eure Anke

Freitag, 19. September 2014

[Rezension] Wien ist anders...

Hallo Leute!

Nun lebe ich ja schon wirklich ganze 3 Jahre in Wien und finde doch immer wieder neue, spannende Literatur. Aus dem Piper-Verlag gibt es ja eine Reihe, die sich "Gebrauchsanweisung" nennt. Natürlich musste der Band für Wien her...

Gebrauchsanweisung für Wien
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Daten
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Autor: Monika Czernin
Verlag: Piper
ISBN: 978-3-492-27589-7
Preis: 14,95€ (D) 15,40€ (A)


Inhalt
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Wer mit diesem Buch einen Reiseführer erwartet, der liegt bei der gesamten "Gebrauchsanweisung" falsch.

Auch in diesem Buch geht es weniger um Stephansdom und Schönbrunn, sondern viel mehr um das, was die Wiener ausmacht: Die Wiener Seele. So schreibt auch Monika Czernin davon, wie mühevoll es ist, in Wien erstmal anzukommen. Sie schreibt über das, was man als Neuwiener schnell lernt: Wien ist anders.

Sei es im Kaffeehaus, in dem man niemals einen Kaffee bestellen sollte (zumindest nicht, wenn man sich gerade außerhalb der Wiener Tourizonen befindet) oder das Rote Wien. Sie schreibt über das Leben im Prater und das Verhältnis der Wiener zu den Türken - Belagerung und so - und zum Osten oder auch über das Verhältnis der Wiener zur Kunst.




Fazit
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Ich sehe das Buch ein bisschen zwiespältig. Klar, in sehr vielen Dingen erkenne ich mein Wien wieder. Sie schreibt von den vielen Theatern und natürlich auch vom berühmten Wiener Grant.

Allerdings gibt es inzwischen mindestens 4 ähnlicher Bücher über das Ankommen und das Leben unter den Wienern - sei es vom Berufspiefke Dirk Stermann oder von den beiden Österreichern Buchmann und Brandl, die sich im Beisl ihrer Majestät aufhalten. Und ehrlicherweise muss ich sagen, dass das Buch im Vergleich zu den beiden eher etwas dröge wirkt. Es ist amüsant zu lesen, gerade wenn man mitten drin ist und häufiger denkt "Jep, stimmt". Aber es bringt einen nicht wirklich zum Lachen und es hilft einem maximal ein bisschen, sich auf die Stadt und ihre Bewohner einzustellen, sei es als Tourist oder als Neu-Wiener.

Für mich ist das Buch eher Durchschnitt, eben weil es zwei deutlich bessere und amüsantere Bücher mit ähnlichem Inhalt gibt...

In diesem Sinne

Eure Anke

Freitag, 25. Juli 2014

[Rezension] Ideal für den City-Kurztrip

Hallo Leute!

Heute darf ich euch meine Wahlheimat mal wieder ein kleines bisschen näher bringen... Also auf nach Wien...

Citytrip Wien
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Daten
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Autor: Daniel Krasa
Verlag: Reise Know-How
ISBN: 978-3-8317-2545-8
Preis: 11,95€


Inhalt
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Aufgebaut ist der Reiseführer genauso wie der Band für Istanbul, den ich ja bereits besprochen habe. Nach einer sehr ausführlichen Einführung in das Leben der Stadt mit Wien für Leute, die bestimmtes suchen "Wien für Kauflustige, Genießer, Kunst- und Museumsfreunde usw." gibt es noch einiges über die Geschichte der Stadt und die gegenwärtige Situation. Hier bekommt man auch einige Adressen mit auf den Weg gegeben, etwa Shops, Restaurants und Bars. Außerdem erfährt man hier alles über die Wiener Küche, Wiener Eigenheiten usw.

Dann werden nummeriert unterschiedliche Sehenswürdigkeiten vorgestellt. Geordnet nach Bezirken wird die Nummerierung auch im ganzen Buch incl. der entsprechenden Karten durchgehalten, was die Orientierung sehr leicht macht. Die Beschreibungen sind ausführlich und sehr aktuell (die beschriebene Ausgabe stammt von 2014), Öffnungszeiten und Eintrittspreise sind stimmig.

Die insgesamt 34 beschriebenen Sehenswürdigkeiten sind außerdem nach einem Sternchensystem (1-3 Sterne) bewertet. Ich muss aber ehrlicherweise sagen, dass ich einiges anders bewertet hätte - aber das ist ja immer so, wenn man als Einheimische so ein Buch in die Hand nimmt. Aber ganz schön ist beispielsweise, dass das umgebaute HGM als solches schon drinnen ist (Eröffnung war erst im Juni 2014).

Am Ende kommen dann noch praktische Reiseinformationen. Hier gibts dann alles über den Nahverkehr (sogar hier ist die Preiserhöhung vom Juli 2014 schon eingearbeitet), über klimatische Bedingungen, aber auch Hoteladressen usw.

Am Ende gibt es schließlich noch den Hinweis auf eine Gratisapp und eine Klappkarte, die allerdings nur die Bezirke innerhalb des Gürtels (1-9) mit einbezieht. Den Rest kann man dann z.B. über die App abrufen.


Fazit
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Ich halte den Reiseführer für einen Wien-Kurztrip (und die meisten bleiben ja nur 2-5 Tage) absolut gelungen, vor allem weil die Infos (Stand Juli 2014) wirklich super aktuell sind, umgebaute Museen werden einbezogen, sogar bei den Tarifen der Wiener Linien ist man auf dem Neuesten Stand.

Die Infos sind absolut ausreichend für eine fundierte Information respektive für eine vernünftige Wahl der jeweiligen Sehenswürdigkeiten. Vieles hätte man vielleicht zusammenfassen können (den Heldenplatz z.B. mit der Hofburg als eine Nummer), aber das ist vielleicht Geschmackssache.

Was mir ein bisschen fehlt, sind kleine Stadtrundgänge, so haben wir uns viele andere Städte (Budapest, Prag, Salzburg) erarbeitet und die sind eben auch in vielen anderen Reiseführern vorhanden.

Ansonsten ist der Reiseführer schön übersichtlich, bietet durch das konsequente Nummernsystem eine schöne Orientierung und er ist vor allem Mega-Aktuell. Ich kann ihn ohne Bedenken empfehlen. Man kann in jedem Fall beruhigt und gut informiert die Reise angehen...

In diesem Sinne

Eure Anke


Dienstag, 24. Juni 2014

[Rezension] Reiseführer auch für Fortgeschrittene

Hallo Leute!

Nun bin ich schon seit etwas über 2 Jahren fortgeschrittene Wienerin, im Herbst wird sogar in Wien geheiratet. Ich habe eine ganz spezielle Beziehung zu dieser Stadt. Besonders wenn man glaubt, alles in Wien zu kennen, findet man dennoch immer wieder etwas Neues. So bekam ich neulich diesen Reiseführer aus dem Trescher-Verlag.

Wien
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Daten
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Autor: Uwe Mauch
Verlag: Trescher Verlag
ISBN: 978-3-89794-242-4
Preis: 16,95€ (D) 17,50€ (A)


Inhalt
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Die Gliederung des Reiseführers ist wieder relativ klassisch, wobei was bei allen Trescher Reiseführern ganz schön ist, die Einführung relativ ausführlich ist. So erfährt man in dieser Einleitung alles mögliche über Wien - von der perfektren Reisezeit über die Geschichte bis hin zur Esskultur - Kaffeehäuser, Heurigen, sogar die Würstelstände kommen nicht zu kurz. Man erfährt alles über die Wiener Bezirke, über die Wiener Architektur von Schönbrunn bis Hundertwasserhaus, sogar ein Rezept für Wiener Schnitzel ist dabei.

Als nächstes kommen die "Stadttouren". Hier werden zahlreiche Touren vorgeschlagen, die man je nach dem Fortschritt des Wien-Kenners unterschiedlich gestalten kann. So gibt es hier etwa die "Wien Mitte" Tour, die einmal quer durch den ersten Bezirk führt, oder die Tour "um den Ring", die einen entlang der Ringstraße führt. Das sind wohl eher Touren für den Wien Anfänger. Aber, was ich ganz schön finde, der Reiseführer führt einen auchmal abseits der berühmten Sehenswürdigkeiten innerhalb und an der Ringstraße, etwa nach "Trans Danubia" oder auf die "Vorortlinie" von Hütteldorf zum Handelskai und durch das "Rote Wien" vom Karl-Marx-Hof bis zum ehemaligen Schlachthof. Einzelne Kapitel führen einen auch zu bestimmten Sakralbauten oder zu den berühmtesten Wiener Friedhöfen.

Die einzelnen Touren sind sehr ausführlich beschrieben, natürlich kann man sich auch einzelne Sehenswürdigkeiten Picken. Dazu kommen Essays über den Gemeindebau und über das Wiener East End oder auch über die Wiener Donauinsel und St. Hanappi, das berühmte Stadion von Rapid.

Am Ende der einzelnen Touren gibt es dann jeweils noch einen blauen Kasten mit den wichtigsten Adressen, etwa von Sehenswürdigkeiten oder guten Restaurants, angegeben sind auch Adressen und Telefonnummern.

Am Ende kommt dann noch ein sehr ausführliches Kapitel mit Wien-Informationen, etwa Adressen von Internetcafes, der Funktion von Bankomaten, über An- und Abreise (größtenteils auf Deutschland und die Schweiz bezogen), darauf, wie man sich in Wien am geschicktesten fortbewegt. Natürlich gibt es auch eine ausführliche Listung von Hotels und verschiedensten Gastronomiebetrieben, sogar Ruheoasen für den Tag und Theater, Kinos, Clubs, Bars und Konzerthäuser für die Nacht werden genannt und am Ende gibt es noch eine tolle Zusammenfassung von verschiedenen von Wien aus möglichen Ausflügen (Wienerwald, Klosterneuburg, Wachau, Semmering usw.).

Untermalt wird das ganze von zahlreichen Farbfotos, die wirklich schön ausgewählt sind und richtig Lust auf Wien machen.


Fazit
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Wie ihr in meinem Blog lesen könnt, hatte ich schon viele gute Reiseführer für Erwachsene auf dem Tisch, aber von dem hier bin ich im Vergleich dazu nahezu begeistert. Er liefert nicht nur alles nötige für einen ersten vorsichtigen Schritt in die österreichische Metropole, er liefert im Prinzip genügend Material, um Wien jeden Tag aufs Neue zu entdecken. Man findet hier wirklich alles Wissenswerte, eine gelungene Auswahl von Lokalen, die über Plachutta und Hotel Sacher hinausgehen (es gibt ja sogar einen kleinen Ratgeber für die optimale Würstelbude), er führt den Besucher auch mal raus aus den "In-Bezirken", etwa auf den Spuren des roten Wiens mal raus aus dem Prater zum Marx-Hof.

Gerade ich, die ich wirklich beinahe täglich in Wien auf der Suche nach neuem, Sehenswertem bin, habe in diesem Buch Neues gefunden, neue Wege, die ich ausprobieren werde, neue Friedhöfe, die ich noch nicht kannte (klingt makaber, aber die Friedhöfe in Wien sind echt faszinierend). Auch die Ausflugstipps sind echt super.

Kurzum, es gibt über diesen Reiseführer absolut gar nix zu meckern. Wer den im Rucksack hat, wird sich in Wien nicht verlaufen (Faltplan ist hinten drin), er wird in Wien nix verpassen (es sei denn er ist zu kurz da) und er kann auch getrost in die Umgebung reisen, denn auch in Niederösterreich gibts viel zu gucken.

In diesem Sinne

Eure Anke


Sonntag, 8. Juni 2014

[Rezension] Wien mit Kinderaugen

Hallo Leute!

Wer kann sich nicht an die stinklangweiligen Städtetrips mit den Eltern erinnern. Mich haben Kirchen damals nie wirklich interessiert, aber gucken musste halt sein. Nun flatterte mir neulich ein wirklich toller Kinderreiseführer auf den Schreibtisch, der Kindern dabei hilft, solche Trips nicht mehr ganz so langweilig zu finden und den Erwachsen Wien vielleicht mal mit Kinderaugen sehen lässt.

Wien für dich
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Daten
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Autorin: Kristina Pongracz
Verlag: Lonitzberg
ISBN: 978-3-959-30942-3
Preis: 12,95€

Inhalt
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Prinzipiell folgt der Reiseführer ja schon dem begehrten Konzept: Einführung, Sehenswürdigkeiten und Allgemeines. Aber schon hier merkt man im Ansatz, dass es sich um keinen gewöhnlichen Reiseführer handelt. Informationen über Restaurants, Shopping und Hotels fehlen nämlich.

Im allgemeinen Teil gibt es ein paar Dinge über Wien - etwa Einwohnerzahl und dass es aus 23 Bezirken besteht und wie das Stadtwappen ausschaut. Dann gibt es auf zwei Doppelseiten zusammengefasst einige historische Grunddaten und - was ich besonders schön finde - ein paar generelle Sachen über die Wiener Kunststile. Diese werden dann gleich noch mit Beispielen aus der Wiener Architektur untermalt. So geht es hier vor allem um die Wiener Architekturstile - Gotik, Barock, Historismus und Jugendstil.

Anschließend geht es um die wichtigsten Sehenswürdigkeiten in Wien, Stephansdom, Hofburg, Ringstraße, Schönbrunn, Belvedere, Karlskirche, Prater, Hundertwasserhaus, Donaucity und Donauturm und schließlich - und daran erkennt man wieder den Kinderreiseführer schon am Inhalt - um die Spielplätze auf der Donauinsel. Abschließend werden noch einige wichtige Museen vorgestellt.

Schließlich kommt noch ein Kapitel mit ein paar Sätzen Wienerisch, Wien-Witze und einem Wien-Quiz.


Außerdem gibt es noch einen U-Bahn-Plan und ein Übersichtsplan des 1. Bezirks auf den jeweiligen Umschlags-Innenseiten.

Aufmachung
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Na, ja dass es sich um einen Kinderreiseführer handelt, habe ich ja schon verraten. Aber woran macht sich das fest?

Die Texte sind alle sehr kindgerecht geschrieben und solche Dinge wie "Jugendstil" werden ausführlich erklärt, in Reiseführern für Erwachsene bekommt man solche Begriffe einfach um die Ohren gehauen.

Sehr schön finde ich auch die immer wieder eingestreuten Quizfragen, die bei Kindern die Neugier wecken. Manchmal muss man im Buch was suchen, manchmal gibt es kleine Bilderrätsel, die Lösung gibt es dann hinten im Buch.

Auch gibt es immer wieder kleine Comics, die etwa das Leben der Kaiserin Sisi erklären oder die Geschichte des "Lieben Augustin" erzählen - ein Volkslied, das wir in Deutschland im Kindergarten sehr gerne gesungen haben.


Fazit
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Also ich muss ehrlich sein, aber mir gefällt dieser Reiseführer sogar besser als viele Reiseführer für Erwachsene. Er ist so liebevoll und kindgerecht gemacht, dass etwa Grundschulkinder bei Wien-Ausflügen (es gibt auch einen Band für Venedig) mehr als nur brüllend hinter ihren Eltern herlaufen, sondern vielleicht sogar mit ein bisschen Spaß auf Erkundungstour durch die Stadt laufen. Auch werden hier einige Geschichten erzählt, die noch nicht einmal ich kannte - etwa die Geschichte vom Herrgott-Zahnweh im Stephansdom. Auch andere Dinge, die in "Erwachsenen" Reiseführern schlichtweg übersehen werden, wie den Stock im Eisen, werden hier aus Kinderaugen gezeigt.

Die Gestaltung ist wirklich liebevoll und sehr kindgerecht. Rätsel erwecken die Neugier der Kinder. Es geht sogar so weit, dass selbst ich, die ich seit 2 Jahren hier wohne, nach der Lektüre gleich mit Buch in den ersten Bezirk gefahren bin um die Stadt ganz neu - nämlich mit Kinderaugen - zu sehen...

Ich finde diesen Reiseführer absolut genial und wenn ich dann später mal mit meinen Kindern unterwegs bin, sei es in Wien oder sei es sonst wo auf der Welt, werden sie von mir auf jedenfall so einen bekommen... Und wenn mein Neffe (8) demnächst zu Besuch kommt, wird er sich sicher sehr über diesen Band freuen!

In diesem Sinne

Eure Anke



Donnerstag, 5. Juni 2014

[Rezension] Das Wandern ist des Wieners Lust...

Hallo Leute!

Der Wiener hat einen klaren Vorteil: Man wohnt in der Großstadt, zu einer Seite ist es flach, zur anderen Seite liegt der Wiener Wald und Richtung Süden beginnen schon die Alpen. Da wundert es kaum einen, dass der Wiener Hausberge hat - also quasi Berge direkt vor der Tür.


Hikeline - Wiener Hausberge
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Daten
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Autor: Roland Esterbauer
Verlag: Hikeline
ISBN: 978-3-85000-530-2
Preis: 14,90€


Inhalt
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In diesem Wanderführer werden 50 Touren einer Gesamtlänge von 525 km vorgestellt. Alle liegen in den Niederösterreichischen Alpen, sind also von Wien aus - auch mit den öffentlichen Verkehrsmitteln - innerhalb kürzester Zeit zu erreichen. Die Routen haben Schwerpunkte im Bereich Schneeberg, Rax und Semmering.

Die einzelnen Touren haben unterschiedliche Schwierigkeitsgrade und Längen. Sie gliedern sich in 7 unterschiedliche Gebiete:

Traisental (8 Touren)
Gölsental, Triestingtal (8 Touren)
Piestingtal (6 Touren)
Hohe Wand, Flatzer Wand (5 Touren)
Puchberg, Schneeberg (7 Touren)
Höllental, Rax (9 Touren)
Semmering, Wechsel (7 Touren)

Die Touren gehen teils sogar über 2 Tage.

Zudem gibt es zu einzelnen Gebieten noch historische Facts, so wird etwa über die Geschichte der Semmeringbahn berichtet oder auch über die erste Wiener Hochquellleitung.

Die einzelnen Touren sind sehr ausführlich beschrieben und - zumindest die 5, die ich bisher durchprobiert habe - folgen auch aktuellen Beschilderungen und sind einfach zu finden. Sie sind in "Leicht", "Mittel" und "Schwer" gegliedert, wobei ich "Schwer" noch nicht probiert habe. Die meisten Touren sind leicht. Die von mir probierten "Leichten" sind absolut für Anfänger geeignet.

Die einzelnen Touren sind meist auf 2 Doppelseiten beschrieben. Zunächst kommt eine kurze Beschreibung mit Daten: Start Ziel, Gehzeit, Aufstieg, Abstieg und, was mir besonders gefällt Angaben zum Belag der Wanderwege. Das habe ich bisher immer bei Wanderführern vermisst, die mich zum Teil auf absolute Horrorstrecken geschickt haben.

Außerdem gibt es ein Höhenprofil der Strecke und eine kleine Wanderkarte (Format 1:35000). Außerdem ist jede Route bebildert.

In der Beschreibung gibt es zunächst eine Beschreibung der Charakteristik. Hier wird unter anderem begründet, warum eine Strecke "Leicht" oder "Schwer" kategorisiert wurde. Dann kommt eine Beschreibung der Anfahrt. Hierbei beschreibt der Autor die Anfahrt von Wien aus. Die öffentlichen Verkehrsmittel kommen hier aber nur vor, wenn die Anfahrtszeit von Wien in vernünftigem Verhältnis zur Tourenlänge steht. Durchaus sinnvoll, wenn man bei einer 2 Stunden Wanderung keine 4 Stunden Anfahrt haben will.

Als nächstes erfolgt eine ausführliche Wegbeschreibung, wobei vor allem auf neuralgische Stellen, also Orte an denen man sich leicht verirren kann, eingegangen wird. Die Angaben erfolgen direkt in Verbindung mit den jeweiligen Kilometern.


Aufmachung
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Ich finde schon die Bindung des Buchs echt klasse. Gedruckt ist es auf Wasserfestem Papier, wodurch man sich nicht scheut, den Führer auch bei Regen rauszuholen (wurde schon einmal getestet). Auch die Bindung, eine sogenannte "geschützte Spiralbindung" finde ich echt klasse.

Ansonsten habe ich das meiste ja schon oben beschrieben. Richtig klasse finde ich die vielen Bilder, die gleich Lust machen auf die Touren.

Die jeweiligen GPS Tracks kann man online downloaden. Wir laufen allerdings immer ohne GPS..


Fazit
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Ich habe ja nun schon mehrere Wanderführer durch, auch für die Region der Hausberge und ich muss sagen, dieser gefällt mir bisher am besten. Nicht nur die Aufmachung gefällt mir sehr gut. Er ist super kompakt und passt in jede Tasche. Auch die Papierqualität ist super. Das Buch hält sogar einem kleinen Regenschauer stand.

Auch die Wahl der Touren denkt auch mal an konditionell etwas schwächere - wie mich. Bei den anderen Wanderführern waren immer unrealistische Gehzeiten angegeben, so dass wir pro 2 Stunden immer 30 Minuten draufgeben mussten. Die Gehzeiten passen gut.

Besonders gefallen mir die aktuellen Beschreibungen und eben, dass auch noch Angaben zum jeweiligen Wegbelag gemacht werden. Bei dem anderen Hausberge Wanderführer hatte ich da schonmal echte Probleme, als ich plötzlich auf einer leichten Route steil an Wurzeln den Wald hochklettern sollte. Das kann einen schonmal echt in die Predullie bringen

In diesem Sinne

Eure Anke.






Mittwoch, 21. Mai 2014

[Rezension] Wien wie es ist...

Hallo Leute!

Heute stelle ich euch ein weiteres tolles Buch vor, mal wieder geht es um meine Wahlheimat...


Ein Jahr in Wien
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Daten
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Autorin: Tonja Pölitz
Verlag: Herder
ISBN: 3451066815
Preis: 12,90 €


Inhalt
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Die ZDF-Korrespondentin Tonja Pölitz steht auf dem Balkon bei ihrer Mutter, gewickelt in einen Pinkfarbenen Bademantel, als ihr Chef anruft. Er fragt sie, ob sie für ein Jahr nach Wien gehen möchte um dort Auslandskorrespondentin zu werden. Zunächst zögert sie, ist sie doch schwer verliebt in den Berliner Opernsänger Max. Doch dann entscheidet sie schnell. In 6 Wochen schon soll es nach Wien gehen.

Und so lässt sie den Leser teilhaben an ihrem ersten Jahr in der Kaiserstadt, immerhin meist unter den Top 3 der lebenswertesten Städte. Doch zuerst landet sie am Rennweg, wo - wie der Wiener sagt - der Balkan beginnt. Dort lebt sie in einer trostlosen Pension auf der Suche nach einer Wohnung. Erst nach 6 Wochen findet sie ihre Traumwohnung im Margaretenhof. Doch die soll sie zunächst nicht bekommen.

Schnell lernt sie, was es heißt, als Piefke unter Österreichern zu leben. Sie lernt den Kaffeeknigge kennen, den Bürokratendschungel und die berühmte Piefke-Connection. Sie lernt das Einkaufsalphabet kennen, die Weihnachtsmärkte an jeder Ecke. Ihre erste Liveschalte erfolgt dann auch noch vom Zentralfriedhof zur Beerdigung der Wiener Ikone Peter Alexander.

Mit der Zeit wird sie immer mehr zur Wienerin. Als sich Max von ihr trennt, beginnt sie auch, die Wiener Männer kennenzulernen...



Fazit
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Ich muss sagen, das Buch gibt Wien eben so wieder, wie man es als Piefke kennenlernt. Witzigerweise sind die ersten Leute, die man kennenlernt, alles Mit-Piefke - fast jeder Deutscher kennt hier etwa Jockel Weichert und seine Piefke-Connection. Als wir kamen, war gerade Fussball-EM und wir waren sehr dankbar dafür, unter Mit-Piefken die Spiele schauen zu können. Aber auch die Trinkgewohnheiten der Österreicher (die man übrigens nie Ösi nennen sollte, man muss aber jederzeit mit einem "Scheipi" (=Scheißpiefke) oder "Marmeladinger" rechnen und das einfach mit viel Humor nehmen) lernt man sehr schnell mit Erstaunen kennen. Wenn man sie mit Humor nimmt, akzeptieren sie einen aber dann tatsächlich auch als "Scheipi". So habe auch ich, genau wie die Protagonistin, meine Würstelbude, wo auch immer 2 oder 3 Pensionisten stehen und einen schonmal auf ne "Eitrige mit Buckel" einladen.

Auch das ABC des Kaffeebestellens lernt man spätestens kennen, wenn man außerhalb des ersten Bezirks (wo die Touristen alles dürfen) im Kaffeehaus einen Kaffee bestellen will. Genauso schnell habe ich kennengelernt, dass es nicht Tüte, sondern Sackerl heißt, wenn man seine Einkäufe heimbringen will. Noch heute stoße ich gelegentlich auf solche kulturellen Hürden, wenn ich im Restaurant bestellen will.

Das Buch ist sehr amüsant zu lesen, auch wenn vielleicht das eine oder andere fiktional ist, ist es für mich tröstlich zu wissen, dass es anderen "Scheipis" genauso geht wie mir. Anfangs hat man das Gefühl, die Stadt hasst einen, bis irgendwann der Knoten aufgeht und man beginnt, diese Stadt zu lieben. Dann liebt einen auch die Stadt und man will hier gar nicht mehr weg. Und das ist spätestens dann, wenn man sich in Deutschland drüber lustig macht, dass man an der Kasse ein Sackerl verlangt und einem die Haare zu Berge stehen, wenn einer einen Kaffee bestellt und keinen Kaffeeeeeee.

Von mir gibt es klare 5 Sterne. Auch wenn das Buch sicher nicht jeden interessieren wird. Es macht Spaß, es zu lesen und zu wissen, dass es anderen genauso geht wie mir. Wenn man diese Stadt liebt, wird man sie auch lieben.

In diesem Sinne

Eure Anke