Montag, 29. Februar 2016

{Ratgeber - Information - Lebensmittel} Skandal, ich habe Rind in meiner Lasagne gefunden

Hallo Leute!

Lebensmittelskandale häufen sich - das kann wohl keiner leugnen. Böden werden genauso ausgebeutet wie Tiere und der Bauer soll dran Schuld haben. Bauer Willi aber spricht ein Machtwort an die Verbraucher...

Sauerei
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Daten
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Autor: Dr. Willi Kremer-Schillings
Verlag: Piper
ISBN: 3492060382
Preis: 14,99€
Broschiert, 336 Seiten


Inhalt
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Die Kette, die unsere Nahrung vom Produzenten zum Konsumenten geht, wird immer länger. Kaum einer weiß heutzutage, dass die billige Milch im Supermarkt irgendwann einmal aus einer Kuh kam und dass auf der Tiefkühl-Salamipizza  auch ein bisschen Schwein liegt.

Auf der anderen Seite kennt auch kaum einer die Nöte der Bauern, die durch den Konsumenten immer mehr unter Druck geraten. Sie müssen expandieren, die Preise sinken jeden Monat. Ohne Expansion kommt unweigerlich die Pleite - und kaum jemand möchte sich mehr die Hände schmutzig machen und irgendwann einmal den Hof der Eltern übernehmen. Gleichzeitig machen große Lebensmittelhandelsketten Druck, damit die Preise immer weiter sinken.

Kein Wunder also, dass sich die Lebensmittelskandale häufen - immer mehr Antibiotika werden eingesetzt, kranke oder tote Tiere minimieren den Gewinn noch weiter, der Bauer kann es sich fast nicht mehr leisten, dass ein Tier aus seinem Bestand an einer Krankheit stirbt.

Bauer Willi versucht dabei, diese unvermeidliche Abwärtsspirale aufzuhalten, indem er Bauer und Verbraucher durch Information wieder etwas näher zusammenbringt. Gezielt wirft er Fragen auf, die dem Verbraucher vor Augen führen, was es genau bedeutet, wenn das halbe Hähnchen fertig gebraten etwa die Hälfte kostet wie 500 g Katzenfutter.



Fazit
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Nun mal Budder bei die Fisch - wer von euch hat sich gewundert, dass Pferd in der Tiefkühllasagne aufgetaucht ist? Ich nicht! Denn wer erwartet, dass er in einer 1,29€ Lasagne die besten Teile der Kuh wiederfindet, der ist - und da wird mir Bauer Willi rechtgeben - selbst schuld.

Nun muss ich sagen, ich bin familiär etwas vorgeprägt - meine Schwiegermutter ist auf einem Bauernhof aufgewachsen und mein Schwiegeronkel hat bis vor 2 Jahren noch Milchwirtschaft betrieben - jetzt betreibt er Bullenmast. Daher weiß ich auch so ungefähr, was der Bauer heute pro kg Fleisch tatsächlich so bekommt.

Das Buch öffnet die Augen. Nur leider wird es wieder diejenigen erreichen, die sowieso schon wissen, was möglichst billig kaufen anrichten kann. Wir essen beispielsweise kaum noch Fleisch, überhaupt keinen Fisch mehr (Überfischung der Meere ist ja so ein anderes Thema) und ich gehe so oft wie es geht auf den Bauernmarkt. Den Imker besuche ich einmal im Jahr persönlich (ein Hobbyimker im Prater) und kaufe 1-2 Gläser. Und Lebensmittelskandale mit anschließender künstlicher öffentlicher Empörung schocken mich keineswegs.

Ein interessantes Buch, das sich der eine oder andere Bildzeitungskonsument mal zu Gemüte führen sollte.

In diesem Sinne

Eure Anke


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