Montag, 14. März 2016

{Roman - Australien - Historisch} Der Sträfling und die Fische

Hallo Leute!

Heute habe ich ein ganz besonderes Buch für euch herausgesucht - aus dem tiefsten Australien - ein Buch, dessen Genre ich mich nicht so richtig festlegen kann - aber lest selbst...


Goulds Buch der Fische
^^^^^^^^^^^^^

Daten
^^^
Autor: Richard Flanagan
Verlag: Piper
ISBN: 3492308392
Preis: 10,99€
Taschenbuch, 464 Seiten


Inhalt
^^^
Die Geschichte spielt in der tasmanischen Sträflingskolonie auf der Insel Sarah Island. Der Betrüger und Dieb William Buelow Gould wartet hier auf seine Hinrichtung und schreibt - um etwas zu hinterlassen, vielleicht auch nur, um sich die Zeit zu vertreiiben, aus einem merkwürdigen Mix aus Tintenfisch, Seeigel und seinem eigenen Blut seine Memoiren. Die versieht er mit eindrucksvollen Zeichnungen.

Sein Talent wird entdeckt und er bekommt den Auftrag, alle Fische Tasmaniens zu zeichnen - eigentlich eine unmögliche Aufgabe, denn er kann sie ja in seiner Zelle nicht sehen. Trotzdem gelingt es ihm, das Buch der Fische zu schaffen mit seinen eindrucksvollen und lebendigen Zeichnungen.

Dieses Buch wird rund 200 Jahre später von einem Tischler gefunden und der junge Mann ist so fasziniert davon, dass er die Geschichte seines Schöpfers recherchiert und erzählt.

Er findet die tragische Geschichte Goulds heraus. Zunächst konnte er sich zwar durch seine Zeichnungen einige Privilegien im Gefängnis erarbeiten. Doch das ist schnell vorbei, als er sich unglücklich in die Mätresse des Kommandanten verliebt...




Fazit
^^^
Nun, die Geschichte irgendwo zwischen Fantasy, Historienroman und Liebesgeschichte ist primär erstmal gar nicht so mein Fall oder zumindest nicht das, was ich normalerweise an Lesestoff gewöhnt bin - ich lese normalerweise lieber sehr reale Thriller. Aber irgendetwas hat mich damals schon am Titelbild fasziniert.

Entsprechend schwer fiel es mir auch, mich von Beginn an auf die Geschichte einzulassen, die irgendwo zwischen Historienschinken und Liebesdrama entwickelt. Aber als ich den Punkt dann irgendwann einmal überschritten hatte, war ich fasziniert und wie gefesselt.

Das mag wohl mit der sehr bildhaften und mächtigen Sprache zu tun, die mir auf der einen Seite Kopfschmerzen machte, es dem Leser aber gleichzeitig sehr leicht macht, sich in die Geschichte hineinzuversetzen und sich von ihr davontragen zu lassen.

Über die Historizität macht man sich dabei eigentlich keine Gedanken. Aber es zeigt doch deutlich die Zustände, die damals auf der englischen Insel herrschten und was es damals bedeutete, als Dieb aus London an das andere Ende der Welt verbannt zu werden. Gefängnisse waren im 18. Jahrhundert wohl überall nicht besonders angenehm, Sarah Island hingegen war einer der grausamsten Orte, an denen William Gould seine feinfühligen Zeichnungen hätte produzieren können.

Von mir gibt es für dieses lesenswerte Buch 4 Sterne. Man muss es mögen, aber wenn man es mag, weiß es einen, zu fesseln.

In diesem Sinne

Eure Anke

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen