Sonntag, 14. Juni 2015

[Rezension] Oregon Short Stories

Hallo Leute!

Ich bin ja kein großer Fan von Kurzgeschichten. Dennoch habe ich mich mal wieder an eine Sammlung rangewagt, vor allem weil mich der Titel und der Einband so angesprochen hatten...

Jemand wird dafür bezahlen müssen
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Daten
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Autor: Benjamin Percy
Verlag: Luchterhand
ISBN: 3630874649
Preis: 19,99€


Inhalt
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Bei diesem Buch handelt es sich um eine Sammlung von 10 Kurzgeschichten, die alle im ländlichen Oregon spielen. Ein kleinstädtisches Idyll, was kaum Fremdes zulässt, ohne dass es zuvor argwöhnlisch beäugt wird.

Die Geschichten schildern relativ dustere Szenarien. Gleich die erste etwa handelt von einem Bataillion Soldaten - Vätern - die in den Irak müssen. Die Emails an die Familien werden immer seltener und schließlich verlässt die Kinder zu Hause der Mut, überhaupt das Email-Programm aufzumachen.

Eine weitere Geschichte erzählt von einem Großvater, der seinen Enkel zu einem richtigen Mann machen will.

Alle 10 Geschichten sind geprägt von einer sehr maskulinen Sicht, von Gewalt und Brutalität.


Fazit
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Nun, ich als Frau stehe dem ganzen irgendwie kritisch gegenüber. Zwei Jungs prügeln sich beim Boxen in der ersten Geschichte bereits so stark, dass der eine tagelang Blut pinkelt. Aber ich denke, gerade auf diesen Gegensatz will Percy mit seinen Geschichten hinaus - die Idylle einer Kleinstadt, die in Wirklichkeit geprägt ist von allen möglichen Formen der Brutalität, egal ob offen oder unterschwellig - und das in einem besonders irritierendem Ausmaße.

Was man dem Autor allerdings zu Gute halten muss - das Genre Kurzgeschichte beherrscht er wie kein anderer. Die Geschichten sind allesamt in sich schlüssig. Ich habe bei Kurzgeschichten normalerweise am Ende immer das Gefühl "Und nun?", die allerdings ist der Spannungsbogen ausnahmslos perfekt gespannt.

Dass ich dieses ganze archaische nicht so gerne mag, das ist sicherlich geschmackssache, rein technisch ist das ganze aber wirklich einwandfrei.

In diesem Sinne

Eure Anke

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