Samstag, 21. Mai 2016

{Terror - Schicksal - Hörbuch} Wo warst du am 13. November 2015?

Hallo Leute!

Fast jeder in meiner Generation kann eine Frage beantworten: "Wo warst du am 11. September 2001?". Und seit vergangenem Jahr kommt leider eine Frage dazu, die nach dem 13. November 2015.

Ich kann mich erinnern, dass wir mit Freunden beim Portugiesen waren, als plötzlich alle Smartphones mit irgendwelchen Eilmeldungen klingelten. Und plötzlich wollten alle nach Hause, schließlich ist das Gefahrenpotential in Wien ja auch nicht gerade gering - und jeder hatte Angst vor koordinierten Anschlägen.

Antoine Leiris hatte weniger Glück...

Meinen Hass bekommt ihr nicht
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Daten
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Autor: Antoine Leiris gelesen von Christian Baumann
Verlag: Random House Audio
ISBN: 3837136752
Preis: 14,99€
2 CDs, Laufzeit: 1h 34min (ungekürzte Lesung)


Inhalt
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Endlich hat Antoine seinen 16 Monate alten Sohn Melville zum Schlafen hingelegt, als er den Fernseher anschaltet. Dann überschlagen sich die Nachrichten. Islamistischer Terror im Stade de France - die Lage scheint unübersichtlich.

Ausgerechnet heute ist seine Frau Hélène das erste mal wieder ausgegangen - in ein Konzert. Er will sie anrufen, damit sie mit dem Taxi nach Hause fährt, doch sie geht nicht ran. Doch das ist auch nicht so verwunderlich, schließlich ist sie im Le Bataclan bei einem Metall Konzert, bestimmt hört sie das Handy nicht.

Doch dann ist Antoine wie erstarrt - zu den Nachrichten über eine Geiselnahme werden Bilder eben dieses Nachtclubs gezeigt. Und in dem Moment ist er sich sicher, dass er seine Frau und Melville seine Mutter nie wieder sehen wird.

Hélène Leiris ist eine von 90 Opfern in der Konzerthalle. Sehr bewegend schildert Leiris, wie er den gewaltsamen Tod seiner Frau selbst verarbeitet und vor allem, wie er seinem kleinen Sohn beibringt, dass er seine geliebte Mama nie wieder sehen wird.

Sehr bewegend und engagiert gelesen von Christian Baumann - für meine Begriffe an manchen Stellen etwas zu tragend, aber das ist mehr so ein Gefühl.


Fazit
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Nun, was soll man groß sagen? Die grausamen Bilder der Terroranschläge von Paris und später von Brüssel haben wir wohl alle noch ziemlich genau vor Augen und wohl jeder hatte schonmal den Gedanken im Kopf "Was wäre wenn?". Plötzlich steht Antoine mit seinem kleinen Sohn alleine da, weil fanatische Extremisten seine Frau getötet haben.

Leiris geht für meine Begriffe genau so damit um, wie man es tun sollte - schließlich wollen diese Extremisten damit nur Hass und Angst provozieren - aber der Satz, den Leiris damals gegenüber einem Journalisten äußerte, steht wohl sinnbildlich dafür: "Meinen Hass bekommt ihr nicht".


Wie würde ich reagieren? Ich muss sagen, ich habe nicht die leiseste Ahnung. Ich bleibe momentan sicherlich nicht irgendwelchen Veranstaltungen fern, weil ich Angst vor Anschlägen habe. Und ich vermeide es, nachts alleine unterwegs zu sein (was ich vorher auch schon getan habe) - meine Angst haben sie jedenfalls nicht bekommen.

Von mir gibt es klare 5 Sterne.

In diesem Sinne

Eure Anke

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