Dienstag, 10. Mai 2016

{Schicksal - Gesundheit - Krebs} Ein Teenie muss gehen

Hallo Leute!

Krebs ist ein großes Thema in unserer Gesellschaft. Fast jeder kennt jemanden oder war selbst in Therapie - für mich trifft glücklicherweise bisher "nur" das erste zu - ich musste meinen Onkel wegen eines Hirntumors verabschieden.

Aber was passiert, wenn man mit 15 erfährt, dass man innerhalb der nächsten 6 bis 12 Monate sterben muss?

Gott, du kannst ein Arsch sein!
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Daten
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Autor: Frank Pape
Verlag: Heyne
ISBN: 3453603982
Preis: 8,99€
Taschenbuch, 144 Seiten


Inhalt
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Stefanie ist gerade 15 Jahre alt, als sie erfährt, dass sie unheilbar erkrankt ist - die Ärzte geben ihr noch 6 bis 12 Monate.

Stefanie ist mitten in der Pubertät, deren Rebellion sie auch noch voll auslebt. Entsprechend ehrlich und rebellisch gestaltet sich auch das Tagebuch ihrer letzten 296 Tage, die sie zum großen Teil auf dem Reiterhof verbringt - einer ihrer letzten Wünsche ist ein Ausritt mit ihrer innig geliebten Stute Luna.

Stefanie lässt es einen spüren, wie selbstverständlich man das Leben nimmt und vielleicht auch seine Gesundheit. Gleich zu Anfang beschreibt sie etwa, wie sie einer Gruppe Schülern dabei zuschaut, wie sie freitags nach Hause kommen und ins Wochenende starten - dabei ist sie sogar neidisch. Denn früher fand sie Schule blöd, doch hätte sie gerne wieder das Gefühl, die Schultasche einfach in die Ecke zu werfen und zu entspannen. Doch da hat ihr die Krankheit einen Strich durch die Rechnung gemacht.


Fazit
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Ein sehr berührendes Buch, bei dem man ständig denkt - wie wäre das bei mir damals gewesen? Oder wie wäre es jetzt, mit 32 - wie würde ich die letzten Monate auf Erden verbringen? Wie würde ich mich verabschieden?

Der Text ist bewegend ehrlich, wie man es eben von einem Teenie erwarten würde, der einfach sagt, was er denkt und fühlt. Man kennt so viele Bücher von ehemaligen Krebspatienten und auch von Menschen, die an Krebs gestorben sind.

Doch die Geschichte von Stefanie ist irgendwie anders. Es gibt keinen Rat, wie man mit dem Sterben umgehen sollte, sondern es gibt viel mehr einen ehrlichen und realistischen Einblick in das Sterben, wie man es eben als Teenager erlebt - kein Jammern, einfach das Leben noch ein bisschen genießen, bevor es vorbei ist.

Dazu passt auch der Schreibstil - es ist ehrlich, mit vielen kleinen Anekdoten und daher auch so bewegend authentisch... Und es macht den Leser sehr nachdenklich - man denkt automatisch über das Leben und Sterben nach.

Von mir klare 5 Sterne.

In diesem Sinne

Eure Anke

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