Sonntag, 10. Januar 2016

{Reise - Humor} Mit Haus und Raben

Hallo Leute!

Der Titel des Buches, das ich euch heute vorstellen möchte, klingt erstmal irritierend - nackt will wohl keiner heiraten. Wenn man dann aber weiß, worum es geht, ist hoffentlich wieder alles okay...

Nackte Hochzeit
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Daten
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Autor: Sven Hänke
Verlag: Rowohlt Berlin
ISBN: 3871347906
Preis: 16,95€
Broschiert, 256 Seiten


Inhalt
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Sven hat es nicht leicht. Aus seinem jauchegetränkten Dorf in Norddeutschland verschlägt es ihn als Deutschlehrer in eine chinesische Millionenmetropole. Erstmal ein ganz schöner Kulturschock, schnell kommt Heimweh und Sehnsucht nach dem Zwitschern der Vögel auf, die er von zu Hause kennt.

Doch dann gewöhnt sich der Blogger, der heute der bekannteste Deutschlehrer Chinas ist, an die neuen kulturellen Umstände. Schließlich lernt er sogar eine echte Chinesin kennen, die auf den klangvollen Namen Dingding hört. Die will er dann sogar heiraten. Doch welche kulturelle Barrieren nun auf ihn zukommen, ist ihm da wohl noch nicht so bewusst.

Nackt wird natürlich auch in China nicht geheiratet - nackt heißt nur, dass der Bräutigam nicht viel Geld mitbringt. Aber es gibt noch andere Besonderheiten, die Hänke anfangs irritieren - etwa holt ihn ein Germanistikstudent mit dem klangvollen Namen Jupiter vom Flughafen ab und einer seiner Studenten hat sich sogar den Namen Sven ausgesucht, doch als Hänke eintrifft, nennt er sich um in Wilhelm - klingt ja auch gleich viel Deutscher.


Fazit
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Sven Hänke erlebt genau den Kulturschock, den man sich vorstellt, wenn man nach China kommt. Doch er trägt es mit erhobenen Kopf und vor allem mit sehr viel Humor. Entstanden ist ein Buch, das weit über die klassische "Die Chinesen sind anders, die essen Kriechtiere"-Literatur hinausgeht. Er geht mit sehr viel Humor den Chinesischen Eigenheiten auf den Grund.

Zum Schreien komisch sind vor allem die Szenen seiner Deutsch-Chinesischen Hochzeit, bei der er bei einem kleinen Blackout schließlich sogar vergisst, sich ordentlich ans Drehbuch zu halten, was dann bei seinen Schwiegereltern und den Chinesischen Gästen zu einigen Irritationen führt.

Das Buch geht weit über die normalen Kulturführer hinaus und erzählt mit sehr viel Humor von den Klippen, die man als Deutscher in China erstmal umschiffen muss. Dabei reiht Hänke aber nicht nur einen Kalauer an den nächsten sondern er hat einen wunderbar flüssigen Schreibstil, das die Geschichte wie aus einem Guss wirkt.

Ein bisschen erinnert es mich ja an Jan Weilers Geschichten aus seiner italienischen Familie. Und "Maria, ihm schmeckts nicht" ist ja ein echter Bestseller geworden in Deutschland.

Von mir gibt es für dieses Buch klare 5 Sterne.

In diesem Sinne

Eure Anke

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