Mittwoch, 18. Juni 2014

[Rezension] Ab in die Keller...

Hallo Leute!

Heute stelle ich euch mal ein Buch vor, was einen an eine Ecke Wiens entführt, die kaum einer kennt - in die Wiener Unterwelt...


Geheimnisvolle Unterwelt von Wien
^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^

Daten
^^^^^^^^^^^^
Autor: Gabriele Lukacs
Verlag: Pichler Verlag
ISBN: 978-3-85431-666-4
Preis: 18€


Inhalt
^^^^^^^^^^^^
Gabriele Lukacs, die bekannte Wiener Stadtführerin entführt den Leser gemeinsam mit ihrem Kameramann und Höhlenforscher Robert Bouchal in die geheimnisvolle Welt unterhalb der Stadt. Dabei geht es an geheimnisvolle Orte von Geheimgängen des Kaisers bis hin zu geheimnisvollen Alchemie-Laboratorien, von geheimen Abhörsystemen über Säulen, die eingezogen wurden, um die Gewölbe zu stützen, als die Pummerin zum Stephansdom transportiert wurde, findet man spannendes und geheimnisvolles, was dem Touristen im ersten Bezirk vollkommen verborgen bleibt.

Unter vor allem dem ersten und dritten Bezirk besteht ein ganzes System von Kellern, die größtenteils untereinander verbunden sind und die verschiedensten Funktionen erfüllt haben - vom Eiskeller bis zu unbekannten Kapellen gehen die Keller teils bis zu 4 Etagen in die Tiefe. Sie dienten den Angehörigen des Hofes für diverse amoröse Liebschaften, sie dienten zum Transport von allerhand Leckereien oder auch als Massengrab zu Pestzeiten.


Fazit
^^^^^^^^^^^^^
Mich hat das Buch überrascht. Als Hobbykellerforscherin (immerhin habe ich früher in meiner Heimat Führungen durch die Dillenburger Kasemattenanlage gemacht) habe ich mich auf dieses Buch besonders gefreut, eben weil die Autorin uns an Orte entführt, denen man sich gar nicht so bewusst ist. Untermalt mit tollen Bildern begleitet man die Autorin unter die Staatsoper oder ins Archiv des Musikhaus Doblinger in der Dorotheergasse, aber auch an unwirtliche Orte, die heute für die Öffentlichkeit kaum zugänglich sind. Die Autorin beschreibt ihre Erlebnisse bei der Erforschung auch recht anschaulich, teils sind die Orte so zugeschüttet, dass man nur noch kriechen kann. Ich jedenfalls habe Lust bekommen, auch auf Forschungsreise zu gehen.

Das einzige, was man ein bisschen kritisieren könnte ist eine fehlende Übersichtskarte. An manchen Stellen muss man schon entweder einen Stadtplan neben sich liegen haben oder sich im Gassengewirr der Innenstadt auskennen, um die Beschreibungen gut nachvollziehen zu können. Auch wäre an manchen Stellen für Leute mit weniger Fachkenntnis der Stadtgeschichte eine kleine historische Eingliederung gar nicht so schlecht, so dass man etwa das Alchemistenlabor von Franz Stephan vielleicht besser einordnen kann. Manchmal ist eben etwas Kenntnis vorausgesetzt, zumindest was etwa die Habsburger angeht oder die Geschichten der Türkenbelagerungen.

Insgesamt ein gelungener Bildband, der sicherlich in jedem, der sich für die Wiener Geschichte interessiert einen dankbaren Abnehmer findet.

Von mir gibt es 4 Sterne.

In diesem Sinne

Eure Anke


Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen