Freitag, 6. Juni 2014

[Rezension] Abgefahren

Hallo Leute!

Da ich seit neuestem auch immer öfter mit dem Rad unterwegs bin, bekam ich neulich ein tolles Buch über eine total verrückte Reise über 1001 Straße in die Finger. Dieses Buch stelle ich euch heute vor...

Tel Aviv > Berlin - Geschichten von Tausendundeiner Straße
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Daten
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Autor: Fredy Gareis
Verlag: Malik
ISBN: 978-3-89029-438-4
Preis: 19,99€ (D) 20,60€ (A)


Inhalt
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Fredy Gareis arbeitete von 2010 bis 2013 als freier Korrespondent im Nahen Osten, lebte in Jerusalem, unterhielt sich aber auch u.a. mit den Rebellen in Syrien und erlebte dabei allerhand.

Als sein Engagement in Israel zu Ende ist, kommt der 37 Jährige auf eine merkwürdige Idee, die immer weiter in ihm reift. Er will mit dem Fahrrad nach Hause fahren, ganz alleine von Tel Aviv mit dem Rad durch die Länder des Nahen Ostens, über die Türkei und Griechenland, durch den Balkan und Polen bis nach Hause, wo seine Freundin auf ihn wartet.

Über 5000 km liegen vor ihm und seinem alten Waffenrad, als er sich in Tel Aviv von seiner Freundin verabschiedet, gut 4 Monate später kommt er in Berlin an mit allerhand Erlebnissen im Gepäck. So wurde er bereits nach wenigen Tagen ausgeraubt, wie durch ein Wunder waren aber nur Bargeld und sein Handy weg. Er fährt durch das Palästinensergebiet, kommt nach Jordanien und Ägypten und lernt dabei allerhand Menschen kennen, wird eingeladen, hat Ärger mit Grenzbehörden, weil sein Rückflugticket von Kairo in den Libanon fehlt. In der Türkei lernt er die einsame Künstlerin Serife kennen, muss auf dem Balkan mit Straßenhunden kämpfen und begegnet so gut wie überall jeder Menge Gastfreundschaft. Er kommt auch zu Orten des Schreckens - Srebrenica und Auschwitz, manchmal wird er auch mit dem ehemaligen Deutschen Diktator in Verbindung gebracht, doch überall sind die Menschen freundlich, nehmen ihn auf, geben ihm zu essen, überall schließt er Freundschaften, wird aber auch von LKWs geschnitten und hat dabei, wie er schreibt, ganze 7 Nahtoderfahrungen.

Begleitet wird das ganze von zahlreichen Aufnahmen und Selbstauslöseraufnahmen, die Fredy Gareis auf dieser Reise zeigen. Sie zeigen die unterschiedlichen Landschaften.


Fazit
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Ich finde dieses Buch absolut beeindruckend, man versteht jedoch noch etwas mehr, wenn man liest, dass Gareis u.a. mal 5 Monate undercover bei Scientology war. Aber völlig untrainiert so eine Reise zu beginnen, alleine über die umkämpften Nahostgebiete und den Balkan mit dem Fahrrad, das finde ich schon sehr mutig. Ich wäre zu solch einer Entscheidung wohl nicht in der Lage zu solch einer körperlichen und psychischen Herausforderung. Er kommt vorbei an den syrischen Flüchtlingen, lernt die teils noch massive Teilung in Jugoslawien und im Kosovo hautnah kennen und macht sich dabei Gedanken über das Leben.

Ich finde diese Reise unglaublich inspirierend, all die kleinen Geschichten, die Gareis zu erzählen hat, sind spannend, berührend, irritierend und begeisternd - irgendwie alles gleichzeitig. Am Ende ist man richtig traurig, dass er nicht doch noch ein bisschen weitergefahren ist... Man hätte gerne noch mehr Geschichten mit ihm erlebt!

Von mir gibt es klare 5 Sterne.

In diesem Sinne

Eure Anke

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