Mittwoch, 18. Februar 2015

[Rezension] Kulturschock Indien

Hallo Leute!

Wir haben nun relativ viel mit Indern zu tun, immerhin sind aktuell 3 Kollegen und eine ehemalige Kollegin vom Subkontinent. Vieles hört man auch in den Nachrichten - über gesellschaftliche Missstände und Vergewaltigungen genauso wie über die Kühe, die mitten auf der Straße stehen. Und so hat mich doch einmal ein kleiner Reisebericht eines Europäers interessiert.


Masala Highway
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Daten
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Autor: Gabriel Neumann
Verlag: Dryas - Reiseratte
ISBN: 394530900X
Preis: 11,95€


Inhalt
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Gabriel Neumann bereist schon seit mehreren Jahrzehnten Indien, sei es als Journalist oder als Autor von Reiseführern.

Mit diesem Buch gibt er einen interessanten Einblick in den indischen Alltag aus Sicht eines Europäers. Da er sogar ein bisschen Hindi spricht, kommt er relativ schnell mit der Bevölkerung ins Gespräch - sei es mit dem Bauern, den er fragt, warum ein Ochse bei ihm denn arbeiten muss, obwohl Kühe doch heilig seien. Oder sei es der Busfahrer, der ihm erklärt, wie der indische Verkehr funktioniert. Auch bucht er seine Zugtickets immer da, wo es auch die Inder tun, um ein authentisches Erlebnis zu haben und nicht mit 8 deutschen Backpackern in einem Abteil zu sitzen.

Das dabei entstandene Buch klärt amüsant über den wahren Alltag in Indien auf - nicht nur, dass Goa - wie anscheinend viele glauben - keine Insel ist, sondern auch über Missstände wie das marode Verkehrssystem oder das indische Heiratssystem und die vielen Toten, die alle 5 Jahre bei den Wahlen Angriffen und Anschlägen in Wahllokalen zum Opfer fallen.


Fazit
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Es ist ein recht amüsantes Buch, das natürlich die europäische Sicht der Dinge zeigt. Aber dennoch, es beschönigt nichts, so wie ich es von vielen anderen sogenannten Kulturguides kenne, es zeigt die guten wie die schlechten Seiten Indiens - es lässt den Hotelier zu Wort kommen, der keine deutschen Backpacker oder russischen Pauschaltouristen mehr duldet - die einen weil sie nix zahlen wollen, die anderen weil er anschließend die Hotelzimmer renovieren muss bis hin zum Fahrer, der angewiedert ist, weil Neumann ein Handy in einem Babystrumpf verstaut (Strümpfe und alles was mit Füssen zu tun hat, gilt als unrein) kommt Neumann mit den unterschiedlichsten Indern im ganzen Kontinent ins Gespräch.

Ob es authentisch ist, kann ich sicherlich nicht sagen, einmal weil jeder einen anderen Eindruck von einer Gesellschaft bekommt und zum anderen weil ich noch nicht da war. Ein Inder würde sicherlich nicht so offen auch über Probleme sprechen.

Ein schönes, kurzweiliges Buch für alle, die sich für die Indische Kultur und nicht nur für die indische Küche begeistern können.

In diesem Sinne

Eure Anke

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