Das Gehirn hat mich schon immer fasziniert: Warum entwickelt es sich so unterschiedlich? Und vor allem, was passiert, wenn es verletzt wird. Daher habe ich mir kürzlich dieses faszinierende Buch zugelegt:
Dein Gehirn weiß mehr, als du denkst
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Daten
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Autor: Niels Birbaumer
Verlag: Ullstein
ISBN: 355008031X
Preis: 19,90€
Inhalt
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Das Buch beschäftigt sich ganz allgemein mit neuesten Erkenntnissen aus der Hirnforschung. Was passiert etwa bei einem Wachkomapatienten im Gehirn? Welche Regenerationsfähigkeiten können mobilisiert werden? Und wie ist das mit den Psychopaten?
Der Autor schildert anhand konkreter Fälle, wie das Gehirn sich selbst regenerieren kann anhand von Neurofeedback-Therapie, einer Therapie, die nur auf das Lernen des Gehirns bezieht und nicht auf die Einnahme schwerer Medikamente.
Er beginnt damit, einzuordnen, was er unter Persönlichkeit versteht - die es übrigens gar nicht gibt. Es gibt absolut keine Prädisposition, alle psychischen Erkrankungen sind erworben.
Als nächstes geht es um neuronale Plastizität und im Anschluss dann um unterschiedliche neuronale Erkrankungen, die er mithilfe der neuronalen Plastizität für absolut heilbar hält, von Psychopathen bis ADHS Patienten, von Parkinson bis Epilepsie.
Fazit
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Das Buch ist irgendwie anders, als ich es bei dem Titel erwartet hätte. Und daher sehe ich es recht zwiegespalten. Sicher ist es interessant zu wissen, was im Gehirn vorgeht, wenn man im Wachkoma liegt.
Auch wenn Birbaumer im Vorwort kurz darauf hinweist, dass nicht alles heilbar ist und es wie immer in der Medizin auf verschiedene Fälle ankommt, wirkt es später doch so, als wären alle möglichen Erkrankungen durch Gehirntraining heilbar. Depression, ADHS usw. Ich, die ich selbst lange mit einem Neurologen zusammengearbeitet habe, halte es eher für grenzwertig, Neurofeedback als Allheilmethode anzupreisen. Sicherlich, wenn man sich Birbaumers eigene Publikationen über Lock-in Patienten ansieht, gibt es schon erstaunliche Erfolge, dennoch mangelt es mir in manchen Kapiteln an wissenschaftlicher Seriösität. Komplett ablehnen würde ich das ganze zwar nicht, aber häufig erweckt das Buch bei Betroffenen und Angehörigen vielleicht etwas zu viel Hoffnung ohne seriöse Hintergründe. Gerade als Laie, an den sich das Buch wendet, steht man sowas häufig zu unkritisch gegenüber.
Neueste Erkenntnisse fehlen mir leider völlig. Neurofeedback und der Streit um die Plastizität im Gehirn ist ein alter Hut, da geht es in der Wissenschaft hin und her. Man hätte sich unter dem Titel sehr viel mehr erwartet, als dann am Ende wirklich dabei rauskam. Schade eigentlich.
In diesem Sinne
Eure Anke
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