Dienstag, 13. Oktober 2015

[Rezension] Kinder der relativen Sicherheit

Hallo Leute!

Mein Opa erzählte mir immer wieder vom Krieg, einer Zeit, die mir so weit weg erschien, schließlich war ich beinahe 40 Jahre nach Kriegsende geboren. Er erzählte viel von seiner Heimat, schließlich gehörte er zu den Vertriebenen Sudedendeutschen.

Aus diesen Gründen fand ich den Titel sehr spannend, den ich euch heute vorstellen möchte...


Kriegsenkel
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Daten
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Autor: Sabine Bode
Verlag: Random House
ISBN: 3837131645
Preis: 12,99€
gelesen von Devid Striesow und Claudia Michelsen
Dauer: 4 Stunden 50 Minuten (gekürzte Lesung)


Inhalt
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Der Krieg ist vorbei - die Kinder, die in den 60ern geboren sind, haben ihn nicht erlebt, die wahnsinnige Zerstörung der Städte oder die Gefangenschaft des Vaters nicht miterlebt. Sie sind in einer relativen Sicherheit aufgewachsen.

In dieser Geschichte werden viele ihrer Geschichten nachgezeichnet, geprägt von fehlender Identität oder fehlender Wärme des Vaters, die Weitergabe erlittener Traumata durch die Eltern. Mit zahlreichen Fallbeispielen und sehr offenen Interviews.


Fazit
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Für mich ein äußerst interessantes Hörbuch. Ich gehöre zwar zu einer Generation später, meine Eltern sind beide 7 bzw. 9 Jahre nach Kriegsende geboren, aber gerade auf der väterlichen Seite konnte man das ein wenig wahrnehmen. Schließlich haben beide Großeltern das Trauma des Krieges und das Trauma der Verlust der Heimat erlebt und hatten beide auch zu meiner Zeit noch große Probleme damit. Besonders die Oma hat viel von der Heimat gesprochen, von den Geschehnissen um die Vertreibung eher wenig. Erst sehr spät fing sie an, mir davon zu erzählen, wie sie sich mit einem Säugling (meinem Onkel, damals gut 1 Jahr alt) im Wald verstecken musste, immer in der Angst, er würde anfangen zu schreien.

Noch kurz vor ihrem Tod hatte sie aber ein eher distanziertes Verhältnis zu meinem Vater (1952 geboren), warum kann ich natürlich weniger nachvollziehen.

Die Geschichte über die Kriegsenkel ist eine spannende psychologische Studie über die Weitergabe von Traumata und das Leben der Kinder, die nach dem Krieg geboren wurden, aber trotzdem noch darunter zu leiden hatten.

Von mir gibt es klare 5 Sterne.

In diesem Sinne

Eure Anke

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