Dienstag, 28. Oktober 2014

[Rezension] Das schlimmste, was einem Kind passieren kann, ist die Liebe der Mutter zu verlieren



Hallo Leute!

Spätestens seit "Ich bin dann mal weg" kennt wohl jeder Hape Kerkeling, den Entertainer aus dem Ruhrpott. Ich bin allerdings schon seit Kindertagen ein riesiger Fan, gerade weil "Kein Pardon" zu meinen absoluten Lieblingsfilmen gehört...


Der Junge muss an die frische Luft
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Daten
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Autor: Hape Kerkeling
Verlag: Piper
ISBN: 3492057004
Preis: 19,99€


Inhalt
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Schon als der kleine Hape geboren wird, ist klar, dass er in eine lustige Ruhrpottfamilie geboren wird. Sein Vater besäuft sich in der Nacht seiner Geburt - im tiefsten Winter - und verläuft sich, so dass er morgens früh auf dem Heimweg von der Polizei aufgegriffen wird.

Sein 8 Jahre älterer Bruder trägt maßgeblich zum Namen bei - Hans Peter. Doch der kleine Hans Peter ist was besonderes. Schon seine Oma Änne sagt ihm, dass er mal berühmt wird. Er besucht keinen Kindergarten, sondern geht mit seiner Mutter Magret in das Geschäft der Oma, um dort auszuhelfen. So lernt das dickliche Kind schneller sprechen als laufen. Seine Oma Änne schleppt ihn und seinen Bruder immer wieder auf Reisen und als sie einen Bauernhof pachtet, bekommt Hape sogar ein Pferd.

Doch alles ändert sich, als Änne pflegebedürftig wird. Da Hapes Vater keine Zeit hat und beruflich unterwegs ist, bleibt die Pflege weitestgehend an seiner Mutter hängen. Die ist dabei schnell überfordert und lässt ihren Frust häufig an ihren Kindern aus. Nach dem Tod der Mutter verfällt sie in eine tiefe Depression und schluckt schließlich, als sie alleine mit dem 8jährigen Hape ist, Tabletten und begeht Selbstmord.


Fazit
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Die meisten Comedians haben etwas sehr Trauriges auf der Seele. Als Hape dem Dalai Lama begegnet, der ihm etwas persönliches sagt "The worst thing happening to a child is to loose his mother's love". Das gibt Hape sehr zu denken. Er weint tagelang und beschließt schließlich, das Buch über seine Kindheit zu schreiben, über glückliche Seiten, aber auch über die Vorwürfe, die er sich macht. Schließlich hat er ja keine Hilfe gerufen.

Das Buch ist erstaunlich offen und erlaubt einen wirklich extrem tiefen Einblick in die Seele des wohl beliebtesten Entertainers in Deutschland. Es ist so tiefgängig und zeigt deutlich, wie schwierig es ist, als Kind mit solch einem Verlust fertigzuwerden.

Gleichzeitig zeigt es aber auch die lustigen Seiten des jungen Entertainers - erste Versuche sitzend auf der Theke im Laden der Oma oder als Prinzessin auf dem Straßenkarneval.

Es ist eine wirklich schöne, bewegende und tiefgründige Biografie - 100% lesenswert...

In diesem Sinne

Eure Anke

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