Sonntag, 13. Juli 2014

[Rezension] Skurriles aus Bayern

Hallo Leute!

Heute darf ich euch mal wieder einen netten Regionalkrimi vorstellen...

Weißbier im Blut
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Daten
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Autor: Jörg Graser
Verlag: Aufbau Taschenbuch
ISBN: 3746630010
Preis: 8,99€


Inhalt
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Ausgerechnet zur besten Brotzeit klingelt bei Kommissar Kreuzeder von der Mordkommission Passau das Handy. Mord auf einem Bauernhof. Ein Sparkassenangestellter ist unter den Mähdrescher gekommen. Kein Grund für Kreuzeder, seine Brotzeit zu beenden - den Schweinsbraten und ein paar Weißbier müssen genauso sein wie der Obstler. Erst als sein Chef vorfährt und ihn in ein Taxi zum Tatort setzt, muss er wohl oder übel doch ermitteln. Vom Sparkassenangestellten ist nicht mehr viel übrig. Schnell gerät der Bauer in Verdacht. Der Hof ist völlig überschuldet und der Banker war da, um die Zwangsversteigerung vorzubereiten.

Gleichzeitig gibt es immer mehr Zweifel an Kreuzeders Dienstfähigkeit. Er muss zur Psychologin Dr. März. Die gerät schnell in die Untiefen von Kreuzeders Seele. Er nimmt sie mit in seine Stammkneipe, wo die Kellnerin ihn betrunken anfleht, eine Lösung für ihren Wirten zu finden. Die anscheinend etwas dickere, merkwürdige Frau muss ihm Sexuell zu diensten sein. Als er aber eine jüngere Frau aus der Ukraine findet, will er sie rausschmeißen. Er rät ihr, beim Mord betrunken zu sein, dann gibts mildernde Umstände. Die Psychologin ist entsetzt - schließlich aber erschlägt die Ukrainerin den Wirt bei ihrem ersten Besuch in der Kneipe - Kreuzeder ist Zeuge.

Dann wird er erneut auf den Hof gerufen. Der Bauer sitzt inzwischen im Knast, als ein Vertreter von religiösen Devotionalien vom Mähdrescher angefahren wird.

Schließlich wird Kreuzeder dann noch in den bayrischen Wald gerufen. Der Förster hat einen Mann mit Kopfschuss gefunden. Da Kreuzeder jedoch keine Lust auf Ermittlungen hat, trägt er die Leiche kurzerhand über die Grenze nach Tschechien.


Fazit
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Hmmmmmm, eigentlich ist der Krimi recht rundes Werk, leichte Sommerkost, die man an einem langen Nachmittag im Freibad durchhat.

Allerdings wird natürlich sehr stark mit Klischees gearbeitet, was fast schon ein bisschen anstrengend ist. Der Mörder des Sparkassenangestellten ist schon nach 1/3 klar - also nach geschätzten 35 Weißbier und 70 Obstler - das wird natürlich immer genau gezählt.

Das Buch setzt wohl weniger auf Spannung als viel mehr auf Skurilität. Kreuzeder löst die Fälle eben auf seine Art - was meist nicht viel zur Aufklärungsquote seines Dezernates beiträgt. Aber ab 5 Weißbier scheint er zu funktionieren. Dabei hat er Herz und löst die Probleme eben manchmal nicht nach Recht und Gesetz, sondern nach seinem Herzen. Manchmal ist das skurile eben auch etwas drüber - natürlich findet er das zweite Opfer des Mähdreschers zwischen lauter Buddhafiguren und Jesussen. Es hätte ja auch einfach ein Staubsaugervertreter sein können.

Das Buch ist leichte Kost, man muss nicht allzu viel denken, sogar wesentlich weniger als bei normalen Krimis - wie gesagt, der Mörder ist ab Seite 85 schon klar - ein lockerer, netter Sommerroman.

In diesem Sinne

Eure Anke


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