Freitag, 17. April 2015

[Rezension] Mulder, Kühe und der Nah-Ostkonflikt

Hallo Leute!

AkteX kommt wieder - und als Kind der 90er bin ich da natürlich besonders gespannt. Schließlich war Mulder mein erster großer Schwarm. Na, ja einer davon. Und als ich hörte, dass er jetzt ein Buch geschrieben hat - also David Duchovny - musste ich das einfach haben...

Heilige Kühe
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Daten
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Autor: David Duchovny
Verlag: Heyne
ISBN: 3453269896
Preis: 16,99€


Inhalt
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Elsie ist eigentlich eine glückliche Kuh. Gemeinsam mit ihrer besten Freundin Mallory und einigen weiteren Artgenossinnen steht sie Tag für Tag auf der Weide - morgens und abends wird sie gemolken. Doch sie ist 3 und langsam reizen die Bullen auf der Nachbarweide dann doch. Und eines Abends vergisst der Sohn des Bauern, das Gatter zu schließen. Also legen die beiden Freundinnen Kuhmaskara auf (Kopf in den Matsch und hoffen, dass auf den Wimpern was hängenbleibt) und gehen zu den Bullen.

Mallory ist begeistert, doch Elsie kommt am Bauernhaus vorbei und sieht die Menschen, die gebannt vor ihrem Schachtelgott sitzen und dem leuchtenden Kasten Lauschen. Und was der Schachtelgott den Menschen zeigt, ist entsätzlich - Hühner in gestapelten Käfigen, Schweine eng zusammengepfercht und dann das Schlimmste - Kühe, die reihenweise mit einem Elektroschock getötet werden. Elsie kann es kaum fassen. Völlig verstört kehrt sie zur Herde zurück - und schon steht ihr Entschluss - sie will ausbüchsen und nach Indien fliehen. Dort sind Kühe heilig, das weiß sie aus dem Brockhaus, den sie im Bauernhaus geklaut hat - die Bauern haben für sowas ja ihre Smartphones.

Sie beschließt, wenn der Frühling kommt, will sie 50 Meilen in die nächste Stadt laufen und von dort mit dem Flieger nach Mumbai. Doch ihr Vorhaben bleibt nicht unentdeckt. Zuerst kommt das zum Judentum konvertierte Schwein Schlomo zu ihr. Er will nach Israel, in das gelobte Land für Schweine - zwar werden sie dort als unrein beschimpft, aber immerhin werden sie nicht gegessen. So hat Elsie ihren ersten Begleiter. Einige Tage später kommt Tom - der flugunfähige Truthahn, der aber wenigstens ein Smartphone bedienen kann. Er will in die Türkei - denn dort isst niemand ein Tier, das den gleichen Namen hat, wie das Land.

Und so geht die abenteuerliche Gesellschaft auf ihre abenteuerliche Reise in ihr gelobtes Land...


Fazit
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Das Buch hat was. Was sich zunächst anhört wie eine Kindergeschichte - reisen eine Kuh, ein Schwein und ein Truthahn durch die Welt - entpuppt sich als eine enorm gesellschaftskritische Fabel, eine Kritik nicht nur an der Massentierhaltung und am massenhaften Verspeisen von Fleisch, sondern ganz nebenbei lösen ein Kamel und ein Schwein noch den Nah-Ostkonflikt. Im Vorbeigehen quasi!

Und ganz spannend - am Ende ist es auch nicht mehr ganz so genial, als Gottheit angesehen zu werden. Elsie will eigentlich nur eins sein, eine Kuh mit 2 echt guten Kumpels, mit denen man alles durchstehen kann.

Das Buch hat quasi alles, von Animal Farm bis zu einem Indienreiseführer. Eine Fabel, die echt das Zeug zu einem modernen Klassiker hat.

Nun muss ich allerdings am Ende noch ein bisschen Kritik üben. Ich hätte die Übersetzung ein bisschen näher am Original gelassen, weil dass der Spürhund am Flughafen irgendwo in den USA Kölsch mit Brooklyner Dialekt redet - ein bisschen an Horst Schlämmer erinnert - das nehme ich Timur Vernes (der das Buch übersetzt hat) irgendwie nicht ab. Das tut dem ganzen keinen wirklichen Abbruch, aber wenn es eben in den USA spielt, müsste sich der Drogenspürhund schon arg verlaufen haben...

In diesem Sinne

Eure Anke



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