Donnerstag, 29. Oktober 2015

[Rezension] Chemie in der Küche

Hallo Leute!

Essen ist heutzutage die reinste Chemie... Das sagen viele! Doch wie viel auch die klassische Küche mit Chemie zu tun hat, zeigt dieses Buch... Was passiert beim Kochen? Was beim Garen mit Säure?

Experimente rund ums Kochen
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Daten
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Autor: Georg Schwedt
Verlag: Wiley-VCH
ISBN: 3527339671
Preis: 29,95€


Inhalt
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Die molekulare Küche wird heutzutage immer moderner - teure Restaurants, kleine Portionen bauen einzig und alleine darauf auf.

Schon in den ersten Kapiteln wird gezeigt, dass die Küche schon im Mittelalter oder auch im Schloss Sanssouci einem Chemischen Laboratorium gleicht. Und damit wird auch gezeigt, mit welchen chemischen Parametern man in der Küche experimentieren kann, dazu gehören etwa pH, Proteine oder Stärke.

In diesem Buch leitet er zu kleinen Experimenten an, die verdeutlichen, wie sich etwa die Struktur von einzelnen Nahrungsbestandteilen während bestimmter Garungsmethoden verändert. So kann man etwa auch in Salz oder in Säure garen, es erklärt die Unterschiede zwischen Toasten und Rösten (als trockene Garungsmethoden) oder zwischen Dünsten und Dämpfen (Garen in Wasser).

Das Ganze wird ergänzt durch insgesamt mehr als 120 Protokolle für Experimente, die diese Prinzipien verdeutlichen. Diese gliedern sich in "Materialien", "Durchführung", "Ergebnisse" und "Erläuterungen". Sie sind dabei sprachlich relativ einfach gehalten, die Materialien sind allerdings nicht in jeder Küche vorhanden - oder wer hat schon einen 50 ml Meßzylinder oder einen Erlenmeyerkolben im Haus?




Fazit
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Jeder schimpft über die Chemie in unserer Nahrung, ohne sich dabei bewusst zu sein, dass jedes Garverfahren auf chemischen Prozessen beruht. Inzwischen hat sich ja sogar ein eigenes Studienfach (Lebensmittelchemie) entwickelt.

Was ich allerdings ein bisschen schade finde, die Materialien, die man für die Versuche braucht, sind teils Laborbedarf, was das Nachmachen ohne Zugang zu einem Labor (etwa in der Schule) nicht ganz einfach macht. Für Lehrer bietet es allerdings eventuell Stoff für ein paar nette Schulversuche. Die Experimente ähneln sich allerdings stark.

Insgesamt ist das Buch sehr interessant geschrieben, allerdings wohl eher etwas für Chemiestudenten oder angehende Chemielehrer. Zu einzelnen Ergebnissen sind Details angegeben, die man als Laie (ich bin ja als diplomierte Molekularbiologin nicht wirklich einer) nur eher schwierig versteht. So enthält es die Abbildung einiger Strukturformeln um Ergebnisse zu verdeutlichen. Daher sollte man in der Chemie - vor allem in der organischen Chemie - schon sehr sattelfest sein.

In diesem Sinne

Eure Anke

Dienstag, 27. Oktober 2015

[Rezension] Klatschzeitung

Hallo Leute!

Wenn man nach Ägypten kommt, ist man erstmal komplett erschlagen vom komplexen Miteinander aus Pharaonen, von Prinzen und Königinnen. Dieses Buch liefert ein bisschen Abhilfe, da es die 100 Charaktäre des alten Ägyptens ausführlich vorstellt.


Who is who im alten Ägypten
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Daten
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Autor: Toby Wilkinson
Verlag: WBG
ISBN: 3534216466
Preis: 19,99€


Inhalt
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Alleine die Zusammensetzung der Gesellschaft in Ägypten ist hochgradig komplex. Und Toby Wilkinson liefert mit seinen insgesamt 100 Einzelporträts liefert er einen Querschnitt durch die gesamte altägyptische Gesellschaft - von den bekanntesten Pharaonen bis hin zum einfachen Handwerker.

Er erzählt Lebensgeschichten aus allen Dynastien der pharaonischen Zeit vom alten Reich bis zur Spätzeit - wie ist die berühmte Herrscherin Kleopatra gestorben oder wie lebte es sich so als kleiner Dorfbürgermeister oder als königlicher Beamter.

In kurzen Biografien kommen so alle Schichten der Gesellschaft Ägyptens zu Wort und eben nicht nur Könige und Götter. Jede Geschichte wird zudem mit einem Bild oder einem Bildnis des jeweils Betroffenen ergänzt.


Fazit
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Ein sehr unterhaltsamer Zugang zur altägyptischen Kultur, das sich ein bisschen liest wie eine Klatschzeitung auf Hieroglyphisch. Dabei ist ein Kompendium, das nicht nur aus den prominenten Pharaonen besteht, sondern man lernt auch das Leben der einfachen Beamten kennen.

Zwar stehen die großen Namen wie Ramses II. oder Tutanchamun, Echnaton, Cheops oder auch Cleopatra VII. ein wenig im Vordergrund, vermutlich aus dem einfachen Grund, dass man über deren Leben weit mehr weiß. Genauso wie der Architekt Imhotep, der später als eine Art Gott verehrt wurde, aber - und das ist wohl das interessante - eben auch das Leben eines einfachen Priesters oder Handwerkers oder von Echnatons Polizeichef. Und eben genau das hebt das Buch von anderen über das alte Ägypten ab.

Dadurch entsteht ein sehr vielschichtiges Bild der gesamten altägyptischen Gesellschaft, das noch dazu nicht zu tiefgehend ist,, so dass man es auch als Nicht-Ägyptoploge versteht und es gut und unterhaltsam lesbar ist.

"Geschichte und Kultur des alten Ägypten über das Leben seiner Bewohner zu erkunden, ihnen eine eigene Stimme zu geben."  so sagt der Autor in seiner Einleitung und ich muss ganz ehrlich sagen, das ist ihm zu 100% und auf sehr eindrucksvolle Art und Weise gelungen.

Von mir gibt es klare 5 Sterne.

In diesem Sinne

Eure Anke

Montag, 26. Oktober 2015

[Rezension] Gegenwartsrussland

Hallo Leute!

Nun ist Russland ja momentan mehr in aller Munde als je zuvor. Der böse Putin bombardiert die bösen Syrer. Und da muss man ja mal informiert sein...

Nichts ist wahr und alles ist möglich
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Daten
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Autor: Peter Pomerantsev
Verlag: DVA
ISBN: 3421046999
Preis: 21,99€


Inhalt
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9 Jahre lebte und arbeitete der britische Fernsehproduzent Peter Pomerantsev in Moskau. In diesem Buch schildert er seine Erlebnisse und Erfahrungen in einer Mischung aus Reportage und Biografie. Daraus wird eine Art Drama in 3 Akten:

Akt 1 schildert Russland als eine Art Realityshow, die ganz nach der Regie des Kreml gehorcht und in der die Medien teils wahnwitzige Staatspropaganda verbreiten und sich selbst die Justiz den Herrschern aus dem Kreml beugt.

Akt 2 schildert, dass es in diesem System durchaus schon Risse gibt, Gefangene und Ermordete, die plötzlich weltweit bekannt sind und ähnliches.

Akt 3 schildert die Formen des Wahnsinns, Geschichten aus der Diktatur, etwa Sekten im postsowjetischen Russland.


Fazit
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Ein wirklich grandioses Buch, das ein scharfes Bild vom heutigen, postsowjetischen Russland zeigt - ein Bild, das zum Teil skurrile Auswüchse zeigt. Wie genau das übereinstimmt, weiß ich allerdings nicht, ich konnte mir ja bisher kein eigenes Bild machen.

Allerdings ist es in etwa so, wie man es sich anhand unserer Medien vorstellt. So erzählt der russisch stämmige Pomerantsev etwa die Geschichte einer erfolgreichen Unternehmerin, die plötzlich völlig grundlos verhaftet wird, ohne jemals gegen irgendein Gesetz verstoßen zu haben.

So nimmt er immer wieder Themen auf, die wir aus den Medien kennen, etwa die Erstürmung des Nationaltheaters und erzählt dann mit einer erstaunlichen Kenntnis, warum es wirklich weit mehr Tote gab, als es hätte geben müssen.

Er berichtet von jungen Frauen, die ihr ganzes Leben nur darauf ausrichten, einen Millionär zu angeln um ein gutes Leben zu führen

Anhand solcher Beispiele demonstriert Pomerantsev auf eindrucksvolle Weise, wie der Kreml in das Leben der Russen eingreift und wieweit die Russen das auch zulassen. Dabei bleibt Pomerantsev in seinem Stil allerdings erstaunlich leicht und verständlich, so dass man das Buch beinahe verschlingen kann.

Von mir gibt es klare 5 Sterne.

In diesem Sinne

Eure Anke

Sonntag, 25. Oktober 2015

[Rezension] Einfach nur dämlich

Hallo Leute!

Kennt ihr das? Ihr kommt in die Reiseabteilung einer Buchhandlung und liest den Umschlagtext eines Buches und ihr müsst es einfach haben? So ging es mir mit diesem Buch...

Carsick - Meine unglaubliche Reise per Anhalter durch Amerika
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Daten
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Autor: John Waters
Verlag: Ullstein
ISBN: 978-3-86493-033-1
Preis: 14.99€


Inhalt
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John Waters ist in den USA anscheinend ein echter Held - Kultfilmregisseur und gerade 66 Jahre alt, als er einen Vertrag für ein Buch unterschreibt. Er will in Baltimore in seinem Haus starten und einmal quer durch die USA per Anhalter reisen bis zu seiner Wohnung in San Francisco. Und dabei will er seine Erlebnisse aufschreiben.

Kaum aus dem Haus, schon hat er Glück - Harris nimmt ihn mit. Und der entpuppt sich sogar als großes Los. Denn John sucht eine Finanzierung für seinen Film - und Harris hat Geld. Denn er versorgt die halbe Ostküste mit Marihuana. Einfach so gibt er ihm 5 Millionen, die er in seinem Garten ausgräbt. Und weil er die 60 kg 100 Dollarscheine nicht einfach so mitnehmen kann, verpackt Harris sie in FedEx Kartons und schickt sie John nach Hause.

Mitfahrgelegenheit 2 ist dann eine Fahrschülerin, die ihren Fahrlehrer im Kofferraum eingesperrt hat, Gelegenheit 3 ist dann ein Mann, der zum Demolition Derby unterwegs ist und ihn mitnimmt. Und beim Rennen holt er Lucas einen runter und die beiden verbringen eine Nacht zusammen.


Fazit
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Zugegeben, als ich das Buch fand, kannte ich John Waters nicht. Vielleicht hätte ich mir die Erfahrung dann auch erspart. Ich habe mir eine komische, etwas lustige Reise durch die USA erwartet, vielleicht ein bisschen USA-Kritik allá Michael Moore.

Aber ganz ehrlich, ich habe das Buch nach dem 5. Fahrer weggegeben, weil ich das Ganze nicht nur fürchterlich bescheuert finde, sondern noch dazu geschmacklos - wen interessiert es, wem Waters den Sch... streichelt und woher er das Geld für seine Drogen bekommt. Für den Autor gibt es eben nur ein einziges Thema - John Waters. Es trieft geradezu vor Selbstlob, seine Fahrer werden eingeteilt in die Kategorien "Kennt mich" oder "Kennt mich nicht" und schon alleine das ist wahnsinnig nervig für mich. Denn wer interessiert sich schon für einen Regisseur, der seine letzten Erfolge irgendwann in den 90ern hatte, danach war er nur noch in Nebenrollen als Schauspieler tätig.

Ganz ehrlich, das Buch ist nicht witzig, es ist langweilig, egomanisch und unappetitlich - also 1 Stern ist dafür noch bei weitem zu viel.

In diesem Sinne

Eure Anke

Samstag, 24. Oktober 2015

[Rezension] Drei Deutsche und ein zahmer Waschbär auf der Suche

Hallo Leute!

Manchmal klingt schon der Titel eines Buches nach ganz viel Spaß, nach einem lockeren und leichten Roman zum Lachen, leichte Kost für zwischendurch.

Eins dieser Bücher stelle ich euch heute vor...

Sonntags im maskierten Waschbär
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Daten
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Autor: Stefan Nink
Verlag: Limes
ISBN: 3809026565
Preis: 14,99€


Inhalt
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Siebeneisen auf der Suche nach der Mumie - so könnte man wohl diesen Roman überschreiben. Siebeneisen und seine Freunde haben eine Agentur gegründet zum Auffinden von Dingen, also so eine Art Privatdetektei, die sich auf Sachen spezialisiert. Die vier haben auch schon einige Fälle erfolgreich gelöst, als sie in New Orleans im Waschsalon "Zum Maskierten Waschbär" auf Unterlagen finden, die sie zum berühmten letzten Herrscher der Inka führen soll - oder viel mehr zu dessen verschollener Mumie.

Und so beginnt eine abenteuerlich-skurrile Reise von den USA einmal quer durch Südamerika - geleitet von scheinbar zufälligen Ereignissen werden sie so einmal quer über den Kontinent, durch den Nebelwald Perus, bis auf die Galapagos-Inseln und noch weiter.


Fazit
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Ein bisschen was hat die Geschichte von den Jonas Jonasson Romanen. Locker leicht erzählt, aber derartig skurril, dass man immer denkt "Das kann doch gar nicht sein". Doch das merkt man erst, wenn man 5 Seiten weiter ist. Man schüttelt dann belustigt den Kopf und liest immer weiter. Das ganze wirkt manchmal etwas überdreht, aber das macht für mich irgendwie den Charme genauso aus wie die äußerst interessante Zusammensetzung an Charaktären, sowohl der Detektive als auch der Menschen, denen sie auf ihrem Trip begegnen.

Viel trägt Nink hier dazu bei. Als Reisejournalist hat er alle Regionen, die die Jungs mit ihrem Waschbären passieren, selbst bereist, was das ganze außergewöhnlich real macht. Auch das macht die ganze Erzählweise besonders leicht

Von mir gibt es sehr gute 4 Sterne.

In diesem Sinne

Eure Anke

Freitag, 23. Oktober 2015

[Rezension] Soweit ich weiß - ab sofort

Hallo Leute!

Heute darf ich euch mal wieder ein tolles Buch vorstellen. Nur diesmal geht es mal nicht in die Thriller-Schiene, sondern mehr in die Schiene Humor - ein satirischer Roman, der fragt "Was wäre, wenn das alles anders gelaufen wäre vor 25 Jahren?"

Schwarzes Gold aus Warnemünde
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Daten
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Autoren: Harald Martenstein, Tom Peukert
Verlag: Aufbau
ISBN: 3351036078
Preis: 19,99€


Inhalt
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Die beiden Autoren entwerfen eine Geschichte darum, dass Günter Schabowski damals im November 1989 nicht auf seiner Pressekonferenz verkündet, dass nun die Grenzen geöffnet sind, sondern dass man bei geologischen Bohrungen ein riesiges Ölvorkommen gefunden hat. Damit sind alle Proteste niedergeschlagen, die einen freien Reiseverkehr fordern. Man will sich vom Westen abschotten, schließlich will man ja das ganze Geld für sich behalten.

Das hat natürlich gravierende Folgen: Der Osten wird reich, hat mehr Geld als Saudi-Arabien und plötzlich wollen aus dem Westen alle zum Arbeiten in den Osten, auch zum Putzen. Der Westen verarmt völlig. Aber auch Karl Theodor zu Guttenberg hat eine ganz andere Rolle, er ist nämlich soeben zum Wirtschaftsminister der DDR ernannt worden. Kati Witt moderiert das Dschungelcamp aus Kuba. Jelena Fischer kehrt in den Osten zurück, weil hier ordentlich was los ist.

Und natürlich hat auch die prominenteste Ostdeutsche eine Rolle. Doch Angela Merkel ist nicht die politische Führerin, sondern sie sitzt als Aufwieglerin im Knast.


Fazit
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Ein satirischer Roman ist ja manchmal ein bisschen drüber. Aber das gehört ja auch ein bisschen dazu - ich hab Tränen gelacht. Gleichzeitig regt es aber auch zum Nachdenken an. Mit dem Auffinden des Erdöls wird eine Kette in Gang gesetzt, die eben alles verändert. Dadurch, dass es ein bisschen drüber ist, ist das eine oder andere natürlich vorhersehbar, aber auch das hatte bei mir den Effekt, dass ich drüber gelacht habe, dass es am Ende wirklich so kommt.

"Alternative Reality" nennt man das wohl - und alle haben ihren Auftritt, Frau Merkel, Sahra Wagenknecht, Kati Witt, Gregor Gysi, Herr zu Guttenberg. Ein Netzwerk aus realen, das klar und sauber durchdacht gesponnen wurde, was sicherlich nicht einfach ist.

Nur der Zufall rettet die DDR vor dem Untergang - und dieser Zufall macht die DDR reich und der Westen verarmt, weil er eben keinen Zugriff auf diesen Reichtum bekommt.

Witzig, grandios und gerade rechtzeitig zum 25. Jahrestag der Wiedervereinigung.

Von mir gibt es glatte 5 Sterne.

In diesem Sinne

Eure Anke

Mittwoch, 21. Oktober 2015

[Rezension] Und noch eine Fortsetzung

Hallo Leute!

Krimireihen fortzusetzen ist derzeit voll im Trend.Und so hat auch Maxim Leo seine Kommissar Voss Reihe in diesem Herbst fortgesetzt...

Auentod
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Daten
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Autor: Maxim Leo
Verlag: Kiwi
ISBN: 3462048295
Preis: 14,99€


Inhalt
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Kommissar Voss ist glücklich - endlich. Erst hatte er große Zweifel, als er von Stuttgart in seine Heimat Brandenburg zurückkehrt - ins Niemandsland an der Grenze zu Polen. Doch seine Mutter ist krank - doch jetzt ist er verliebt in die wesentlich jüngere Krankenschwester Maja. Die Polin kümmert sich rund um die Uhr als Pflegerin um seine Mutter, während Voss die Mordkommission im benachbarten Bad Freienwalde leitet.

Und jetzt wollen sie ihre Liebe endlich mehr oder weniger öffentlich machen. Er begleitet Maja zur Hochzeit ihrer besten Freundin aus Kindertagen. Doch am Tag nach der Hochzeit der Schock - Maja wird von Unbekannten auf dem Hof in ein Auto gezogen und verschleppt. Gemeinsam mit seiner polnischen Kollegin beginnt er Ermittlungen, die jedoch relativ schnell abflachen, weil man keine Spur von Maja findet.

Gleichzeitig findet man in Bad Freienwalde die Leiche eines Informatikers, der anscheinend Programme geschrieben hat, um Wegfahrsperren teurer Luxusautos zu umgehen. Die hat er an eine Bande von Autodieben aus der Ukraine verkauft, was ihn scheinbar das Leben kostete.

Doch natürlich bleibt Voss in Gedanken bei Maja. Und je tiefer er in ihr Leben eintaucht, umso mehr erfährt er, wie wenig er von der Frau weiß, die er zu lieben glaubte.


Fazit
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Ziemlich genau ein Jahr nach Erscheinen von Waidmannstod geht Kommissar Daniel Voss in die zweite Runde. Im Niemandsland an der Oder ermittelt er nicht nur in seinem eigenen Fall, sondern auch im Fall der verschwundenen Maja. Doch das ganz ohne Befugnisse in Zusammenarbeit mit einem Autodetektiv, der auch nicht ganz legal arbeitet - ob er sich da mal nicht die Finger verbrennt.

Gleichzeitig ist da noch die Liebesgeschichte zwischen ihm und Maja, die umso mehr Dämpfer bekommt, umso näher er der Lösung des Rätsels kommt. Schließlich kommen ihm sogar Zweifel daran, ob Maja nicht doch freiwillig mitgegangen ist.

Der Krimi hat eine spannend-dustere und wirklich gelungene Stimmung und gleichzeitig immer mehr wachsende Skrupel in den Ermittlungen machen die Geschichte wirklich spannend - je weiter er vordringt, umso weniger will er eigentlich wissen, wer die Frau wirklich ist, die er seit einem Jahr kennt und liebt.

Allerdings hat die Geschichte auch ihre Schwächen, vor allem in Form von irritierender Wendungen, die irgendwie der Logik nicht ganz entsprechen. Vielleicht kennt ihr es - das Gefühl, dass man beim Lesen die Stirn runzelt und denkt "Hä?". Das hatte ich dann doch auffällig oft.

In diesem Sinne

Eure Anke

Dienstag, 20. Oktober 2015

[Rezension] Tod in der Stadt von Goethe und Schiller

Hallo Leute!

In den neuen Bundesländern bin ich zugegebenermaßen noch nicht allzu weit mit meinen Erkundungstouren... Und das, obwohl viel Verwandtschaft dort lebt. Bis Erfurt bin ich schon gekommen, die nächsten Stationen waren dann erst wieder Berlin und Potsdam. Und jetzt Weimar - also zumindest im Kopf...

Tod in Weimar
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Daten
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Autor: Dominique Horwitz
Verlag: Hörverlag
ISBN: 3844519254
Preis: 19,99€
Dauer: 8 Stunden 4 Minuten (7 CDs)


Inhalt
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Roman Kaminski war einst Schauspieler aus Leidenschaft. Doch als die Rollenangebote ausblieben, war er gezwungen, sich etwas anderes zu suchen. Nun fährt er Tag für Tag Touristen mit der Kutsche durch Weimar, auch vorbei an der berühmten Villa Gründgens, einem Alterswohnsitz für Bühnenkünstler.

Doch hier geht außergewöhnliches vor. Zuerst wird der Hausmeister ermordet aufgefunden und anschließend, noch lange bevor die Kommissare die richtigen Schlüsse ziehen, fällt dem Mörder ein Bewohner nach dem anderen zum Opfer.

Und so beginnt Kaminski zu ermitteln, doch nicht ganz ohne Schwierigkeiten - 2 Frauen und der ehrgeizige Kommissar Westphal stehen ihm im Weg.


Fazit
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Den Schauspieler Dominique Horwitz kennt man - aus unzähligen Krimiserien und Komödien. Man kennt ihn wahrscheinlich nicht mit Namen, sondern als Mann mit dem markanten Gesicht und den großen Ohren.

Mich erinnert die Geschichte irgendwie ein bisschen an die klassischen Mord auf dem Klassentreffen-Geschichten (die wohl jede etwas längere deutsche Krimiserie schonmal hat ertragen müssen) - ein Mord, viele Verdächtige, dann ein Mord nach dem anderen. Aber Dominique Horwitz gelingt es, diese Geschichte mit viel Witz und klugen Charaktären, das ganze so zu verpacken, dass es perfekt zusammenspielt. Die Handlung wirkt auf mich manchmal zwar etwas drüber, etwas zu überspitzt, aber das macht ja eine richtige Krimikomödie schließlich aus.

Dabei ist das Zuhören durchaus anspruchsvoll. Horwitz Roman ist sicherlich keine leichte Kost, angefüllt mit Anspielungen und fast schon ein bisschen poetisch - kein Wunder, wenn man bedenkt, in welcher Stadt die Geschichte spielt. Da muss man ja ein schweres Erbe antreten. Das schöne dabei ist allerdings, dass die Geschichte vor Witz nur so sprüht, weshalb auch anspruchsvolle Themen und Sprache nicht zu sehr aufs Gemüt schlagen. Das lockert das Ganze ein wenig auf.

Mich hat das Hörbuch sehr gut unterhalten, ohne dabei langweilig zu werden.

In diesem Sinne

Eure Anke



[Rezension] Werde Verrückt

Hallo Leute!

Ich bin feige und ich bin mir sicher, diverse Abenteuer hätte ich nicht erlebt, wenn es meinen Mann nicht gäbe - ein verrückter, der auch ganz gerne mal einen Trip nach Israel oder Ägypten plant. Man muss eben manchmal jemanden haben, der einen von den ausgetretenen Pfaden wegführt, sei es beruflich oder im Privaten - einfach mal was wagen...


Werde verrückt
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Daten
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Autor: Veit Lindau
Verlag: Kailash
ISBN: 3424631116
Preis: 18,99€


Inhalt
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Eine Bar eröffnen oder Auswandern - viele Lebensträume enden damit, dass man von seinem Umfeld für verrückt gehalten wird. Dieses Buch soll einem zeigen, dass man darauf nicht immer hören soll. Denn manchmal muss man eben verrückt werden, um etwas Außergewöhnliches zu leisten.

Veit Lindau gliedert die Erfüllung eines verrückten Lebenstraums grob in 3 Teile:

Im Teil "Verständnis" heißt es, seine Träume zu erkennen und vor allem genau diese Mind-Behaviour-Gap zu überwinden, das "Das-ist-doch-verrückt"- Denken.

Im Teil "Sinn" geht es darum, sich selbst in seinem Traum zu finden und in "Manifestation" schließlich finden sich 24 Schritte, die helfen sollen, um diesen Traum zu erfüllen.

Dabei berichtet Lindau sehr persönlich von seinem eigenen, nicht immer ganz geraden Lebensweg, aber auch von anderen Fallbeispielen, in denen Menschen erfolgreich den Mut hatten, ihren Traum zu verwirklichen.

Dazu kommen viele praktische Übungen, mit denen man den Sinn und die Erfolgsaussichten der Idee ausloten kann.


Fazit
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Werde verrückt, aber mach dich nicht zum Affen. So könnte man dieses Buch auch überschreiben. Es geht dabei weniger darum, sofort loszurennen und eine Band zu gründen oder eine Bar zu eröffnen. Das Buch geht viel tiefer. Es geht viel mehr darum, sich selbst und den Sinn in einer Idee zu finden, aber auch kritisch zu reflektieren. Es befreit einen aus einer festgefahrenen Gedankenwelt und macht einem den Kopf ein wenig freier.

Besonders nett finde ich dabei den recht persönlichen und direkten Stil, ohne Weichzeichner, das hebt Lindau gegenüber anderen Ratgeberautoren deutlich ab. Er versteht sich auch nicht als ein Erfolgsratgeber, sondern viel mehr als eine Art Leitfaden, mit dem man Sinn und Klarheit bei seinen eigenen Zielen findet - dabei wird man auch auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt.

Natürlich ist das Buch voll mit mehr oder wenigen praktischen und anwendbaren Tipps und Übungen. Was man für den eigenen Erfolg braucht, muss man wie immer selbst ausloten. Mir haben die Übungen recht gut gefallen, weil sie viel zu einer eigenen Erkenntnis beitragen, was am Ende schließlich entscheidend zum Erfolg einer Idee beitragen kann.

Von mir gibt es sehr gute 4 Sterne.

In diesem Sinne

Eure Anke

Montag, 19. Oktober 2015

[Rezension] Entscheidung

Hallo Leute!

Thrillerreihen gibt es viele. Blood on Snow ist nun wiedermal der Auftakt zu einer neuen, diesmal vom bekannten Norwegischen Autors Jo Nesbo...

Blood on Snow
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Daten
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Autor: Jo Nesbo
Verlag: Ullstein
ISBN: 3550080778
Preis: 12,99€


Inhalt
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Olav lebt in Oslo ein recht einsames Leben. Kein Wunder, er ist nämlich Auftragskiller - und er ist gut. Er arbeitet momentan häufig im Auftrag von Drogenbaron Daniel Hoffmann.

Doch sein neuer Auftrag ist ein ganz besonderer. Er soll die untreue Gattin Hoffmanns töten. Doch ausgerechnet in die verliebt er sich schon während seiner Recherchen - und daher beschließt er, dann doch lieber den Liebhaber von Carina Hoffmann zu ermorden.

Doch das gefällt seinem Auftraggeber gar nicht, denn der Tote ist sein Sohn. Und so muss sich Olav mit Carina verstecken. Dabei beschließt er, dass nun Daniel Hoffmann dran glauben müsse. Und um dabei noch möglichst viel Geld herauszuschlagen, damit er mit Carina nach Paris durchbrennen kann, geht er zum Fischer, den großen Konkurrenten und Gangsterboss der Stadt.


Fazit
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In der neu begonnenen Krimireihe geht es um Entscheidungen, so beschreibt es der Autor selbst - oder besser um Menschen, die wichtige Entscheidungen treffen müssen um dann anschließend mit den Konsequenzen zu leben.

Und so entstand ein sehr kurzweiliger und schneller Thriller, in der gewohnt düsteren Stimmung eines echten Skandinavien-Krimis. Und sehr blutig wird es natürlich auch. Man fühlt sich direkt in die Person des Olav hinein, der gefühlt eigentlich nur das Auftragsmorden kann - als Zuhälter ist er nämlich genauso gescheitert wie als Drogendealer. Und als er seinen Job machen soll, entscheidet er sich doch gegen das Geld und die Karriere und für die Liebe, so glaubt er zumindest. Aber am Schluss erfährt man dann, was für Olav die wahre Liebe ist.


Ich bin der Meinung, dass die Geschichte durchaus gelungen, aber nicht perfekt ist. Im Buchhandel greifen sicher viele zu, weil sie den Namen des Autors sehen, an große Werke, etwa "Der Sohn" sein letzter großer Thriller, reicht er leider nicht ganz heran. Das Ende kam für mich irgendwie ein bisschen zu schnell. Das macht sich allerdings schon darin bemerkbar, dass das Buch nur ungewohnte 186 Seiten hat - was für den hohlen Zahn für echte Thrillerfans. Und so kam es mir vor, als hätte ich mich in eine Blase hineingelesen und am Ende fällt man ein bisschen hinunter, was eigentlich echt schade ist


In diesem Sinne

Eure Anke

[Rezension] Umstritten aber gut

Hallo Leute!

Es ist erst ein paar Jahre her, da war die Millenium-Trilogie in aller Munde - nicht zuletzt auch dank der zahlreichen Verfilmungen wurde die Geschichte von Stieg Larsson weltweit zu einem Bestseller. Doch nun ist Larsson inzwischen verstorben - aber kein Grund, warum die Trilogie keinen vierten Teil bekommen sollte. Doch! Fanden zumindest viele Medien, daher war das Hörbuch, das ich euch heute vorstellen werde, sicherlich einer der Aufreger des Sommers in der Buchszene...

Verschwörung
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Daten
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Autor: David Lagercrantz
Verlag: Randomhouse Audio
ISBN: 3837131351
Preis: 16,32€
Gelesen von Dietmar Bär
Dauer: 10 Stunden 21 Minuten


Inhalt
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Die Geschichte um Hariette Wenger, die in der Trilogie behandelt wurde, ist nun einige Zeit vergangen. Mikael Blomquist arbeitet weiterhin als Journalist bei Millenium, doch er scheint aufgrund der vielen Neuerungen nicht mehr ganz auf dem neuesten Stand zu sein. Er twittert nicht und hat auch keinen Facebookaccount. Und deshalb droht er langsam aber sicher in der Versenkung zu verschwinden. Eine neue, gute Story würde ihm sehr helfen.

Eines Abends ruft ihn ein Informant an - er habe wichtige Informationen für Amerika.  Dabei handelt es sich um den grade aus dem Silicon Valley zurückgekehrten Franz Balder, der dort als Spezialist für künstliche Intelligenz gearbeitet hat. Nach seiner Rückkehr nahm er seinen autistischen Sohn zu sich. 

Und hier kommt die berühmte Hackerin Lisbet Salander wieder auf den Plan. Denn Mikael braucht ihre Hilfe. Und beide beginnen wieder, gemeinsam zu ermitteln, zumal Franz Balder kurz nach dem ersten Kontakt stirbt.


Fazit
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Sicherlich, es ist definitiv umstritten, dass ein neuer Autor auf der Millenium-Erfolgswelle von vor ca. 5 Jahren mitreitet. Immerhin hat der ebenso bekannte skandinavische Krimiautor Jussi Adler Olsen sogar zum Boykott aufgerufen.

Aber ich muss sagen, ich bin ganz froh, dass ich mich darüber hinweggesetzt habe. Denn ich muss sagen, die Charaktäre Blomquist und Salander haben mir schon damals äußerst gut gefallen und es gelingt Lagercrantz durchaus, sie genau so, wie sie waren, in die neue Geschichte zu transferieren und um sie herum erneut eine atemlose Spannung zu erzeugen, zwar nicht 100% so wie Larsson damals, aber die Aufgabe war ja auch schwierig. Immerhin macht er wenigstens nich ein bisschen ein eigenes Ding daraus.

Die Lesestimme von Dietmar Bär empfinde ich als sehr angenehm, vor allem bei den Dialogen hat er mich überzeugt. Ich hab das Buch auf Deck eines Nilkreuzfahrtschiffes gehört und dabei völlig vergessen, dass ich am Nil unterwegs bin. Hätte ich nicht zwischendurch Tempel angucken müssen, hätte ich es wohl an einem Stück gehört.

In diesem Sinne

Eure Anke




Sonntag, 18. Oktober 2015

[Rezension] Mit den Clowndoktoren unterwegs

Hallo Leute!

Früher war ich in Gießen an der Uniklinik tätig. Und in der Kantine saßen immer zwei als Clowns verkleidete Menschen im weißen Kittel. Und so kam man natürlich auch mal ins Gespräch mit den beiden, die als Clowndoktoren in der Kinderstation tätig sind.

Daher erweckte dieses Buch bei mir gleich großes Interesse...

Kleine Wunder
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Daten
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Autoren: ROTE NASEN Clowndoctors
Verlag: Amalthea
ISBN: 3990500163
Preis: 19,99€


Inhalt
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Die Tätigkeit als Clowndoktor ist sicherlich sehr emotional. Täglich hat man mit schwerkranken Kindern zu tun - die einen wollen Tanzen und Toben, die anderen bekommen kaum mehr ein Lächeln ins Gesicht. Doch wenn die Tür aufgeht und die Clowndoktoren kommen, und das haben alle Patienten gemeinsam, geht es ihnen besser.

In diesem Buch erzählen die Clowndoktoren, die international in den unterschiedlichsten Kliniken tätig sind, von ihren Erlebnissen und Emotionen - Geschichten von kleinen Patienten und kleinen Wundern.

Sie erzählen dabei die unterschiedlichsten Geschichten - etwa vom kleinen autistischen Jungen, der sich plötzlich lebhaft mit den Clowndoktoren unterhält. Oder vom kleinen, Krebskranken Mädchen, das nach Hause gehen darf, obwohl sie vorm Besuch der Clowndoktoren von den Ärzten schon aufgegeben war.


Fazit
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Ich war schon immer von der Arbeit der Clowndoktoren fasziniert - vor allem, weil sie wirklich die im Titel benannten "Kleinen Wunder" vollbringen. Und ich muss sagen, ich gebe Spendensammlern auf der Mariahilferstraße eigentlich selten was, aber wenn der Clown von den Clowndoctors auf mich zukommt, bekommt er wirklich immer ein paar Münzen, eben weil ich damals in Gießen auch einmal die Ehre hatte, bei so einem Besuch teilzunehmen. Und dabei spürt man förmlich, wie sich die Atmosphäre im Raum verändert und die Kids plötzlich eine unbeschreibliche Energie haben, auf dem Bett springen, obwohl sie vorher kaum Energie hatten, die Augen aufzuhalten. Es ist sicherlich kein Job, den ich selbst gerne machen möchte, zu viele Emotionen sind damit verbunden - aber das, was sie machen, ist einfach großartig.

Und großartig ist auch dieses Buch, gefüllt mit vielen emotionalen und beeindruckenden Geschichten aus dem täglichen Ablauf auf der Kinderstation, Geschichten zum Lachen, aber auch Geschichten, die zu Tränen rühren. Und Geschichten die Kraft geben und die Kraft eines Lachens vermitteln, ein Buch sicherlich nicht nur für Ärzte, sondern ein Buch für alle, die bei der kleinsten Erkältung gleich aufgeben, die Kraft der Clowndoctors bringt Leben auf die Kinderstation.

In diesem Sinne

Eure Anke

Freitag, 16. Oktober 2015

[Rezension] Fremder Süden

Hallo Leute!

Für mich als inzwischen im Herzen Österreicherin stellt sich immer eine spannende Frage, wenn ich nach Deutschland in die Heimat komme: "Wohnt man da in den Bergen?". Gut, in Wien kann man noch sagen, dass man an den Grenzen zum Wienerwald lebt. Aber ein Bundesland ist weit entfernt davon, in den Bergen zu liegen, schließlich umfasst es mit dem Neusiedlers#ee den größten Abflusslosen See Europas.

111 Orte im Burgenland, die man gesehen haben muss
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Daten
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Autor: Gerd Wolfgang Sievers
Verlag: emons
ISBN: 3954512297
Preis: 14,99€


Inhalt
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Das Buch gehört zu einer ganzen Reihe, die unter dem Titel 111 fallen. Orte und Gebiete im deutschen Sprachraum, aber auch Touristenziele weltweit werden so vorgestellt. Und so kam es eben, dass uns Gerd Sievers auch mit ins Burgenland nimmt.

Wie schon der Titel sagt, werden 111 Orte vorgestellt, die das Burgenland in all seiner Vielseitigkeit repräsentieren - von traumhaften Burgen über schöne Strände, von den berühmten Thermen und den wunderschönen Schlössern.

Und so werden dem Burgenland allerhand Geheimnisse entlockt - etwa wo die Türken besiegt wurden und wo genau man den tiefsten Punkt Österreichs findet. Aber nicht nur Burgen und Sehenswürdigkeiten werden vorgestellt, sondern auch die kulinarischen Höhepunkte des Burgenlandes, etwa die beste Hochzeitsbäckerin (die leider nicht für unsere Hochzeit gebacken hat) oder den Ort, an dem man den besten Wein bekommt.

Jeder Einzelne der Orte wird auf einer Doppelseite vorgestellt - mit zumindest einem großformatigem Foto. Die Texte entsprechen allerdings nicht dem, was man von einem Reiseführer erwartet. Sie sind viel mehr etwas persönlicher mit spannenden Eindrücken des Autors zu den jeweiligen Sehenswürdigkeiten und Orten.

Fazit
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Zugegeben, wenn ich ans Burgenland dachte, hatte ich immer nur den See im Kopf und so dauerte es auch gut 2,5 Jahre, bis ich mich endlich mal aufmachte, nach Eisenstadt zu fahren und mir das Ganze mal anzuschauen. Doch dieses Buch zeigt einem, wie vielseitig das bevölkerungsmäßig kleinste Bundesland ist.

Ebenfalls zugegeben, ich hätte gar nicht gedacht, dass es dort überhaupt 111 interessante Orte gibt. Daher war ich anfangs ziemlich skeptisch, ob das Buch auch wirklich in die Reihe passt.

Aber die gibt es. Und ich muss sagen, es gibt für uns noch verdammt viel zu entdecken.

In diesem Sinne

Eure Anke

Mittwoch, 14. Oktober 2015

[Hörbuch] Popkultur im Japan der 70er

Hallo Leute!

Eigentlich bin ich ja ein eingefleischter Thrillerleser (und -hörer). Diesmal entschied ich mich für den Urlaub aber mal für ein anderes Hörbuch entschieden, einen melancholischen Roman aus dem Japan der 70er Jahre.

Pinball 1973
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Daten
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Autor: Haruki Murakami
gelesen von David Nathan
Verlag: Hörbuch Hamburg
ISBN: 3899039378
Preis: 10,99€


Inhalt
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Nach "Wenn der Wind singt", ist "Pinball 1973" der zweite Teil des Frühwerks des erfolgreichen japanischen Autors und Literaturnobelpreisträgers Haruki Murakami aus der "Trilogie der Ratte". Zu dieser Trilogie gehört außerdem der 2005 auf Deutsch erschienene Roman "Wilde Schafsjagd".

Die Geschichte setzt im Jahr 1973 an. Im Mittelpunkt steht ein junger Mann, dessen Name während der Geschichte nicht fällt.  Er lebt in Tokio, fernab seiner kleinstädtischen Heimat Sein melancholischen Freund "Ratte", der mit dem Leben mehr schlecht als recht zurande kommt, hat diesen Absprung noch nicht geschafft. Er hat Liebesprobleme und hängt immernoch in J's Bar rum, mit einem gewissen Hang zu den bunten Flipperspielen, die dort rumstehen.


Lesung
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David Nathan empfinde ich mit seiner tiefen, rauhen und sehr ruhigen Stimme sehr angenehm zum Anhören. Ich musste zwar gelegentlich aufpassen, dass ich nicht einschlafe, das gehört aber bei einem Hörbuch für mich zum Alltag, dafür nutze ich es ja auch manchmal sogar ganz gerne.


Fazit
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Die Geschichte ist sicherlich keine allzu leichte. Mit seiner atmosphärischen Dichte spiegelt er die Probleme einer ganzen Generation wieder und nimmt den Leser mit auf eine beinahe schon avangardistische Reise in die Popkultur. Sie gehören zum Frühwerk des Autors und sind auf Japanisch bereits Anfang der 80er Jahre erschienen.

Für mich ist das Konzept des atmosphärisch-melancholischen Romans zugegenermaßen noch ein sehr gewöhnungsbedürftiges - wie gesagt, ich bin chronischer Thrillerleser. Aber es gelingt Murakami auf perfekte Art und Weise, die Atmosphäre etwa in der J's Bar so perfekt aufzunehmen, dass man fast die Geräusche des Pinballautomaten hört.

Von mir gibt es 4 Sterne, ich muss mich da noch etwas an die Erzählweise gewöhnen muss. Insgesamt ist es aber sehr hörenswert, bestärkt durch die perfekte Lesung - mit der ruhigen und entspannten Stimme ist alles rund.


In diesem Sinne

Eure Anke

[Rezension] DDR ist langsam mal vorbei...

Hallo Leute!

25 Jahre ist es nun schon her, als aus der DDR Ostdeutschland wurde. Ich erinnere mich noch, dass plötzlich alle möglichen Verwandten auf Besuch kamen Aber wie stellt sich Ostdeutschland heute dar?

Gebrauchsanweisung für Ostdeutschland
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Daten
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Autor: Jochen Schmidt
Verlag: Piper
ISBN: 3492276695
Preis: 14,99€


Inhalt
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Jochen Schmidt nimmt uns Leser mit auf eine Reise durch seine Heimat, durch die 6 Bundesländer, die vor 1990 hinter dem eisernen Vorhang lagen und auf den schönen Namen DDR hörten.

Er nimmt uns mit an die Orte seiner Kindheit, auf der Suche nach echten Kindheitserinnerungen - und das tut er mit einer unglaublichen Sehnsucht. Er besucht Museen und weint den Alltagsgegenständen nach, die er von früher kennt, die man heute eben nur noch hier findet. Früher waren sie ihm nicht wichtig, heute spürt er eine ganze Welle an Nostalgie, wenn er sie sieht, wenn er auf den Straßen im Norden unterwegs ist.

Damit will der Autor der ostdeutschen Seele auf den Grund gehen, auf der Suche nach der Ostmoderne. So sind etwa die Überreste des Palast der Republik und damit des wohl berühmtesten Baus der DDR im Burj Khalifa verbaut.


Fazit
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Für mich trieft dieses Buch nur so vor Ostalgie, was es ein kleines bisschen anstrengend macht. Ich hatte eigentlich nicht erwartet, eine Zeitreise in die DDR zu machen - dann hieße das Buch ja "Gebrauchsanweisung für die DDR". Irgendwie fühlt man sich ein bisschen wie in einer Art Freilichtmuseum, in dem irgendwann 1988 die Zeit stehengeblieben ist. Und das ist für mich ein bisschen schade, weil sich Ostdeutschland meiner Erfahrung nach dann doch zumindest ein bisschen gewandelt hat. Und ich bin öfter da, wie gesagt, Verwandtschaft und so. Es ist wohl hauptsächlich etwas für hoffnungslose Ostalgiker.

Ich hatte irgendwie ein bisschen mehr Ostdeutschland und ein bisschen weniger DDR erwartet. Und selbst wenn man den Blick so weit in die Vergangenheit wirft, hätte ich mir persönlich vielleicht etwas mehr Humor erwartet, Solche extremen Ostalgiebücher gibt es eben schon zu genüge - und jedes Jahr im September/Oktober kommen neue dazu.



In diesem Sinne

Eure Anke

Dienstag, 13. Oktober 2015

[Rezension] Kinder der relativen Sicherheit

Hallo Leute!

Mein Opa erzählte mir immer wieder vom Krieg, einer Zeit, die mir so weit weg erschien, schließlich war ich beinahe 40 Jahre nach Kriegsende geboren. Er erzählte viel von seiner Heimat, schließlich gehörte er zu den Vertriebenen Sudedendeutschen.

Aus diesen Gründen fand ich den Titel sehr spannend, den ich euch heute vorstellen möchte...


Kriegsenkel
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Daten
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Autor: Sabine Bode
Verlag: Random House
ISBN: 3837131645
Preis: 12,99€
gelesen von Devid Striesow und Claudia Michelsen
Dauer: 4 Stunden 50 Minuten (gekürzte Lesung)


Inhalt
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Der Krieg ist vorbei - die Kinder, die in den 60ern geboren sind, haben ihn nicht erlebt, die wahnsinnige Zerstörung der Städte oder die Gefangenschaft des Vaters nicht miterlebt. Sie sind in einer relativen Sicherheit aufgewachsen.

In dieser Geschichte werden viele ihrer Geschichten nachgezeichnet, geprägt von fehlender Identität oder fehlender Wärme des Vaters, die Weitergabe erlittener Traumata durch die Eltern. Mit zahlreichen Fallbeispielen und sehr offenen Interviews.


Fazit
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Für mich ein äußerst interessantes Hörbuch. Ich gehöre zwar zu einer Generation später, meine Eltern sind beide 7 bzw. 9 Jahre nach Kriegsende geboren, aber gerade auf der väterlichen Seite konnte man das ein wenig wahrnehmen. Schließlich haben beide Großeltern das Trauma des Krieges und das Trauma der Verlust der Heimat erlebt und hatten beide auch zu meiner Zeit noch große Probleme damit. Besonders die Oma hat viel von der Heimat gesprochen, von den Geschehnissen um die Vertreibung eher wenig. Erst sehr spät fing sie an, mir davon zu erzählen, wie sie sich mit einem Säugling (meinem Onkel, damals gut 1 Jahr alt) im Wald verstecken musste, immer in der Angst, er würde anfangen zu schreien.

Noch kurz vor ihrem Tod hatte sie aber ein eher distanziertes Verhältnis zu meinem Vater (1952 geboren), warum kann ich natürlich weniger nachvollziehen.

Die Geschichte über die Kriegsenkel ist eine spannende psychologische Studie über die Weitergabe von Traumata und das Leben der Kinder, die nach dem Krieg geboren wurden, aber trotzdem noch darunter zu leiden hatten.

Von mir gibt es klare 5 Sterne.

In diesem Sinne

Eure Anke

Montag, 12. Oktober 2015

[Rezension] Ornithologie im dunklen Schweden

Hallo Leute!

Ich bin ein echter Fan der skandinavischen Krimi- und Thrillerliteratur. Kürzlich habe ich mal wieder einen tollen Autor entdeckt, dessen Werk ich euch heute vorstellen werde.


Die Raben
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Daten
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Autor: Tomas Bannerhed
Verlag: btb
ISBN: 3442753929
Preis: 22,99€


Inhalt
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Klas hat es nicht leicht. Der 14jährige lebt auf einem Bauernhauf im traumhaften Smaland. Doch in den 70er Jahren ist es üblich, dass der Sohn auf dem Hof hilft, ihn irgendwann einmal übernimmt. Zudem lebt er alleine mit seinem Vater, der aufgrund seiner Krankheit noch dazu immer irrer wird. Doch das will Klas nicht. Das, was er am liebsten mag, sind Vögel. Und so zieht er durchs Moor, um sie zu beobachten und sie zu studieren. Besonders die Raben haben es ihm angetan, ihre Eleganz, ihre Schönheit.

Für ihn ist der Weg ins Moor eine Art Flucht vor dem immer irrer werdenden Vater, doch dabei stellt er fest, dass er selbst immer irrer wird. Kontakt mit Gleichaltrigen von den anderen Höfen fällt ihm von Tag zu Tag schwerer.

Doch die Begegnung mit Veronica verändert sein Leben. Er verliebt sich in das Mädchen und beginnt, ihr das Leben der Vögel in Smaland näherzubringen,


Fazit
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Ein bedrückender Schwedenroman, wie er im Buche steht. Der Junge sucht Zuflucht vor seinem brutalen Vater und vor der harten Arbeit auf dem Hof - seine besten Freunde sind die Raben, bis er auf Veronica trifft.

Schon auf den ersten Seiten entsteht eine Gänsehautstimmung, die über den gesamten Roman anhält, dunkles Moor und ausgerechnet die schwarzen Todesboten, die es ihm angetan haben und die damit verbundene Flucht aus der Realität. Mit Klas empfindet man irgendwie sofort eine gewisse Sympathie, gleichzeitig aber auch eine gewisse Irritation, bis schließlich Veronica in sein Leben tritt und er sich selbst beinahe Normal findet. Doch immer wieder muss er zu seinem irren Vater zurückkehren, in die brutale Realität.

Ein spannender, irritierender und sehr dusterer Roman, der für mich sehr lesenswert ist. Von mir gibt es klare 5 Sterne!

In diesem Sinne

Eure Anke


[Rezension] Nicht mein Fall

Hallo Leute!

Das Autorenduo hinter Erik Axl Sund hat im vergangenen Jahr die interessante Victoria Bergmann Trilogie herausgebracht. Mit Scherbenseele tritt nun ein neuer Ermittler in den Vordergrund...

Scherbenseele
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Daten
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Autor: Erik Axl Sund
Verlag: Goldmann
ISBN: 3442483336
Preis: 12,99€


Inhalt
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In Schweden passiert eine ganze Serie merkwürdiger Selbstmorde. Hauptsächlich junge Leute bringen sich um, jeder hat ein anscheinend individuelle Musik auf den Ohren, die in den Selbstmord leiten. Es ist ein Mix aus Geräuschen wie Geschrei und düsterer Musik, die alle samt von einem Künstler namens "Hunger" stammen.

Da Jeanette Kihlberg (bekannt aus der Victoria Bergmann Reihe) noch immer in Therapie ist, ist nun Jens Hurtig der leitende Ermittler. Bei seinen Ermittlungen tritt er allerdings auf der Stelle, da die jungen Leute scheinbar gar nichts miteinander zu tun haben, außer dass sie alle mit Kopfhörern in den Ohren gefunden werden. Daneben passieren auch einige merkwürdige Morde an Männern, die ebenfalls nichts miteinander zu tun haben.

Jens Hurtig hat dabei mit einigen privaten Problemen zu Kämpfen, zumal sich der Mörder auch in seinem Privatleben austobt.


Fazit
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In den Victoria Bergmann Krimis habe ich ja noch gewisse Ansätze gesehen. Die Selbstmorde sind am Anfang ja noch recht spannend, die Selbstmorde klingen ja noch recht vielversprechend, geraten aber durch die privaten Probleme in den Hintergrund und dadurch wird die Geschichte relativ schnell langweilig, für einen sogenannten Thriller erstaunlich spannungslos. Dazu kommt, wie schon von den anderen Büchern vom Duo bekannt, dass sich die Handlung in viel zu viele, wahrlos aneinandergereihte Einzelstränge, man verliert recht schnell den Überblick, wer jetzt nochmal wer war und warum. In jedem (recht kurzen) Kapitel wird die Perspektive gewechselt, was für mich deutlich zu viel ist. Das ist wirklich anstrengend und bietet wenig Gelegenheit, mehr über die einzelnen Charaktäre zu erfahren.

Auch die einzelnen Szenen sind nicht wirklich miteinander verbunden, hier wird wohl ziemlich deutlich, dass es sich um ein Autorenduo handelt, die die einzelnen Perspektiven relativ unabhängig voneinander geschrieben haben...

Auch die Charaktäre sind vollkommen ermüdend, auch die Hauptperson Jens Hurtig ist mehr als blass.

In diesem Sinne

Eure Anke


Sonntag, 11. Oktober 2015

[Rezension] Was da so alles hängenbleibt

Hallo Leute!

Zugegeben, diese Bücher, die in kurzen und prägnanten Sätzen das unnütze Wissen vermitteln, sprießen nur so aus dem Boden. Der Klassiker ist allerdings die Reihe von Stern-Neon, die den Boom begründet haben und aus der nun schon der vierte Band erschienen ist...

Neon unnützes Wissen 4
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Daten
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Autor: Neon Redaktion
Verlag: Heyne
ISBN: 345360363X
Preis: 9,99€


Inhalt
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Wiedereinmal ist eine große Breite an Themen abgedeckt, in der 1374 neue, ungewöhnliche und teils lustige, teils tragische Fakten präsentiert werden.

Das reicht von der Regenwaldfläche. die stündlich in Brasilien abgeholzt wird bis hin zu dem Faktum, dass man in der Schweiz Hunde und Katzen zum Eigenverzehr schlachten darf.

Zusammengestellt sind die Fakten wie immer in verschiedenen Themengruppen - etwa Länder, Tiere etc.


Fazit
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Sicherlich ein Klassiker, der "unnützes Wissen" Literatur, wenn man das so nennen will. Es bringt einen zum Lachen aber auch zum Nachdenken und für mich ist es doch immer wieder erstaunlich, bei wie vielen Gelegenheiten ich anschließend denke "Ja, das hast du doch neulich erst irgendwo gelesen, in diesem Buch". Es ist dann doch überraschend, was da so alles im Kopf hängenbleibt.

Egal ob die letzten Worte Winston Churchills, dass der Weltmänner- und der Welttoilettentag auf den gleichen Tag im Monat fallen oder - um beim Thema zu bleiben - dass in "Psycho" das erste mal eine Toilette in einem Film zu sehen war - alles Sachen, mit denen man bei seinen Stammtischfreunden ordentlich Eindruck schinden kann, indem man sich ein Fucking Hell bestellt und gleich damit auftrumpfen kann, dass es sich dabei um eine Biersorte aus dem österreichischen Fucking handelt. Gut, wenn man es genau nimmt, fehlen häufig die Quellenangaben, das würde aber einiges von den kurzen, prägnanten Aussagen wegnehmen.

Aufgelockert wird das ganze durch ein sehr schönes und modernes Erscheinungsbild mit zahlreichen kleinen Bildchen, passend zur jeweiligen Faktengruppe. Auch das recht poppige, leuchtend pinke Außendesign fällt auf, so dass man kaum am Regal vorbeigehen kann.

Das Buch ist ein cooles Geschenk für alle Wissensdurstigen, die auch gerne mal den einen oder anderen skurrilen und außergewöhnlichen Fakt im Ärmel haben wollen - optimale Vorbereitung auch für jede Quizshow.

In diesem Sinne

Eure Anke



Donnerstag, 1. Oktober 2015

[Rezension] Charlotte ist wieder da

Hallo Leute!

Charlotte Link gehört wohl zu den fleißigsten Psycho-Thriller-Autorinnen in Deutschland. Ihr neuestes Werk habe ich mir mal wieder als Hörbuch zugelegt...

Die Betrogene
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Daten
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Autorin: Charlotte Link
Verlag: Randomhouse Audio
ISBN: 383713038X
Länge: 11 Stunden 56 Minuten (10 CDs)
Preis: 15,99€
Gelesen von: Claudia Michelsen


Inhalt
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Kate Linville hat den letzten Halt in ihrem Leben verloren. Die einsame Polizistin von Scotland Yard hatte nur noch einen Menschen auf der Welt, doch ihr Vater wird brutal ermordet. Doch die Polizistin traut den Ermittlungen des Beamten vor Ort nicht, da dieser offensichtlich alkoholkrank ist.

Zur gleichen Zeit - die Familie Crane ist unglücklich. Der Drehbuchautor und seine Frau haben kürzlich ein Kind adoptiert. Die drei brauchen eine Auszeit im Hochmoor, ohne Strom, fernab von der streßigen Welt. Doch die leibliche Mutter des Kindes drängt sich plötzlich in das Leben der kleinen Familie.

Währenddessen stellt Kate fest, dass ihr Vater ein zweites, geheimes Leben geführt haben muss. Sie ist entsetzt, da weder sie noch ihre krebskranke Mutter  etwas davon wussten.


Lesung
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Claudia Michelsen ist wie gemacht für dieses Hörbuch. Sie liest sehr ruhig und klar, sehr unaufgeregt, was perfekt den Spannungsbogen unterstützt.


Fazit
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Für mich ist diese Geschichte ein ganz typischer Link. Zwar fängt es mit einem brutalen Verbrechen, dem Polizistenmord. Doch darauf folgen geschickt miteinander verwobene Handlungsstränge, die eine ganz eigenartige Spannung aufbauen, ausnahmsweise mal ein Hörbuch, bei dem ich nicht einschlafen kann. Es sind nicht zu viele Stränge, so dass man den Überblick nicht verliert, aber auch nicht zu wenige. Und die leichte Steigerung in der Spannung sorgt für eine Art Blase, die in einer Art Explosion kulminiert. Sehr logisch durchdacht, gut nachvollziehbar und trotzdem überraschend und spannend.

Natürlich gibt es auch einen einsamen Ort, fernab jedlicher Zivilisation, wohin Jonas Crane sich mit seiner Familie zurückziehen will. Dort treffen sie auf den Tatverdächtigen, der Kates Vater ermordet haben könnte. Absolute Gefahr, absolute Spannung

Dazu kommen geschickt aufeinander abgestimmte und gleichzeitig vielfältige Charaktäre, die alle eine Wende durchmachen.