Freitag, 24. April 2015

[Rezension] Ich hab Höhenangst (2)

Hallo Leute!

Für viele Menschen ist es ein absoluter Traum, einmal auf dem höchsten Berg der Erde zu stehen. Bis zu 70000$ soll manch einer dafür ausgeben. Echte Bergsteiger jedoch träumen kaum noch davon, schließlich wollen sie am Gipfel ungern im Stau stehen.

Der höchste Berg
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Daten
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Autor: Walther Lücker
Verlag: NG Taschenbuch
ISBN: 3492405797
Preis: 16,99€


Inhalt
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Lange Zeit ließ man nichts unversucht, endlich auf dem Dach der Welt zu stehen. Vor allem die Engländer, aber auch die Schweizer stellten Jahr für Jahr neue Expeditionen zusammen, um endlich das Ziel zu erreichen.

Bis es ein Neuseeländer und sein Sherpa 1953 endlich vollbrachten - Edmund Hillary und Tenzing Norgay erreichten im Rahmen einer britischen Expedition den Gipfel.

62 Jahre danach zieht der deutsche Bergjournalist Walther Lücker Bilanz - und diese ist nicht gerade schön. Auf einigen Bildern zeigt er, dass etwa 2012 an einem Tag 300 Menschen in Richtung Gipfel unterwegs waren. Eine ganze Armada Sherpa verdient ihr Geld damit, die Tonnen von Müll ins Basislager zu bringen, die die Expeditionen hinterlassen - alleine mehr als 600 Sauerstoffflaschen brachten sie in einem Jahr nach unten.

So beleuchtet der Autor die gesamte Geschichte der Europäer und Chinesen, der Amerikaner und Südtiroler (den kennt wohl jeder) am höchsten Berg der Erde - er berichtet von Erfolgen und Mißerfolgen (wie der Katastrophe 1996) und zeigt damit, welch Mühe es kostet, sich über 8000 m Höhe zu bewegen. Er berichtet vom ersten Amerikaner, dem ersten Blinden, der ersten Frau, die den Everest bestiegen - aber auch von Mallory, der 1924 am Everest starb, man weiß bis heute nicht, ob er nicht vielleicht doch den Gipfel erreichte.


Fazit
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Eine echt spannende Lektüre, die jeden Everest-Fan begeistern wird - ich würde ja eigentlich schon gerne mal hin, aber maximal bis zum Basislager. Aber nach diesem Bericht ist das doch sehr abschreckend, weil moderne Ausrüstung und Flaschensauerstoff die Besteigung heutzutage fast jedem ermöglichen, was eben auch in Sachen Massentourismus ordentlich genutzt wird - wer genug Geld mitbringt, wird nach oben gebracht, was dazu führt, dass besondere Leistungen eben auch nur einen kleinen Punkt im Gipfelbuch ausmachen. Dadurch verliert das ganze leider ein Wenig an Zauber  - wissenschaftliche Expeditionen gibt es kaum noch, echte Bergsteiger, die die Einsamkeit schätzen, eher die anderen Berge besteigen.

Everest früher und heute, das könnte eben auch die Überschrift lauten. Aber ein wenig verliert sich der Autor in der detaillierten Beschreibung der unzähligen Exkursionen, so dass man irgendwann nicht mehr unterscheiden kann. Das ist manchmal etwas anstrengend. Ansonsten habe ich das Buch verschlungen.

In diesem Sinne

Eure Anke

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