Montag, 30. November 2015

{Humor} Grafiken, die die Welt bedeuten

Hallo Leute!

Mit Grafiken haben wohl viele in der Geschäftswelt zu tun, egal ob sie Quartalszahlen oder Verkehrsstatistiken repräsentieren, Zellzahlen oder Kriminalitätsraten.

Katja Berlin sammelte die besten mehr oder weniger lustigen Grafiken aus dem Graphitti-Blog.





Was wir tun, wenn der Chef reinkommt
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Daten
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Autoren: Katja Berlin, Peter Grünlich
Verlag: Heyne
ISBN: 978-3-453-60319-6
Preis: 9,99€ (D) 10,30€ (A)
Taschenbuch, 192 Seiten


Inhalt
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Schon in mehreren Bänden hat Katja Berlin die lustigsten Grafiken veröffentlicht, die von ihrem Graphitti-Blog (http://www.graphitti-blog.de/) stammen. Die witzigen Grafiken scheinen zunächst statistische Erhebungen zu sein, sie sind aber frei ausgedacht, bilden aber doch häufig die Wirklichkeit wieder.

Die Grafiken in diesem Buch stammen aus den unterschiedlichsten Gebieten des alltäglichen Lebens - vom Drucker, der natürlich niemals druckt (die unterschiedlichsten Gründe davon werden in einer Tortengrafik gezeigt) - von den Medien bis hin zu Restaurantbestellungen.

Auch die Grafiken sind ganz unterschiedlich - Tortendiagramme scheinen zu überwiegen, aber natürlich gibt es auch Liniendiagramme, Balkendiagramme, Pfeildiagramme, alle Klassiker sind dabei.


Fazit
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Ich finde solche Bücher immer richtig witzig, sie haben zwar nicht besonders viel Sinn, besonders lang anhaltend ist der Witz auch nicht, aber man ertappt sich dann doch immer wieder dabei, dass ich tatsächlich die Wirklichkeit in diesen Grafiken erkenne - egal ob es immer regnet, wenn ich keinen Schirm dabei habe - und bei mir gibt die Batterie vom Rauchmelder auch grundsätzlich nachts den Geist auf.

Es ist eben ein Buch, in dem man immer mal wieder schmökern und was witziges entdecken kann, ein Zeitvertreib, vielleicht steckt auch ein bisschen Satire auf die moderne Medien- und Kommunikationswelt darin - ich finde es hauptsächlich amüsant...

Von mir gibt es sehr gute 3 Sterne.

In diesem Sinne

Eure Anke

Sonntag, 29. November 2015

{Drama} Wir waren wie Tiere

Hallo Leute!

Heute möchte ich euch mal wieder ein spannendes Buch vorstellen... Ausnahmsweise kein Thriller!

Wir Tiere
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Daten
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Autor: Justin Torres
Verlag: btb
ISBN: 3442749557
Preis: 9,99€
Taschenbuch, 176 Seiten


Inhalt
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Das Buch erzählt die Geschichte einer Familie in Brooklyn, im wesentlichen aus der Sicht des kleinsten der 3 Brüder, die mit ihrer Mutter und ihrem Vater leben. Der Vater schlägt nicht nur die Jungen, sondern auch die Mutter, manchmal so massiv, dass diese über Tage im Bett bleiben muss.

Die Mutter wirkt allgemein stark verwirrt, versucht sie doch den Erzähler am Tag seines siebten Geburtstages zu überzeugen, dass er doch sechs bleiben sollte, damit der Bub doch ihr kleines Kind bliebe. Ein anderes Mal will sie den Jungen aus dem Auto zu stürzen, ihm Fliegen beizubringen.

Die Familie lebt nahe an der Armutsgrenze, was wohl vor allem daran liegt, dass die Eltern nach bei der ersten Schwangerschaft der Mutter von der Highschool abgegangen sind.

Die Geschichte wechselt von heiter auf traurig, die Spirale steuert aber immer weiter dem dramatischen Ende entgegen. Einer Spirale aus Gewalt, man vermutet bei den Eltern auch relativ deutlich den Missbrauch von Drogen.


Fazit
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Die Geschichte ist irgendwie sehr schwierig zu beschreiben - auf der einen Seite hat man die 3 unbändigen Jungs, die zwar gelegentlich Prügel vom Vater beziehen, aber sonst kaum Regeln kennen und die Gewalt die sie kennenlernen auch schonmal an Tieren ausleben - eigentlich scheinen sie glücklich. Scheinbar sind die 3 eine Einheit, die allerdings gen Ende auseinanderfällt. Und dabei sehenen sich die Jungs nur danach, solche Eltern zu haben wie andere Kinder. Und sie 3 bleiben dabei gegenüber anderen Kindern auch relativ isoliert.

Doch das Verhalten der Mutter macht vor allem dem Jüngsten immer wieder unbändige Angst. Und als Leser steigt einem bei diesem Verhalten auch manchmal der Ärger immer tiefer in die Kehle - wie kann man nur so mit einem Sechs- bzw. Siebenjährigen umgehen.Dann sieht man jedoch die krasse Überforderung der Eltern mit der Situation, die sich immer wieder in Gewalttätigkeit gegenüber dem anderen entlädt.

Das Buch liest sich gerade aufgrund der sehr kurzen Kapitel sehr flüssig und vor allem weckt jedes Kapitel ein bisschen mehr die Gier auf das Nächste usw. Und das ist etwas, was ein Buch zu einem richtig guten Buch macht.

In diesem Sinne

Eure Anke

Mittwoch, 25. November 2015

{Sachbuch - Israel} Das Leben in Israel verstehen

Hallo Leute!

Kaum eine Gesellschaft ist schwieriger zu verstehen als die in Israel. Nach dem Zweiten Weltkrieg gegründet, leben hier Israelis und Araber auf engstem Raum zusammen und streiten sich um Land, um den Zugang zu heiligen Stätten und um noch vieles mehr.

Johannes C. Bockenheimer versucht mit verschiedenen Interviews mit Israelis und Palästinensern, mit Künstlern und Politikern, die Gesellschaft im "Heiligen Land" zu verstehen...

Chuzpe, Anarchie und koschere Muslime
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Daten
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Autor: Johannes C. Bockenheimer
Verlag: Pantheon
ISBN: 3570552764
Preis: 14,99€
Broschiert, 208 Seiten


Mein Eindruck
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Welch ein fast schon epischer Konflikt in Israel herrscht, spürt man erst, wenn man mal dort war - wenn man durch die Altstadt Jerusalems gelaufen ist, im muslimischen und im jüdischen Viertel war oder auch hinauf zum Tempelberg steigen durfte, vorbei an 10 schwer bewaffneten Soldaten. Man hat schnell den Eindruck, dass man sich hier nur als Christ (oder Atheist) relativ frei bewegen kann. Man spürt das erst, wenn ein Taxifahrer einen durch die Siedlungsgebiete in Ostjerusalem fährt (auf dem Weg zum Ölberg und wir hatten eben einen palästinensischen Taxifahrer). Und das alles spürt man schon, wenn man nur durch die Stadt läuft.

Johannes C. Bruckheimer, der unter anderem in Israel Naostwissenschaften studierte, geht einen Schritt weiter. Er unterhält sich mit allen möglichen Leuten in der israelischen Gesellschaft.

Er unterhält sich mit gut an die Gesellschaft angepassten Muslimen, die allerdings von ihrem Vermieter gebeten werden, dass sie in ihrer Wohnung bleiben, wenn eine andere Partei vermietet werden soll. Er ist aber auch beeindruckt vom jüdischen Humor - seine Freundin verkleidet sich etwa auch ganz gerne mal als Anne Frank. Gleichzeitig erfährt der Leser auch tiefgängiges zum Geschichtsverständnis der Israelis - für die vor allem ein Roman des österreichers Theodor Herzl eine wichtige Rolle spielt.

Gleich im ersten Satz jedoch begeht Bockenheimer leider einen kleinen Fehler... "Im Anfang war das Wort" stammt nicht vom Apostel Johannes, sondern vom Evangelisten Johannes - der erst 60 Jahre später lebte... Ich weiß, das ist klugscheißerisch, aber ansonsten finde ich das Buch ja ganz prima.

Er berichtet mit ganz viel Charme und Witz über die eigentlich dramatische Situation in einem Land. Und dabei nähert er sich von allen Seiten - und das macht das Buch besonders angenehm, weil eben nicht einseitig aus der Perspektive der Araber oder aus Perspektive der Juden geschrieben, auch nicht aus den Extremperspektiven - da dort nicht jeder Jude ein potentieller Siedler ist, nicht jeder Muslim am liebsten Morden würde. Und das hebt das Buch für mich von den vielen Büchern über den Nahostkonflikt ab. Es will den Konflikt nicht lösen, sondern die Menschen, die alltäglich mit ihm leben müssen, verstehen.

In diesem Sinne

Eure Anke

{Biografie} Wenn Kindheitsidole ihre Biografie schreiben

Hallo Leute!

Nachdem in diesem Jahr schon Jürgen von der Lippe und Thomas Gottschalk ihre Biografie veröffentlicht haben, im vergangenen Jahr war es Hape Kerkeling, ist nun ein weiteres Kindheitsidol auf den Zug aufgesprungen...

Mein Gott, Walther
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Daten
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Autoren: Mike Krüger, Till Hoheneder
Verlag: Piper
ISBN: 3492056954
Preis: 19,99€
gebundene Ausgabe, 288 Seiten


Inhalt
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Anlässlich seines 40jährigen Bühnenjubiläums wirft Mike Krüger einen Blick zurück - und er blickt zurück auf eine aufregende und abwechslungsreiche Karriere als Schauspieler ("Supernasen"), als Sänger ("Mein Gott, Walther", "Der Nippel") und als Entertainer ("7 Tage, 7 Köpfe"). So erfreute er wohl vor allem in den 70ern bis in die 90er Jahre einer großen Bekanntheit.

Und all die Idole meiner Kindheit tauchen wieder auf - Rudi Carell, Karl Dall, natürlich auch sein Schauspielpartner Thomas Gottschalk.

Aber seine Karriere (und seine Erzählung) beginnen viel früher - seine Kindheit verlief relativ einsam und war auch geprägt von Gewalt.

Und so berichtet er allerhand von auf und hinter der Bühne - ergänzt mit zahlreichen privaten Schwarz-Weiß-Aufnahmen. Die zeigen aber nicht nur Krügers Karriere, sondern auch Private Bilder, etwa von seinem Baby.

Er berichtet aber auch gleichzeitig von den Schattenseiten des Showbusiness - in dem Alkohol keine Nebenrolle spielt.


Fazit
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Mike Krüger gehört auf der Liste meiner Kindheitsidole sicher weit nach oben - nicht nur aufgrund der zahlreichen "Supernasen" Filme, ich hatte auch die Schallplatte (da merkt man gleich, wie alt ich bin). 7 Tage, 7 Köpfe habe ich geliebt!

Nun ist Mike Krüger heutzutage ja nicht mehr ganz so en Vogue - und das merkt man dem Buch auch ein bisschen an - ein paar der "Neben der Bühne" Storys sind zwar skurril und äußerst amüsant zu lesen. Allerdings artet das Buch in manchen Teilen ein bisschen in eine Selbstbeweihräucherung allá "Früher war ich mal was, dann muss ich heute immernoch was sein" ausartet. Einen ähnlichen Eindruck hatte ich übrigens auch beim Buch von von der Lippe... Immerhin hat er dem Kapitel "Suff im Showbiz" (Achtung: die saufen ALLE) ungefähr genauso viel Raum eingeräumt wie seiner Kindheit...

Ein bisschen habe ich das Gefühl, dass Mike Krüger uns nicht so extrem viel Neues zu berichten und nur eine Biografie geschrieben hat, weil es momentan einfach alle machen. Otto Waalkes fehlt noch - aber der ist jetzt auf Tour, wenn ich die Plakate neulich richtig gedeutet habe - also das kommt noch, spätestens, wenn die Tour floppt.

In diesem Sinne

Eure Anke

Freitag, 20. November 2015

{Thriller} Orsini und das ganz große Theater

Hallo Leute!

Ich mag ja Wien ganz gerne, schließlich ist es ja meine Wahlheimat. Gleichzeitig stehe ich auch auf gute Thriller - und wenn sich beides vereinen lässt, dann ist das Buch ganz weit oben auf meiner Liste...

Wien kann sehr kalt sein
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Daten
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Autoren: Georg Koytek, Lizl Stein
Verlag: btb
ISBN: 3442749964
Preis: 9,99€
480 Seiten, Taschenbuch


Inhalt
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Conrad Orsini hat die Wiener Kriminalpolizei und damit auch seine Kollegin Paula Kisch weit hinter sich gelassen. Doch seine Kollegin und deren Tochter Lilly wollen ihm nicht aus dem Kopf gehen. Und dann kommt nach Jahren der Anruf: Paula braucht Orsinis Hilfe.

Josef Meersburg, ein bekannter Burgschauspieler, stirbt. Qualvoll aufgespießt auf den Waffen, mitten auf der Bühne einer Hamlet-Aufführung am Burgtheater. Schnell wird der Fall zu den Akten gelegt. Doch dann bekommt Paula Wochen später sein Auge als eine Art Präsent serviert.

Nun soll Orsini als Komparse undercover ermitteln. Doch schnell merkt er, dass die Jungs eine eingeschworene und komplizierte Gemeinschaft sind und dass in dem komplizierten Geflecht nicht immer alles ganz einfach zu entwirren ist. Da ist der egoistische Hamlet und der noch egozentrischere Roth, der Meersburg bei der Neuaufnahme des Stücks ersetzen soll. Es herrscht eine komische Stimmung zwischen den einzelnen Grüppchen, eine Anspannung, die Orsini noch nicht so richtig fassen kann.

Gleichzeitig ermittelt Paula weiter - sie bekommt heraus, dass es nicht der erste Unfall auf der Bühne des Burgtheaters bleiben soll. Doch noch immer gibt es keine offiziellen Ermittlungen.

Und als dann auch noch "Shure", ein Tontechniker, in der Nacht von einem Beleuchtungssteg auf die Bühne stürzt, versucht das Burgtheater noch immer, das Ganze als Unfall darzustellen. Auch im Präsidium ist man sich noch nicht einig, schließlich darf Paula ermitteln. Und Orsini bleibt als verdeckter Ermittler. Und schnell kommt die Frage auf, wann wohl der nächste stirbt.


Fazit
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Wien-Krimis gibt es ohne Ende - historische, heutige. Irgendwie hatte ich aber noch nie einen, den ich richtig gut fand. Koytek und Stein jedoch gelingt es perfekt, die Wiener Atmosphäre mit einer sehr spannenden typisch Wienerischen Kulisse zu paaren und noch dazu, einen ausgefeilten Thriller mit tollen Charaktären zu formen.

Die taffe, alleinerziehende Mutter Paula, die sich selbst Vorwürfe macht, weil ihre Tochter bei ihrem Job immer zu kurz kommt - der etwas kaputte Ex-Cop Orsini, der sich von Tag zu Tag wohler fühlt unter den Menschen beim Theater... Das passt einfach super.

Endlich mal wieder ein richtig spannender Wien-Thriller. Anfangs habe ich ein bisschen gebraucht, um mich in die Geschichte einzufinden. Mir stand Anfangs Orsini ein bisschen zu sehr im Fokus und war für mich zudem nicht gerade ein Sympath, aber je sympathischer er mir wurde, umso spannender wurde die Geschichte für mich. Und da war er dann wieder, mein Point of no Return in einem Thriller, an dem ich dann mich abends zwingen muss, das Buch wegzulegen.

Von mir gibt es 4 Sterne, aber hauptsächlich, weil ich mir noch ein bisschen Freiraum nach oben geben will. Koytek und Stein schreiben ja hoffentlich noch ein paar Bücher.

In diesem Sinne

Eure Anke

{Jugendbuch} Johannas Reise zum Erwachsensein

Hallo Leute!

Junge Hunde - da fällt mir erstmal rein assoziativ der Welpe ein, der an Weihnachten bei meinen Eltern einzieht (nein, er wird kein Weihnachtsgeschenk, das ist nur zufällig so). In dieser Geschichte jedoch ist es ein Symbol - für das Erwachsenwerden...

Junge Hunde
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Daten
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Autorin: Cornelia Travnicek
Verlag: DVA
ISBN: 342104628X
Preis: 14,99€
Broschiert, 240 Seiten


Inhalt
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Johanna ist eigentlich relativ glücklich. Sie schreibt grade an ihrer Abschlussarbeit, kümmert sich gerne um die Tochter ihrer Nachbarin Julia oder um Herrn Glanz. Doch sie ist alleine. Ihre Mutter zog schon vor Jahren nach Peru, ihr Vater wird langsam dement und muss in ein betreutes Wohnen ziehen. Sie will sich am liebsten um alles und jeden kümmern, fürchtet dabei aber auch, dass sich irgendwer zu schlecht behandelt fühlt.

Doch dann ändert sich ihr Leben - erst geht ihr bester Freund Ernst nach China. Dort will er alles über seine Vergangenheit herausfinden. Als kleiner Junge wurde er adoptiert und will nun seine leiblichen Eltern kennenlernen. Doch in China merkt er schnell, dass es dort weit weniger leicht ist, als er gedacht hatte.

Und dann ändert sich auch ihr Leben. Denn als sie das Haus ihres Vaters ausräumt, stößt sie auf ein Geheimnis, das auch ihr Leben auf den Kopf stellen soll.



Fazit
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Die Geschichte an sich ist ja ganz interessant. Ein junges Mädchen und ein junger Mann auf der Suche nach Wahrheiten. Leben, die auf den Kopf gestellt werden. Wenn man sich zumindest ein bisschen Mühe gibt, kann man sich so richtig in die beiden jungen Hunde hineinversetzen - noch nicht ganz erwachsen, aber das geht manchmal schneller, als man denkt, besonders wenn etwas das bisherige Leben auf den Kopf zu stellen droht.

Nur die Sprache ist mir ehrlicherweise ein bisschen zu blumig, was mich leider beim Lesen sehr angestrengt hat. Es hat sich leider dadurch an manchen Stellen ein bisschen zu einer Schnulze verbogen, die es doch eigentlich gar nicht ist. "Der Tag ist frühmorgens mit flüssigem Licht übergossen worden und lichtern trieft es nun an den Bäumen herab", so lautet gleich der erste Satz des Buches und da war es dann, das Gefühl wie früher, als der Lehrer mit dem Fingernagel über die Tafel kratzte.

Für mich ist das Buch nichts, vielleicht bin ich mit 31 auch nicht mehr so ganz in der Zielgruppe. Deshalb gibt es von mir gute 3 Sterne.

In diesem Sinne

Eure Anke


Mittwoch, 18. November 2015

{Rezension} Nicht noch ein Biopic

Hallo Leute!

Momentan ist der Apple-Hype ja mal wieder ganz groß. Endlich hat auch der charismatische Apple Gründer Steve Jobs sein Biopic und endlich hat auch die Anke ihren Laptop mit einem Apfel. Was lag da näher als sich die neue Biografie zuzulegen, hätte ja sein können, dass da was Neues drin steht im Vergleich zu der Biografie, die Walter Isaacson bereits vor einigen Jahren auf den Markt geworfen hat...

Becoming Steve Jobs
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Daten
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Autor: Brent Schlender
Verlag: Siedler
ISBN: 3827500788
Preis: 26,99€
gebundene Ausgabe, 512 Seiten


Inhalt
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Der Journalist Brent Schlender lernt Steve Jobs kennen, als er gerade bei Apple rausgeflogen war. Schon Jahre bevor er als charismatischer Chef Apple zu einem weltweit führenden Unternehmen machte, Jahre bevor er an Krebs erkrankte. Er hatte gerade die Firma NeXT Computer gegründet, deren Markt noch ziemlich nebulös war. Zunächst weiß er nichts mit seiner Begegnung anzufangen-

In den nächsten 20 Jahren trifft er Jobs aber immer wieder, spricht auch mit wichtigen Weggefährten wie seinem späteren Nachfolger Tim Cook oder seinem erbitterten Konkurrenten Bill Gates. Dabei gelingt es ihm, ein wenig hinter die Fassade des Genies zu schauen, der doch vom Wahnsinn manchmal gar nicht so weit entfernt ist. Er freundet sich ein wenig mit ihm an - soweit man das bei dem exzentrischen Menschen denn kann und schreibt über die Jahre immer wieder über ihn.

All diese Begegnungen verarbeitet Schlender nun in diesem Buch.


Fazit
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Es ist mir selten bei einem Buch so schwer gefallen, es zu bewerten. Auf der einen Seite stellt Brent Schlender einen wirklich spannenden Menschen vor, einen Visionären, der unsere westliche Gesellschaft mit seiner Marke (dazu gehört neben Apple auch die Zeichentrickfirma Pixar) geprägt hat. Und vor allem ist Jobs ja weit mehr als nur ein Geschäftsmann - für viele Applejünger (gut, dass ich erst 2015 einer geworden bin) ist er eine Ikone. Bill Gates wird sicherlich von kaum einem Microsoft-User so verehrt wie Jobs von den Applejüngern.

Auf der anderen Seite weiß man schon so viel über Jobs - wie gesagt, die Biografie von Walter Isaacson habe ich schon gelesen. Man erwartet sich dann doch, wenn der Gute denn Freundschaft mit Jobs geschlossen haben sollte, dass er vielleicht etwas privatere Momente teilt, etwas, was über die Biografie von Isaacson hinausgeht. Irgendwie sucht man vergebens, was Steve Jobs denn nun über andere Unternehmer hinaushebt.

Doch darauf wartet man leider vergebens. Das Buch schreit so sehr nach Langeweile, dass ich es vom Nachttisch weglegen und woanders weiterlesen musste, mehr wie 1/2 Seite täglich hätte ich nämlich sonst nicht geschafft.

Mehr wie 2 Sterne kann ich daher leider nicht geben!

In diesem Sinne

Eure Anke