Montag, 28. November 2016

{Kurzweil} Peinlichkeiten 2


Hallo Leute!


Nach dem "Nackten im Treppenhaus" möchte ich euch gleich auch noch das Zweite Buch zu den Peinlichkeiten des Alltags vorstellen, das kürzlich erschienen ist. Diesmal handelt es sich um das Zweite Buch aus der beliebten Sekundenschaf-Reihe.

Hat deine Mutter Kinder?


Daten

Autor: Malte Welding
Verlag: Rowohlt
ISBN: 978-3-499-63197-9
Preis: 9,99€
Taschenbuch, 256 Seiten


Inhalt und Fazit

Jeder war schonmal ein Sekundenschaf, also ein kleines bisschen dusselig aus denen dann die Witze und Anekdoten entstehen, die die Freunde gerne über einen erzählen.  Manchmal sind es auch nur die kleinen Gedanken "Noreply, den Kerl kenn ich doch gar nicht..." . Ich muss sagen, ich kenne die Gedanken. Und weil ich sie selten für mich behalten kann, gelte ich auch in meinem Freundeskreis als Megaschussel.

Malte Welding sammelt diese Geschichten auf Sekundenschaf.de und veröffentlicht sie nun schon zum zweiten Mal in einem Buch - die kurzen Momente des Beknacktseins, die Momente, in denen man auch mal über sich selbst lachen muss. 

Das Buch vermittelt extrem kurzweilig vor allem eins: Bleib ruhig, du bist nicht alleine beknackt, das kann auch anderen passieren.

Man kann sich beim Durchblättern königlich amüsieren, ich persönlich empfand viele der Geschichten auch einfach nur als Albern und Doof. 

Von mir gibt es durchschnittliche 3 Sterne - es ist manches ganz amüsant, häufig dachte ich aber auch nur mitfühlend: Och jo, das hätte mir jetzt auch passieren können.

In diesem Sinne

Eure Anke

{Kurzweil} Peinlichkeiten 1


Hallo Leute!


Ich weiß nicht warum, aber kürzlich sind gleich zwei Bücher erschienen, die sich mit den Peinlichkeiten des Alltags auseinandersetzen. Beide werde ich euch am heutigen Sonntag vorstellen...

Beginnen möchte ich mit "Nackt im Treppenhaus".


Nackt im Treppenhaus



Daten

Autor: Oskar Simon
Verlag: Ullstein
ISBN: 978-3-548-37666-0
Preis: 9,99€
Taschenbuch, 208 Seiten


Inhalt und Fazit

Peinlichkeiten sind ja so eine Sache - meist ist das Schämen viel Schlimmer als das Mißgeschick selbst. Es gibt ja schließlich auch einen Grund, warum Millionen Menschen sich an der Scheidung von Sarah und Pietro laben oder an den Promis im Dschungelcamp - denn Mißgeschicke der anderen machen ja schließlich Spaß.

Dieses Buch beschäftigt sich mit den Mißgeschicken anderer Menschen - ergänzt um Cartoons von Til Mette. Nicht genauer definierte Menschen (meist mit Initialien unterschrieben) erzählen den schlimmsten Moment ihres Lebens und man selbst muss schmunzeln. Man fühlt sich ein bisschen gemein.

Aber die Geschichten sind ergänzt durch psychologische Kommentare des Autors - warum ist Fremdscham so in und beruhigt den Kopf? Warum ist Eigenhumor manchmal lebenswichtig.

Das Buch liest sich recht amüsant - die Anekdoten bringen einen zum Schmunzeln, der Psychologe hinterher zum drüber Nachdenken ("Darf ich das jetzt eigentlich"). 

Allerdings sind die Geschichten nett, um mal drin zu blättern, immer wieder schlägt man dieses Buch sicherlich nicht auf. Es ist eine kurzweilige Abwechslung, mehr aber auch nicht.

In diesem Sinne

Eure Anke



{Krimi - Norwegen} Psychologin trifft Vergangenheit


Hallo Leute!


Ich bin ja ein echter Fan von Norwegenkrimis aller Art. Und nachdem ich den ersten Fall von Ina Grieg verpasst habe, wollte ich Teil 2 doch endlich mal probieren - Lars Maehle kam mir auf den SuB - um eins vorweg zu nehmen, begeistern konnte er mich leider nicht.



Daten

Autor: Lars Maehle
Verlag: Ullstein
ISBN: 978-3-548-28740-9
Preis: 9,99€
Taschenbuch, 304 Seiten

Inhalt

Ina Grieg hat schon früh ihre Heimat in den Wäldern im Norden von Norwegen verlassen - zu unwohl fühlte sie sich nach diversen Ereignissen. Zurückkehren wollte sie eigentlich niemals. Doch dann kommt eine Einladung zu einem Klassentreffen und Ina beschließt, mit ihrer Heimat Frieden zu schließen.

Sie kommt zurück. Doch sehr schnell brechen die alten Wunden - vor allem die Geschichte um Sonja - wieder auf. Sonja war eine Mitschülerin, die im Alter von 14 Jahren spurlos verschwand. Kaum in der alten Hütte angekommen trifft sie auf Tom Kaser. Der leicht verschrobene Mann wurde damals von allen für den Hauptverdächtigen gehalten, doch er war Sonjas eigentlich einziger Freund, da das Mädchen häufig mit Mobbingattaken konfrontiert war.

Und dann kommt plötzlich alles wie eine Welle auf Ina zu - sie erhält Briefe von der eigentlich totgeglaubten Sonja. Sie beginnt, den Fall neu aufzurollen und dabei kommt Schreckliches ans Licht.

Fazit

Nun klingt das zuerst mal alles nach einer wahnsinnig spannenden Geschichte - Ina kommt zurück, Vergangenheit überschlägt sich - Ina findet das Unrecht.

Leider liest sich das Ganze unglaublich zäh. Bei einem Krimi sollte man nicht mit den Gedanken beim Einkaufszettel sein - leider war ich das ständig (und das obwohl ich schon eingekauft hatte). Irgendwie wirkte die Handlung auf mich gar nicht - nicht mal gut oder schlecht sondern wirklich absolut gar nicht, kein "Ich will unbedingt wissen wie es weitergeht".

Ich habe das Buch nach 1/2 abgebrochen, weil es einfach nix für mich war. Die Charaktäre waren flach bis anstrengend, die Handlung kam nicht vorwärts, leider durchgefallen.

In diesem Sinne

Eure Anke

Samstag, 26. November 2016

{Krimi - Bayern} Wo Realität und Fiktion verschmelzen


Hallo Leute!

Der Tatort am Sonntag Abend gehört ja für mich seit frühester Jugend zum Sonntäglichen Pflichtprogramm. Und schon seit sehr langer Zeit arbeitet in München eines meiner Lieblingsermittlerduos - Batic und Leitmayr. 

Als ich hörte, dass Batic alias Miroslav Nemec einen Krimi geschrieben hat, wanderte der sehr schnell auf meinem SuB, und zwar ganz weit oben.

Die Toten von der Falkneralm


Daten

Autor: Miroslav Nemec
Verlag: Knaus
ISBN: 3813507025
Preis: 19,99€
Gebundene Ausgabe, 256 Seiten

Inhalt

Miroslav Nemec hat eigentlich keine Lust. Er soll an dem Wochenende in einem Luxushotel in den bayrischen Alpen an einem Seminar zum Thema Truth & Fiction in Crime teilnehmen und bei einer Diskussionsrunde Rede und Antwort stehen. Schon bei der Anfahrt sieht er, dass sich ein grausamer Sturm auftut. Gerade noch schafft er es, die Seilbahn zum Hotel zu besteigen.

Dort angekommen trifft er gleich auf andere Gäste, die ihm ein wenig auf die Nerven gehen. Eine Dame ist fürchterlich verliebt, deren Mann ist eifersüchtig - Miroslav will eigentlich nur nach Hause. Inzwischen wird der Sturm immer schlimmer, man hört draußen die Bäume krachen.

Dann ein Schrei - im Pool liegt ein Toter. Anfangs glaubt man noch an einen Unfall - doch bis zum Ende der Nacht werden zwei weitere Menschen sterben. Und am nächsten Morgen ist das Hotel von außen nicht erreichbar. Und so macht sich der Berufs-(Tatort)-Kommissar auf die Jagd nach dem Mörder.


Nun, ich will ehrlich sein. Die Aufmachung ist schon sehr schick - dicker Bio-Einband. 

Das Thema allerdings hat einen Bart, länger als der Weihnachtsmann - Sturm, Gruppe abgeschlossen von der Zivilisation, einer muss der Mörder sein. Ich kann schon nicht mehr zählen, in wie vielen Tatorten, Soko-Folgen oder Büchern das schon vorkam. 

Zugegeben, sprachlich ganz gut umgesetzt ist es. Mit viel Witz lässt der Kommissar in sein Innerstes blicken und damit perfektioniert er den Eindruck, dass Wahrheit (die Person existiert ja wirklich) und Fiktion (ist ja nur eine Geschichte) verschmelzen.

Allerdings zieht sich das Thema "Ich will gar nicht hier sein, aber das ist mein Job" etwas zu lange hin. 3 Tote soll es laut Klappentext geben - da MUSS doch so langsam mal was passieren, da mit der Herr Schauspieler keine schlechte Laune mehr hat.

Ich war nicht ganz so begeistert, wie ich es erwartet hätte, mehr wie 3 Sterne kann ich leider nicht geben.

In diesem Sinne

Eure Anke

{Wien - 20. Jahrhundert} Ein Wiener Original


Hallo Leute!


Kaum ein Ort wird mehr mit Wien verbunden als das berühmte Hotel Sacher mit seiner Schoko-Marillen-Torte und seinem echten Wiener Flair. Der Erfolg des Sacher ist auch intensiv verbunden mit einer Frau - Anna Sacher, die Gattin des Gründers, die das Hotel im Fin de Siecle berühmt gemacht hat.

Monika Czernin liefert ihre Biografie.


Anna Sacher und ihr Hotel


Daten

Autorin: Monika Czernin
Verlag: Penguin
ISBN: 332810058X
Preis: 10€
Taschenbuch, 352 Seiten


Inhalt

Die extrovertierte Anna Sacher hat das berühmte Hotel hinter der Wiener Oper zu dem gemacht, was es bis heute ist - ein Symbol für die aufstrebende Metropole Wien. Früh zur Witwe geworden, steckte sie all ihre Energie da hinein, dem Sacher einen Glanz zu verleihen, dass es zu einem verlängerten Speisesaal der Kaiserfamilie wurde - nur ohne die Etikette.

Über die Jahre hinweg gelingt es Anna, die Berühmtheiten ins Sacher zu holen. Und jedem dieser berühmten Gäste widmet die Autorin ein Kapitel - von Kronprinz Rudolf und seiner Mutter, Kaiserin Elisabeth über Gustav Mahler, Klimt oder dem König von Serbien.


Fazit

Gekonnt charakterisiert Monika Czernin nicht nur die schillerndste Persönlichkeit der glanzvollen Wiener Ringstraßen Ära, sondern auch ihre Zeit - die Zeit des wirtschaftlich aufstrebenden Wien, in der jeder, der was auf sich hält, auf der Ringstraße präsent ist.

Direkt taucht man ein in diese Glanzvolle Ära, in der es in Wien vor Reichtum und Künstlern nur so wimmelt - und man erlebt all die Anekdoten - vom Nackten Erzherzog bis hin zum Dinner mit Kaiserin alles hautnah mit. 

Ein bisschen erlebt man dieses Feeling noch heute. Das Buch ist optimal für alle Wienfans, die gerne auf der Ringstraße flanieren und im Kaffeehaus sitzen - nirgends lässt sich das Buch besser mit einer leckeren Sachertorte genießen als dort.

In diesem Sinne

Eure Anke

{Papst - Kirche} Papst und die Finanz

Hallo Leute!

Irgendwie liegt sie mir ja schon am Herzen, die katholische Kirche. Und deshalb lande ich derzeit immer häufiger bei Büchern, die sich mit der Arbeit von Papst Franziskus beschäftigen. Eines mit besonderer Brisanz ist das kürzlich erschienene Dossier von Gianluigi Nutzt…

Alles muss ans Licht - Das geheime Dossier über den Kreuzweg des Papstes
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Daten
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Autor: Gianluigi Nuzzi
Verlag: Goldmann
ISBN: 3442159121
Preis: 9,95€
Taschenbuch, 384 Seiten



Inhalt
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Vatileaks 2.0, so könnte man sicher das X. Skandalbuch von Gianluigi Nuzzi überschreiben. Nun ist Papst Franziskus angetreten, um die Kurie zu Reformieren, ein Anliegen, dass der alte Papst zwar hatte, er sah sich allerdings unfähig dazu, weshalb er, wie man vermutet, 2013 zurückgetreten ist.

Und schon bald nach seinem Amtsantritt erreichen den neuen Chef erschreckende Briefe. So wird die Cosea-Kommission gegründet, die sich einen Überblick über die Finanzen im Vatikan verschaffen soll. Doch das ist ein schier unmögliches Unterfangen, stößt man doch in jeder Kommission auf neuen Filz - Postulatoren, die horrende Summen für die Bearbeitung einer Heiligsprechung nehmen, aber keine Abrechnung abliefern müssen, Bauarbeiten, die ohne Kostenvoranschlag begonnen werden und am Ende das X-fache kosten sollen, greise Kardinäle, die in Luxuspalais keine Miete zahlen.


In seinem Buch beschreibt Nuzzi anhand von Originaldokumenten den harten Kampf, um die Kurie zu reformieren. Er beschreibt die Schwierigkeiten der Cosea Kommission, das Schweigen zu durchbrechen und sich überhaupt einen Überblick zu verschaffen, um das Geld am Ende denen zukommen zu lassen, die es nach dem ursprünglichen Konzept der Kirche am meisten bräuchten - den Armen.





Fazit
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Nun stamme ich ja aus dem Bistum, das aufgrund seiner Verschwendungssucht der Kirche einige Gläubige (darunter auch meine Eltern) verloren hat. Ich lebe allerdings schon seit einiger Zeit nicht mehr in Limburg. Mit seinen geheimen Unterlagen zeigt Nuzzi nun bereits zum wiederholten Male, dass Bischof Tebartz-van-Elst kein Einzelfall ist.

Die gesamte Kurie scheint ausschließlich aus zwielichtigen Senioren zu bestehen, die in Rom ihre Luxusdomizile mietfrei bewohnen (keine davon unter 300 Quadratmeter außer die von Papst Franziskus, die hat 50 qm. Gerne lässt man sich mit schicken Wagen durch Rom kutschieren - außer der Papst sieht es, denn er lebt es vor, steigt bei Besuchen etwa auf Lampedusa auch mal in den alten Jeep eines Anwohners, anstatt sich die gepanzerte Limousine nachschicken zu lassen. Und das eingesparte Geld soll zumindest den Armen zukommen.

Doch gerade das, so belegen es die Unterlagen aus größtenteils unbekannter Quelle, ist für den Papst quasi unmöglich, da sich jahrhundertealter Filz im Vatikan festgefressen hat - die Kardinäle leben wie die Fürsten und der große Teil an Spendengeldern werden nicht - wie eigentlich vorgesehen, für die Armen verwendet, sondern fließen direkt in die Finanzlöcher der Kurie. Dabei fragt man sich immer wieder, wie genau man über die Jahrhunderte so blind sein kann und ob der alte und kranke Papst wirklich die Möglichkeit hat, alleine diesen Filz zu durchbrechen - zu viel Macht liegt schließlich auf denjenigen, die von diesen finanziell beinahe schon kriminellen Machenschaften profitieren - den Kardinälen.

Das Buch liest sich beinahe wie ein Thriller, jedoch muss man sich immer wieder in Erinnerung rufen, dass genau das mit den Geldern gemacht wird, die aus der ganzen Welt von Gläubigen jährlich nach Rom geschickt wird, in dem Glauben, dass man damit den Armen hilft. Ich musste zeitweise aufhören, das Buch zu lesen, weil mir regelrecht schlecht wurde - ein Finanzgebaren, was für die Kirche weder gut noch zeitgemäß ist.

In diesem Sinne

Eure Anke

Donnerstag, 17. November 2016