Hallo Leute!
So ein richtig guter Regionalkrimi braucht Humor und in gewisser Weise auch eine Prise Regionalkolorit. Das gelingt Klaudia Blasl in ihrem neuen Krimiroman wieder perfekt.
Gamsbartmassaker
DATEN
Autorin: Klaudia Blasl
Verlag: emons
ISBN: 3956518147
Preis: 11,90€
Taschenbuch, 272 Seiten
INHALT
Irgendwo in Österreich liegt das Damischtal. Hier, in dem abgelegenen Tal, kennt jeder jeden - außer wenn die Touristen immer mal vorbeischauen. Schließlich gibt es hier ein Wellnesshotel, das ganz speziell für Hunde ausgelegt ist.
Doch dann soll ausgerechnet das Krankenhaus in eine Unterkunft für Flüchtlinge umgewandelt werden. Das passt der Bevölkerung gar nicht - da wird schonmal das Schießeisen ausgepackt. Erst wird ein Mops in der Regenwassertonne ertränkt. Doch es bleibt nicht bei tierischen Opfern - eine grausame Mordserie beginnt.
Ergänzt wird das Ganze übrigens durch echte österreichische Rezepte passend zum Buch.
FAZIT
Was Krimis angeht, ist Österreich schon sehr speziell - das spürt man, wenn man hier lebt und sich regelmäßig österreichische Filmproduktionen anschaut. Diese Krimis sind immer von einem rabenschwarzen Humor und einer gewissen Hinterwäldleratmosphäre geprägt - vielleicht kennt man ja in Deutschland Serien wie "4 Frauen und 1 Todesfall" oder "Soko Wien". Ich muss sagen, ich LIEBE diese Produktionen.
Und in diese Reihe passt auch der nach "Miederhosenmord" zweite Werk von Klaudia Blasl.
Grandios, natürlich auch ein bisschen klischeehaft, baut sie ihre Geschichte rund um die Einwohner des abgelegenen Damischtals auf - voll von rabenschwarzem Humor ist man manchmal sogar ein bisschen erschreckt. Denn wenn man mal (aus Versehen) als Piefke in so ein Dorf gerät, wird es auch wirklich gefährlich, man hat zumindest den Eindruck, dass jeder das fremde Auto anschaut (was auch übrigens mit einem Leihwagen mit Wiener Kennzeichen wunderbar klappt). Eben diese Atmosphäre wird in diesem Roman grandios transportiert.
Natürlich hat man den beinahe schon absolutistischen Dorfbürgermeister, der das Wellnesshotel für Hunde erst ins Dorf geholt hat oder auch seinen Gegenspieler Schragl, der die "Gewinnorientiere Willkommenskultur" befürwortet.
Die Rezepte finde ich persönlich ein bisschen zu viel des Guten. Es ist momentan voll im Trend, Krimiromane mit Rezepten zu publizieren - ich find das blöd, ich kaufe ja schließlich auch kein Kochbuch, um einen spannenden Krimi zu lesen. Aber das ist sicherlich meine persönliche Geschmackssache.
Gar nicht gefällt mir das "Flüchtlingsthema", das momentan irgendwie in jedem zweiten Kriminalroman vorkommt - mal lustig, mal dramatisch - mir zu viel...
In diesem Sinne
Eure Anke
In diesem Sinne
Eure Anke
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen