Mittwoch, 16. Juli 2014

[Rezension] Literarische Weltreise (2)

Hallo Leute!

Kennt ihr das, ein Land, von dem man es gar nicht denkt, zieht einem nach dem Urlaub dort immernoch besonders an? Sei es, weil ihr dort ein besonderes Abenteuer hattet oder weil es da einfach besonders schön ist. So eine Reise war für mich mein Rumänien-Trip im vergangenen Jahr - ich kam verlobt zurück und auch sonst irgendwie verändert.

So stieß ich neulich auf ein spannendes Buch, das ich euch heute vorstellen möchte...

Gebrauchsanweisung für Rumänien
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Daten
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Autor: Jochen Schmidt
Verlag: Piper
ISBN: 978-3-492-27627-6
Preis: 14,99€ (D) 15,30€ (A)


Inhalt
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Der Journalist Jochen Schmidt ist in Ostberlin aufgewachsen und reiste bereits 1988 das erste mal zum Wandern nach Rumänien. Der Leser begleitet ihn durch ein Land, das noch heute unter zahlreichen Spuren Ceaucescus leidet, unter Ausbeutung der Natur und unter dem Auswandern der zahlreichen Siebenbürger Sachsen.

Er kommt zunächst mit dem Zug an, lernt die Region im Norden kennen, bevor er weiter zu einem Sprachkurs nach Bukarest reist. Dort wird er von Straßenhunden verfolgt, besucht den Palast, immerhin das zweitgrößte Gebäude der Welt und findet sich dabei in einer anderen Welt als im heimischen Berlin.

Er berichtet von zahlreichen Ausflügen, sei es in die Klöster der Moldau, am Schluss reist er sogar ins Donaudelta und lernt dort die Fischer kennen. Er kommt nach Bran, wo beim vermeintlichen Dracula-Schloss Vampirdevotionalien aus China verkauft werden, er bereist Dörfer, die heute beinahe leer sind, weil die Siebenbürger Sachsen geflohen sind, er kommt nach Horezu ins weltbekannte Kloster, nach Curtea de Arges, wo die Könige begraben wurden.


Fazit
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Rumänien ist ein interessantes Land, gerade weil es touristisch noch nicht so extrem erfasst ist wie etwa Griechenland. Vor allem ist es abwechslungsreich und vor allem die Leute im Donaudelta habe ich als extrem Gastfreundlich kennengelernt, wie Schmidt auch. Natürlich ist es keine Gebrauchsanweisung für das Land - sowas kann man gar nicht schreiben. Es ist vielmehr eine sehr schöne und humorvolle Liebeserklärung an jeden einzelnen Landstrich, die unterschiedlicher nicht sein könnten.

Rumänien ist sicher kein typisches Urlaubsland, wie Griechenland oder die Strände der Türkei. Aber wer dieses Buch liest, wird sich in dieses Land verlieben und es auch mal anschauen wollen. Sicher ist es speziell, dass sich Schmidt vor allem in die riesigen Industriebrachen verliebt als in ein liebliches Schlösschen. Aber um ehrlich zu sein, mir ging es genauso. Ich fand die Pferdegespanne auf der Landstraße und die riesigen Schlaglöcher einfach toll, eben weil man hier nicht in einem Haufen biertringender Malletouristen landet, man fühlt sich in manchen Regionen als Tourist fast schon ein bisschen als Pionier.

Von mir gibt es für dieses tolle Reisebuch ganz klare 5 Sterne.

In diesem Sinne

Eure Anke

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