Sonntag, 20. Juli 2014

[Rezension] Ein paar coole Tipps für die Vatikan-Reise

Hallo Leute!

Gebrauchsanweisungen sind immer gut - wobei ich sie geständigerweise nur selten vollständig lese. Kürzlich bin ich aber auf eine super Reihe aus dem Piper-Verlag gestoßen... Gebrauchsanweisungen für die Reise. Besonders gespannt war ich natürlich erstmal auf die Ziele wo ich schon war... Ist ja logisch, ich will ja wissen, ob ich alles richtig gemacht habe. Meine Reise in den Vatikan ist zwar mittlerweile 11 Jahre her - damals kam der Papst sogar noch aus Polen und mein damaliger Bischof (ja, ich komme aus der Nähe von Limburg) lebte in einer bescheidenen 2 Zimmer Wohnung. Umso gespannter war ich darauf, was ich damals im Vatikan alles verpasst habe...

Gebrauchsanweisung Vatikan
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Daten
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Autor: Rainer Stephan
Verlag: Piper
ISBN: 3492275494
Preis: 14,95€


Inhalt
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Zum Inhalt ist zunächst einmal zu sagen: Das Buch erschien 2009 - daher ist auch immernoch vom deutschen Papst Benedikt die Rede. Den gibts zwar immernoch, aber er ist ja inzwischen Papst i.R.

Nun, um was geht es in dem Buch? Das ist kurz erläutert - es geht natürlich um den Vatikan. Dabei geht es nichteinmal um die Weltkirche, sondern wirklich um das Staatsrechtliche Gebilde, deren Oberhaupt damals Benedikt XIV. war. Also grob gesagt um alles, was man wissen muss, um den Vatikan und dessen exterritorialen Regionen effektiv besuchen zu können.

So wird etwa erläutert, wie man an Karten für die Mittwochliche Generalaudienz kommt. Aber das ist etwas, das kann man auch im Reiseführer erfahren. Auch dass man als Deutscher bzw. Deutschsprachiger legal das bewachte Tor der Schweizer Garte durchschreiten darf, wenn man auf den Campo Santo Teutonico, also den Deutschen Friedhof, will der direkt neben dem Petersdom liegt. Oder auch wie man legal in den Apostolischen Palast kommt, etwa indem man bei der Neuernennung eines Kardinals (am besten natürlich eines Deutschen) zum Gratulieren will - auch mit diesem Stichwort lässt einen die Schweizer Garte vorbei. Auch mit einem Rezept für ein Medikament bekommt man einen sagenumwogenen Passierschein, um zur Vatikanischen Apotheke (übrigens Steuerfrei) zu kommen.

Aber auch weniger Praktisches wird geboten - sondern viel mehr Interessantes. So erfährt man etwa, dass die einzige vom Vatikan betriebene Bar auf dem Petersdom am Fuss der Kuppel liegt oder dass die Angestellten des Vatikans steuerfrei einkaufen dürfen - als Otto-Normal darf man das aber leider nicht. Auch in die Katakomben wird man im Zuge der Wallfahrt zu den 7 traditionellen römischen Wallfahrtskirchen begleitet, genauso wie zur Nekropole und nach Castel Gandolfo, dem Sommersitz des Papstes (übrigens ein Biobauernhof). Auch spannend fand ich, dass eine gute Freundin von Papst Benedikt zunächst ihm den Haushalt machte und auch im apostolischen Palast lebte.




Fazit
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Das Buch ist ganz anders wir das aus der "Gebrauchsanweisung" Reihe bereits besprochene Rumänien-Buch. Während das mehr eine Liebeserklärung an Rumänien war, enthält dieses Buch mehr Praktisches Wissen, was man gleich auf der nächsten Romreise (ja die kommt bestimmt, schließlich bin ich n echter Katholik - dem Bistum Limburg schon 2004 entflohen) ausprobieren mag.

Es ist viel Überraschendes dabei - wobei ich solche Sachen wie die Geschichte mit dem Deutschen Friedhof 2003 zwar noch nicht kannte inzwischen aber schon. Das Buch ist sehr amüsant geschrieben, man will am liebsten in den Flieger steigen und alles ausprobieren - für den Vatikan alleine reicht ja eine Romreise eh gar nicht aus.

Irritierend ist allerdings, dass das Buch schon von 2009 ist - immerhin 5 Jahre alt. Der Papst ist ein anderer - vielleicht wäre da mal eine Neuauflage fällig - ich würde sie kaufen!

Am tollsten fand ich übrigens einen Ausruf eines Mitarbeiters der päpstlichen Sternenwarte in Castel Gandolfo. Auf die Frage, warum man Galileos Rache in Rom zuließe, sagte er "Sie bewegt sich doch... Langsam - die katholische Kirche".

In diesem Sinne

Eure Anke

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