Freitag, 25. September 2015

[Rezension] Reise in die Vergangenheit

Hallo Leute!

Fredy Gareis ist für mich einer der faszinierendsten jungen Journalisten in ganz Deutschland - vor allem seit ich sein letztes Buch gelesen habe - damals fuhr er mit dem Fahrrad von Tel Aviv nach Berlin. Auch mit diesem Projekt hat er sich große Ziele gesetzt. Als Kind russischer Abstammung ist er zwar in Baden Würtemberg aufgewachsen, doch geboren wurde er in Almaty im heutigen Kasachstan.


100 Gramm Wodka
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Daten
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Autor: Fredy Gareis
Verlag: Malik
ISBN: 389029457X
Preis: 14,99€


Inhalt
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Fredy Gareis kann sich kaum mehr an das Leben in der Sowjetunion erinnern. Schon 1976 kam er mit seiner Mutter nach Deutschland. Dort schämte man sich ein bisschen seiner Herkunft. Doch als seine Oma stirbt, nimmt er sich das zum Anlass zu einer ungewöhnlichen Reise.

Mit dem Flieger geht es nach Sankt Petersburg, von dort mit dem Zug nach Moskau. Dort plant er, ein Auto zu kaufen und bis nach Magadan am Pazifik zu fahren. 12000 km, einmal quer durch Russland, auf den Spuren seiner Vergangenheit und seiner Vorfahren.

Seine Großmutter musste im Arbeitslager Soda brechen, am Himbeersee. Dort wurde auch seine Mutter geboren - die schämt sich bis heute dafür, dass so etwas in ihrem Pass als Geburtsort steht.

Seine spannende Reise beginnt in Sankt Petersburg. Mit dem Zug fährt er weiter nach Moskau. Dort kauft er sich einen alten Militärjeep, der schon am ersten Tag einen Platten hat und es nicht über 80 km/h schafft. Davor flieht er in Moskau vor der Polizei, weil seine Freunde mit ihm nach einem Wodka-Exzess noch Auto fuhren.

Er wird auf eine Hochzeit eingeladen und geht mit einem wildfremden, irgendwo an einem See fischen (und Wodka trinken, auf die Freundschaft). Und mit all diesen kleinen Ereignissen versucht er zu ergründen, was die russische Seele ausmacht.


Fazit
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Die Reisen von Fredy Gareis sind immer speziell und mutig. Schon auf seiner Reise aus dem Nahen Osten nach Berlin konnte er mich faszinieren. Er erlebt dabei etwas, was man als normaler Reisende, der in einer Gruppe unterwegs ist mit einem Guide, die Landessprache nicht kennt, nur selten erlebt - er findet die Seele eines Landes, das ihm einst Heimat war.

Die vielen kleinen Feinheiten, die zufälligen Begegnungen - sei es die improvisierte Hilfe bei einer Reifenpanne oder dass man sich den Wodka auch mal mit einem fremden teilt - und jeder Russe hat Wodka dabei. Er packt auch schonmal sein Zelt aus und erlebt dabei eben Dinge, wie eine spontane Einladung zu einer Hochzeit. Er erfährt, wie die Russen wirklich ticken, fernab jedlicher Vorurteile. Es ist kein einfacher Reisebericht, sondern eine Reise in die russische Seele.

Von mir gibt es eine ganz klare Leseempfehlung...

In diesem Sinne

Eure Anke

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