Samstag, 5. September 2015

Nordkorea - Innenansichten (1)

Hallo Leute!

Nordkorea ist irgendwie faszinierend, eine Diktatur, die sich völlig abschottet, kaum Leute ins Land lässt. Ich habe mich vermutlich schon alleine disqualifiziert, dass ich zwei Bücher gelesen habe, die Innenansichten darstellen...

Flucht aus Lager 14
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Daten
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Autor: Blaine Harden
Verlag: Goldmann
ISBN: 3442157846
Preis: 10,99€


Inhalt
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Blaine Harden erzählt die Geschichte von Shin Dong hyuk, einem Menschen, der in Nordkorea schon dazu geboren wurde, im Gulag aufzuwachsen. Seine Familie sind Regimegegner gewesen, laut der Ideologie sind diese Familien bis in die dritte Generation auszumerzen. Und so lebt der kleine Shin von Geburt an im Lager 14, einem der Straflager Nordkoreas. Er geht dort zu Schule und lernt rudimentär lesen und schreiben, muss mitansehen, wie der Lehrer ein kleines Mädchen zu Tode prügelt, weil er 5 Maiskörner in ihrer Tasche findet, die sie vom Boden aufgehoben hat.

Als er älter wird, muss er zu schwerster Arbeit ins Bergwerk, es gilt, die Tagesquote zu erfüllen, 4 schwere Loren mit Kohle müssen ans Tageslicht gebracht werden.

Das Wort Liebe kennt er nicht, in seiner Mutter sieht er nur als Nahrungskonkurrenten, sieht mit an, wie sie gehängt wird.

Doch mit 23 gelingt ihm die Flucht, er gelangt nach Seoul, ins für ihn fremde Südkorea, muss sich erst mühsam zurechtfinden. Später geht er in die USA und setzt sich für die Menschenrechte in Nordkorea ein.


Fazit
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Der Umgang mit Menschen in Nordkorea ist bekanntlich nicht einfach. Kaum ein Mensch kommt nahe genug heran, um die eklatanten Menschenrechtsverstöße beschreiben zu können. Shin Dong hyuk allerdings war mittendrin, ist in einem Lager geboren, beinahe ohne eine Chance, dort herauszukommen. Er wächst damit auf, Privilegien zu erhalten, wenn er andere denunziert und hart arbeitet - und damit, dass er von den Launen der Lagerwärter abhängig ist - beinahe so, wie man sich ein Konzentrationslager vorstellt.

Dann gelingt ihm die Flucht in eine Welt, die ihm völlig fremd ist - kaum gebildet, er kann nur rudimentär lesen und schreiben. Dennoch schafft er es auf beeindruckende Weise, sich durchzusetzen und sich für die Rechte der Menschen in seiner Heimat einzusetzen.

In dem Buch erfährt man soweit ich weiß erstmalig, wie es in einem solchen Lager wirklich zugeht, von denen - so schätzt man - mehr als 20 Stück in Nordkorea existieren, wie brutal die Menschen ausgenutzt und erniedrigt werden, deren Großeltern vielleicht im Koreakrieg für Japan gedient haben o.ä.

Leider erzählt er seine Geschichte nicht selbst, sondern ein amerikanischer Journalist, kleiner Wehmutstropfen.

In diesem Sinne

Eure Anke

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