Montag, 25. April 2016

{Humor - Konsum} Neues von der Baumarktkasse

Hallo Leute!

Ich muss zugeben, ich bin ja ein Baumarktkind. Gefühlt die Hälfte meiner Kindheit bin ich mit Papa und/oder Mama in den diversen Baumärkten des Lahn-Dill-Kreises unterwegs gewesen - mal um Zement zu kaufen (Papa) und mal um Blumen für den Garten zu kaufen (Mama).

Das Leben ist ein Baumarkt
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Daten
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Autor: Mirco Trompetter
Verlag: riva
ISBN: 3868839003
Preis: 5€
Taschenbuch, 224 Seiten


Inhalt
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Baumärkte sind ein wahres Schlaraffenland für Selbermacher - oder diejenigen, die es gerne werden wollen. Entsprechend schwer hat man es als fachkundiger Baumarktverkäufer - man muss die spärlichen Anweisungen verstehen und befolgen, die der Gatte der Kundin auf einen Schmierzettel gemalt hat oder den Kunden klarmachen, dass sie ihr Vorhaben (Anleitung meist aus dem Internet) so gar nicht in die Tat umsetzen können.

Mirko Trompetter erzählt aus seinem Alltag als Baumarktverkäufer, er erzählt von all den Ehefrauen, die unsicher vor ihm stehen und irgendwelche Dinge aufzählen, die es so gar nicht gibt. Von all den wütenden Kunden, die Dinge umtauschen wollen, die sie bei der Konkurrenz gekauft haben.

Das Buch ist daher eine kleine Ansammlung von witzigen, tragischen und skurilen Erlebnissen, die den Alltag eines Baumarktverkäufers bestimmen.


Fazit
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Wer kennt das nicht - egal ob Baumarkt oder Elektromarkt. Wenn man eigentlich zurechtkommt, hat man 3 Verkäufer an der Hacke und wenn man Hilfe braucht, dauert es Stunden, bis sich jemand zuständig fühlt. Mir ging das zuletzt so, als ich eigentlich nur jemanden brauchte, der mir bei Saturn mein MacBook aus dem Lager holt. Geschlagene 30 Minuten habe ich gewartet - wenn das nicht der letzte Tag des Preisangebotes gewesen wäre, wäre ich gegangen.

Das Buch finde ich persönlich sehr schwierig zu beschreiben. Auf der einen Seite habe ich mich natürlich königlich amüsiert, weil ich manchmal selbst so vor einem Baumarktverkäufer stehe, mein Mann hat mich geschickt, er braucht irgendwas mit Holz (oder so).

Auf der anderen Seite begibt sich der Autor auf ein (Achtung Baumarktmetapher) schmales Brett zwischen ganz amüsant und manchmal auch etwas beleidigend oder kränkend. Schließlich war ich zumindest immer der Meinung, dass die Baumarktverkäufer genau dafür zuständig sind, Leute zu beraten und Dinge zu bestellen. Einmal beispielsweise erzählt er einem Kunden, der Fliesen bestellt hatte, das Frachtschiff wäre untergegangen, nur weil er vergessen hat, die Fliesen zu bestellen. Klarer Fall von "Job verfehlt" habe ich da manchmal gedacht. Manchmal scheint er die Kunden einfach mal so zu verarschen - anstatt dem Kunden direkt zu sagen, dass die umzutauschende Silikonkartusche bei der Konkurrenz gekauft wurde, wird der erstmal an der Nase herumgeführt - ist zwar vielleicht ganz lustig, aber in der gleichen Zeit wartet vielleicht ein anderer, seriöser Kunde.

Jedenfalls erfährt man, was der Baumarktmitarbeiter so denkt, wenn er den Pfad der Tugend verlässt und sich vor den Kunden versteckt - schließlich erkennt er genau, welcher Kunde nicht beraten werden will und zwingt ihm ein Gespräch auf.

Nun, vielleicht habe ich selbst schon viel zu oft ungeduldige, genervte Verkäufer erlebt (meistens im Elektromarkt, aber das ist ja fast das gleiche) um dem Buch wirklich positives abzugewinnen oder vielleicht sollte ich mal ein Buch über all die Mediamarkt und Saturnverkäufer schreiben, die mich dort schon von Abteilung zu Abteilung geschickt haben, obwohl ich ja eigentlich nichtmal beraten werden wollte, sondern nur irgendwas aus dem Lager brauchte.

Von mir gibt es aufgrund des Unterhaltungsfaktors 3 Sterne, nochmal würde ich mir das Buch aber nicht kaufen.

In diesem Sinne

Eure Anke

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