Hallo Leute!
Die Generation Praktikum ist ja mittlerweile beinahe ein geflügeltes Wort. Als Nadine Lashuk 2006 nach Minsk kommt, will sie nach 3 Monaten Praktikum eigentlich wieder gehen. Doch eins kommt dazwischen - ein echter Belarusse mit dem Namen Aliaksei.
Liebesgrüße aus Minsk
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Daten
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Autorin: Nadine Lashuk
Verlag: Malik
ISBN: 3890294634
Preis: 14,99€
Broschiert, 256 Seiten
Inhalt
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Nadine ist süße 21, weiß aber trotzdem genau, was sie will vom Leben - eine Laufbahn bei der EU Kommission soll es sein. Und da sie gerade eine Elite-Uni in Lille in Osteuropawissenschaften abschließt, liegt es Nahe, die Chance zu nutzen, als ihr ein Praktikum bei der EU Kommission angeboten wird - doch ausgerechnet im Büro in Minsk - aber sie lässt sich auf das Abenteuer ein.
Es beginnt mit 2 Wochen im Büro in Kiew. Doch als sie dann ganz alleine im Nachtzug in der Belarussischen Hauptstadt (Belarus hat übrigens nix mit Russland im eigentlichen Sinne zu tun, weshalb der Begriff "Weißrussland" oder "Weißrusse" nicht gerne gesehen wird und sie vermeidet ihn im Buch konsequent) ist ihr schon mulmig zu mute. Sie wird von Sascha, einem Fahrer der Kommission abgeholt und zu ihrer Unterkunft gebracht. Da sie nicht bezahlt wird für das Praktikum, hat sie das Zimmer über das Internet klargemacht und kommt in einer heruntergekommenen Wohnung am Stadtrand an. Sie flieht und wird von Sascha erstmal zum Büro gebracht und findet bei ihm auch schließlich Unterkunft.
Die ersten Wochen fallen Nadine wirklich schwer - sie findet keinen wirklichen Anschluss... Bis eine Bekannte sie zum "Französisch Club" schleppt, einer Zusammenkunft, bei der Lernwillige Französisch sprechen - und der einzige Teilnehmer ist ausgerechnet Aliaksei, ein gestandener Mann, er ähnelt Matthew McConaughey, ihrem Lieblingsschauspieler. Promt ist sie ein bisschen verknallt. Mehrfach treffen sich die beiden zum Spaziergang in Parks oder sie fahren mit Freunden aus Minsk hinaus - doch sie wundert sich, dass sie nie mit zu ihm nach Hause kommen darf. Und kurz vor Ende ihres Praktikums lädt Aliaksei sie zu sich und zu seinen Eltern nach Hause ein, nichts ahnend, dass das für einen Belarussen so gut wie eine Verlobung ist.
Doch dann steht die Trennung an - allerdings nur auf Zeit. Weihnachten will Aliaksei bei Nadines Familie verbringen und ab Februar darf Nadine ihre Diplomarbeit bei der EU Kommission in Minsk schreiben. Und Aliaksei begibt sich auf die Suche nach einer gemeinsamen Wohnung - kaum 1/2 Jahr später heiraten beide in Minsk - und Nadine bleibt. Sie erlebt das Leben in Belarus - bekommt dort 2 Kinder, Kasimir und Paulina, geht in die Banja und geht gemeinsam mit ihrem Aliaksei durchs Leben. Inzwischen lebt die Familie in Deutschland, hat aber immernoch intensive Verbindungen "nach Hause".
Fazit
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Eindrucksvoll - mehr kann man eigentlich fast nicht sagen. Eine junge Frau, die Karriere fest im Blick - und "einen Franzosen heiraten, denn die sind so kultiviert", das hatte sie vor, bevor sie die Liebe in einem Land ereilte, in dem die Winter kalt und die Diktatur kultiviert wird. Doch die Liebe zwischen den beiden kann Grenzen überwinden - Visa, eine Hochzeit ohne ihre Familie und Freunde.
Näher als Nadine kann man als Deutsche der Belarussischen Kultur kaum kommen. Sie erlebt die Ängste, ganz alleine, in einer fremden Kultur anzukommen. Und sie spürt, dass Liebe schnell Träume (also etwa ein Leben in Frankreich oder Brüssel) über den Haufen werfen kann.
Eine wirklich spannende und intensive Erfahrung - ganz klar lesenswert. Ergänzt wird das Ganze noch durch einige selbstgemachte Farbfotografien der Familie und einiger Bauwerke, die auch bei ihren Ausflügen erwähnt werden.
In diesem Sinne
Eure Anke
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