Dienstag, 5. April 2016

{Kultur - Schweden - Staat} Warum der Schwede gerne Steuern zahlt?

Hallo Leute!

Zugegeben, nach Schweden haben mich meine vielen Reisen bisher noch nicht gebracht. Da aber eine Freundin aus dem Studium dort lebt und arbeitet, habe ich schon häufiger drüber nachgedacht. Denn faszinierend ist das Land ja schon, schließlich hatten dort viele meiner Lieblingsthriller ihren Schauplatz.

Da lohnt es sich doch mal, sich mal mit dem Wikingervolk aus dem hohen Norden näher auseinanderzusetzen...

Ist der Schwede ein Mensch?
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Daten
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Autoren; Henrik Berggren, Lars Trägärdh
Verlag: btb
ISBN: 3442754704
Preis: 24,95€
gebundene Ausgabe, 560 Seiten


Inhalt
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Henrik Berggren und Lars Trägärdh sind zwei der renommiertesten Historiker ihres Landes und werfen in diesem Buch einen grundlegenden Blick auf die schwedische Seele.

Dabei stellen die beiden die Frage, was den Schweden zum Schweden macht und was das Land zu einem der bestfunktionierenden Nationen Europas macht - wie funktioniert die schwedische Ideologie? Wie funktioniert eine schwedische Beziehung? Was prägt die Gesellschaft und was macht sie so speziell?

So macht sich der Schwede etwa unabhängig von anderen. Im Vergleich zum Rest Europas gilt hier das Individuum als kleinste mögliche Einheit und nicht die Familie. Das hat gravierende Folgen für die Individualwirtschaft.

Denn was wir als sehr kühle Mentalität verstehen, versteht der Schwede als Wunsch nach Einsamkeit. Und damit verbunden werfen sie auch einen Blick auf den Wohlfahrtsstaat Schweden, der als eine Art Pakt zwischen Individuum und Staat verstanden wird. Damit verbunden ist eine gewisse Mentalität, die weit von dem gängigen Klischee abweicht. Dabei ziehen die beiden Autoren einen direkten Vergleich zu Deutschland. Denn ist hierzulande die kleinste Einheit die Familie, ist sie in Schweden das Individuum.




Fazit
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Der zunächst sehr amüsante Titel ist mir gleich ins Auge gesprungen. Und dann kommt es aber alles andere als erwartet. Denn es ist kein amüsanter Blick auf die Schrullen der Schweden, sondern viel mehr eine sozialpsychologische Auseinandersetzung mit dem Wohlfahrtsstaat, der in Schweden so ganz anders um nicht zu sagen besser funktioniert als in Deutschland oder in Österreich.

Und je tiefer man dann in dieses hoch interessante Werk vordringt, umso mehr versteht man dieses höchstinteressante Volk - und man versteht, dass die vordergründigen Gegensätze doch miteinander übereinzubringen sind - der gastfreundliche Schwede muss einem eben nicht gleich um den Hals fallen, um seine Gastfreundschaft zu demonstrieren und er kann den Staat und seine Freiheit zugleich ausleben.

Ich denke, wir können viel von der schwedischen Mentalität lernen.

Von mir gibt es spannende 5 Sterne.

In diesem Sinne

Eure Anke

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