Dienstag, 6. Mai 2014

[Rezension] Der Wiana is a bissi morbid (1)

Hallo Leute!

Der Tod gehört in Wien zur Kultur, mehr als anderswo. Nicht umsonst sagt man, dass der Wiener morbid ist. Bücher gibt es zu Wiener Friedhöfen und dem Verhältnis der Wiener zum Tod zu genüge. Eines davon stelle ich euch heute vor...


Der schöne Tod in Wien
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Daten
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Autoren: Ingeborg Schödl, Isabella Ackerl
Verlag: Pichler
ISBN: 385431471X
Preis: 19,95€


Inhalt
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Im ersten Kapitel werden relativ allgemein Begräbnisrituale von den Römern bis zum heutigen Tag, von den Pharaonen bis zu den Josephinischen Reformen. Dieses Kapitel ist extrem ausführlich.

Das Buch berichtet im weiteren, vom "Auswandern" der Friedhöfe aus der Stadt an den Stadtrand, von aufgelassenen (=geschlossenen) Friedhöfen, von Krypten und Gedenkstätten, von Soldatenfriedhöfen und Kriegsdenkmälern. Man lernt alle möglichen Friedhöfe der Stadt kennen, von den Katakomben des Stephansdoms bis zum Biedermeier Friedhof in St. Marx, von der berühmten Gruft der Michaelerkirche bis zur Kapuzinergruft.

Ein besonders ausführliches Kapitel wird den zahlreichen Kriegsgedenkstätten gewidmet.

Zum Abschluss führt uns die Reise nach Klein-Wetzdorf zum Heldenberg.


Aufmachung
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Eins muss man dem Buch lassen, es enthält zahllose perfekte Fotografien von berühmten und weniger berühmten Grabmälern in Wien.


Fazut
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Ich bin gegenüber dieses Buches etwas zwiegespalten. Auf der einen Seite sind die Bilder wirklich perfekt und eröffnen einen völlig neuen Blick auf die zahllosen Friedhöfe der Stadt.

Die Texte allerdings kommen mir persönlich sehr oberflächlich vor. Es geht mir an manchen Stellen zu sehr um Begräbnisrituale an sich und zu wenig um den Tod in Wien. Das macht das ganze ein kleines bisschen langweilig. Ganz nett ist, dass man die Unterschiede der einzelnen Friedhöfe kennenlernt, was unterscheidet beispielsweise einen jüdischen Friedhof von einem christlichen Biedermeier Friedhof. Das finde ich ganz nett, aber auch dabei wird weniger auf Details eingegangen, sondern viel mehr auf Oberflächlichkeiten, wie man sie auch bei Wikipedia finden kann.

Das Buch ist an sich ganz nett, nur hätte ich mir persönlich unter dem Titel etwas mehr erwartet, mehr Wien und weniger über den Tod an sich. Irgendwie hält es nicht ganz das, was der Klappentext verspricht und scheint mir, mehr wert auf Fotos als auf Information zu legen.

Auch wirkt das ganze ein wenig unsystematisch. Das mag daran liegen, dass die einzelnen Kapitel nicht aus einem zusammenhängenden Guss sind, sondern von jeweils einer der beiden Autorinnen geschrieben ist.

Die Bilder sind wirklich toll und das Buch enthält schon das eine oder andere spannende Detail, hält aber nicht, was der Einband verspricht. Daher gibt es von mir nicht mehr als durchschnittliche 3 Sterne.

In diesem Sinne

Eure Anke


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