Samstag, 17. Mai 2014

[Rezension] Der junge Hitler in der Haupstadt des Kaiserreichs

Hallo Leute!

Heute darf ich euch mal ein etwas spezielleres Buch vorstellen. Der Titel hat mich derartig angesprochen, dass ich dieses Buch einfach lesen musste...

Hitlers Wien - Lehrjahre eines Diktators
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Daten
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Autorin: Brigitte Hamann
Verlag: Piper
ISBN: 3492226531
Preis: 15,99€


Inhalt
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Die Historikerin Brigitte Hamann liefert mit ihrem Buch "Hitlers Wien" eine umfassende Biografie des jungen Mannes, der nach dem Tod der Mutter nach Wien kommt, um hier Kunst zu studieren. Er geht von Linz aus in die Hauptstadt des Habsburgischen Kaisertums, erlebt dort die aufkeimende Moderne, die ihm gar nicht geschätzt wird. Gemeinsam mit seinem Freund, dem Musikstudenten Kubicek, den er schon aus Linz kannte, erlebt er Aufführungen von Wagner in der Oper und ereifert sich nächtelang in Reden über das Judentum und dessen Schaden für die Deutschen.

In den Texten wird auch Bezug genommen auf spätere Reden auf Ereignisse, die Hitler damals in Wien besonders betroffen haben.

Dabei wird auch ein umfassendes Portrait der damals wie keine andere von sozialen Umwälzungen betroffen ist. Das Kaiserreich liegt schon so gut wie in Scherben - ein Zusammensturz will man nur "dem alten Kaiser nicht mehr antun".

In keiner anderen Stadt stehen sich Konservativismus und Liberalismus kaum mehr gegenüber. Die aufkeimende Moderne repräsentiert etwa durch Namen wie Klimt und Schiele oder auch Otto Wagner steht ein breiter Antisemitismus und bewahrendes gegenüber - repräsentiert etwa durch den Adel.


Fazit
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Hitler hat zeitlebens versucht, seine Wurzeln zu verdecken, dennoch hat wohl kaum eine Zeit ihn mehr geprägt als die Zeit in Wien. Auf der einen Seite findet er sich in einer tief gespaltenen Stadt wieder, die auf der einen Seite geprägt ist durch soziale Ungerechtigkeit, hohe Arbeitslosigkeit und dem sich im Niedergang befindlichen Kaiserreichs. Mit diesem Buch gibt es eine sehr ausführliche Biografie des jungen Hitlers mit allen Aspekten, die seine spätere Zeit als Diktators geprägt haben. Eine Zeit in einer Stadt, die er später mehr als alles andere gehasst haben soll.

Witzigerweise wird der Name "Hitler" nur in Beschreibungen durch andere, etwa seinen Freund Kubicek oder durch Goebbels, genannt. Im Text an sich ist es immer nur H. Das macht die Texte aber nicht weniger lesbar. Der Text liest sich - auch für mehr oder weniger interessierte Laien - erstaunlich gut. Man wirbt nicht für Verständnis für den späteren Diktator, man ordnet ihn nur ein wenig besser in die damalige Zeit ein und zeigt wichtige, prägende Aspekte und Erlebnisse seiner Wiener Zeit. Auch wenn diese Erlebnisse größtenteils nur aus den Erzählungen Kubiceks und aus Aussagen H. aus seinen Reden rekonstruiert werden können.

Das Buch behandelt 2 Aspekte - zum einen den jungen Hitler, zum anderen eben das Leben im Wien des beginnenden 20. Jahrhunderts.

Ein tolles Sachbuch, das jeder, der sich historisch ein bisschen interessiert, gelesen haben sollte.

In diesem Sinne

Eure Anke



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