Hallo Leute!
Heute stelle ich euch ein weiteres tolles Buch vor, mal wieder geht es um meine Wahlheimat...
Ein Jahr in Wien
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Daten
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Autorin: Tonja Pölitz
Verlag: Herder
ISBN: 3451066815
Preis: 12,90 €
Inhalt
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Die
ZDF-Korrespondentin Tonja Pölitz steht auf dem Balkon bei ihrer Mutter,
gewickelt in einen Pinkfarbenen Bademantel, als ihr Chef anruft. Er
fragt sie, ob sie für ein Jahr nach Wien gehen möchte um dort
Auslandskorrespondentin zu werden. Zunächst zögert sie, ist sie doch
schwer verliebt in den Berliner Opernsänger Max. Doch dann entscheidet
sie schnell. In 6 Wochen schon soll es nach Wien gehen.
Und
so lässt sie den Leser teilhaben an ihrem ersten Jahr in der
Kaiserstadt, immerhin meist unter den Top 3 der lebenswertesten Städte.
Doch zuerst landet sie am Rennweg, wo - wie der Wiener sagt - der Balkan
beginnt. Dort lebt sie in einer trostlosen Pension auf der Suche nach
einer Wohnung. Erst nach 6 Wochen findet sie ihre Traumwohnung im
Margaretenhof. Doch die soll sie zunächst nicht bekommen.
Schnell
lernt sie, was es heißt, als Piefke unter Österreichern zu leben. Sie
lernt den Kaffeeknigge kennen, den Bürokratendschungel und die berühmte
Piefke-Connection. Sie lernt das Einkaufsalphabet kennen, die
Weihnachtsmärkte an jeder Ecke. Ihre erste Liveschalte erfolgt dann auch
noch vom Zentralfriedhof zur Beerdigung der Wiener Ikone Peter
Alexander.
Mit der Zeit wird sie immer mehr zur
Wienerin. Als sich Max von ihr trennt, beginnt sie auch, die Wiener
Männer kennenzulernen...
Fazit
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Ich
muss sagen, das Buch gibt Wien eben so wieder, wie man es als Piefke
kennenlernt. Witzigerweise sind die ersten Leute, die man kennenlernt,
alles Mit-Piefke - fast jeder Deutscher kennt hier etwa Jockel Weichert
und seine Piefke-Connection. Als wir kamen, war gerade Fussball-EM und
wir waren sehr dankbar dafür, unter Mit-Piefken die Spiele schauen zu
können. Aber auch die Trinkgewohnheiten der Österreicher (die man
übrigens nie Ösi nennen sollte, man muss aber jederzeit mit einem
"Scheipi" (=Scheißpiefke) oder "Marmeladinger" rechnen und das einfach
mit viel Humor nehmen) lernt man sehr schnell mit Erstaunen kennen. Wenn
man sie mit Humor nimmt, akzeptieren sie einen aber dann tatsächlich
auch als "Scheipi". So habe auch ich, genau wie die Protagonistin, meine
Würstelbude, wo auch immer 2 oder 3 Pensionisten stehen und einen
schonmal auf ne "Eitrige mit Buckel" einladen.
Auch das
ABC des Kaffeebestellens lernt man spätestens kennen, wenn man
außerhalb des ersten Bezirks (wo die Touristen alles dürfen) im
Kaffeehaus einen Kaffee bestellen will. Genauso schnell habe ich
kennengelernt, dass es nicht Tüte, sondern Sackerl heißt, wenn man seine
Einkäufe heimbringen will. Noch heute stoße ich gelegentlich auf solche
kulturellen Hürden, wenn ich im Restaurant bestellen will.
Das
Buch ist sehr amüsant zu lesen, auch wenn vielleicht das eine oder
andere fiktional ist, ist es für mich tröstlich zu wissen, dass es
anderen "Scheipis" genauso geht wie mir. Anfangs hat man das Gefühl, die
Stadt hasst einen, bis irgendwann der Knoten aufgeht und man beginnt,
diese Stadt zu lieben. Dann liebt einen auch die Stadt und man will hier
gar nicht mehr weg. Und das ist spätestens dann, wenn man sich in
Deutschland drüber lustig macht, dass man an der Kasse ein Sackerl
verlangt und einem die Haare zu Berge stehen, wenn einer einen Kaffee
bestellt und keinen Kaffeeeeeee.
Von mir gibt es klare
5 Sterne. Auch wenn das Buch sicher nicht jeden interessieren wird. Es
macht Spaß, es zu lesen und zu wissen, dass es anderen genauso geht wie
mir. Wenn man diese Stadt liebt, wird man sie auch lieben.
In diesem Sinne
Eure Anke
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