Sonntag, 5. Juli 2015

[Rezension] Eine Reise an der Küste

Hallo Leute!

Lange Zeit war die Adria DER Sehnsuchtsort. Unzählige Deutsche suhlten sich gerade in und um Rimini im Sand. Und nachdem ich mit über 30 Jahren auch das erste mal an der slowenischen Adria war (in Piran), fiel mir dieses Buch natürlich besonders ins Auge...

Die Adria
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Daten
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Autor: Uwe Rada
Verlag: Pantheon
ISBN: 3570552225
Preis: 14,99€


Inhalt
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Von Italien bis hinunter nach Griechenland zieht sich der wohl bekannteste Küstenstreifen Europas - Jahr für Jahr werden Millionen Urlauber an die Strände der Adria gelockt. Schon in den 50er und 60er Jahren grauste es dem Italiener, da auf jeden Italiener hier mindestens 3 Deutsche kamen.

Gleich zu Anfang lässt uns der Autor an seinen intensiven Kindheitserinnerungen teilhaben. Immerhin widmet er das Buch auch seiner Mutter, die ihm im Alter von 2 Jahren das Meer gezeigt hat und damit Carole zu seinem Sehnsuchtsort machte.

Von San Remo aus begibt er sich anschließend auf eine Reise entlang der Küste - die sich auf die Kulturhistorische Suche begibt nach Spuren, die die Adria bis heute legendär machen. Er erzählt vom Lido di Venezia, wo ein Thomas-Mann-Roman spielt, von der Wichtigkeit von Triest als Zugang zum Meer für das Habsburgerreich oder auch von den Spuren, die der eiserne Vorhang dort hinterlassen hat.

Strategisch war die Meerenge immer strategisch bedeutend. Schon die Griechen siedelten sich hier an, in späteren Kriegen war hier immer eine besonders heiße Front. Aber nicht nur von kriegerischen Auseinandersetzungen ist die Rede, sondern auch von der Entwicklung der Badekultur und von kulturellen Gemeinsamkeiten der einzelnen Bevölkerungsgruppen an der Adria. Was sie vereint, ist dieser Küstenstreifen...


Fazit
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Uwe Rada nimmt uns mit auf eine Reise in die Kulturgeschichte des langen Küstenstreifens, der sich von Italien über den Balkan bis hinunter nach Griechenland zieht. Ein Sehnsuchtsort, den unzählige Menschen meinten, wenn sie ans Meer fuhren - bevor man für einen Appel und ein Ei an die Strände Floridas oder Südafrikas fliegen konnte. Natürlich obliegt dem ganzen eine gewisse Nostalgie.

Eigentlich ist das Buch recht spannend geschrieben und nach meinem Besuch in Istrien kann ich mich natürlich umso mehr hineinfühlen. Ich kann mir richtig vorstellen, das Buch irgendwo am Adriastrand zu lesen - dann wirds auch nicht so langweilig. Ich musste aber daheim auf der Wiese sitzen, dennoch kam mir gelegentlich eine Meerbrise in die Nase

Was ich allerdings persönlich als problematisch empfunden habe, ist die teils synonyme Verwendung der italienischen und slowenisch oder kroatischen Ortsnamen. Hier springt er gelegentlich von einer Sprache in die andere (ohne Erklärung) und das kann durchaus etwas verwirren, zumal vieles auch nicht in der Karte eingezeichnet ist. Hier besteht durchaus Verbesserungspotential.

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