Hallo Leute!
Heute darf ich euch mal wieder ein nettes, neues Buch vorstellen. Genau genommen habe ich mich diesmal mal wieder für eine Hörversion entschieden...
Im Frühling sterben
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Daten
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Autor: Ralf Rothmann
Verlag: Hörbuch Hamburg
ISBN: 3957130204
Preis: 19,99€
Spieldauer: 400 Minuten
Inhalt
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In dieser Geschichte wird das Leben der beiden 17 jährigen Melker aus Norddeutschland erzählt. Walter Urban und Friedrich "Fiete" Caroli. Beide sind die besten und engsten Freunde. Und beide leben und arbeiten gemeinsam auf einem Bauernhof in Schleswig Holstein.
Am Beginn des Jahres 1945 werden beide zwangsrekrutiert für Kriegsdienste. Genau genommen werden sie auf einem Bauernfest dazu gezwungen, sich freiwillig zu melden.
Walter muss "nur" als Fahrer zu einer Versorgungseinheit der Waffen-SS - Fiete dagegen muss an die Front.
Für Fiete wird schnell klar, dass er das alles nicht kann. Er desertiert. Da er jedoch relativ unerfahren ist, wird er schnell gefasst und zum Tode verurteilt.
Den Tod soll ausgerechnet Walters Einheit vollziehen. Und so treffen sich die beiden 17jährigen Jungen wieder, doch der eine hat den Karabiner im Anschlag und den Befehl, den anderen zu töten.
Lesung
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Gelesen wird von Thomas Sarbacher. Ich empfand die Stimme als sehr angenehm, weder zu ruhig noch zu schnell, mit keinen übertriebenen Stimmwechseln. Mir hat es sehr gut gefallen.
Auch musikalische Effekte oder Geräusche werden glücklicherweise nicht einbezogen. Die Lesung ist insgesamt relativ minimalistisch.
Fazit
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Ein für mich sehr bewegender Roman über die Verzweiflung, die die jungen Männer in sich tragen, die in den letzten Tagen in den Krieg geschickt wurden - ein steter moralischer Konflikt zwischen dem Dasein als Mörder seines besten Freundes oder Vaterlandsverräter. Eine Kluft zwischen Pflichterfüllung gegenüber dem Vaterland und einer Schuld, die nach dem Krieg häufig verdrängt wurde.
Gleichzeitig verarbeitet Rothmann aber auch das Thema Aufarbeitung. Nach dem Krieg wurde sich nur wenig mit dem Thema "Schuld" auseinandergesetzt. Denn jeder Mann, der aus dem Krieg zurückkam, hatte schreckliches gesehen und auch Schuld auf sich geladen. Verdrängung war die Devise. Doch nun kommen immer mehr solcher Geschichten zu Tage. Auch meine beiden Großväter begannen erst kurz vor ihrem Tod Geschichten aus ihrer Kriegszeit zu erzählen (der eine war damals genauso alt wie Walter und Fiete). Und es waren schreckliche Geschichten, die wir uns heute kaum vorstellen können.
Die Geschichte, die Ralf Rothmann hier erzählt, bewegt - eine Geschichte über zwei Schicksale, die so eng miteinander verwoben sind. Die Spannung steigert sich bis ins unermessliche und gleichzeitig wirkt das ganze (vermutlich aufgrund der biografischen Elemente) unendlich real.
Von mir gibt es klare 5 Sterne
In diesem Sinne
Eure Anke
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