Mittwoch, 18. März 2015

[Rezension] Sie ist doch erst 5

Hallo Leute!

Ungewöhnliche Kinder erfordern ungewöhnliche Eltern. In seinem Buch "Ich will doch bloß sterben, Papa" erzählt Michael Schofield, ein Collegedozent aus Californien über sein Leben mit der Fünfjährigen Janni.


Ich will doch bloß sterben, Papa
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Daten
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Autor: Michael Schofield
Verlag: Kösel
ISBN: 3466309948
Preis: 19,99€


Inhalt
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Michael und Susan Schofield sind stolz auf ihre Tochter, auch wenn sie es mit ihr nicht immer leicht hatten - schon als Säugling wollte sie nicht schlafen, mit Kindern ihres Alters will sie absolut nichts zu tun haben, im Gegenteil, sie wird ihnen gegenüber sogar aggressiv. Und sie scheint eine blühende Phantasie zu haben - ganze 7 Ratten nennt sie ihr  Eigen - für jeden Wochentag eine.

Als Janni 4 ist, meinen Susan und Michael, es würde dem Mädchen guttun, wenn sie ein Geschwisterchen bekäme. Bodhi kommt auf die Welt. Das löst bei Janni allerdings nur noch größere Aggressionen aus, sie will den Säugling töten, wird ihm gegenüber immer aggressiver - die Kinder werden von den Eltern so weit wie möglich voneinander fern gehalten. Doch irgendwann geht die Kraft aus - Janni muss in eine Jugendpsychatrie.

Dort ist das kleine Mädchen mit Abstand die jüngste, aber auch einer der schwersten Fälle. Zwar bringt Michael immer wieder die Diagnose Schizophrenie auf den Tisch, die Ärzte jedoch wiegeln ab - betäuben das Mädchen und als der Vater sie duschen will, weil er sich bei seinem Besuch im eigenen Urin vorfindet, wird er sogar des Sexuellen Mißbrauchs bezichtigt. So wird Janni von Arzt zu Arzt gebracht, von Klinik zu Klinik. Und jedesmal wenn sie sie abholen wollen, kommen sie kaum vom Parkplatz, bis der nächste Anfall von Aggression ausbricht.


Fazit
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Aus Sicht des Vaters geschrieben zeigt es die Verzweiflung, die Eltern überkommen kann, wenn das eigene Kind psychisch so schwierig wird, dass man Angst vor ihm bekommt. Er schildert die Ängste, die Verzweiflung, die auch die Beziehung der Eltern auf eine harte Probe stellt.

Er beschreibt, wie schwierig es für ihn war, das 4jährige Kind zu halten, zu sehen, wie sie sich die Kleider vom Leib reißt und über den Krankenhausflur rennt - gleichzeitig seine Frau, die im Flur sitzt und einfach nichts tut.

Es ist ein sehr einfühlsames und mutmachendes Buch voll bedingungsloser Liebe zur Tochter. Es zeigt, dass man die Kinder nicht aufgeben soll, auch wenn es manchmal schwierig wird. Auch ist es ein sehr bewegendes Buch, voller Verzweiflung hört der Vater seine Tochter sagen, dass ihre imaginäre Katze ihr sagt, sie soll sich selbst töten oder eine Ratte, sie soll ihren Bruder mißhandeln. Der Vater schreibt sehr einfühlsam über kurzfristige Verbesserungen und immer wieder von kaum zu kontrollierenden Ausbrüchen von Gewalt, die einen entsetzen, wenn man mit dieser Krankheit nicht vertraut ist.

In diesem Sinne

Eure Anke

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