Sonntag, 8. März 2015

[Rezension] Familienidylle?

Hallo Leute!

Nun, ich gebe es zu, ich liebe Thriller. Besonders unter den deutschen Thrillerautoren bin ich immer wieder auf der Suche nach Neuentdeckungen. Einen echt guten aus der Reihe möchte ich euch heute vorstellen...

Der Schneegänger
^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^

Daten
^^^^^^^^^^
Autorin: Elisabeth Herrmann
Verlag: Goldmann
ISBN: 3442313864
Preis: 19,99€


Inhalt
^^^^^^^^^^^
4 Jahre nach der Entführung des kleinen Darijo wird KHK Lutz Gehring zum Fundort einer mumifizierten Kinderleiche am Rande von Berlin gerufen. Schnell stellt sich heraus - es ist der kleine kroatisch stammende Sohn einer Putzfrau und eines Wildbiologen.

Gemeinsam mit Sanela Beara fährt er zu den Eltern, um ihnen die Nachricht mitzuteilen. Dabei erfahren sie, dass Lida, die Mutter, inzwischen ihren ehemaligen Arbeitgeber geheiratet hat. Die traumatisierte Mutter bricht zusammen, der Vater, der inzwischen auf einer Wolfstation in der Lausitz lebt, rastet aus und prügelt sich mit dem neuen Mann seiner Ex-Frau.

Relativ schnell wird klar, dass jeder in dieser Familie etwas zu verbergen hat. Sanela Beara, die auf der Polizeihochschule studiert, beschließt eigenmächtig, sich als neues Hausmädchen in die Familie einzuschleußen, um genau hinter dieses Geheimnis zu kommen.


Fazit
^^^^^^^^^^
Für mich ist dieser Thriller grandios gut gelungen. Ich kann ihn allerdings (noch) nicht mit den beiden vorherigen Werken von Elisabeth Herrmann vergleichen.

Besonders gefällt mir die relativ düstere Szenerie - eine Art Herrenhaus am Berliner Wannsee, tiefster Winter, so wie es sich für einen echten Thriller gehört.

Dazu kommt das Zusammenspiel der Charaktäre: Die übereifrige Studentin der Polizeihochschule, die nur dazugenommen wird, weil sie wie die Familie ebenfalls kroatischstämmig ist. Man erhofft sich dadurch, Nuancen in der Interaktion der Eltern zu finden. Doch dann gerät sie - für die Polizei - völlig außer Kontrolle und handelt eigenmächtig. Dann verliebt sie sich auch noch in den Hauptverdächtigen (etwas überflüssig, finde ich).

Dazu kommt KHK Gehring, der geradezu penibelst auf die Einhaltung der Vorschriften pocht - interessant...

Nun, die Handlung hat allerdings eine große Schwäche - schon nach der Hälfte habe ich gewusst, was in etwa passiert ist - zwar hatte ich immer wieder kleine Nebenverdachte, die entstanden aber nur, weil ich dachte dass alles andere zu einfach ist. Trotzdem war ich aber so in der Handlung drin, dass ich einfach bis zum Schluss lesen musste (ich habe gut 1,5 Tage gebraucht, bis ich das Buch voll durch hatte).

Ich mag den Schreibstil von Elisabeth Herrmann sehr gerne, sie kommt zwar nicht ganz an Nele Neuhaus (zumindest wenn sie als Nele Neuhaus schreibt) heran. Trotzdem hat das Buch sehr viel Lust auf mehr gemacht!

In diesem Sinne

Eure Anke




Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen