Mittwoch, 25. März 2015

Mit 105 schreib ich meine Memoiren

Hallo Leute!

"Der Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg und verschwand" gehört ja zu meinen Lieblingsbüchern. Als ich dann von diesem Buch hörte, hatte ich große Erwartungen...

Ein Diktator zum Dessert
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Daten
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Autor: Franz-Olivier Giesbert
Verlag: carl'sbooks
ISBN: 978-3-570-58538-2
Preis: 14,99€ [D] 15,50€ [A]


Inhalt
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Rose hat schon viel erlebt. Im südfranzösischen Marseille betreibt die 105jährige ein gut gehendes Restaurant. Wenn sich ihr jemand in den Weg stellt, hat sie immer einen Colt in ihrer Tasche. Sie ist aber auch nicht mehr so gut zu Fuss und lässt sich daher von ihrem Gehilfen mit dem Motorrad durch die Stadt kutschieren. Singlebörsen im Internet sind ihr aber nicht fremd, schließlich will man ja nicht alleine sterben.

Doch nun geht sie dann doch dem Ende ihres Lebens zu - sie ist nicht mehr so fit wie die zweitbeste Restaurantbetreiberin in Marseille (die ist 80). Daher beschließt sie, ihr bewegtes Leben aufzuschreiben.

Sie hat erstaunlich viel mitgemacht. 1907 wurde sie in Armenien geboren. Ihre Eltern und die ganze Familie verlor sie relativ früh zu Zeiten des Genozids an den Armeniern durch die Osmanen. Sie selbst kommt in den Harem eines osmanischen Geschäftsmannes und wird gezwungen, zum Islam überzutreten und sexuelle Handlungen auszuüben. Sie ist jünger als 10 Jahre alt, als sie ihre Unschuld verliert.

Damit beginnt eine Reise durch die dramatischen Seiten der Weltgeschichte - sie übersteht die Nazizeit, die sie mit dem Juden Gabriel in Paris verbringt und mit Heinrich Himmler lebt sie in Berlin und wird sogar von ihm schwanger.

Nach dem Krieg reist sie dann über Moskau nach Peking, erlebt dort den Maoismus. Doch danach führt sie ihr Weg endlich nach Marseille. Und sie fürchtet nichts und niemanden - nicht einmal den Tod.


Fazit
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Irgendwie ist es ein bisschen schwierig, das Buch zu bewerten. Vor allem, weil ich nach dem Vorschautext etwas anderes erwartet habe. Die erwartete "Neuauflage" von Jonas Jonasson, mit lockerem und witzigem Erzählstil durch das vergangene Jahrhundert geleitet, bekommt man überhaupt nicht.

Ganz im Gegenteil - Rose spricht von den Vergewaltigungen durch die Osmanen, als wäre es das Alltäglichste von der Welt. Sie sagt von sich selbst, dass sie im falschen Jahrhundert geboren wurde - ausgerechnet zur gleichen Zeit wie Mao, Hitler und Stalin auf einem Planeten zu sein. Auch davon, wie sie versucht, Hitlers Baby abzutreiben, erzählt sie, als wäre das alltäglich - was dramatisch klingt, war wohl in Roses Jugendtagen so.

Diese Jugendtage sind auch durchaus spannend zu lesen, wobei sie eben mit dem Klappentext gesetzten Erwartungen eigentlich nur selten nachkommt. Begeistert bin ich daher nicht wirklich - es ist lesenswert, aber kein vergleichbares Highlight mit Jonas Jonasson.

Es fehlt einfach der lockere und leichte Erzählstil, der die Jonasson Bücher so spannend und amüsant macht.

In diesem Sinne

Eure Anke

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