Sonntag, 29. Juni 2014

[Rezension] Rache kommt spät, aber sie kommt

Hallo Leute!

Heute darf ich euch mal wieder einen tollen Roman vorstellen...

Inselgrab
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Daten
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Autor: Johan Theorin
Verlag: Piper
ISBN: 3492054706
Preis: 19,99€


Inhalt
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Gerolf Davidsson ist noch jung, als er im schwedischen Öland als Totengräber jobbt. Doch ein unheimliches Erlebnis wird sein Leben für immer prägen: Bei der Beerdigung von Edvard Kloss schüttet er das Grab zu, als plötzlich unheimliche Klopfgeräusche ertönen. Er und der ebenfalls anwesende kleine Junge mit dem Namen Aron Fredh graben den Sarg sofort wieder aus, doch der Arzt stellt nur erneut den Tod des Herrn Kloss fest. Als der Sarg erneut beerdigt wird, treten die Klopfgeräusche wieder auf, doch diesmal wird der Sarg weiter zugeschüttet.

70 Jahre später lebt Gerolf noch immer auf der Insel, als plötzlich nachts ein aufgeregter Junge an sein Bootshaus klopft. Er erzählt eine abenteuerliche Geschichte von einem Frachter, auf den er klettern musste, weil dieser sein Boot gerammt hat. Dort musste er mitansehen, wie einer der Seeleute mit einem Beil erschlagen wurde. Als der alte Mann den Jungen nach seinem Namen fragt, sagt dieser, er heiße Jonas Kloss.

Die Klossens haben inzwischen ein gigantisches Imperium mit einer großen Ferienanlage aufgebaut, die Brüder Kent und Niklas, sowie die Schwester Veronica leiten das Familienimperium, Jonas ist Niklas Sohn. Als dann das Wasser in der Trinkwasseranlage der Ferienanlage vergiftet wird, reimt sich Gerolf anscheinend als einziger das richtige zusammen.

Jonas hatte auf dem Schiff mitbekommen, dass sich dort ein alter, aber sehr fitter Herr befand, der Aron gerufen wurde und lange Zeit im Ausland verbracht hatte. Gerolf erinnert sich an den kleinen Aron vom Friedhof, der damals erzählte, er wollte mit seinem Vater nach Amerika auswandern um Sheriff zu werden. Doch das Motiv bleibt lange im unklaren - es geht um späte Rache an der Familie Kloss.


Fazit
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Das Buch ist insgesamt sehr gelungen und meiner Meinung nach ein relativ typischer Skandinavien-Krimi. Irgendwie bin ich bei solchen Romanen immer anfangs etwas irritiert und weiß nicht so genau, ob jetzt eine Geistergeschichte oder ein brutaler Thriller auf mich wartet und so war es auch diesmal. Was am Ende passiert, bleibt bis zum Ende relativ unerwartet.

Genial ist für mich der Charakter des Gerolf gelöst, der unauffällige alte Mann, der überall recherchiert - er ist sogar beim Verhör von Jonas irgendwie dabei, als die Leiche eines Seemannes angeschwemmt wird. Es gelingt ihm sogar, via Zeitung mit Aron Fredh Kontakt aufzunehmen. Die Polizei scheint dabei relativ unbeteiligt. Im Gegensatz dazu wird schnell klar, dass die Familie Kloss die Bösen sind, aber was es mit dem alten Grab aus der Bronzezeit in der Nähe der Kloss-Villa auf sich hat, in dem es zu spuken scheint, das Inselgrab, was den Roman ja den Titel gegeben hat, bleibt lange unklar.

Für mich ist das Buch klar zu empfehlen, auch wenn einige Handlungsstränge ein wenig irritieren. Ich habe es an einem Wochenende gelesen, die letzten 150 Seiten habe ich in einem Rutsch durchgelesen und mich nicht einmal von der Fussball-WM irritieren lassen, die nebenher lief. Er hat eigentlich alles, was man von einem Schwedenkrimi erwartet - tolle Landschaft, Mittsommer und eine gewisse dustere, fast gespenstische Grundstimmung - einfach genial!

In diesem Sinne

Eure Anke


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