Sonntag, 10. Mai 2015

Anke heiratet (5): Wahre Liebe

Hallo Leute!

Heute möchte ich euch in meiner "Anke heiratet" Reihe keinen Hochzeitsratgeber vorstellen. Diesmal gibt es die Geschichte einer wahren Liebe, die einen Inder dazu bewog, 7000 km mit dem Rad zu fahren...

Vom Inder, der auf dem Fahrrad bis nach Schweden fuhr um dort seine große Liebe wiederzufinden
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Daten
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Autor: Per J. Andersson
Verlag: Kiepenheuer & Witsch
ISBN: 978-3-462-04747-9
Preis: 14,99€


Inhalt
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Die Geschichte handelt von einer wirklich wahren Liebesgeschichte, von der Geschichte von Pikay und Lotta.

Pikay oder  Pradyumna Kumar, wie er mit vollem Namen heißt, wird als Kastenloser im Dschungel nahe Orissa in Indien geboren. Und schon bei seiner Geburt erhält er die Prophezeihung, dass er einst eine Frau heiraten wird, die aus einem fernen Land stammt.

Als "Unberührbarer" hat er nur wenig Chancen - zwar darf er zur Schule, er darf dem Unterricht aber nur vor dem Fenster folgen, da er mit den Brahmanen nicht in einem Raum sein darf. Und schnell wird sein großes Talent fürs Zeichnen entdeckt. Als er ein Kunststipendium bekommt, geht er mit 19 ganz alleine ins weit entfernte Delhi, doch das Geld fließt nicht immer und so muss er sich häufig ganz alleine auf der Straße durchschlagen. Gelegentlich bekommt er etwas Geld oder zu Essen, wenn er Portraits anfertigt, entweder von den Indern auf der Straße oder von den Hippies, die dem Hippietrail aus Europa gefolgt sind.

Eines Tages lernt er dort Lotta kennen und verliebt sich unsterblich in die junge Frau. Doch Lotta ist aus Schweden - und sie muss wieder zurück. Und eigentlich verspricht sie ihm, dass sie im Sommer zurückkehrt. Doch ihre Mutter besteht darauf, dass sie erst ihre Ausbildung  zu Ende macht, bevor sie nach Indien zurückkehren darf.

Doch so lange kann Pikay nicht warten. Und weil das Geld für eine Flugreise nicht reicht, springt er auf sein Rad und fährt den Hippietrail durch Afghanistan und Pakistan, durch die Türkei über den Balkan bis nach Schweden. Gelegentlich nimmt ihn ein LKW mit, doch meist sitzt er im Sattel und hat nur seine einzig wahre Liebe im Kopf. Ein bisschen Geld verdient er sich mit seinen Zeichnungen dazu. Und immer begleitet wird er durch das mulmige Gefühl, dass Lotta ihn nach dieser langen Reise zurückweist.

Und Achtung: Spoiler!

Das tut sie nicht. Die beiden leben in Schweden, wo Pikay als Kunstlehrer arbeitet. sie sind seit mehr als 30 Jahren verheiratet und haben 2 Kinder.


Fazit
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Ich habe meinen Mann gefragt, ob er sowas auch machen würde - wir haben gerade erst geheiratet - und er sagte "Selbstverständlich" begleitet von einem leicht gerötetem Gesicht. Noch ist das so, ob das in 20 Jahren auch noch so ist - ich bin gespannt.

"Vom Inder, der auf dem Fahrrad bis nach Schweden fuhr um dort seine große Liebe wiederzufinden" klang für mich vom Titel her ein bisschen wie die Geschichte vom "Hundertjährigen, der aus dem Fenster stieg und verschwand". Daher war es für mich zunächst einmal eine sehr überraschende Geschichte, sehr emotional, größtenteils natürlich aus Pikays Sicht geschildert.

Der Anfang ist meiner Meinung nach ein bisschen zäh zu lesen. Ich habe beim Lesen ein bisschen Zeit gebraucht, um mich auf die Erzählweise des Autors ein bisschen einzugrooven, zumal Lotta in der ersten Hälfte des Buchs nur eine sehr kleine Rolle spielt. Aber gut, so ist die Geschichte nunmal. Wenn ich das Buch geschrieben hätte, hätte ich Pikay wohl früher aufs Fahrrad gesetzt und vieles als Rückblenden in die Fahrradgeschichte gesetzt, aber das ist sicherlich nur Geschmackssache - nur würde das Ganze dann dem Titel etwas schneller gerecht.

Nun, die Geschichte an sich mag ich fast nicht bewerten, eben weil sie so außergewöhnlich UND wahr ist. Wie verliebt muss man sein, um sich in Indien auf ein Rad zu setzen und nach Schweden zu fahren - ein Liebesbeweis, den heute wohl kaum noch eine Frau bekommt - das wärmt das Herz, den Mann würde ich dann wohl auch heiraten.

In diesem Sinne

Eure Anke

1 Kommentar:

  1. Hallo Anke,

    dieses Buch haben wir auch im Bloggernetzwerk vertreten. Unter wie vielen Sternen darf ich dich denn verlinken?
    Oder bist du vielleicht generell auf irgendeiner Buchcommunity wie z. B. LovelyBooks oder Goodreads angemeldet, damit ich dort die Sterneanzahl deiner Rezensionen besehen kann, ansonsten muss ich jedes Mal nachfragen. Was auch kein Problem wäre, ich vermerke das dann einfach so, aber ich denk mir halt, nachfragen kann ich ja... ;-)

    Alles Liebe ♥,
    Janine

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